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Südtiroler Heimat
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Page 3 of 8
Date: 15.04.1930
Physical description: 8
zur Katholischen' Aktion durchaus vereinbar ist mit der Zugehörigkeit zur faschisti-l scheu Partei und infolgedessen auch lnit den Institutionen' der Regierung. Briefkasten. Fritz M. Por, München. Wir haben für Ihren. Roman leider keine Verwendung. Das Maimskript steht zur Verfügung. Stimme selbst zu erheben. Und ebenso die,ladinischen Täler. Das alte' deutsche Neumarkt wurde für eine Versainmlung im Unterland gewählt. Es war eine Volkskundtzebttng von unerhörter Wucht. Von allen Seiten strömte die Menge

. War er auch nicht zum ^Unterland gehörig, so hätte er es sich doch nicht ver sagen können, diesen großen Tag in Reginas Nähe zu er leben. Sie stand oben im Bahnhofsgebäude an einem der offenen Fenster mit ihren Klndem und hörte, sie fest in die Arme gedrückt, den aus tiefster Seele strömenden Reden der Führer zu. Tiefbewegt, im hehrsten Schweigen, lauschte die Menge, d,ie den weitest, weiten Platz unter dem Haust! bis gegen Neumarkt zu füllte. Und als die Worte des letzten Redners wie eherne Glockenklänge über sie hinslutetcn

war viel zu ergriffen und von der Feier hingenommest. Aber er zupfte sie von neuem: „Mlttter! Sieh doch! Und da kommen mich Sol daten!' Jetzt blickte Regina noch immer wie im Traume, auf. Sie hatte ßin adlerscharses Auge. Richtig! Von Trient her sausten zwei vollbesetzte Autolastwagen auf Neumarkt zu. „Schwarzhetnden. Faschisten!' entfuhr es ihr. „Mas ist das Mutter? Fa—schi—sten. . .?' „Eine Truppe, die ein Minister gebildet — eine Par tei lim italienischen Volke! Das verstehst du rwch nicht!' unterbrach

sie sich, keinen Blick von den Dahinsausenden lassend. i „Was wollen die? Und was wollen die Soldaten? Sind die beiden Feinde?' 1 Drei Fragen in einein Atem. Regina antwortete nicht. Sie schaute — schaute. Das Militär schob sich vor die kleine Stadt, pflanzte sich da auf — die Alttos verschwanden hinter den Häusern. Drunten hatte sich die Menge gelöst. Eilt größerer geschlossener Trupp mit einer Musikkapelle, die alte KrUegs- märsche spielte, marschierte auf Neumarkt zu. Sahen sie denn das italienische Militär n'cht

mit wi deren Herren noch im ernstesten Gespräch stehend — und plötzlich — gerade als sie hinaus auf die Rampe trat, gellte es von Neumarkt her: „Die Faschisten sind da! Die Faschisten!' Wie e,in Lauffeuer ging der Schrei dttrch die ab flutende Menge — wen er erreichte, der kehrte um, mtf Neumarkt zu. Da stand das italienische Militär zwischen den anmarschierenden Deutschen und den johlend ihre Knüp pel schwingenden Schwarzhemden. Was wollten die? In heißer Angst wartete Regina mtf der Rampe

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Südtiroler Heimat
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Page 2 of 4
Date: 15.02.1925
Physical description: 4
nehmen. Es hat daher Frankreich ein Interesse am Unterliegen des Faschismus. Daß die Hochfinanz ausnahmslos der Loge angehört, ist ebenfalls kein Geheimnis. Der Effekt dieser Tat- Besitzungen in Neumarkt, bis er vor zwei Jahren durch einen behördlichen Ukas die teure Heimat verlassen mußte. Schwer traf den alten, in Ehren ergrauten Mann dieses Geschick. Er übersiedelte von Neumarkt auf seinen Besitz in Krumpendorf und verbrachte dort in der Verbannung seinen Lebensabend. Sein Herz blieb

Baron Longo mit seiner Familie auf seine Besitzungen nach Neumarkt, wo er dann durch 4 0 Jahre lebte. Neumarkt wurde ihm zur eigentlichen Heirnat, für die er sich im wahrsten Sinne des Wortes aufopfeite. Wir können wohl mit Fug und Recht sagen, daß er Dank seiner Tüchtigkeit der angesehenste Manu 1 des ganzen Unterlandes war. Seine ritterliche GesinnmG- seine überragende Bildung, sein Gemeinsinn und die liebaiß' würdige Art des Verkehres mit dem Volke machten ihn zum geborenen Führer. ^ Durch viele

