, Freitag den 18. März 1910 Lueger's Erbe. .Original-Korrespondenz des „Pustertaler Bote'.) Wien, 15. März. Oesterreich hat seine bedeutendste politische aft verloren, Dr. Karl Lueger ist ge- en. Jetzt, da er todt ist, erkennt man wie gewaltig die Lücke ist, die er hinter- Kt. Er wird Nachfolger haben, aber nicht cht werden. Bürgermeister von Wien wird vorläufig r- Josef Porz er werden, ein Klerikaler w sanfter Färbung, ein achtbarer, durchaus ohlwollender und fähiger Mann, ein Fne- Aürgermeister
, die auch noch so verstohlen beschämt mit Berlin kokettiert, wäre 'ch eine geradezu beispiellose Anomalie, kann und darf nur österreichisch denken, ^ und handeln, will es sich nicht selbst -,?^cckfieren. Wien muß stets darnach leinen deutschen Charakter zu wahren, die Hauptstadt aller Oesterreicher zu und zu bleiben. In dem Sinne dürste Rlm Bürgermeister seine Aufgabe Politische Rundschau. Inland. ^ Reichsrat. ^^.Abgeordnetenhaus hat am 11. ds. die ^hit k ^ ^ Finanzvorlagen beende^ die Finanzausschüsse zugewiesen
wird. Die in Wien weilenden ungarischen Politi ker erblicken in dieser Entschließung des Kaisers eine Kundgebung von der allergrößten staats rechtlichen Bedeutung, die auch in Ungarn das größte Aufsehen machen muß. Telegraphische Nachrichten. Petersburg, 16. März. Nach Meldungen von der chinesischen Grenze werden dort die Rüstungen und die Bahnbauten eifrigst betrieben. Man leitet daraus feindselige Absichten Chinas gegen Rußland ab. Im hiesigen auswärtigen Amte scheinen beun ruhigende Nachrichten eingetroffen
zu sein, da das Kriegsministerium schleunigst Rüstungen an der chinesischen Grenze angeordnet hat. Wien, 16. März. Der Stadtrat beschloß, den ersten Vizebürgermeister Dr. Neumayr als Kandidaten für die Bürgermeisterstelle dem Gemeinderate vorzu schlagen. Lissabon, 16. März. Eine portugiesische Scha luppe, die den Hafen von Jchadopico aus den Azoren bei hohem Seegang verladen hatte, ist gesunken. 33 Personen sind ertrunken. . ^ Berlin, 16. März. Der Reichstag nahm heute eine von den Sozialdemokraten beantragte Resolution
an, die einen Gesetzentwurf fordert, wonach der Reichskanzler für feine Amtsführung dem Reichstage verantwortlich ist und die Verantwortlichkeit sich auf alle politischen Handlungen und Unterlassungen des Kaisers erstreckt. Ferner wurde eine Resolution betreffend die Erhebung Elsaß-Lothringens zum Bundesstaate angenommen. Prag, 16. März. Der böhmische Landtag wird in der ersten Aprilwoche zu einer kurzen Tagung einberufen werden. Wien, 16. März. Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, wurde die Absicht