festgehalten, daß, so lange die Mächte darüber einig sind, in Belgrad zur Ruhe zu mahnen, diese Bemühungen schließlich Ersolg haben werden. Sollte es sich jedoch bewahr heiten, daß Rußland gewillt ist, sich von den Mächten zu trennen, so wäre dies die ernsteste Friedensgefährdung. Petersburg würde aber darüber nicht im Unklaren sein, daß in einem solchen Fall Oesterreich-Ungarn und Deutschland bis zu den äußersten Konsequenzen zusammen stehen. Telegraphische Nachrichten. Wien, 24. Februar. Der hiesige
Geschwader bleibt bis auf weiteres in Cattaro. Die sogenannte „Misiönsreise', die sonst, wie alljährlich, am 1. März angetreten wird, unterbleibt diesmal. London, 24. Februar. „Tally Mail' meldet aus Petersburg, daß man dort den Ausbruch der Jeindscligfeiten zwischen Oesterreich und Serbien er- zvartet und daß der Erlaß eines Ultimatums an Serbien trotz aller Ableugnungen in der Tat bevorsteht. Wien, 24. Februar. Aus Cetinje wird gemeldet, die Regierung habe 70(0 Mann an die herzegowinische Grenze
beordert. Konstantinopel, 24. Februar. Der gestrige Ministerrat genehmigte das Entente-Protokoll und z? erlangte vom Sultan ein Jrade zur Unterzeichnung. Wien, 24. Februar. In dem Orte Prokurow an der österreichisch-russischen Grenze wurde die russische Garnison um 5000 Mann verstärkt. Belgrad, 24. Februar. Der österreichisch unga« rische Gesandte Graf Forgach hat einen achttägigen Urlaub angetreten. Er begibt sich in Familienange legenheiten nach Budapest und Wien. Konstantinopel, 24. Februar
. Der „Tanin' schreibt: Die Erklärungen der Mächte und besonders Rußlands, die Unabhängigkeit Bulgariens ohne Be stimmung der Pforte nicht anzuerkennen, haben die Krise beseitigt. Belgrad. 24. Februar. Es wird bestätigt, daß der russische General Lipowatsch nach Belgrad kommt, um das serbisch-russische Freiwilligen-Korps zu orga nisieren. Wien, 24. Februar. Zwischen den deutschfreiheit lichen Parteien und den Chrilichsozialen schweben neue Verhandlungen über die Gründung eines nationalen Blocks
als Gegenstück gegen den slamschen Block. Der nationale Block soll in allen nationalen Fragen ge meinschaftlich vorgehen. Berlin, 24. Februar. Die deutsche Regierung hat den Vorschlag Rußlands, nicht nur in Belgrad, sondern auch in Wien wegen der Kriegsvorbereitungen zu intervenieren, entschieden abgelehnt, ebenso die Westmächte. Es stehen nachdrückliche Vorstellungen der Westmächte, Deutschlands und Italiens in Belgrad bevor. Kvnstantino pel, 24. Februar. Nach Blätter meldungen trifft Bulgarien fortgesetzt