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Neue Inn-Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 29.11.1891
Physical description: 12
man in der Fülle der Jugendjahre die Welt erobern nnd umspannen zu müssen, der Greis wird stiller und bescheidener, nicht mehr die Welt, ein sicheres Alten- theil-Plützchen im Hanse ist ihm Ziel aller Wünsche. Es ist der Lauf der Welt: vom Jünglinge zum Philister, der ein alter Mann wird; von hohen Zielen zu gegenwärtigem Schaffen, das sich in ein geschäftiges, eitles, kleinliches Nichtsthun verliert. Mit welchen Segeln ist die dcntschlibcrale Partei in Oesterreich am Beginne des österreichischen Par

lamentarismus ansgezogen! Auf . ihrer Fahne stand: ein deutsches, ^centralisirtes Oesterreich itnb politische Freiheit. Und was ist aus dieser Partei geworden'? Sie, deren Wortführer die Herrschaft über ganz Oesterreich im Namen der deutschen Kultur begehrten, welchen das stramme Preußen mit seiner begrenzten aber aufrichtigen Preßfreiheit als reaktionär galt, weil sie für Oesterreich unum schränkte politische Freiheiten anstrebten, diese Partei ist heute ein Häuflein von 100 und einigen Leuten

, die zum Theile von Handelskammmern und Groß- grlindbesitzern gewühlt, ohne Wurzeln im eigenen Volke stehen; diese Partei ist ein Häuflein geworden, das nicht einmal mehr von der Hegemonie im Reichs- rathe zu träumen wagt, das den Ungarn schmeichelt und die Polen um Allianzen anbettelt und glücklich wäre, nicht regieren zu dürfen, nein, als Regiernngs- Partei gelten zu diirfen. Die große, freiheitsdurstige, mächtige, deutsche Partei ist so prächtig geführt worden, daß sie seit den Sechzigerjahren stufenweise

bis zur Dienerin des Großgrundbesitzes hinabsank. Diese Partei, welche die Konstitntioil anfvcht, wagt es heute nicht, wirkliche preßfreiheitliche Maßregeln anzustreben, sie wagt es nicht aus Furcht vor den großen kapitalistischen Blättern, denen eine Konkur renz ungelegen wäre, und sie wagt es nicht aus Furcht vor dem Aufkommen einer wirklichen Volks presse. Dieselbe Partei, welche die Morgenröthe politischen Lebens in Oesterreich herbeifnhren half, dieselbe Partei hat heute kein Wort gegen die Mängel unseres

Bersammlnngs- und Vereinsrechtes, weil sie wirkliche Volksversammlungen nicht mehr brauchen kann. Die deutsch-liberale Partei ist recht alt ge worden. Diese Partei war einst der Mittelpunkt, um den sich die übrigen Parteien Oesterreichs^ grup- pirten, je nach ihrer Stellung feindlich oder freund lich. Diesen Mittelpunkt bildet heute der Polenklub. Die altliberale Partei ist nichts ohne das freund liche Lächeln der Polen. Und sie wird immer mehr ein Nichts sein, denn sie ist alt geworden und hilf los

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Neue Inn-Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 03.06.1893
Physical description: 8
Die liberale Partei weist auf die Staatsgrund gesetze hin, die sie geschaffen habe. Nun, wie schlecht steht es aber da z. B. mit dem Rechte der freien Meinungsäußerung! Eine Einrichtung, auf die wir Deut) che insbeson dere halten, weil sie einem alten deutschen Rechte entspricht, ist die Gemeinde-Autonomie. Was hat die liberale Partei aus der Gemeinde-Autonomie gemacht? Betrachten Sie das neue Wiener Gemeinde- Statut. Dieses unter der Patronanz der liberalen Partei zu Stande gekommene Statut

ist nichts we niger als freiheitlich. Und denken wir an die Auf lösung der deutschnationalen Gemeindevertretung von Reichenberg. Wie hat sich die liberale Partei hiezu verhalten? Man sollte denken, daß eine freiheitlich gesinnte Partei geradezu in Entrüstung ausgebrochen wäre über die Verletzung der Gemeinde-Autonomie. Im Reichsrathe war der Ort, die freiheitliche und fortschrittliche Gesinnung so recht zu zeigen und zu sagen: das Recht der Gemeindefreiheit ist ein heiliges Recht! Statt dessen überließen