Jahre bis zum Ausbruch des Weltkrieges | war Herr Baron Longo Mitglied des Tiroler Landtages, in f welchem er dem tierfassungstreuen Großgrundbesitz angehörte. - Das Vertrauen seiner Mitbürger berief ihn auch zum : i Amte des Bürgermeisters von Neumarkt, welches er durch ; 15 Jahre mit Geschick und Tatkraft versah. Er waltete seines - ihm von der Bügerschaft übertragenen Amtes in vorbildlicher Opferwilligkeit, bitz ihm höhere Mächte das Amt aus den Händen nahmen. Er war den Neumarktern

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Südtiroler Heimat
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Page 2 of 4
Date: 01.01.1925
Physical description: 4
aus einem nationalen Doppelfeste, das am 19. Oktober 1924 zu Neumarkt a. d. Etsch gefeiert wurde. Maueranschläge für die Ortseinwohner und Ladschreiben an distinguierte Persönlich keiten, gezeichnet vom Präfekturskommissär, der an Stelle eines fteigewählten Magistrats die Gemeinde regiert, verkündeten die Enthüllung eines Gedenksteines für den Garidaldiner- Freischärler Camillo Zancani. Der Vater dieses Nationalhelden, ein Schankwirt, war von Rovereto nach Neumarkt heraufge wandert. .um unter deutschem Himmel

. Präfektur dabei meinte, sieht man daraus, S ü d t i r o^l daß sie sofort darauf die Entfernungdes Pfarrverwesers von Neumarkt verlangte, weil er an dieser Feier nicht teilgenom men habe. Das war von den Herren der Regierung beson ders edelmütig gehandelt, denn sie mußten wissen, daß be sagtem Priester eine Einladung zu der Feier von keiner Seite zugekommen war. Und was die Zancanifeier betrifft, so hatte man ihn ja auf eigene Vorstellung hin von einer Teilnahme entschuldigt, da selbst in den alten

, humanitäre Einrichtungen fischt man einfach weg, das Volk beraubt man seiner wertvollsten kulturellen Güter, friedliebende Leute, die bei solchen Geschichten nicht mittun, jagt man zum Kuckuck, und die Kinderherzen werden vergiftet. Denn was für Moralbegriffe sie sich bilden werden über Recht und Treue, über Aufrichtigkeit und Gehorsam, läßt sich leicht denken, da ihnen Staat und Schule das als Weiß vormalt, was die Eltern als Schwarz erklären. In Neumarkt nennt jeder Volksschüler den Zancani

einen Verräter und muß ihn doch gleichzeitig als einen Helden feiern. Ihm zu Ehren ist, nebenbei bemerkt, auch eine Straße und das Schulhaus um getauft worden und von dort, wo einst in Relief das hehre Bild Sr. Apostolischen Majestät schimmerte, kräht heute in Riesenlettern der Verrätername „Camillo Zancani' auf Schul hof und Straße herunter. Aber trotz alledem oder vielleicht gerade deshalb ist der alte Tirolersinn nicht umzubringen. Das haben gerade die Leute von Neumarkt bewiesen, die am 19. Oktober

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Südtiroler Heimat
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Page 1 of 4
Date: 15.11.1924
Physical description: 4
folgenden bezeichnenden Artikel, den ich hiemit vollinhaltlich und wörtlich wicdergebe, ohne die possierlichen Stilfehler zu verbessern: „Letzten Sonntag wurden die neuen Kinderbewahran stalten in Salurn, Neumarkt und Laag eröffnet und der Opera dlazionale di Ässistenza all’Italia Redenta über geben. Die Hauptstraßen aller drei Orte waren mit Trikoloren und Triumphbögen geschmückt. Zu der Feierlichkeit sind sehr viele Personen erschienen. In Salurn waren auf dem Hauptplatze die Schulkinder

bei der Übernahme des Gebäudes, daß sie nach bestem Können für die Erhaltung, Förderung und Wek- kung des nationalen Gewissens arbeiten werde und überzeugt sei, daß in der Sprache das geistige Leben eines Volkes, der Ausdruck seiner Energie, die Auswirkung seiner Kraft, die Grundlage seines Glückes liege. In Neumarkt wurde vor der Eröffnung des neuen Asyls eine Gedenktafel für den Garibaldiner Camillo Zancani enthüllt. Mons. Dalpiaz weihte auch dieses neue Asyl ein. Es sprachen der Abgeordnete Rosboch und Adv

