Zahlungen beschäftigt die türkische Frage die Herren, die in Boulogue miteinander verhandelten. Die Sache ist brenzlich geworden. Ein Gebiet Vorderasiens ums andere fällt den Engländern aus der Hand. Frank reich sieht mit Schmerzen die schädliche Politik, die England treibt. Mit vollem Rechte verlangt es, daß die Politik gegen über den Türken geändert werde, da sich sonst schwere Folgen einstellen könnten. Aber England hält nun am türkischen Friedensvertrag so fest,. wie Frankreich am deutschen
. Keiner hat dem andern Vorwürfe zu machen. Jeder sucht sein eigenstes Interesse zu wahren. Frank reich sieht aber sehr klar^ daß, wenn Eng land seine Politik fortsetzt, es zu einem neuen Kriege in Vorderasien kommt. Und dabei möchte es. lieber nicht mithelfen. Auch ist es ihm nicht gleichgültig, wenn England sich in einem solchen gefährlichen Abenteuer festrennen würde. Man hat nun einen.Ausweg gefunden. Herr Veni- zelos, der Diktator Griechenlands, offe rierte. den beiden Mächten seine Landes kinder als Kanonenfutter, grad
, daß es alle andern so tasch als möglich aus der Welt schaffen möchte. Da ist in erster Linie die For derung Frankreichs zu erwähnen, Deutsch land habe der Entente eine gewisse Kriegs entschädigung zu bezahlen. Man muß dieses Drängen Frankreichs begreifen. Denn seine finanzielle Lage ist überaus heikel geworden, seit Amerika erklärt hat, es werde seine Forderungen an Frank reich und England geltend machen, auch wenn Frankreich von Deutschland nicht bezahlt sei. Die beiden Mächte hatten nämlich beantragt, Amerika möchte
mit seinen Forderungen zuwarten, bis Zah lungen von Deutschland eingegangen seien. England ist im Falle, die amerikanischen Forderungen zu begleichen, auch wenn Deutschland nicht bezahlt; aber Frank reich sieht sich dazu offenbar außerstande. Die Engländer erkennen schon lange, daß Deutschland schwerlich im Falle sein werde, solche Summen aufzubringen, wie Frank reich sie benötigt, wollen aber keine Spielverderber sein und unterstützen des halb die von Frankreich präsentierte Rech nung. Nun treten aber auch die Ita
liener auf den Plan. Sie verlangen auf einmal ihren Anteil an der Goldbeüte, und zwar nicht weniger als 20 Prozent. Dadurch würde aber der Anteil Frank reichs wesentlich geschmälert. Man kann deshalb die unfreundliche Haltung der fran zösischen Presse Italien gegenüber verstehen