die Liberalen dem Häuflein Deutschnationaler den Kampf und begnügten sich mit einer lendenlahmen Resolution. Was hat die liberale Partei aus der Wahlfreiyeit gemacht? Jedem von Ihnen ist das Recht, Vertreter in den Reichstag, den Landtag, die Gemeinde zu wählen, ein heiliges, und wir können uns einen ehrlichen Deutschen nicht denken, der dieses Recht antastet. Heilig soll das Recht des großjährigen Staatsbürgers sein, nach freier Ueberzeugung seinen Abgeordneten zu wählen. Ist das der Fall

dort, wo die liberale Partei in Betracht kommt? Nein! Die deutschliberale Partei nennt sich die einzige Partei, die von politischem Einflüsse ist und der es unter gegebenen Verhältnissen gelingen kann, Einfluß auf die Regierungsgeschäfte und die Verwaltung des Staates zu erringen und zu erhalten. Die heutige Regierung hat in der That die li berale Partei nicht gerade ungern und pflegt ihr manche Gefälligkeit zu erweisen, namentlich bei Wahlen. Die liberale Partei ist für die Regierung eben eine äußerst bequeme

Partei! Die Regierung wird von den liberalen Herren niemals ernstlichen Widerstand zu befürchten haben, so lange es unter ihnen Leute gibt, die für sich und die Partei etwas zu erreichen hoffen. Die Politik einer Volksvertretung besteht darin, daß man gedeihliche Grundlagen für die Wohlfahrt des Volkes schafft und daß man die ge- Mn treues Weib. Wir saßen beim Wein, der beinahe 70jährige Alte und ich. Ich spottete über Weibertreue. „Herr spotten Sie nicht und hören Sie meine Geschichte

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Neue Inn-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 03.06.1893
Physical description: 8
nationalfühlende Bevöl kerung an seine Fahnen zu heften! Insbesondere in den national gesinnten deutschen Gebietstheilen des österreichischen Nordens liebt es dü liberale Partei, sich für „deutschnationa(4> auszugeben, die liberalen Zeitungen und zwar solche, deren einseitig liberale Tendenz fast aus jeder Zeile hervorlugt, die aber auch offen die Deutschnationalen bekämpfen, sind un verfroren genug, ihrem Titel den Beisatz „Organ der deutschnationalen Partei" beizudrucken. Es gibt leider genug Leute

Partei Mährens, Herr Dr. Victor Wölhelm in einer unlängst abgehaltenen deutschnationalen Ver sammlung in Mähr.-Altstadt nach. Seine Ausfüh rungen sind so zutreffend, so allgemein giltig und richtig, daß sie verdienen, in den weitesten Kreisen bekannt und beachtet zu werden. Dr. Victor Wölhelm ging davon aus, eine An zahl von der liberalen Partei besonders oft ausge stellter Behauptungen zu untersuchen und zu wider legen. Die liberalen Blätter werden nicht müde, darauf hinzuweisen, daß die liberale

Partei 1. die wahre und einzige Vertretung des deutschen Volkes in Oesterreich sei; 2 ., daß sie die einzige freiheitliche und fortschrittlich gesinnte Partei unter uns sei; 3., daß sie die einzig mögliche regierungsfähige politische Partei sei, die berechtigt ist, Einfluß auf die Leitung des Staates zu haben und die Möglichkeit besitzt, denselben zu erlangen, und endlich 4., daß sie die Partei der wirthschaftlichen Reformen sei, welche das wirthschaftliche Wohl der breiten Schichten des Volkes