. Also erst geweckt muß werden! Begreiflich, da es sich eben um deutsche Kinder handelt! Wie in Salurn, so ging es auch in Laag und Neumarkt zu. In Neumarkt log der Advokat Viante den Leuten etwas von der „Unterdrückung' durch Österreich vor. Lieber Freund, kehren Sie lieber vor der Schwelle des eige nen nationalen Stalles! Italien ist ein einziger ungeheurer moralischer Misthaufen, von dem der Tyrann Mussolini seine nationalen Tiraden herabkräht. In Neumarkt hat es nie einen „germanischen Druck' gegeben

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Südtiroler Heimat
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Page 4 of 4
Date: 01.01.1927
Physical description: 4
von Unterländern, die in Neumarkt versammelt waren, ein hellig gefaßt worden ist, es handelte sich damals um die Abtrennung des Unterlandes vom deutschen Wahl kreise : „Wir Bewohner von Neumarkt, Salurn, Tra min, Kurtatsch, Kurtinig, Fennberg, Gfrill, Tru den, Altrey, Montan, Laag, Auer, Branzoll, Pfat- ten, Mein, Leifers, St. Mix, Unsere liebe Frau im Walde, Proveis und Laurein, seit Urväterzeiten hier seßhaft und dieses Landes Bebauer und Besitzer erklären heute in öffentlicher, unter freiem Himmel tagender

, und zwar in Gruppen zu drei und vier Kindern, sind am 14. Dezember zum Podesta von Neumarkt gerufen worden, der ihnen Mitteilung machte, er sehe sich genötigt, die beiden. Fräuleins wegen Erteilung des deutschen Unterrichts aus Neumarkt auszuweisen. Trotz des Hinweises auf die Tatsache, daß die Fräuleins ihren Unterricht regel recht der Unterpräfektur in Cavalese seinerzeit mit geteilt hätten und daß sie nach Enthebung vom Schul dienst auf diesen kleinen Verdienst angewiesen wären, blieb der Dorfgewaltige

bei seiner Entscheidung, falls die Fräulein nicht bis zum 15. Dezember mittags frei willig Neumarkt verlassen, werde er sie in aller Fora« ausweisen. Die Fagd auf den deutsche« Privatunterricht. Laurein, eine rein deutsche Gemeinde auf dem Bonsberg, leidet schon seit Jahren mehr als andere Gemeinden an der nationalen Bedrückung. Insbesondere wird der deutsch«e Privatunterricht auf das heftigste verfolgt. Dies führte im letzten Jahre auch zu gericht lichen Abstrafungen sowohl der Mädchen, die Privat unterricht

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Page 5 of 6
Date: 15.09.1925
Physical description: 6
Mathilde Amplatz in Montan. Dos Fräulein Mathilde Amplatz. Tochter des Jordan Amplatz, Tischlermeister in Montan, geboren in Montan 1900, hatte im Jahre 1920 in Bozen vor dem Schulinspektor Fleisch die Prüfung als Notschullehrerin abgelegt und war sodann durch drei Jahre hindurch als Notschullehrerin in Gschon bei Neumarkt gewesen. Im Herbste 1924 wurde ihre Stelle einer aus dem Süden gekommenen italienischen Lehrerin gegeben und Mathilde Amplatz war nun erwerbs- und stellungslos. Im Winter 1924-1925

weiter. Mit Schreiben, datiert vom 29. Jänner 1925, forderte der Gemeindekommissär Petranzan Frl. Amplatz auf, die „deutsche Schule' sofort einzustellen, da sonst gegen sie „3 norme di legge' vorgegangen würde. Gleichzeitig erhielt die Frau Wegscheider den schriftlichen Befehl, das Unterrichtszimmer zu schließen. Am 30. Jänner 1925 erschienen zwei Karabinieri und verlangten die Einstellung des deutschen Unterrichtes. Am 3. Februar 1925 ließ der Maresciallo der Kara binieri von Neumarkt Frl. Amplatz

ihnen bedeutet wurde, ihr Verlangen sei ungesetzlich, und der Unterricht seinen Fort gang nahm. Nun trat das Gericht in Aktion. Am 16. März 1925 erhielt Frl. Amplatz ein Strafmandat Nr. 56/25 der Prätur Neumarkt, worin sie wegen „Weiterführung der deutschen Schule in Montan, trotzdem sie gesetzlich rechtmäßig den Auftrag erhalten habe, die Schule zu schließen' im Sinne des Art. 434 c. p. zu einer Geldstrafe von 50 Lire verurteilt wurde. Gegen dieses Strafdekret wurde rechtzeitig der Wider spruch erhoben

