der Regierung gegen über nachgiebig sein werde. Wien, 4. Oktober. Die Unterhandlungen des Grasen Thun mit den einzelnen Parteifüh rern der Rechten in Angelegenheit der Ergän zung des Cabinets werden in eifriger Weise fortgeführt. Da heute abends officiell bekannt wur5e, daß der Kaiser gestern das Entlassungs- gesuch des Handelsministers genehmigt habe, so werden viele Gerüchte laut, daß die Kath?> lischt Volkspartei sich vorläufig sträube, einen der ihrigen als Kandidaten für das Handels- Portefeuille
namhaft zumachen. Nichtsdestowe niger werden die Verhandlungen, die Graf Thun heute mit dem Freiherrn v. Dipauli geführt hat, sehr bemerkt. Es verlautet, daß Baron Dipauli noch immer darnach strebe, das Unter- richtsportefeuille in seine Hände zu bekommen, was aber vorläufig noch unthunlich erscheint, da Graf Bylandt auf diesem Posten noch wei ter zu verbleiben wünscht. Heute nachmittags hatte Ministerpräsident Graf Thun auch eine längere Unterredung mit dem gewesenen Präsidenten Dr. Kathrein. Wien
, 4. Oktober. Heute traten die Ob männer der deutschen Clubs vor der Haussitz ung zu einer Berathung zusammen. Die „N. Fr. Pr.' glaubt, man dürfe annehmen, daß sie den Möglichkeiten galt, die im Verlaufe der Verhandlung über den Ausgleich auftauchen kön nen. Jnsbefonders sich hat die Opposition über die Haltung für den Fall zu einigen, als die Rechte den Antrag auf Schluß der Debatte in der ersten Lesung der Ausgleichsvorlagen stellen sollte, was fast als sicher angenommen wird. Wien, 3. Oktober. Graf Thun
. Mien, 5. Oktober. Abg. Baron Dipauli theilte heute nach einer Conferenz mit den Partei führern der Rechten dem Ministerpräsidenten Grafen Thun mit, daß er das ihm angebotene Handelsportefeuille annehme. Die Ernennung Dipauli's zum Handelsminister dürfte bereits morgen publicirt werden. Wien» 5. Oktober. Die Ernennung des Abgeordneten Baron Dipauli zum Handelsmi nister ist bereits vollzogen. Wien, 5. Oktober. Der Reichsraths-Abge- ordnete Rohrachcr trat aus der „katholischen Volkspartei
' aus, weil er mit deren Haltung nicht einverstanden ist. Außer Baron Dipauli wird vorläufig kein Mitglied der Rechten in das Cabinet eintreten. Wien, 5. Oktober. An Stelle Dipaulis soll Dr. Kathrein Mitglied der Quotendeputation die Montag in Budapest zusammentritt, werden. Prag, 5. Oktober. „Narodni Listy' führen an leitender Stelle aus, daß die jungczechische Partei nicht ohneweiters in die Regierungsmehr heit eintreten könne. Das widerstrebe der ganzen Stellung der Partei und der auf dem Wenzel« Tage angenommenen