fördern wolle. Würden diese Behauptungen der Wahrheit und Wirklichkeit entsprechen, so müßte eine solche Partei wohl auch unseren Forderungen genügen. Die liberale Partei soll die einzig wahre und wirkliche Vertretung des deutschen Volkes in Oester reich sein! Betrachten wir, sagte Dr. Wölhelm, die Elemente, aus welchen sich die liberale Partei zu sammensetzt. Da müssen wir vor allem die aus- scheiden, welche nicht Deutsche sind. Sie wissen, daß die liberale Partei kürzlich um einen Sobieslaus

zu betrachten sind, will ich nicht erst untersuchen. Dann bedenken Sie noch die sämmtlichen Wahlbezirke, welche sich durch Nationale, Antisemiten, Conservative oder Clericale vertreten lassen, endlich jene zahlreichen deutschnationalen Minderheiten, welche in den Wahl bezirken der liberalen Abgeordneten bestehen. Also, die liberale Partei kann nicht behaupten, daß sie dir einzige Vertretung des deuschen Volkes wäre. Zu noch befremdlicheren Ergebnissen kommen wir aber, wenn wir nun das, was als liberale

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Neue Inn-Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 29.05.1892
Physical description: 12
, daß wir im ersten Waffen gange noch nicht Sieger geblieben. Zumal stellte bei diesem Wahlkampfe die konservative Partei gerade ihre bewährtesten und zugkräftigsten Kandidaten ins Treffen, während die liberale PartK, pochend auf ihre Erfolge in den beiden Vorjahren, den III. Wahlkörper ge radezu als ihre Spezialdomäne zu betrachten schien und alles aufbot, den Sieg an ihre Fahnen zu fesselst. Wie ungleich war der Kampf! Wir ver fügten nicht übereine altgeschulteTruppe un ermüdlicher Agitatoren, wir konnten

nicht Dutzende von Dienstmännern besolden und im Interesse unserer Kandidaten verwenden. Ele gante, zweispännige Equipagen rollten durch die Straßen der Stadt im Agitationsdienste für jene Kandidaten, welche der Partei des Groß kapitals angehörten, während die Agitation für die Kandidaten jener Partei, deren oberster Grund satz lautet: „Liebe Dein Volk über alles in der Welt", sich allerdings nicht so bequem und vornehm gestaltete. Ueberdies möchten wir sehr be zweifeln, ob uns über unser Ersuchen

der Adlersaal, der in unmittelbarer Nähe und Verbindung mit dem Wahllokale steht, mit derselben Liebenswürdigkeit als Agitationslokale überlassen worden wäre wie der liberalen Partei. Endlich sei noch der Terrorismus erwähnt, mit welchem die liberale Partei gegen jene verfährt, die den Muth haben, als Deutschnationale zu kandidiren. Diese 50—60 Stimmen, die sich aus unsere Kandidaten vereinigten, bilden allerdings auch nicht annähernd eine Mehrheit gegenüber der Anzahl von Stimmen, welche auf die liberalen

und konservativen Kandidaten fielenÄberdie s e 50—60 Stimm e n sind der feste Grundstock unserer Partei i.m III. Wahlkörper, auf dem wir weiter bauen und arbeiten werden, bis daß sich in kürzerer oder längerer Zeit siegesgewiß und stolz das feste Gebäude der Majorität darauf erheben wird, unserem Volke zu Nutz, unfern Gegnern zu Trutz. Daß wir durch diese Wahl unfern Gegnern be wiesen haben, wir besitzen im III. Wahlkörper festen Boden, zeigten am besten die hämischen Bemerkungen unseres konservativen

Lokalblattes und die bedenk lichen Wuthanfätle der beiden hiesigen liberalen Blätter. Die „Neuen Tiroler Stimmen" be haupten, daß eine deutschnationale Partei in Inns bruck höchst überflüssig sei, da hier das Deutschthum in keiner Weise bedroht erscheine. Also die „Tiroler Stimmen" erkennen die Bercch^gAng einer nationalen Partei nur an der Sprachgrenze an. Wir müssen uns gegen diese Auffassung als einer unrichtigen und durchaus irrigen verwahren. Wir Deutsche sollen uns als Deutsche einig und solidarisch