. Am 9. April 1925 fand nun die Strafverhandlung bei der Prätur Neumarkt statt, zu welcher auch der Schul inspektor erschien. Sowohl der Richter (Dr. Fronza) als der Schulinspektor Armellini bemühten sich, den Unterricht der Angeklagten als „gemeine Privatschule' hinzustellen, die eine behördliche Genehmigung brauche. Sie beriefen sich insbeson dere auf die Art. 326, 327 des reg. dekr. vom 26. Februar 1908 Nr. 150, der von den privaten Elementarschulen handelt. Der Verteidiger machte geltend

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Südtiroler Heimat
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Page 2 of 8
Date: 01.11.1929
Physical description: 8
seines Postens enthoben worden. An seine Stelle kam ein gewisser Gioffi als Kommissär für die Gemeinden Tramin und Neumarkt. Dieser Gioffi war früher Fellhändler gewesen und prahlte damit, der 57 . „eingetragene' Faschist und ein Du-Freund des Prä fekten Vaccari von Trient zu sein. Finanziell schien er sehr heruntergekommen. Er ging daher auch sofort daran,, sich auf Kosten der beiden Gemeinden zu sanieren. * Ich kehrte nun nach Tramin zurüsi, um die Vorberei tungen für die Abreise zu treffen. Kaum

ich auf den j Friedhof, um — vielleicht zum letzten Male — das Grab meiner Frau zu besuchen und Abschied zu nehmen. Wie üblich, folgten mir auch dorthin zwei Karabinicri. Ich entzog mich diesmal aber ihrer Wachsamkeit und begab mich unbemerkt nach dem Bahnhof von Auer. Kurz vor dem Bahnhof Auer kam aber ein Motorradfahrer des Weges,, legitimierte sich als Karabinierioberleutnant aus Neumarkt und forderte mich aust mit ihm zu gehen. Un: mich nicht unangenehmen Folgen auszusetzen, ließ

ich mich von ihm in die Karabinierikaserne von Auer führen, wo er meine sämtlichen Papiere durchsah. Er erklärte, daß sie zwar in Ordnung seien,, er müsse dies aber dem Quästor in Trient telephonisch mittecken. Obwohl man von Auer natürlich ebensogut wie von Neumarkt nach Trient tele phonieren konnte,, mußte ich mit ihm doch nach Neumarkt. Dort hörte ich zu meinem .nicht geringen Erstaunen aus der Meldung des Oberleutnants an die Quüstur, er habe mich auftragsgemäß verhaftet und frage nun an, was er mit mir anfangen solle. Die Antwort

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Page 1 of 6
Date: 01.03.1928
Physical description: 6
Kilometer südlich von Bozen liegen im „fltnterlcmbe' zwei blühende deutsche Gemeinden an! den Ufern der Etsch einander gegenüber: Neumarkt und Tra ntin. Weingesegnet und obstreich übten- sie schon lange auf faschistische Würdenträger einen besonderen Reiz aus. - Noch bevor die Reform der Gemeindeverwaltung durch den Großem Faschistischen Rat eine gesetzliche Möglich keit hiezu bot, würde daher in Neumarkt die gewählte Gemeindevertretung aufgelöst und in der Person des Trieni- tiners Dr. Gottardi

ein Kommissar ernannt, der gegen guts Entlohnung da.e der Gemeinde gehörigen Aktien am Elektrizitätswerke in Auer um einen Schleuderpreis <m eine italienische Gesellschaft verkaufte. Als aus der Sache ein Skandal ivurde, wurde Gottardi versetzt. Sein Nachfolger in der faschistischen Betreuung der, Gemeinde, der Trientiner Parisi, nahm wiederum die Raiffeisenkasse von Neumarkt aufs Karn und zwang sie nach dem vierten Attentat auf den Duce, das den ganzen Faschisnius mit besonders heiligem Zorn imd

und nach dessen Entlassung aus der Gefangenschaft restlos weiterverfolgte und um jede Berdienstmöglichkeit brachte, sodaß sich Leh rer Riedl entschließen mußte, die' Heimat zu verlassen, was eraber nur nach einer neuerlichen, ganz unberechtigten Gefangenschaft von zivei Monaten durchsetzte. Indessen war Tranrin von Devarda befreit worden, indem ihn der Präfekt abberief. , Tramin und Neumarkt wurden im' Sommer 1927 einem gemeinsamen faschistischen Kommissär, dem Herrn Cioffi aus Bari in Süditalien, unterstell

