, es war ein abgekartetes Spiel!" „Nein, sage ich, nein!" wiederholte Ferdinand Karl. ,Zch kann es nicht glauben . . . aber es soll streng unter sucht werden. Wehe, wer es gewagt, sein Amt so zu miß brauchen, sich meinem Willen in den Weg zu stellert — seine Strafe soll ohne Beispiel sein!" „Und wird sie vermögen. Geschehenes ungeschehen zu machen? . . . Dias edle Mut bleibt vergossen ... der unschuldig Gemordete kehrt nicht mehr in's Leben zurück!" besinnen Sie sich, Pater, und erwägen Sie Ihre Worte! Gemordet
kann viel; aber am Grabe fällt ihre Tünche ab — so geht nur ein reines Bewußtsein in der: Tod!" „Unschuldig!" rief Ferdinand und ivarf sich in einen Stuhl. ,^Jch muß glauben, daß er es war ... ich glaube es auch, Pater; — es ist nur der schreckliche Gedanke, unschuldiges Blut vergossen zu haben, was mich treibt, mir selbst von der Gerechtigkeit des Urteils einzureden . . . Unschuldiges Blut! Meine Hände dampfen davon! Weh' mir, Pater, retten Sie mich vor diesem Gedanken, der mich vernichtet! Armseliges Los
. . . daß sie dem Abgeschiedenen zu Teil werl^ — und auch mir!" Ter Pater ging und ließ den Fürsten in tiefer Be kümmernis zurück. Ferdinand saß wie unbeweglich auf dem Ruhebette und war so sehr in trübes Nachdenken versun ken, daß er Marello nicht gewahrte, der nach des Paters Entfernung eingetreten war, seine gewöhnlichen Morgen verrichtungen vorzunehmen. Er hatte genug von der Un terredung erlauscht, um das Uebrige zu erraten und die Stimmung des Fürsten zu begreifen; darum wendete er alles an, ihn derselben zu entreißen
näherte er sich dem Fürsten, der noch immer regungslos saß imb nur manchmal durch einen tief geholten Seufzer verriet, daß er lebe und was in ihm vorging. „Darf ich mich erd reisten, Alt ezza zu stören?" sagte er schmei chelnd. „Sind Durchlaucht krank? . . „Nein," antwortete Ferdinand finster, „und doch ist es nicht wahr, wenn ich mich gesund nenne! Za, ich bin krank, Marello, krank im Tiefsten meines Geinütes . ., Das unschuldige Mut, das ich vergoß, läßt mich nicht zur Ruhe kommen." „Unschuldiges
Mut?" erwiderte der Kammerdiener leicht hin. „Wer hat Durchlaucht von der Unschuld überzeugt? Wollen Sie der Versicherung eines Uebermütigen glau ben, der noch im Tode seinen alten Trotz bewahrte?" Ferdinand Karl winkte abwehreud. „Nicht ihm," sagte er, „aber ich glaube dem Berichte des Mannes, der ihn sterben sah — der kann nicht lügen! O, ich sehe es llar, ich habe mich übereilt! Weh' mir, was soll ich' sagen, wen« Sigismund zurückkommt!" — ich werde seinen Mick nicht ertragen