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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 12
Date: 30.04.1921
Physical description: 12
wieder Meine Republiken innerhalb der Republik Oesterreich bilden, hängen sie immer noch so fest mit dem ganzen totkranken Staatskörper zusammen, daß sie, im einzelnen noch gesundungsfähig, in Verbindung mit diesem Körper dem Scheren Untergänge preisgegeben sind. Gerade für Tirol bietet sich bei einem Anschlüsse an ein wirtschaftlich innerlich kräftiges Staatswesen wie es das Deutsche Reich Ist, In dem es sich Innerhalb des gemeinsamen Zollgebietes frei ent- falten könnte, eine Fülle von Mögsichkeiten, die es bald

-Ost-Ver- bindung der Arlbergstraße, bildet Innsbruck zugleich Einbruchs- stelle und Ausfallspforte für alle Waren, die von Süd- und Westeuropa nach den Nord- und Ostgebieten sich bewegen. Die Kettung an Deutschöstcrreich aber macht cs ihm unmöglich, seine vorteilhafte Position auszumerten und nuszubauen. Als reichsdeutscher Bundesstaat könnte Tirol jedoch sich sehr schnell zu einem wohlhabenden Handels- und Verkehrsgebiet entwickeln und für das Deutsche Reich das werden, was die Schweiz für Europa

ist. Desgleichen würden die günstige Verkehrslage und die wachsende Bewertung der reichen Wasserkräfte bei einem Anschlüsse an das Deutsche Reich der Industrialisierung des Landes eine aussichtsreiche Zukunft eröffnen. Was den Ausbau der Wasserkräfte anbetrifft, fehlt cs aber dem Lande an Geld und doch sollte man gerade in Tirol, wo viele immer noch brachliegende Wasserkräfte sozusagen vor der Türe liegen, deren Ausbau nicht auf die lange Bank schieben, wie cs z. B. bei dem bereits vor 17 Jahren das erstemal

der Schwachen zu gehen. Der Starke gleicht einem Vamvhr, der viel weniger seinem' Gegner Scha den Zirsügt, als daß er dem schwächeren Bimbes'genossen aas Blut anssgug't, um noch stärker zu werden. Nur selten gibt cs Starke, die selbstlos sich für die Schwächeren einsesien, wie sich etwa das Deutsche Reich für Oesterreich-Ungarn ein-- ocsesit bat. Schon die Schweiz bereut Heute ihren frmrzä- srscben Kurs, Italien fühlt sich t,t der Entente ansaebentet und auch in der Tschechei ist die Begeisterung

auf der Fi nanz- und Handelspolitik. Es besteht kein Zlveifcl, dah Deutschland selbstverständlich mit Gegemnoßnol/men antwor« teil wird. Man denke nur an die gänzlich furchtlose Blockade Ungarns, durch die nicht Ungarn, wohl aber Teutschöster« reich schivcr geschädigt wurde. Tie Länder die an den See- imgen der Ozeane liegen, haben allerdings deutsche Gegjcu- Maßnahmen nicht so sehr zu befürchten, Anders liegt eS für den ausgesprochenen Biiliieustaat der Tscheche!. Selbst wenn man davon absieht, baß

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 12
Date: 21.04.1921
Physical description: 12
drucksmögltchkekt gebe. Feinde der ganzen Bewegung machen nunmehr den Versuch, dis Durchführung der Volksabstimmung als eins Art kindischen Trotzes hinzustellen, der durch den unge setzlichen Einspruch der Entente geweckt worden sei. Es ist nicht überflüssig, gerade jetzt und gerade aus diesem Grunde festzuhalten, welche tiefliegenden Gründe das heutige Land -rirol dazu bewegen, mit ganzer Kraft den Anschluß an das Deutsche Reich zu erstreben, welche Kräfte imstand waren, alle Parteigegensätze

haben gerade in den letzten Tagen in klaren Worten erklärt, daß sie fchon aus diesem Grunde für den Anschluß an das Deutsche Reich sind und für ihn werben. Also auch jene, die man glauben machen wollte, daß ihnen das Aufgehen im deutschen Wirtschaftsgebiet eine so schwere Schädigung ihrer Existenz bringen werde, daß sie zugrundegehen müßten.! Heimatliebe ist die zweite Triebfeder für die Allgemein heit und Intensität des Anschlußgedankens. Ohne viele Worte zu wiederholen, die bereits oft und oft

den Anschluß an Deutschland lebendig sind . . . spielt bei dem Tiroler Be gehren nach Anschluß wohl noch die Empfindung mit, daß der We ' ~ „Neben den allgemeinen Empfindungen, die In Deutfch- “ ‘ hluß Be- ^ der Weg zum einigen Tirol nur über den Anschluß an das Deutsche Reich gehen kann. Italien hat ebenso wie Deutschland ein lebendiges Interesse daran, daß e ne Donaukonföderation irgendwelcher Art unter habsburgischem Zepter nicht wieder ins Leben tritt. Zwischen Italien und dem Deutschen Reiche bestehen

an das Deutsche Reich durchführen, um alle Treibereien, die zu ähnlichen Abenteuern führen, wie es die bekannte Osterreise war, die Spitze abzu brechen. Cs ist aus dem Vorgesagten eigentlich schon selbstverständ- mit welchen Gefühlen der Deutsch-Südtirolrr die Rord- tirolrr-Anschlußbewegung verfolgen soll. Heimatliebe und nationales Empfinden müssen die Leitgedanken jein, mit denen wir in diesen Tagen unsere Augen nach Nordtirol richten, innige, marws L.ntellnnhme au dem weitere» wert. Auch „Resta del Carlino

war, daß Privatunternelnnen ebenso wie Gemeinde und Staat immer mehr verschuldeten, zu immer neuen Arten von Steuern, Aufschlägen und Umlagen greifen mußten und doch keinen Ausweg finden konnten, der wirklich Rettung bedeutete. Die Verarmung der gebildeten Klassen hatte allinählich zu ihrer Ausschaltung aus dem Leben geführt, in dem man auf Kultur und Sitte Acht hat und das gleich- eitige Emporblühen einiger weniger, auf Kosten der Gesamt- eit reich gewordener minderwärtiger Existenzen zeitigte eine einoralisierung

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 8
Date: 27.11.1920
Physical description: 8
Ist das neue Deutschland gebaren. Aeußere und innere Feinde haben die starken Grundpfeiler untergraben, auf denen das alte Reich ruhte, haben den sie zen Bau. der für die Ewigkeit geschaffen schien, zu Falle gebracht und der Deutsche mußte ein neues Haus zimmern für sich und seine Kinder. Das deutsche Volk, ermüdet von, Kriege, überrascht von der revolutionären Bewegung, ließ die irregeleiteten Blassen gewähren — und sah sich plöklich einer Aufgabe gegenüber, die in so schweren Zeiten zu lösen

für die deutsche Verfassung und Gesetzgebung. Die deutsche Sozial demokratie hat hier gezeigt, daß sir ehrlich gewillt ilt. das Wohl des Reiches zu fördern, aber dieses Reich mußte auch ihrem Programm Rechnung tragen: Republik unb Einheit«, ftnat. Wenn die Unitnrisierungsbestrebungen der Sozial- demokraten auch nicht zum Ziele geführt haben, so hat das Werk, das in Weimar geschaffen wurde, doch mit den Rechten der Ein.zelstaaten gewaltig aufgeräumt und Deutschland ein großes Stück vorwärts gebracht

fiir Deulichosir,reich 5Xr. 24.?><*. für Deinichloud 'l'lovf 10 —, iiir die Tlchechoilowu'isO's UvcuulMif iiri:■ _f>r. 10 , Mir fiK; iii iuu Ausland 6 Lire, yauptschrtsileltung: Meran, Poslqasse 4 Fernlpredier ttS 1 und Lianpiqeichaiisslelle perinprenicr -TO). Zchrillleilunq und Geschaslssle»« Bv,en. Obfin-orft R tFeimgrrclier :>7it). — Dralilanjchriil- Lniides;»Iiunq 'Neran- Uummer 135 Samstag, den 27. November 1920 1. Jahrgang Letzte Drahtnachrichten. (Eigenberichte der „EiidUroler Landeszelt