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Page 3 of 8
Date: 16.04.1929
Physical description: 8
in die Zukunft blickte, hatte sich über meinem Freund Dr. Roldin in Salurn bereits das Unheil ent laden. Auch Roldin war nach seiner Entlassung aus dem Defängnis in Neumarkt in den ersten Monaten des Jahres 1926 ziemlich unangefochten geblieben. Aber auch gegen chn war eine solche Fülle von Verleumdungen und Haß der Salurner Faschisten am Werke gewesen, daß es seinen Gegnern zu Anfang 1927 endlich gelungen war, unter Ausnützung eines wieder einsetzenden schärferen Kurses seine Verhaftung und bald darauf

hatte ich ein kleines Taschenmesser bei mir, das wegen seiner ungesetzlichen Länge beanständet wurde. Vor zwei Jahren, bei der Verhaftung um Weihnachten 1925, hatte ich dasselbe auch bei mir gehabt, jetzt, nachdem es inzwischen mehrfach geschliffen worden war. dürfte es wohl länger geworden sein. Während meiner Verbannung ist die Gerichtsverhandlung darüber in Neumarkt durch- geführt worden, wobei ich zu 30 Lire Sttafe und 35 Lire Kosten verurteilt wurde. Auf mein neuerliches Befragen, warum ich denn in die Kaserne

, nicht einmal meine Kinder sehen zu dürfen, so ausgefüllt, daß ich mich später, als ich etwas ruhiger geworden war, an nichts mehr erinnern konnte, was zwischen der Abfahrt von Tramin und der Ankunft in Neumarkt lag. In Neumartt wurde ich in die Kasernet gebracht und in einem ebenerdigen Lokale streng bewacht. Vor meinem Abtransport von Tramin wurden mir die Kassaschlüssel, die ich bei mir trug und die bei der Leibes visitation auch abgenommen wurden, wieder eingehändigt. Mein Mttarbeiter mußte nun selbe in Neumarkt

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Südtiroler Heimat
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Page 2 of 8
Date: 01.05.1929
Physical description: 8
abhielt. Unter den 50.000 Teilnehmern der Parade, die mit Fah nen und Standarten in den frühen Morgenstunden durch Ein Opfer des falchismus. Die Auszeichnungen Lehrer Riedls. (Nachdruck verboten.) 9 Auch meine Tochter fuhr, wie ich später durch sie in Trient erfahren habe, nach Neumarkt und bat flehentlich, zu mir geführt zu werden, was ihr aber nicht gestattet wurde, und ohne mich gesehen zu haben, mußte sie wieder heimkehren. Nachdem man mir in Tramin gesagt hatte, ich hätte eine Aussage

vor dem Offizier in Neumarkt zu machen, ver langte ich mm, dies tun zu können. Man wich aber immer wieder aus, bis mir auf einmal Handschellen angelegt tvurdcn und ich erfuhr, daß ich nach Trient abgeliefert werden solle. Mein Protest gegen diese Behandlung und meine Frage, warum ich verhaftet worden sei, blieben wie gewöhn ich unberücksichtigt. Ich wurde in einem Wagen unter Bewachung von drei Karabinieri zum Bahnhof gebracht. Dortselbst waren zwei bekannte Herren aus Neumarkt, die über meine Begleitung

, Staatsanwalt, Mkt- glied; Cananzi Rag. Vinzenz, Kommissär der öffentl. Sicher heit für den abwesenden Quästor. Mitglied; Colombini Cav. Diocletian, Ten. Colonello CE. RR. Kommandant der Div. int. Mitglied; Larcher Comm. Guido, Konsul der Miliz V. S. N. bestmmt vom Zonen-Kommando, Mitglied. Die Kommission hat die bezüglichen Akten über Rudolf Riedl nach Chri stian und nach Foska Schöpf, geb. in Neumarkt i. Fe bruar 1870, wohnhaft in Tramin geprüft unb erklärt, daß dem oben genannten Individuum Nr. 2 des Art