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Page 1 of 10
Date: 06.05.1893
Physical description: 10
Gewissenhaftigkeit, aus dem Bestreben, die gemessene Zeit für nützliche Ar beit und nicht für nutzlose Redereien zu verwenden, geht die Partei in populären Anlässen sich auszu sprechen fast absichtlich aus dem Wege. Das darf künftighin nicht mehr Vorkommen. Nehmen die Tschechen dem Hause Tage und ganze Wochen, so werden wir nicht ängstlich sein, ihm noch ein paar Stunden dazu zu nehmen. Dagegen war die Deutsche Nationalpartei immer am Platze, wenn es galt, administrative Uebergriffe auf unsere nationale Stellung

abzuwehren. Den Kamps für die verletzte Autonomie der deutschen Stadt Reichenberg führte die Partei allein. Mit ihrem Dringlichkeitsantrage, die Regierung sei auf zufordern, den Auflösungserlaß des Statthalters aufzuheben, den Bürgermeister und die Stadträthe in ihre Funktionen wieder einzusetzen und den Re gierungskommissär abzuberufen (Antrag Bareuther in der Sitzung vom 5. November) wurde die Partei von der Vereinigten Linken im Stiche gelassen. Ja, Plener bezeichnete nicht nur den Antrag

als unmöglich und unpraktisch, sondern griff auch in einem Augenblicke, wo alle Deutschen hätten zu sammenstehen sollen, die Reichenberger Stadtver tretung und die deutschnationale Partei an. Mit Recht vermißte ein Redner unserer Partei in den Ausführungen Pleners den Accent des beleidigten Rechtsgefühles und der nationalen Solidarität, und bedauerte, daß sich der Führer einer so großen deutschen Partei nicht über den tiefsten Fraktions standpunkt erhebe; nicht in der angeblichen Sonder stellung

gegen überstehe, steht mit den Thatsachen ganz und gar in Widerspruch. Ueber Antrag Kaisers wurde gleich in zweiter Sitzung des Sessionsabschnittes die Ein führung der direkten Wahlen in den Landgemein den urgirt und dem Ausschüsse eine Frist zur Be richterstattung gestellt. Allerdings ist der Ausschuß dem Beschlüsse des Hauses trotz nochmaligem Be treibens von unserer Seite nicht nachgekommen; die Partei wird jedoch nicht locker lassen, sondern den Ausschuß zwingen, fertig zu werden, und wenn dazu der gute

Wille fehlen sollte, die Auflösung des arbeitsunfähigen Ausschusses durchsetzen. Ebenso wurde über Antrag des Abgeordneten Dr. Steinwender dem Preßausschusse ein Termin zur Erstattung des Berichtes über die vorliegenden Preßreform-Anträge gesetzt. Der Bericht liegt vor und die Partei wird dafür sorgen, daß er in den ersten Sitzungen der Herbstsession erledigt und so die Presse von den hemmendsten Schranken einer gesunden Entwicklung befreit und gegen administra tive Willkür sichergestellt

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Page 1 of 12
Date: 10.06.1893
Physical description: 12
Volkes. Und was an öffentlichen Fragen an ihn herantritt, wird nur unter dem einen Gesichtspunkte betrachtet: Nützt es dem Volke, oder schadet es ihm? Nützt es, so müssen wir alle Kraft daran setzen, daß es ins Leben trete; und wenn es schadet, müssen wir wieder alle Kräfte daran setzen, daß eine solche Maßregel verhindert werde. Der Nationalismus bedingt nicht die Zugehörig keit zu einer bestimmten politischer Partei. Man kann in jeder Partei national sei

, wenn sie nicht an und für sich dem Nationalismus widerstrebt und Letzteres ist der Fall bei der liberalen und der sozialdemokratischen Partei; bei den liberalen, weil sie großcapitalistisch, das Großcapital aber inter national ist, und bei der Sozialdemokratie, weil diese auch international ist. Der Nationale muß daher eine jede politische Partei als berechtigt an- sehen, insoweit sie gleiche Ziele verfolgt, das deutsche Volksthum hochhält und ihre Maßnahmen einzig darnach einrichtet, die Wohlfahrt des deutschen Volkes zu erstreben