»»»'.) Die Südkiroler Frage im Deutschen Reichstage. Berlin. 25. November. Ueber die Südtiroler Krane haben nebst dem Führer der Deutschen BolKsvartei Doktor Stresemann auch demokratische Abaeordnete eine Anfrage an die Negierung eingebrachl. Die Anfrage ersucht die Re- gierung um Auskunft darüber, ob die Meldunaen zutresfen. nach denen der deutsche Botschafter in Rom in einem Briefe an den Gouverneur der italienischen Negierung in Trient die Lage der „Italiener deutscher Nationalität in Südtirol' als „glänzend

' bezeichnet und der deutsche Aukenniinister in seiner letzten Rede im Reichstage über die staatliche Stel lung der Südtiroler die Angelegenheit eine „sentimentale Aeußerung' genannt habe. Die Anfrage wird morgen. Freitag, in schriftlicher Weise beantwortet werden. — Das „Berliner Tagebl.' bezeichnet die Beunruhigung, die in Slldtirol Über die Rede Dr. Simons entstanden ist. als un berechtigt. Ueber die Gefühle, mit denen alle Bevölkrrunas- schichten in Deutschland ohne Unterschied der Partei den Deutschen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 26.07.1922
Physical description: 8
Veite 2 „SüMItotcc Lonveszeltung'. Mittwoch, tuen 9)5. Sult ttHY. I ► i Ti •l'i:r fl nicht mehr geben: Oesterreick fällt entweder bin nen kurzer Zeit an das Reich, oder in ein Chaos, in das ihm ganz Mitteleuropa und der Südosten folgen würde. So steht es, und nun tritt zwischen die uner meßlich wichtigen Fragen der ganzen deutschen Nation auf einmal eine bayerische Frage, die den Oesterreichern ebenso wenig wesentlich an sich selbst wie verhängnisvoll für die ganze Volks gemeinschaft vorkommt

, so sie sich durch fünf Jahre den gewiß nicht sympathischen Gesetzen, die nun einmal strenge nach der Reichsverfassung be schlossen worden sind, wenn vielleicht auch unter Groll und Schelten, fügen würden. Ueber allem das Reich und „Reichsrecht bricht Lan desrecht'. Wenn diese Satze nicht mehr gel ten, dann besteht eben kein Deutsches Reich mehr. Cs bedarf gar keiner offen separatistischen Pa role, vor deren Ausgabe sich die Parteien In Bayern, deren Zeitungen so tapfer gegen die „Reichseinheits-Zwangsjacke' eifern

, denn doch wohl noch hüten werden. Es genügt schon die Aufsage des Gehorsams gegen die in Weimar mitbeschlossene Verfassung, um Bayern als ver tragsbrüchig, als einen Empörer gegen das Reich erscheinen zu lassen, und für eine solche Empörung hat wohl kein anderer deutscher Stamm, am wenigsten der Oesterreicher, «in wohlwollendes 'Verständnis. Die Schwaben und die Niedersachsen sind uns wahrlich auch als eigensinnig und als Stämme bekannt, die sich nicht beugen würden, wo das Recht gebeugt

wird. Wenn diesen Stämmen das richtig er scheint, was die deutsche Republik zu ihrem Schutze beschließt und durchführt, so werden wir nicht mehr die Bayern fragen, oo das deutsche Gewissen die Belastung durch die neuen Gesetze vertragen könne. Mit einem Worte: die natio nal empfindenden Oesterreicher sid der Haltung Bayerns durchaus abgeneigt und hegen keinerlei Wünsche für einen Erfolg des weibblauen Pa triotismus. Man stelle sich nur vor, was es für uns bedeu ten würde, wenn der Streit zwischen Danern und dem Reiche

auf den Gedanken kommen, der, wie es scheint, im Reiche öffentlich nicht erörtert wird/ daß hinter der bayerischen Bewegung auch Triebkräfte stehen, die den oben genannten Lagern verwandt sind. Aber es muß gesagt sein: Oesterreich hätte keinerlei Neigung, sich mit einem Sondcrstaate Bayern zu verbinden, nicht einmal Tirol will weiß-blau werden, nicht wenn es an das Reich kommt, und ebensowenig, wenn Bayern allein zum Anschluss/ einladen könnte. Denn daran zweifeln wir allerdings nicht, daß Bayern

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 8
Date: 11.02.1921
Physical description: 8
und es mar ein vielsagender Angstruf, als Briand in seiner Kammereröffnungsrede sagte, cs märe „etwas Unerhörtes, wenn es einen Bankerott geben sollte und er märe nicht bet den Besiegten'. In gallischer Verblendung, Nachsucht und völlig unberech tigtem „Sieger'wahn Hot Frankreich den Staatsbankeratt im Deutschen Reich auf Grund der Bestimmungen des Schand- dokumentes von Versailles erwartet. Der Zusammenbruch kam nicht, Im Gegenetil, das deutsche Wirtschaftsleben zeigte allmäh lich wieder eine gewisse

die Weltherrschaft ganz in die Hände bekommen. Der frühere Plan einer liiternatiannlen Anleihe für das Deutsche Reich, deren Betrag an die Franzosen und Engländer sofort verpfändet werden sollte, und durch die die sogenonnlc-n deutschen Schulden von den Neutralen praktisch zci zahlen ge wesen wären, mußte fallen gelassen werden, weil die Neutralen nicht die Absicht hatten, die sranzösisch-cnglischen Wainisinns- farderungen ans ihren Taschen zu bereinigen. Mit den Pariser Beschlüssen versucht man nun nochmals

dasselbe aus eine andere etwas verstecktere Weise. Das Deutsche Reich soll nach dem Pariser Diktat in 42 Jahren 220 Milliarden .Goldwark, »nd zwar in a»steigenden Jahresraten von 2000 bis fiOOO Millionen zahlen. Die normale Form hierfür iväre nun die Gratisausfuhr von Waren in dieser Preishöhe nach Frankreich »nd England. Da man aber in diese» Ländern gerade vor den deutsche» Waren eine Höllen angst verspürt, hat man beschlossen, daß für die erste» z-oei Jahre mir die Hälfte in Ware», der Rest in Barem zcc zahle

- gische Urteil vom 84. Juni 1014 an Interesse. Es wird dort von einem belgischen Berichterstatter tn Paris angeführt, daß Frank reich und Rußland damals lchon ein gefährliches Spiel trieben, Indem sie wechselseitig die Rüstungen äußerst steigerten. Das belgische Urteil sagt, niemand zweifle noch an dem Frledensslnn des deutschen Kaisers, aber -angesichts der drohenden Maß nahmen Frankreichs und Rußlands fei auf diese Geistesrtchtung nicht mehr lange zu rechnen. Sorge um Ostpreußen. Raue n, 10. Februar

. Ln einer Königsberger Rede äußerte Reichsmehrminister Ceßler besondere Sorge »rn Ost preußen und sprach dir Erwartung mit Hinweis auf die polni schen Tnwpenzusammenziehungen an der ganzen Grenze aus, daß der Völkerbund feine Zusage des Schutzes vor einem Ein fallen wahrmache, widrigenfalls deutscherseits alles darange- setzt würde, Ostpreußen und die Grenze überhaupt mit allen Mitteln zu verteidigen. Das deutsche Land, das bedroht ist, sehn« sich noch dem Frieden für den Wtederausbau der Wirt- lchaft. Stapellaus