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Südtiroler Heimat
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Page 3 of 8
Date: 01.12.1935
Physical description: 8
. Abessinientransport. In Dill bei Neumarkt wurden am 21. Oktober von den dort stationierten Soldaten 45 für Abessinien bestimmt und zwei Tage später abtransportiert. Sie wurden mit Musik und in Begleitung der Spitzen der Behörden, der Balilla, usw. zum Bahnhofe geleitet. Die zurückgebliebenen Soldaten, ungefähr 15, wurden zu Korporälen ernannt. Vom Abtrans port der Abessinienkrieger berichten Augenzeugen, oaß der Marsch auf die Bahn eher einem Leichenzuge glich, so de primiert war die Stimmung aller. Derhaftete

. Nun, da trotz jener Behinderung eine geradezu elemen tare Volkspetition zustandegekommen ist und sich auf den Tischen des faschistischen Kulturamtes in Bozen über 25.000 Gesuche häufen, empfindet man diese gewaltige Kundge bung höchst unangenehm und nun beginnen auch schon die Verfolgungsmaßnahmen. Am 30. Oktober wurde in Neumarkt Frau Seeber ein vernommen, weil sie einigen Kindern Gesuche um deutsche Sprachkurse gemacht hatte. In Laag bei Salurn wurde kürzlich ein Einheimischer zu den Carabinieri

nach Neumarkt vorgeladen, weil er den Laagern bei Abfassung der Gesuche um Einführung des deut schen Unterrichtes behilflich war. Der Langer wies eine Mitteilung der faschistischen Blätter vor und rechtfertigte sich damit, daß die Kinder zur Einbringung der Gesuche von den Italienern selbst aufgefordert worden sind und dag da her eine Hilfeleistung doch nicht strafbar sein könne. Er konnte nach der Einvernahme wieder nach Hause gehen. Auch seine Frau wurde verdächtigt, in Kurtinig Gesuche versaßt

zu haben, sie konnte aber den Beweis erbringen, daß sie in den letzten Monaten nicht in Kurtinig war. In Margreid wurde Emil Kodier, Rädermacher, am 25. Oktober von den Carabinieri verhaftet und ins Gefängnis nach Neumarkt gebracht, weil er verschiedenen Eltern von Margreid bei der Abfassung der Gesuche um Einführung der deutschen Sprachkurse behilflich gewesen war. Seinen Anga ben über die Herkunft der Formulare wurde kein Glauben beigemessen. Kodier ist Familienvater und hat Frau und zwei Kinder zu ernähren

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Page 8 of 8
Date: 15.01.1934
Physical description: 8
, und schon vorher boten uns Matrei, der Bren ner, die Sachsenklemme und die Brixener Mahr Gelegenheit, des Grieser Badlwirts Jos. Eisenstecken und Peter Mayrs uns zu erinnern. Doch es wird nachgerade Zeit, aus der Hauptstadt des deutschen Südtirol nach dem sog. Unterlande aufzubrechen. Dort gebührt die Palme nachweisbaren Alters dem Marktflecken Neumarkt. Doch steckt dessen vorrömischer Name Endida, den die römischen Eroberer übernahmen, keineswegs in dem Burgnamen Enn. Dieser hinwiederum haftete

von Haus aus an demjenigen Schlosse, welches nach Erbauung der neuen, heutigen Burg Enn von den romani schen Umwohnern Castello vetere d. h. Altenburg, von den Deutschen zuerst alte Burg Enn und dann, unter Umbildung des romanischen Namens, Kastelfelder genannt wurde und hiedurch die Sage von einem daselbst abgeschlossenen Vertrag (foedus) zwischen Zimbern und Römern auf die Bahn brachte. Neumarkt ist die Heimat des Meteorologen Joseph Maria Pernter (ß 1908), dem die Wiener Zentralanstalt

für Meteorologie und Geodynamik ihren Ausbau verdankt. Aber nicht bloß in der Wissenschaft, sondern auch in der Kunst hat Neumarkt seinen Mann gestellt: ein Sohn Neumarkts ist der wackere Meister Konrad. der Vollender des Chors der Pfarrkirche seines Heimatortes (s-1412) und Erbauers des Chors der Kirche des benachbarten Vill. Dieses Gotteshaus ist mit der Pfarrkirche von Tramin verknüpft durch die Perv son des Sterzinger Steinmetzen Hans Feur, der in dem mächtigen Traminer Pfarrturm seinen Schwanensang

