durch alle diese Erklärungen selbst zu, daß die Süd-' tiroler sprachlich und wissenschaftlich aufgerieben werden sollen, daß Italien — seine politische Macht benütze-ch, tkber den alten deutschen Stamm dieser in blutigen Freiheitskämpfen gestählten Bergbewohner zur Tagesord nung übergehen will. Ihre ganze Antwort, Exzellenz, kann dahin zusammengefaßt werden: „Wir scheren uns um keine Verträge, internationale Pflichten, die von früheren Regie rungen eingegangen wurden, anerkennen wir nicht, mora lische Pflichten
auf Achtung des Volkstums gibt es nicht, der Völkerbund darf sich nicht einmischen und wir werden die deutschen Südtiroler — übersehen, amalgamieren, vom Erdboden verschwinden lassen.' Ebenso Herr Ministerpräsident, wie Sie die Aufrich tigkeit schätzen, mit der die Tiroler Tirol bis zur Salurner Klause frei und vereinigt sehen wollen, ebenso wäre uns von Ihrer Seite die einfache Erklärung sympathischer: „Wer klagen will, der klage, — wir aber vernichten, er drücken, amalgamieren das deutsche Volk
über wunden sein werde. Nationalrat Dr. Kneutzl über Südtirol. In einer Versammlung in Wien hielt Nationalrat Dr. Kneußl eine Rede, in welcher er unter anderem sagte: „Ich glaube, die Südtiroler Aktion ist parlamentarisch abgeschlossen. Sie hat ihren Höhepunkt im parlamentarischen Leben, wenigstens jetzt, erreicht. Wenn wir uns fragen, welchen Erfolg das Eintreten der Tiroler Abgeordneten, die Stellungnahme der österreichischen Regierung und die Rede des italienischen Ministerpräsidenten hatten, so müssen
wir sagen, das, was wir gewollt haben, haben wir erreicht. Wir haben das Weltgewissen wachgerufen. Die Südtiroler Frage ist heute keine Frage zwischen Italien und Oester reich, auch nicht zwischen Italien.und dem deutschen Volke, die Südtiroler Frage ist jetzt eine Weltfrage.' Eine große Kundgebung der Tiroler Sozialdemokraten für Südtirol. Am 5. ds. fand im großen Stadtsaal in Innsbruck eine „gegen die faschistische Willkür gegen die soziale und natio nale Bedrückung unserer Brüder in Südtirol
ist nicht nur ein'Recht, sondern eine Pflicht. Mdri oder ilMltW der Uzt erbeten an Seite 5. Nr. 6. Reichstagspräsident Loebe über Südtirol. Der deutsche Reichstagspräsident Loebe äußerte sich gegenüber dem Korrespondenten der „Gazetta del Po- polo' über die Südtiroler Frage. Er erklätte, ihm liegst, so wie den Italienern vor dem Kriege das Los , ihrer Brüder, die unter österreichischer Herrschaft lebten, das Los aller Deutschen, die unter der Herrschaft eines frem den Staates stünden, sehr am Herzen. Es sei durchaus