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 11 of 12
Date: 08.10.1921
Physical description: 12
-nach Norden, Mittenwald zu, wo wir bayerischen Boden erreichten. Die Strecke von Innsbruck bis hierher ist unendlich reich an Naturschön helten. Dunkle Wälder wechseln mit grünen Matten, tiefe Klüfte mit schneebedeckten Bergspitzen. In Garmifch-Partenkirchen, der nächsten Station, wimmelte es von Burschen und Mädchen In bayerischer Tracht: daneben machte sich die Eleganz der deutschen Großstädte breit. Ab Garmisch tritt wieder das Dampfroß in de» Dienst und eilig geht.es durch das bayerische Hügelland

angesagt. Uebrigens, was hält man den» m Auslände von der Ermordung?" „Gemischte Slimmenl Gott gebe hm die ewige Ruhe und schütze uns Deutsche." „Prosit!" „Das Bier Ichmeckt gut, es ist Vollbier, aber teuer. Früher waren es fünf, heute "ur mehr drei Maß akn Abend," meinte mein Nachbar. Cs kamen andere Gchte an unseren Tisch. „Aber daß sie uns ganz unterkriegen, l li "^geschlossen," spricht aus tiefster Ueberzeugung ein Rheinländer. ~ te Lasten und der Verrat am deutschen Wirtschaftsleben sind unge

heuer, doch kommt Zeit, kommt Rat. Es folgte eine lebhafte Aus- spräche über die Stellung von Bayern zum Reich, über Steuern und Vermögensabgaben Entwaffnung. Selbstschutz, dem unglücklichen urtedensvertrag, die inneren politischen Kämpfe usw. Eigenartig und •üt k N i waren die entgegengesetzten Ansichten, die sich aber immer X! e m /2 nben : , entschieden werden über Bayern und das Deut le Reich noch viele Kämpfe kommen, bis die Spuren der letzten sieben Jahre verschwinden. Deutschland ist heute

im Innersten krank. Das Fieber wird von Paris über Moskau künstlich genährt. Cs wer- den keine Mittel gescheut, den Keil zwischen Bayern und das Reich, sowie das Rheinland hlnelnzutreiben. Willige Werkzeuge findet Parts genug, denn die Herren der Politik zahlen ja aut. Die Polizeistunde machte den Betrachtungen ein Ende. Die hell erleuchteten Straßen wimmeln von Menschen, die heimwärts eilen. Nur da und dort tauchen verschleierte Gestalten auf, die den Anstrich des erst aufge- nomntencn Nachtlebens tragen

der französffchen Rachepolitik mitten Im Herzen des Deutschtums Wache stehen, eins Träne aus dem Auge. Der Anblick Ist zum Lachen und zum Weinen. Armes' Frankreich, armes Deutschland! Die Kontrolle Ist vorbei, nun gcht's Wiesbaden entgegen. Ich staune über die Eleganz der hier da- ziigekommcnen Fahrgäste. Eine Eleganz, die sich in Goldschmuck und Perlen, nicht immer aber in der Sorgfalt des wirklich vornehmen Menschen zeigt. Mein Abteil wird International. Franzosen, Deutsche und Engländer sind bunt

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 8
Date: 01.06.1921
Physical description: 8
des Dr. Benefch Im Prager auswärtigen Ausschuß bereits vor Monaten ln den Londoner „Times' ein Artikel des ehemaligen Sekretärs des Präsidenten Masaryk zu lesen, in dem dem Anschluß Deutschösterreilbg an das Deutsche Reich das Wort geredet wurde? Ist es bloßer Zufall, daß gerade in diesen Tagen das „Agramer Tagblatt' und die großserbische Belgrader Zeitung „Balkan' fast mit den selben Worten und mit ganz denselben Argumenten für den Anschluß geschrieben haben, weil dadurch zunächst einmal jede Wiederkehr

. Denn durch einen Anschluß Deutschösterrelchg an das Deutsche Reich würden sie beide eine unmittelbare Grenze mit Deutschland gewinnen, der Waren- und Personenverkehr zwischen ihnen und Deutschland würde unmittelbar werden und namentlich auchchen schwer darnlederllegenden Häfen an der Adria in hohem Maße zugute komnien. Handels-, wlrtschafts- und staatspolitisch wäre der An schluß Deutschösterrelciis an das Deutsche Reich in gleichem Maße ein Schritt zu Konsolidierung Mitteleuropas, zur Wieder- Herstellung dauernder

von neuem wieder die Gunst Frankreichs zu er schmeicheln, meint sie sich feinen Wünschen gefügig erweisen und sich z» Sachverwaltern rein französischer Interesse» machen; Frankreich hat seit dem Tage von Versailles und. St. (Oermain eine Politik verfolgt, daß es jedes deutsche Kind, das irgendwo geboren wird, sürchien muß. Frankreich allein hat ein Interesse daran, den Anschluß Deutfchosterreichs an das Deutsche Reich zu verhindern, weil sein böses Gewissen Angst hat vor jeder Vermehrung

, bis zur äußerm Anleihe lnü» bis zur Schaffung der neuen Emissionsbank. Tic Bankiers halten die Vorschläge für gut und die migebolene Sicherstellung für ausreichend. Sie vcr- iveisen darauf, daß die Rehabilitierung Oesterreichs von turnt beginnen, die Kontrollkommission das Vertrauen in Oester reich selbst beleben Müsse und eine Reservekraft bedeuten würde. Wichtig sei auch ein Erfolg in Portorosc, damit die bisherigen Schranken zwischen den Nachfolgestaaten fallen und Mit dem wirtschaftlichen Apparat

von dem Recht des Friedens vertrages Gebrauch machen will, leinen Wunsch nach der Ver einigung mit dem Deut bringen. Es steht schon da chen Reich beim Völkerbund vorzu- ; iir, sich diese Herren ein wenig näher anzuschauen, die Lakaiendienste für Frankreich besorgen und den Deutschösterreichern Ihr primitivstes Selbftbeftimmungsrecht verweigern wollen. Denn natürlich steht an der Spitze der a»i- schlußseindlichen Aktion die französische Republik, aber der Ver treter Rumäniens, der Tschechoslowakei

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 12
Date: 08.07.1922
Physical description: 12
, der hr, seinen wirf)« »isher noch d! Stürme der drei letzten Jahre überdauert hatte, ' sein der Volksgemeinschaft. Das das Reich ist für die bewußte Einheit nur die äußere Form, die hohl würde und auch ohne feindliche Einwirkungen in sich selbst msammenbrechen ihr nicht die Seele wohnt, die müßte, wenn in ihr Sinn und 'Kraft verleiht. Dereinst, es ist schon lange her, im August 1014, wurde es offenbar, wie weit das deutsche Volk in der Ausbildung seiner inneren Einheit nach Gefühl und Bewußtsein schon gediehen

gegenüberstohen, als sei die Monarchie die „bürgerliche* Staatsform und die Republik die Staatsform des Prole tariats. Ist irgendein Erreichender Anlaß vorhanden, daß sich das deutsche Volk in so maßloser Ge hässigkeit auseinandersondert und das Reich sich In den Schauplatz eines einstweilen noch mit Drohungen ^nd vereinzelten Gewalttaten ge führten, ober von mancher Sette auch schon offen angekündlgten Bürgerkrieges verwandelt? Wofür setzen sich die proletarischen Republikaner ein. wofür die bürgerlichen

Loren: Obstmarkt 6 (Fernspr. 370) Italien.Postsparkassenkonto Triest 1/153. Oesterr. Posisparkassenkonto 111.775. Münchner Postscheckkonto 28.104 — - *- - — ^• • # »•. .. » • ■ * - * * • ■ n.a1.1.1:*.i .ähr ieutschästerreich und Deutschland Lire 6.—, Tschechoslowakei tschech. K 20.—, übriges Ausland Lire 8.- • Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgestellt. Nummer 153 Samstag-Sonntag, S. und 9. Zuli 1922 3. Zahrgang Volksgemeinschaft. Das deutsche 'Volk ist in tigsten Besitz zu verlieren

. Es Ist nur ein schwacher Trost, daß nicht auch noch das Erbübel des konfessionellen Haders an der Zer- setzung mitwivkü Allerdings Ist auch von dieser Ite her noch Betrübliches möglich, dann näm» Lifm' lich, wenn über die Aufnahme Oesterreichs ge sprachen und die Verstärkung des -katholischen Volksteiles da und dort als ein ~ eine Gefahr für das Reich erklärt wird. Am ärgsten,aber sollen sich heute die Klassen- und die politischen Gegensätze aus, die in der Frage der Republik sich höchst unberechtigtevweise derart

