Manifestes ist dem Vernehmen nach der Staatsminister Graf Bel- credi von Sr. Maj. dem Kaiser selbst betraut worden, weßhalb das Manifest gewissermaßen als Programm der Regierung angesehen werden dürfte. Der k. k. Botschafter in Rom, Freiherr Alexander v. Bach, hat um die Enthebung von seinem Posten angesucht, und Se. Majestät der Kaiser hat die Demis sion angenommen. Man glaubt, daß Baron Hübner, sein Nachfolger auf den Posten in Rom werden dürfte. Wie die , Presse' meldet, ist Sektionschef Becke
. Mit einem Anlehen von 150 Millionen dürfte ihm indeß kaum vollständig ge dient fein. Stimmen aus Ungarn und Böhmen über das kaiserl. Manifest. In Pest, schreibt Baron EötvöS im ,Hetilap', nie habe ein kaiserliches Wort in Un garn solche Wirkung gemacht, wie das jüngste Mani fest. . Aber nicht Siegestrunkenheit, sondern das erhe bende Gefühl einer großen Aufgabe beherrschte die Ge müther. ,Das Schicksal des Vaterlandes und der Monarchie ist in unsere Hände gelegt, der Monarch wird sich nicht täuschen
. Die Schlichtung gemeinsamer Angelegenheiten ist kein Kampf, wo Einer siegt, der andere unterliegt, sondern eine wahre Lösung ist nur denkbar, wenn Keiner unterliegt. Unserer Aufgabe, unseren Grundgesetzen getreu, haben wir innerhalb der Grenzen derselben AlleS aufzubieten, um die Reichs machtstellung zu befestigen, die auch unsere Stellung verbürgt.' Bei der Bedeutung, welche Baron EötvöS als einer der hervorragendsten Führer der Ungarn ein nimmt, ist diese Sprache beachtenswerkh. — Aus Prag wird geschrieben