. Eine Partei, welche den Nationalismus ausschließt, müssen wir bekämpfen. Allein wir, die wir im harten nationalen Kampfe in Böhmen und Mähren stehen, können auch mit einer Partei, die unserem Volke gleichgiltig gegen übersteht, nichts anfangen; wir brauchen bewußte Kämpfer für unseres Volkes Größe. Wir müssen aufklärend und bildend wirken, uns eine einflußreiche nationale Presse schaffen, aber auch trachten, daß unser Volk nationalisirt werde. Unser Volk ist sich seiner Kraft, seiner Bedeutung

wird, wenn er keinen Finger rührt, von einem Kinde umgestoßen. Aber auch Schwächere können, wenn sie sich zusammenthun, wirken. Wir müssen auf den Schutz des nationalen Besitzstandes bedacht sein. Für die Erhaltung des selben ist von der liberalen Partei nichts geschehen, nur für die Erhaltung der Mandate, der nationale Besitzstand ist ihr gleichgiltig; aber er ist doch die Hauptsache, denn ohne nationalen Besitzstand kann es auch keine deutschen Abgeordneten geben. Politischen Einfluß müssen wir allerdings zu erlangen

sein, unsere politischen Rechte zu verallgemeinern und zu erweitern, besonders das erste unserer poli tischen Rechte, das Wahlrecht. Auch da geht die liberale Partei nicht mit jenem Feuer irrs Zeug, das man von einer freiheitlichen Partei erwarten sollte. Gerade die nationale Partei dringt auf Verallgemeinerung des Wahlrechtes. Ueber das allgemeine Stimmrecht sind die Meinungen getheilt. Aber das müssen wir anstreben, daß die größere Masse unseres Volkes wahlberechtigt wird. Ins besondere ist ein altes

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Page 11 of 12
Date: 27.05.1893
Physical description: 12
Gesetzesstellen gerechtfertigt. K. k. Kreisgericht als Preßgericht. Feldkirch, am 29. Mai 1899. Der Präsident: Grabmair< große Masse sich, wenn sie den Unterschied einmal klar erfaßt hat, gewiß der nationalen Sache ergeben wird. In wahrhaft vorzüglicher Weise kam dieser Auf gabe eines der wackersten Mitglieder der deutschnatio nalen Partei Mährens, Herr Dr. Victor Wölhelm in einer unlängst abgehaltenen deutschnationalen Ver sammlung in Mähr.-Altstadt nach. Seine Ausfüh rungen sind so zutreffend, so allgemein

giltig und richtig, daß sie verdienen, in den weitesten Kreisen bekannt und beachtet zu werden. Dr. Victor Wölhelm ging davon aus, eine An zahl von der liberalen Partei besonders oft aufge stellter Behauptungen zu untersuchen und zu wider legen. Die liberalen Blätter werden nicht müde, darauf hinzuweisen, daß die liberale Partei 1. die wahre und einzige Vertretung des deutschen Volkes in Oesterreich sei; 2 ., daß sie die einzige freiheitliche und fortschrittlich gesinnte Partei unter uns sei

; 3., daß sie die einzig mögliche regierungsfähige politische Partei fei, die berechtigt ist, Einfluß auf die Leitung des Staates zu haben und die Möglichkeit besitzt, denselben zu erlangen, und endlich 4., daß sie die Partei der wirthschastlichen Reformen sei, welche das wirthschaftliche Wohl der breiten Schichten des Volkes fördern wolle. iinig" der fieuen Inn-jgeifung nsertion entsprechender Nachlaß gewährt. Offen- eschlossen. — Nachfragen wegen Nichterhalt des gen ohne Unterschrift bleiben unberücksichtigt. — eben

. — Schluß des Blattes für größere Artikel zugsgelder sind an die Verwaltung der „Neuen , Adamgaffe Nr. 8, zu richten. IV. Jahrgang. en diese Behauptungen der Wahrheit und ät entsprechen, so müßte eine solche Partei ) unseren Forderungen genügen, iberale Partei soll die einzig wahre und Vertretung des deutschen Volkes in Oester- ! Betrachten wir, sagte Dr. Wölhelm, die aus welchen sich die liberale Partei zu- tzt. Da müssen wir vor allem die aus- welche nicht Deutsche sind. Sie wissen, daß le Partei