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Südtiroler Heimat
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Page 2 of 8
Date: 16.04.1929
Physical description: 8
. Dann schockte man tnich über die Nacht in den Arrest. Am Morgen des ersten« Weihnachtstages wurde ich gefesselt ins Gerichtsgefängnis jnach Neumarkt überführt. Dort traf ich» meinen lieben Freund, ^ör?Iosef 9^Ndin aus 'Salüknß'de'r ebenfalls iÜSKn /eines Racheaktes der Faschisten das Weihnachtsfest im Gefängnis verbringen mußte. Dr. Noldin war damals zur .Last gelegt worden,, daß er Pur deutsche Kinder IN'Sälllrn eine Weihnachtsfeier veranstÄlten wollte. Als meine Kinder am zweiten Weihnachtsfeiertag

be trübt allein «t unserem TraKkrver Hause waren, ckämen nach! Einbruch der DnnEelhest: Wr Käräbmien uE beb Ge-;, .MeiNdesÜrMr ünd Äerlangtöst n^eknM'' SchrM- zimmerIwv' eine neuerliche 'Durchsuchung meines Schreib- B sch es und der' Bücherschränke vorgenommen wurde. Da sich gar nichts anderes Verdächtiges vvrfand, wurden einige alte Schulbücher und ein paar Postkarten beschlagnahmt. Endlich am dritten Tage meiner Haft in Neumarkt wurde ich dem Untersuchungsrichter vorgeführt, vor dem ich ttBhl

meine Unschuld beteuern, 'aber gegenüber dem Zeugnis>Her Milizler nicht beweisen konnte. Den Bemühungen mÄWr Freunde gelang es schließlich, mich am letzten Tage'Äks ^Jahres aus dem Gefängnis frei zu bekommen. Die ^le- richtsverhandlung über diesen Fall fand erst am 29. W- nuar 1927, alsv nach mehr als einem Jahre, vor dem Be richte in Neumarkt statt, wobei ich zu 200 Lire GeldsttÄe verurteilt wurde. Ich sah, daß alle Versuche, meine W- schuld zu beweisen, umsonst waren. Es ist vielleicht sür^Ke Art

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Page 2 of 8
Date: 15.03.1931
Physical description: 8
wurden samt dem Esse« zur Tür hinausgeworfen unter Drohungen und Schimpf. Nichts erhielt ich. Um 11 Uhr nachts führten sie mich in de« feuchten Kerker. Bis am Morgen lehnte ich an der naßkalten Wand. Müde, abgeschlagen. Sonntag, 15. Mai.,. Um 9 Uhr vormittags holten sie mich in den Wage» und fort gings nach Neumarkt in einen häßlichen Kerker. Auf der Fahrt bezahlte ich einem seine Frechheit mit einer Ohr feige. Ich mußte hören, daß sie noch nie so ein „zuwideres Ding' von einem Weibsbild

in den Kerker geführt haben. Solche und ähnliche Gemeinheiten mußte ich über mich er gehen lassen ohne Schutz. In Neumarkt übergaben sie mich dem Kerkermeister mit der Bemerkung, daß ich eine sehr widerspenstige gefähr liche Person sei. In den abscheulichsten Kerker, der vorhanden war, steckten sie mich hinein. Schmutzig modrige Luft, feucht, ver schmierte Mauern mit Eisenringen eingehauen. Einen ekl. hast stinkenden Kübel in der Ecke ohne Deckel. Eine Harle- Pritsche als Bett. Im Kerker, Mai 1927. Müde

. Der Urteilsspruch lautete: 30 Tage bedingungsweisen Arrest, 5 Jahre Poli zeiaufsicht und — das bitterste für mich Ausweisung <«B meiner Heimat Kurtatsch. Also wohin. Ich war bald da, bald dort. In Neumarkt, in Mar- greid bei den Tanten. Es nagte und nagte in mir unh dann brach ich zusammen. Nirgends hatte ich Ruhe. Der elende Schuft, der Podesta ruhte nicht. Er verfolgte mich mit seinen Lügen von Ort zu Ort. Kaum war ich irgend» wo angelangt, kam schon ein Schreiben aus seinen schmutzi gen Händen ans