Parteien? Bestehen da Gegensätze, die sich nicht mehr friedlich ver söhnen la sen, deren, Austragung unbedingt tn einer Weise erfolgen muß daß das Reich darü ber in Trümmer geht? Daß eine der Klaffen, die für den Staat doch ebenso wichtig ist wie die andere, erwürgt werden müßte, daß man den Feinden Anlaß geben dürfte, sich während des Wirrwarrs deutschen Bodens zu be- wie es jahrhundertelang geschah, deutschen Wirrwarrs deutsl mächtigen. oder daß der mus wieder Mlb überwundene Partikularis

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 10.02.1921
Physical description: 8
Weltmachtstellung ist vernichtet, unser wirtschaftliches Leben zu Tode getroffen. Geblieben ist uns nur unser nationaler Staat, das Deutsche Reich. „Es war eine schwere Arbeit, das Reich zusannnenznbringen — so hat Bismarck einmal gesagt — es wird noch schwerer sein, es zu trennen.' DaS Wort hat sich als prophetisch erwiesen» es soll auch« fürderhin gelten. Wir helfen uns und unserem Volke' nicht danrit, daß wir ^nit peinlicher Sorgfalt alle Enttäuschungen buchen und innner aufs neue wiederholen

in nationaler und wirtschazt- licher Beziehung zusammen. Wenn auch die deutschen Süd- tiroler schwer unter der Herrschaft der Italiener zu leiden haben, so ivird cs doch niemals gelingen, daS Deutschtum zlvischen Brenner und Salnrn zu unterdrücken. Die Tiroler werden den Kampf siegreich durchfechten, wenn daö deutsche Volk sich auf ihre Seite stellt. Tie Rede Dr. KvglerS wurde mit stürmischem Beifall aufgenoinmen. Tie vom Vorsitzenden, dem Veiieraloberarzte Tr. Hölscher, verlesene Entschlie ßung wurde

eiustiunnuug angenommen. Sie lautet: „Wir fordern Gerechtigkeit »mb das SelbstbestimMnngZ- rccht für daS deutsche Volk, besonders auch die Freiheit undi das Recht, über die Vereinigung mit Oesterreich selbst be stimmen zu können. Wir fordern Gerechtigkeit rmd das Sel'bst- bestimmtmgSrecht auch für jene Deutschen, die, ohne befragt zu werden, vom deutschen Volke abgctrennt worden find, besonders auch für unsere treuen deutschen Brüder in Süd- tirol. Wir fordern eine Revision der Bedingungen von Ver sailles

im Geiste der Gerechtigkeit und Menschlichkeit. Ohne eilte solche mllß daS deutsche Volk und ganz Europa zugrunde gehen.' Am Samstam den 16. Jänner veranstaltete der Wirt schaftsverband Schwaben-Vorarlberg in Biber ach seine erste öffentliche Versammlung. Ter Vorsitzende, Studicnrat Maurer begrüßte die zahlreich Erschienenen und wies dar auf hin, daß der Wirtschaftsverband die feit alten Zeiten bestehenden wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Schwaben und Vorarlberg^neu beleben und fördern

hat eilten so bewegten, wechselvollen Weg zu seiner staatlichen Einheit durchlaufen müssen wie das deutsche. Erst Bismarck gelang das Werk der Einigung'. Wir haben uns diese Feier ganz miderS gedacht. Ter 18. Jänner 1931 sollte uns nicht nur an einen der glorreichsten Tage deutscher Geschichte erinnern, er sollte uns zugleich einen Aufstieg irnseres Volkes ans allen Gebieten glanzvoll zeigen. Es ist anders gekommen. Wir haben eine ungeheure militärische und diplomatische Niederlage erlitten. Unsere

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Page 2 of 10
Date: 07.05.1921
Physical description: 10
verschaffen. Die Vertreter der westlichen Kul tur in Mitteleuropa werden sich im Gehorsam gegen Frank reich von den Jugoslawen nicht beschämen lassen, die ihren Bei tritt zu den „Sanktionen' bereits erklärt haben. Und wenn irgend möglich, werden die Tschechen, um ihren französischen Vorbildern in keinem Punkte nachzustehen,, mit demselben Heldenmut wie diese in deutsche Städte elnrücken, die nicht ver teidigt werden und dort mit denselben Mitteln Kultur verbrei ten, wie es am Rhein geschieht. Immer

und England ist dieser Staat entstanden; denn das alte Oesterreich erlag dem vereinten Drucke von außen und innen, an welch letzterem die Tschechen so hervorragenden An teil hatten. Das Zusammenarbeiten der Franzosen und Tschechen schuf in Versailles und St. Germain den tschecho slowakischen „Nationalstaat', der in seinen heutigen Grenzen neben knapp 8 Millionen Tschechen und Slowaken mehr als 6 Millionen Deutsche, Ungarn und andere „Frerndvölker' um faßt. Und im Zusammenarbeiten mit den westlichen Freun

den besorgen die Tschechen seither auch weiterhin deren Ge schäfte innerhalb der Grenzen ihrer Macht; soll doch, wie einer ihrer „Großen' sagte, das Tschechentum der äußerste Vor posten westlicher Kultur sein — gegen die „Barbaren'. Was wir in den zweieinhalb Jahren des Bestandes der tschecho-slowakischen Republik von dort vernommen haben, reiht 'ich würdig an die sattsam bekannten Großtaten der „Kultur' m Westen. Gewiß, als man in Paris Millionen Deutsche in rcmde Gewalt gab

morgens, bewilligte bis tschechische Kammer tat» ächlich einen militärischen Nachtragskreoit von 670 Millionen krönen — zur Deckung der »durch die kriegerischen Ereignisse ket im Jahre 1919 verursachten militärischen Er- Das deutsche Auswärtige Amt schwieg zu dem n der Slowakei im Jahre 1919 verursachten militärischen Er ste'. Das deutsche Auswärtige Äi ‘ *' allen und merkte nichts. Wollte auch dann nichts merken, als unsere mutigen Ausländsdeutschen — wiederum allein — das mannhafte Wort sprachen

. Wann wird dann die Tschechoslowakei ihre ebenso gerechten Forderungen auf Ersatz ihrer Rüstungsauslagen bezahlt erhalten? Diese Frage,gab auch in Prag zu denken. Daß aber die Beteiligung an dem “ Tsch Zerfo nutzte 'uh an Frank- schechenstaates diese gegen chl reich« dem freien Spiel der Kräfte überlassen, mußten sie mit Naturnotwendigkeit den engsten politischen Anschluß an Fr reich suchen.' Deshalb atmet die Politik des T ' denselben Geist wie die französische, und wie besseres Wissen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 1 of 4
Date: 15.07.1921
Physical description: 4
der deutschen Mark an der Neuyorker Börse, die sich trotz Friedensresolution von ihrem Tiefstände von 1.31 bis 1.32 Cents auch nicht um einen Punkt erholt hat, obgleich die deutschen Dollarguthaben in den Vereinigten Staaten weit größer sind, als die amerikanischen Dollarguthaben im Deutschen Reich. Nach der „Chicago Tribüne' vom 9. Juni schuldet das Deutsche Reich den Vereinigten Staaten 200 Millionen Dollar für die Erhaltung der amerikanischen Truppen am Rhein; anderseits sind während des Krieges

im Deutschen Reich für 200 Millionen Dollar amerikanische Werte beschlagnahmt wor den. Demgegenüber haben die Amerikaner deutschen Besitz im Werte von 500 Millionen Dollar mit Beschlag belegt und 000.000 Tonnen deutschen Schiffsraum im Werte von 200 Mil lionen Dollar zurückbehalten,, so daß das Deutsche Reich immer noch ein Guthaben in den Vereinigten Staaten von 300 Millio nen Dollar besitzt. Würde der nahende „Friede' eine Freigabe des deutschen Besitzes in Amerika erwarten lasten, so müßte automatisch

. Von den politischen Seiten der „Friedensresolution' ab sehend, ergibt sich nun die Frage: Was kann aus dem Frie den der Vereinigten Staaten dein Deutschen Reiche Gutes er stehen? Da, wie schon gesagt, sich die Amerikaner alle Vorteile des Versailler Diktates sichern wollen, müssen mir schon sehr optimistisch sein, wenn wir irgendwelche bedeutende Borteile aus einem derartigen Friedenszustand mit Ainerika erblicken wollen. Was die Einräumung von Krediten an das Deutsche Reich anbelangt, so wird man höchstens

, die die dortige deutsche Bevölke rung durch Tage hindurch schwer misshandelt und bedrängt hatten. Die meisten Gemeinden der Kreise Hlndenburg und Rybnik sind dem schwersten Terror der Insurgenten ausgesetzt. In Rybnik erklärten zurückgebliebene Insurgenten ganz offen, daß der vierte Polenausstand am 17. Juli beginne und daß die deutsche Bevölkerung nur in Ihrem eigenen Interesse zur Räu- tming des Gebietes aufgeforhert werden könne. Kritische Lag« in Oberschlesien. Breslau, 11. Juli. Die hiesigen Bläter

melden, daß die deutsche Bevölkerung Oberschlesiens sich in großer Unruhe be finde, weil die Nachrichten von einem drohenden vierten Auf stand sich zu bewahrheiten scheinen. Man sieht in Oberschlesien, wie d e Polen unter den Augen der Franzosen ungeniert die Borarbeiten hierzu leiten und ganz offen die Einzelheiten be sprechen, wie sie den Aufstand ins Werk setzen wollen. An einen ernstlichen Widerstand der alliierten Truppen scheinen sie gar nicht zu denken. Einbruch ln ein Konsulat. Nauen

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Page 2 of 8
Date: 27.11.1920
Physical description: 8
«t;te 9. bunß und Schon genießen. Da« ganze Reich — Preußen nickt nus,n'schlossen — will nichts wissen von einer Zentral!- sierung der po?itiTdien Macht an derselben Stelle. die seit',Ein führung der Kriegswirtschaft das deutsche Wirtschaftsleben in der Reichsbanntstadt zentralisiert und dem selbstsüchtigen Treiben gewissenloser Ausbeuter preisgcgeben bat. Das aller find Uebelstande, die den jeßigen Aegenblick für Zen- tralisirrunaserverimente so ungeeignet wie nur möglich

, dein Reich die Treue zu kalten, verlangt aber, daß das Reich auch denen die Treue bält. die sich dereinstzusaminengefun- den. dieses Deutsche Reich zu bilden. Wenn auch seßt die Grenzen der Einzelstaaten noch nicht fallen können, über Raä't nicht ein deutscher Einbeitsstaat ersteben kann, so sind doch alle Deutschen beute mebr als je darin einig, daß die Einbeit des Reiches nach außen und innen unter allen Um ständen gewabrt bleiben muß. Wie eg auf Grrrnd der Ver träge nach außen nur ein deutsches

und nicht ein preußisches, bäuerisches, sächsisches Volk gibt, so müssen diese Verträge auch nach innen ein festes Band bilden, das ein Reich zrrsam- menbält, nicht einen jederzeit auflösbaren Etaatenbund. aris dem jeder Deutsche nach Belieben ausUeten bann. Das ist der teste Wille des deutschen Volkes und an ihn, findet der Ilnilmismns soivoßl ivie der Föderalismus seine Grenzen, lind desbalb wird man zwischen beiden einen Mittelweg fin den. um der Zukunft Deutschlands willen finden müssen. Freilich

machen und die mit eisernem Besen weenrsegt werden müs. scn. soll der Widerstand gegen integrierende Teile der deut schen Verfassung und Gesetzgebung nicht au einem Wider- siand gegen das Reich selbst werden. Schon bat die Abnei- gegen die sich' allentbalben r^,i-> Verl'n der Revolution, der Mißwirtschaft und der Skandale ar gesammelt bat. Er- id '’ini;n<'ert mne.lmt. die noch vor I'.u.zem in Deutschland undenkbar 'gewesen werden. Vrcukn-'e Rroriinen baben ihrem Willen auf „Los von Berlin ‘ so deutlich Ausbruch ge geben

. daß man in Berlin mit Person ckunaen overieren mußte. Ter Widerstand gegen die Berliner vnitarisrerungs- rläne bat dem Partikularismus im Süden des Reiches, den inan längst totgeglaubt, neue Kräfte zugeführt. die der bäue rischen Regierung das Festhalten am l-^iche nicht immer leicht machten. Gewiß, weder in Bauern noch ü- einem an deren Teile des Deutschen Reiches denken ernsttaf'e politische Kreise an irgendwelche Loslölung vom Reiche: das deutsche Volk ist in seiner großen Mehrheit beute fest entschlossen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 13.01.1921
Physical description: 8
kann die Entente nicht beschaffen. Der Anschluß an das Deutsche Reich ist auf'dem Marsche! Die Freigabe der deutschen Vermögen in Italien. Wie wir bereits mit einem kurzen Telegramm gemeldet haben, hat die italienische Regierung die deutschen Vermögen in Italien und deren Kolonien bis zum Betrags von 50.000 L. freigegeben. Das im italienischen Amtsblatts vom 8. Jänner d. I. erschienene Dekret sagt: Art. 1. In den Grenzen nnd unter den in dem folgenden Artikel festgelegten Bedingungen verzichtet der Staat

, jetzt spreche man schon von einer Schnelligkeit von 24 Knoten. Die Größe der Unterseeboote gestatte schon günstige Lebensbedingungen für die Besatzung. Bereits das deutsche Unterseeboot 53 habe die Fabrt von Holland über den Atlantischen Ozean und zurück ohne Ergänzung seiner Vorräte und ohne Erholungspause ans- geführt. In Zukunft werde der Kreuzerkrieg ganz dem Unter- seeboot zufallen. Oes'errelchische Kundgkbung für Oberschlesten. Mit dem Programm: „Oberschlesien verbleibt bei dem Deutschen Reich

sein Enrporstreben mißgönnen, vor allem die Mächte deS Umsturzes, werben auch weiterhin die bayrische Entwicklung in Deutschland als reaktionär und rechtsfeindlich, im' AuSlar.de als revanchelustig zu diskreditieren suchen. Reaktionär? Wenn Verneinung jeglicher Ordnung, Vernichtung bvr gesunden Kräfte deS Volkes nnd Staates die deutsche Revolution cha- rakterisieren soll, dann ist Bayern reaktionär, dann wird es diese Revolution bekämpfen. Und wenn leitende Männer in Berlin weiterhin ihre Hauptaufgabe darin

sein Herännahen zu sehen und täuscht sich darüber hinweg, daß er bereits da ist. Er ist nicht mehr zu verhüten, sondern nur noch aufzuhalten. Wenn das Wunder der Ententekreditr bald, recht bald, sofort käme Aber der Glaube fehlt. Wie sagt doch der berühmte Vatel: Um eine Ente in flandrischer Tunke zu bereiten, nehme man vor allem eine Ente. Aber die Ente fehlt. Also: Um Oester reich selbständig zu erholten, gebe man ihm vor allem Kredite, recht große Kredit«, bald und unverzüglich. Aber die Kredits

gehören. Die Schüt zling betrifft nur jene Güter, welche der deutsche Staatsange hörige im Königreiche Italien oder dessen Kolonien besitzt. Wenn jedoch seststeht, daß der deulsäie Staatsangehörige im Auslands «in ansehnliches Privatvernwgcn hat, jo wird sein kleines Bei mögen, das er In Italien besitzt, nicht frclgegeben werden. Für die Handelsgesellschaften wird das Ausmaß Ihres Vermögens auf Grund dieses Artikels derart festgesetzt werde», daß das Gesamtvermögen der Gesellschaft