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Page 8 of 16
Date: 01.07.1933
Physical description: 16
. — In Neumarkt: Albert Menghin mit Anna Vill. — In Br ixen: Joses Ramprer, Mechaniker, mit Frl. Maria Hilpold aus Meran; Engelbert Sehr, Packträger ,mit Anna Knapp; Andrä Pahl, Guts besitzer, mit Elisabeth Steiner; Werner Schöpf, Kaufmann mit Johanna Decarrion; Ignaz Rabanser, Müller, mit Jo hanna Dorfmann; Alois Auer, Bauer, mit Kreszenz Gatterer Hanna Dorfmann; Alois Auer, Bauer, mit Kreszenz Gat terer. — In Koltern: Anton Wohlgemuth, Gemüsehänd ler, mit Antonia Morandell. — Todesfälle. In Bozen: Ferdinand

Gilli, 40 Jahre; Maria Sidenberger, 26 Jahre; Anna Mayrhofer geb. Götfch ,60 Jahre; Julius Mühl eisen, Bankdirektor ,58 Jahre. — In Bärbian: Josef Andiatti, Schuster-Seppl, 91 Jahre. — In Neumarkt: David Facchinelli, 38 Jahre; Alois Degasperi. —; In Sa- lurn: Ludwig Christofoletti, Güterschaffer der Familie CGelmini ,50 Jahre. — In Burgeis: Rosa Thaler, 46 Jahre. — In O l a n g: Josef Pörnbacher, 68 Jahre; Marie Witwe Niederwolfsgruber 80 Jahre; Johann Rieder, Unter mühlbacher, 76 Jahre

. — In Lengmoos: Anna Wieden hofer. — In Seis: Antonie Egger. — In Brixen: Joh. Hauser, 79 Jahre; Maria Businelli, 41 Jahre; A. Li- butti, 19 Jahre. — In Auer: Frau Therese Rössing, geb. Pirbamer, 44 Jahre. — In Neumarkt: Klothilde Pern- ter, 10 Jahre. — In St. Lorenzen im Pustertale: Anna Witwe Preindl, geb. Schwemberger, Gastwirtin zum „Mond schein', 81 Jahre. — In Sterzing: G. Untergassen aus Gais, 63 Jahre. — In Bozen: Magdalena Mair, 56 Jahre; Jakob Treuer, Maler, 51 Jahre; Josef Bettin, Mechaniker

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Südtiroler Heimat
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Date: 15.03.1931
Physical description: 8
! An alle deutschen Volksgenossen t Heute sind es 10 Jahre seit jenem 6. März 1921, der das Volk des Bozner Unterlandes in mächtiger Tagung bei Neumarkt versammelt sah, um seine Verbundenheit mit dem übrigen Deutschsüdtirol durch feierliches Gelöbnis zu bekräftigen. Der Anlaß war die drobende Gefahr, daß das Unterland bei der ersten politischen Wahl nach der Anne xion vom Südtiroler Wahlkreis abgetrennt und so einer deutschen parlamentarischen Vertretung beraubt werden könnte. Gegen diese Zerstückelung

Deutschsüdtirols erhoben sich die Deutschen südlich von Bozen. Tausende und Tau sende von Männern gaben sich bei Neumarkt ein Treffen, wie man bis dahin zwischen Bozen und Salurn keines ge sehen hatte. Nach zweistündiger Dauer der Tagung wurde einstimmig eine Entschließung gefaßt, in der es heißt: Wir Bewohner des Unterlandes, feit Urväterzeiten hier seß haft. dieses Landes Bebauer und Besitzer, erklären heute in öf fentlicher. unter freiem Kimme! tagenden Volksversammlung: Das Land nordwärts von Salurn

nationalen Bedeutung erfassen. Bereits der Fremdherrschaft unterworfen, aber der Möglichkeit, ihre Gesinnung kund zu tun, noch nicht beraubt, haben unsere Brüder damals ihren Willen zum deutschen Volkstum mit einer feuriaen Eindringlichkeit beteuert, welcher für immer von geschichtlichem Werte bleiben wird. Das Gedenken jenes Tages möge uns auch alle Lei den der Unterländer um so stärker zum Bewußtsein brin gen, als mit der Tagung in Neumarkt die Namen zweier Männer verbunden sind, die nachmals als Opfer

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