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 2 of 8
Date: 11.02.1921
Physical description: 8
SfU« 2 Freitag, deck II. Februar ISL1. i ; c I r t ( l, l ; r 1 i! I c j . a ! :t , • e J n I i- i: c ' !I i c ! . o ! , r ! ' l !' u 1 ' :i t < ' l i aufnehmen, ist es notwendig, daß dis Produktionskosten der deutschen Industrie soweit verbilligt werden, daß der Zuschlag von 12 Prozent, der neben dem Millardentribut von den Pariser Machthabern verlangt wird, noch einen Exportpreis er gibt, der unter dem Weltmarktpreis steht, soweit cs sich nicht um Güter handelt, für die das Deutsche Reich

ein Weltmonopol be sitzt. Ist dies Herabdrücken der Produktionsunkosten für die deutsche Industrie möglich, so zahlen die Importländer die Entente-Ausfuhrabgabe von 12 Prozent In die Taschen der Franzosen und Engländer und werden durch diese beiden „Sieger'-Staaten ebenso tributpflichtig wie das Deutsche Reich. Diese Erkenntnis ist bis jetzt auch schon sehr stark ln den Bereinigten Staaten, in Dänemark und vor allem auch In Ita lien zum Durchbruch gekommen, welche Länder dem Er- vressungsdiktat van Paris

als völlig unmöglich erscheint. Da aber durch die Pariser „Beschlüsse' die Interessen zu vieler an Frankreichs Großmannssucht nicht interessierter Staa ten gefährdet sind, so bleibt noch die eine Hoffnung, daß das letzte Wort in der Reparatiansfrage nicht in Paris oder London gesprochen wird, sondern ln Washington! neu« tschechoslowakische Staat ist ebenso panslawistisch und demnach italienfeindlich geartet wie der jugoslawische; nun, ba das Havsburgische Reich ein für allemal den Gnadenstoß erhalten

hat, wobei selbstverständlich Vittorio Veneto als RuHineStag figuriert, sicyt sich Italien in die Notwendig keit verseht, einer zwischen den beiden, aus dem asten Oester reich-Ungarn fatalerweise abgesplitterten 'starvischen Staaten (Tschechoslowakei und Jugoslawiens zu errichtenden nichtsla wischen Monarchie daS Wort zu reden. TaS Heißt, ein selbst italienfcindlicher Habsburger auf dem verstümmelten Throne des 'hl. Stephanus würde ganz automatisch dem italienischen Interesse dienen; dadurch

Unterredungen, die der Prager Gast'den Vertreten: der Presse gewährt hat, wurde natürlich auf diese Gefüstlmomcute über Gebühr Rücksicht geuoncineu, biö dann die Abkühlung der Gemüter, vom Februarregeuschaner wirksam' unterstützt, eintrat und die 'heilsame Erkenntnis anfdämmerte, daß eS verfehlt ist, auS geschichtlichen Erinnerungen phantastische Zukunftöträume zu flechten. Dem reich mit naiven Hyperbelck geputzten Aufbau folgte ein Abgesaug, der ettvas schroff und dem Schlußakte eines Jntriaeustückes

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Page 6 of 10
Date: 23.07.1921
Physical description: 10
geworden Ist und nur jeweils dann Ins Tref fen geführt wird, wenn man das Anschlußbegehrcn an das De ' ~ “ ' )eut che Reich etwas abzudämpfen versucht. Aktiengesellschaften in Zukunft die Gelegenheit ge- , durch Verlegung ihres Sißcs In das Ausland die Die „Selbständigkeit' des unselbständigen „Staates' Deutschösterreich zu fördern, scheuen die ententeorientierten Kreise vor nichts zurück, wie die geplante Lex Länder bank und Lex Anglobank, die glücklicherweise von den Groß deutschen zu Fall gebracht

behandelt, befindet sich zwar zurzeit noch im embryonalen Zustand» doch darf man heute wohl schon der Vermutung Ausdruck geben, daß der alt bewährte Bankapparat der Oesterreichifch-ungarischen Bank als Grundstock für die neue Bank dienen werde und dadurch eine gewisse Kontinuität der Verhältnisse gewahrt bleiben wird, die es ermöglicht, nicht einen Ententekurs einschlagen zu müssen, sondern die wirtschaftlichen Notwendigkeiten im Hin blick auf eine Vereinigung mit dem Deutschen Reich einer Lösung

arbeiten, gespendet worden. Denn auch in Amerika wachsen die Dollars nicht auf den Bäumen. Deutsche Sprachecke. Die deutsche Sprache in llapan. Nach Zeitungsberichten, die sich auf Mitteilungen eines deutschen I Professors, namens Dahlmann, ln Japan berufen, hat dort der deut- - fche Sprachunterricht weder während des Krieges, noch nachher Ein- ' vuße erlitte». Jin Gegenteil ist die Zahl der Deutsch lernenden Schü» i ler gewachsen. An den staatlichen Gyinnasien haben die Zöglinge zwi- i schon Deutsch

und Englisch zu wählen, nur in Tokio — so schreibt die 1 Zeitschrift des allgemeinen deutschen Sprachocreines — und Kioto gilt i auch Französisch als Hauptsprache, nämlich für solche Schüler, die später in die französische' Nechtsabteilung der Universität eintreten l wollen. Das sollen aber kaum hundert sein, während die deutsche Ab- - teilung sechshundert Studenten zählt, mehr noch als die englische. An den staatlichen Handelsschulen war früher das Englische als Haupt- / lvrame allelnherrschend

: jetzt wende» sich die Schüler daneben dem ’ Deutschen zu. In Tsingtau soll ein „Deutsch-Iapanischer Sprachenver» ein' entstanden sein, der seine Mitglieder (35 Deutsche und 60 Java- , ner), lauter Leute von Namen, I» beiden Sprachen fördern will. Die Ankunft des deutschen Geschäftsträgers Dr. Solf in Tokio haben die Javaner zu Kundgebungen für deutsche Sprache und Wissenschaft be nutzt. Sie sind eben noch immer kluge Leute. Um Vorstehendes besser zu verstehen, müssen wir auf die Kultur

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Page 1 of 8
Date: 05.07.1921
Physical description: 8
und brennend aus deutsche Fluren loszulassen — zur Mehrung seiner Hausmacht. Diese Männer waren keine Deutschen, sie hatten längst verlernt, Deutsche zu sein, die als deutsche Kaiser auf Kosten des Deutschen Reiches und des deutschen Volkes sich ein nichtdeutsches Reich schufen, in dem die Sonne nicht unter ging. In Wahrheit aber war es kein Reich, das sie geschaffen, nur eine Hausmacht, die der Ehrgeiz der Habsburger zufam- mengrführt urd allein zusammenhielt, bis sich die in ihr ver-

mr die befreiten Gebiete der gesamte Dienst für die Kriegsschädenoergütung in den neuen Provinzen zugeteilt wird. Alle Eingaben in dieser Hinsicht sind nunmehr an jenes Ministerium zu richten. Da» Luftschiff »Bodens«' und sein sonderbarer Gast. Rom, 5. Juli. Am Sonntag abends ist auf dem Flugfeld von Ciamvino bei Rom das deutsche Luftschiff „Bodensee', der letzte deutsche Zeppelin, wohlbehalten angekommen. An Bord des Luftschiffes befand sich auch der deutsche Staatsangehörige Walther Krön aus Friedrichshafen

Aktionskomitee für die Pariser Abschätzun Kongreßpolen und polnischen Au ~ n die Ar ML Zer Me rat Deutschland und Habsburg. ericht die öffentlichen Behörden zu einer schleunigen der Schäden auf, um die Annahme der deut' vollständige Reparation der Kriegsschäden fordert nach einem riser Be ' _ ' ; V stschep Natürallieferungen und nötigenfalls auch die deutscher Arbests- kräfte nicht zu verzögern. Französisch-deutsche Handelskonferenz. > R a u e n, 4. Juli. Die französisch-deutschen Handelskonfe- renzen wurden

auf den 10. Juli vertagt. Eine Konferenz mit Wiederausbauminister Rathenau ist wahrscheinlich. I | England braucht Deutschland. : Rauen, 5. Juli. Der ehemalige englische Handelsminister Walther Runciman erklärte in einer Rewcastler Rede, England könne nicht dadurch reich werden, daß es Deutschland arm bleiben lasse. Deutschland müsse wieder ein aktiver Kunde der englischen Produzenten werden, die selbst manche Waren von Deutschland kaufen wollten. | Der Friedenszufiand mit Amerika. | Rauen, 4. Juli. Rach

war aber nur zu läsen in engster Anlehnung an eine benachbarte große Kulturnation: Au len ken, haben sie ihre Aufgabe,' die kleinen Völker Mitteleuropas zu sammeln und zu einigen, erfüllt und konnten das Erreichte durch glückliche Kriege verteidigen und innerlich festigen. Der wette Weg aber, der zum Aufstieg und zum bleibenden Zusam menhalt der Länder und Völker führt«, konnte nur zurückgelegt werden, wenn die Führer das Ziel, einen Staat zu bilden, und da konnte nur das deutsche Volk in Frage kommen. So lange

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Page 2 of 8
Date: 15.06.1921
Physical description: 8
über diese Meiitung zu befragen. Dieser Beschluß hat ciucu Sturm gegen das kleine Land ausgelüst, der vorurteilsfreien Beobachtern schivcr verständlich sein wird. Jedes Volk hat, so ivie jede Einzelperson, seine Wünsche und seine Forde rungen zu äilstern, selbst dann, wenn diese auf eine Aendcrung seines augenblicklichen politischen Zustandes, also in diesem Falle auf einen Auschlust an daS benachbarte Deutsche Reich, Hinzielen. Eine Abstimmung über den Auschlust ist nicht der Anschluß

im nationalen Sinne: 1. Erhaltung des Deutschtums Im Auslande, vornehmlich im südslawischen Staate, In Italien, Ungarn, Rumänien und ln der Tschechoslowakei. 2. Erkämp- fung des Selbstbestimmungsrechteg für alle durch den Staats vertrag von St. Germain vergewaltigten Deutschen. 3. An- jchluß Deutschösterreichs an das Deutsche Reich und Zusammen schluß aller Deutschen Mitteleuropas zu einem Einheitsstaate. 4. Verbindung Deutschwestungarns mit Deutschösterrcich usw. Vergessen Ist, schreibt der Verfasser

stellungen und Aufbauschungen erwiesen. Trotzdem haben sie auch in der Presse der neutralen und naturgemäß in die der Ententeländer Aufnahme gefurtden und zu argen Ausfällen gegen die „alldeutschen' Unruhestifter in Oester reich Anlaß gegeben. Nun wird gewiß kein nüchterner Be obachter glauben, daß etwa in Tirol oder in Salzburg 98 v. H. der Bevölkerung alldeutschen Einflüssen zugänglich seien. Umso näher aber liegt der Schluß, däß jene habs- burgisch-legitimistischen Kreise gerade jetzt das größte

, daß am 3. Juli Steiermark nicht anders stimmen wird, als vorher Tirol und Salzburg und daß eher die Wiener Regierung stürzt, als daß sie das Land von seiner Meinungsäußerung zurück- zuhaltcn vermag. Politische Übersicht. Die Wiederaufbauakklon. Der deutsche Wiedcraufbauminister Natbcnau, der mit dem französischen Wiederaufbauminister Loucheur, wie gemel det wurde, eine Besprechung über Fragen des Wiederaufbaues ! hatte, stellte mit diesem gemeinsam die allgemeinen Grundsätze : über die Wiederaufbauaktion

an Abg. Gareis ist, trotz aller Vermutungen und Gerüchte noch nicht aufgeklärt. Die Gerüchte, daß es gestern In München zu Unruhen gekommen sei, sind falsch. Die Leichenfeier für Abge ordneten Gareis verlief in vollster Ruhe und Ordnung. Auch Deutsche. Das erste Bulletin des „Pro Vorarlberg'-Presfeausschusses. einer mit Schweizer (wohl französischen) Geldern arbeitenden Einrichtung in Bregenz, richtet gegen die „Bereinigung' „Siid- mark' einen Angriff. Es erwähnt die Ziele der neuen Süd mark

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Page 2 of 8
Date: 05.07.1921
Physical description: 8
nach der deutschen Kaiserkrone, strebten wiederum nach Machtzuwachs, als der Boden» auf dem sie standen, ihre Hausmacht, zu zerfallen drohte, wie das alte Deutsche Reich zerfallen war unter ihrer Führung. Während man so nach außen unter Einsatz aller verfügbaren Kräfte einen scharf Imperialistischen Kurs steuerte, trieb man nach innen eine Politik des unaufrichtigen Zentralismus, der alle günstigen Gelegenheiten zur Gesundung des eigenen Staates ungenützt ließ. Der Abschluß dieser Politik war der deutsche Krieg

können, wären die Habsburger jetzt unter Verzicht auf jede Prestige- und Expansionspolitik nur auf das Wohl ihrer Erblande bedacht ge wesen. Noch wäre der Bestand des Donaureiches zu retten ge wesen durch enge Anlehnung an das erstarkende Deutsche Reich. Eine solche aber bedingte notwendig das Bekenntnis Habsburgs zum Deutschtum und einen deutschen Kurs ihrer inneren Poli tik. Beides wollte man in Wien nicht, sondern schlug den gegenteiligen Kurs ein, indem man die Slawen, Ungarn und Italiener begünstigte

. Aus Völk chen wurden Völker, aus Nationalitäten Nationen, deren ver einter Druck — nur die Deutschen ausgenommen — eben dann am stärksten «insetzte, als dieses Reich seine Feuerprobe bestehen sollte: im Weltkriege. Da stand die Schicksalsfrage „Deutsch oder nicht?' nochmals vor den Habsburgern und nochmals, zum letzten Male, versagten sie. Sie wollten nicht enger zu Deutschland, als unbedingt nötig, sie wollten, wie Kaiser Karl sagte, nicht Deutsche sein; und als derselbe Mann dann Verrat übte

durch Kaiser Franz und seinen Metternich, ist die Zeit des Todeskampfes des alten Oesterreich und Habsburgs, aber auch die Zeit des letzten Kampfes der Habsburger um die Vor herrschaft in Deutschland. Ein halbes Jahrtausend lang waren die Habsburger wohl deutsche Kaiser, nie aber Deutsche gewesen, hatten auch jetzt-keine deutschen Interessen und konnten solche als Beherrscher eines Reiches mit überwiegend nichtdeutscher Beoölkenmg wohl auch nicht haben. Trotzdem strebten die Habsburger neuerdings

und die Deutschen zurücksetzte. Was die habsburgische Verwaltung In den letzten Jahrzehnten an dem Deutschtum in Oesterreich und Ungarn gesündigt, wird keine Statistik, kein Geschichtschreiber je erzählen. Fragt die Deut schen drüben, wieviele einst deutsche Gemeinden diesen Metho den zum Opfer gefallen! Doch indem man, um sich der immer stärker auftretenden Loslösungsbestrebungen zu erwehren, die Völker des Donaureiches gegen einander ausspielte, erzog man ■ sie erst recht zum Stammes, und Volksbewußtsein

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 3 of 8
Date: 29.12.1920
Physical description: 8
. Frankreich sei also der Bankier Deutschlands. Er frage deshalb, ob Frank reich Sieger sei. Die Kammer habe den Vertrag, den sie an genommen habe und den er bekämpfe, verurteilt. Er be dauere, daß der Ministerpräsident gesagt habe. Frankreich dürfe nicht des Imperialismus bezichtigt werden. Sei das Imperialismus, wenn man Elsaß-Lothringen zurückverlange und das Mandat über Cilicien ausübe? lAbg. Cachin ruft: Fa. das ist Imperialismus.) Wenn Frankreich zu seiner Sicherheit vorgehe, dann dürfen sich England

und Italien nicht wundern. Auch England habe 860.000 Mann und 180.000 Matrosen unter Waffen. Frankreich halte die Wacht am Rhein wie die Gallier vor 2000 Jahren. Man dürfe nicht mit dem Schicksal des ..armen' Deutschland Mitleid haben. Frank- reich müsse genügend militärische Mittel besiken. um die tschechoslowakische, polnische und rumänische Mauer, die den Germanismus verhindert, sich mit dem Polschewismus zu ver binden. aufrechtzuerhalten. Frankreich verdanke man den Sieg von Warschau und Frankreich

trage allein wie zu De, ginn des Krieges die Kosten aller Anstrengungen. Man müsse immer bedenken, daß 60 Millionen Deutsclfe und 80 Millionen Russen sich gegen den Westen nach dem Rhein wenden könn ten. Im Monat August hätten in Ostpreußen 70.000 Deutsche unter den verschiedensten Bezeichnungen gestanden. Sie wären Gewehr bei Fuß gestanden, um Polen in der Flanke anzugreifen. Im Jahre 1871 hätte Dismarck sicher nicht die Reden gestattet, welche die deutschen Minister süngst im Rheinlande gehalten

. Ein ungeheurer Trieb zur Auswanderung hat das deutsche Dolk erfaßt. 1b Mllionen Europäer sollen bereits durch die Transatlantischen Linien dem amerikanischen Einwande- rungskommissär gemeldet sein, darunter allein mehr als b Millionen Deutsche. Dazu kommt die Auswanderung in andere Teile der Welt. Diese Massenauswanderung bedeutet in biologischer und rassenhpgienischer Beziehung für Deutsch land eine so große Gefahr, baß sich das deutsche Wohlfahcts- ministerium bereits ernstlich damit beschäftigte

. Die gegen wärtige Bedeutung der Auswanderung für das deutsche Dolk wird durch die Bestimmungen des Versailler Friedens vertrages dahin beeinflußt, daß gerade die körperlich und geistig tüchtigen Dolksglieder verloren gehen. Eupen-Malmedy verloren. Belgische Blätter veröffentlichen folgende Rote über Eupen und Malmedy. die ihnen vom belgischen Ministerium des Aeußern zugegangen ist: „Die deutsche Negierung ließ an das Generalsekretariat des Völkerbundes unter dem 30. November ein Schreiben zugehen

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Page 2 of 8
Date: 17.05.1921
Physical description: 8
an einer Regierung beschk- ■ die durch Annahme des Ultimatums Deutschland vor den . mittelbaren Folgen einer Ablehnung retten und den ehr'w. Versuch machen will, das uns Auferlegte nach bestem Kick-, zu erfüllen. Abg. Trimborn (Zentrum) erklärt, daß bei Erwägung ' Gründe für oder gegen Ablehnung wahrscheinlich sei, daß : Deutsche Reich und das deutsche Volk bei Annahme der Fo s rungen in seinem Fortbestand weniger gefährdet sei wie • den mit ihrer Ablehnung eintretenden Wirkungen. In Ueberzeugung

gsili S »SS8H»tu amtwayfftiwg,’' Sterehig, dm 17, Gemeinde Lüsen Meransen Ratz Roseneck Tschöfs Wiesen Eufidoun Rachrrag zum Wahlergebnis. Wählerzohl Abg. St. Deutsch. Verband. 270 224 198 176 171 169 181 153 127 156 139 138 125 121 11 178 170 141 78 74 74 Soz. 26 2 23 1 16 24 Die Bedeutung des Wahlsieges. Die Wahlschlacht hat mit einem glänzenden Siege geendet. Bei einer Wahlbeteiligung, die alle Erwartungen übertrofsen hat und mit geradezu erdrückender Mehrheit hat das deutsche Bol' Südtirols

von „Alldeutschen', genannt der Deutsche Verband, eine bös willige Hetze gegen den italienischen Staat betreibe. Die Ergebnisse der Psingstwahl haben dieser Lüge für immer ein Ende bereitet. Sie haben bewiesen, daß der Deutsche Verband eins ist mit der über wältigenden Mehrheit des deutschen Volkes von S übtirol, daß alle politischen Pläne auf Sand gebaut sind, die In SUdttrol auf einen Gegensatz zwischen Führer und Volk rechnen. Den Zehntausenden deutscher Männer, die vorgestern von nah und ferne

sind über die Gefahr des Terrorismus, der in letzter Zeit Im Bozner Gewerkschaftshause Platz gegriffen hat, und deren Folgen die. Arbeiter nun selbst zu tragen haben. Beson ders auffällig Ist die Niederlage der Sozialdemokraten in Kol tern, wo sie auf zirka 250 bis 300 Stimmen rechneten. Auch in Franzensfeste, einer sozialistischen Hochburg, hat der Deutsche Verband einen bemerkenswerten Erfolg davon getragen. Der Wahlausgang im Trentino ist bis zur Stunde noch nicht bekannt. So viel steht jedoch fest.daß

die Faschisten partei dort eine geradezu katastrophale Niederlage erlitten hat. Auch die Partei der „Liberia', die Llberaldemokraten, dürfte außergewöhnlich schlecht abschneiden und im besten Falle ihren Listenführer Dc. Bertolin! durchbringen. Die Popolari scheinen von den Sozialdemokraten stark bedrängt worden zu sein. Aus dem Königreiche selbst liegen noch keine Resultate vor. Das befürchtete Blutvergießen ist dort nicht eingetreten. Eine schwerwiegende Entscheidung. Der deutsche Reichstag

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Page 2 of 8
Date: 04.05.1921
Physical description: 8
es wie ein Donnerschlag durch die deutschen Alpenlande: „Anschluß an das Deutsche Reich!' ' Der Drang zum Anschlüsse an Deutschland war so stark und so impulsiv, daß er keiner wie immer gearte ten Propaganda bedurfte. Der Gedanke war in den Herzen aller deutschen Oesterreicher lebendig und sobald das Hemmnis, das dynastische Band beseitigt war, brach sich der Einheitsgedanke mit elementarer Gewalt feine Bahn. Wer an der Sache nicht mittat, sondern dem unwillkürlichen Drange des Volkes ent- gegcnarbcitete, der stellte

auch das Schicksals Tirols entschieden. Dag vom einstigen Kronlande verbliebene Rumpfstück Nordtirol war dadurch verurteilt nicht leben und nicht sterben zu können. Der Wille des Nordtiroler Volkes aber verlangt immer stürmischer den Anschluß an das Deutsche Reich. Waren es einst vor allem nur Ideelle, nationale und kulturelle Beweggründe, derentwegen der Anschluß gefordert wurde, so machten sich all mählich auch Immer mehr materielle Motive geltend. Das wirt schaftliche Elend macht sich mit fedem Tage fühlbarer

. Das Volk sieht, daß es zu einem langsamen und sicheren Siechtum ver urteilt Ist. Dieses Bewußtsein treibt das Nordtiroler Volk mit unwiderstehlicher Kraft zu seinen Brüdern im Reiche. Wenn in den höheren Schichten der Bevölkerung auch vor allem die geistigen und kulturellen Beweggründe für den Anschluß an das Deutsche Reich entscheidend sind, so ist es in den unteren Klassen vor allem dieses ungeheure materielle Elend, das sie mit unwiderstehlicher Gewalt zum Anschlüsse treibt. Das Volk will leben

werden können. Tirol braucht den Anschluß an das große deutsche Wirt schaftsgebiet, um dank der Vorteile, welche die Angliederung an ein kräftiges, reich gegliedertes, großes Wirtschaftsgebiet in sich schließt, den Wiederaufbau mit Aussicht auf Erfolg durchführen zu können. Einer der wichtigsten Wege im deutsch-italienischen Verkehre, der Weg über den Brenner, dem wachsende Bedeu tung beschicken ist, führt durch Tirol. Nur der Anschluß an das Deutsche Reich kann Tirol in vollem Maße die handelspoliti schen

sein egoistisches Interesse dem wirk lichen Bolksinteresse voran. Als im November 1918 die deutsch- österreichische Nationaloersammlung die Republik Deutschöster reich als einen Bestandteil der Republik Deutschland erklärte, beschloß sie, auch sofort die nötigen Verhandlungen über die Durchführung dieses Gesetzes mit der deutschen Reichsregieruag einzuleiten. Zweifellos ist damals von beiden Seiten oer ae- niß durch die Ereignisse entschuldbare Fehler gemacht worden, daß man nicht ohneweiters die Entente

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