, «enken Sie noch die sämmtlichen Wahlbezirke, ) durch Nationale, Antisemiten, Conservative icale vertreten lassen, endlich jene zahlreichen tionalen Minderheiten, welche in den Wähl er liberalen Abgeordneten bestehen. Also, lle Partei kann nicht behaupten, daß sie die iertretung des deuschen Volkes wäre, wch befremdlicheren Ergebnissen kommen . wenn wir nun das, was als liberale Partei ibt, einer näheren Betrachtung unterziehen. 1 Mann sitzen 30 Großgrundbesitzer, 12 tete von Handelskammern. Daraus

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Page 2 of 8
Date: 18.11.1893
Physical description: 8
zur Opposition der „Vereinigten Linken" fallen, weniger leicht den Polen, die doch seit 14 Jahren von allen Erfolgen und Verlegenheiten des Grafen Taaffe profitirt hatten. Aber seitdem der Finanzminister Dr. Stein bach es gewagt hatte, die Polen daran zu erinnern, daß Galizien nicht blos zu nehmen, sondern auch zu geben habe, hatte er die Partei verloren. Er mußte fallen und Gras Taaffe, der ihn hielt, mit ihm. Hinter dem Grafen Hohenwart aber standen die böhmischen Feudalen, die ihre Zeit für gekommen

der Regierung hat die großen Parteien er- muthigt, nun selbst an die Bildung der Regierung zu schreiten, eine wesentlich schwierigere Aufgabe. Parlamentarische Regierungen waren in Oesterreich niemals zum Nutzen des Staates. Bei uns, wo die politischen Parteien sich mit den nationalen decken, involvirt eine Partei-Regierung den Ausschluß ganzer Nationalitäten an der Gesetzgebung, ein Zustand, der sich in einem polyglotten Staate wie Oesterreich nicht halten läßt. Die Deutschen in Oesterreich müssen so lange

die parlamentarische Partei, die Zulässig keit einer Partei-Regierung bekämpfen, als uns nicht durch die Ausscheidung Galiziens, der Buko wina und Dalmatiens das Uebergewicht gesichert ist. Das Festhalten an der unglücklichen Theorie einer Partei-Regierung war der größte Fehler der maß gebenden deutschen Partei. Heute ist nun nicht eine Partei-Regierung, sondern eine Regierung mehrerer Parteien in Sicht. Was die drei großen Parteien zusammen geführt hat, wissen wir, was sie aber zusammen halten soll, das wissen

für die Partei festzustellen. Als solchen bezeichnet Redner das allgemeine, direkte, nicht aber gleiche Wahlrecht. Er zweifelt, daß das von der National partei als zunächst erreichbar hingestellte Projekt einer neuen Wählerkurie mit etwa 80 Mandaten, die nach dem Grundsätze des allgemeinen, direkten Wahlrechtes ausgebaut wäre, mehr Aussicht auf Erfolg hätte, als das allgemeine direkte Wahlrecht und Beseitigung der Privilegien des Großgrund besitzes und des Großkapitales. Redner findet die Zahl

Reichsrathsabgeordneter Prade über den 3. Punkt der Tagesordnung, die Partei- Organisation. Die Deutschen in Oesterreich hätten allein von allen Nationen in Oesterreich mit Hint ansetzung ihrer eigenen Interessen den gesammt- staatUchen Standpunkt vertreten. Es wurden selbst zu Zeiten, wo die Deutschen regierten, den Slaven Conzessionen gemacht — und heute ist es das un verhüllte Bestreben aller Nichtdeutschen, die Deut schen auf allen Gebieten des politischen Lebens zu rückzudrängen. Diesem Stande der Dinge

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Page 9 of 12
Date: 27.05.1893
Physical description: 12
nalen Partei Mährens, Herr Dr. Victor Wolhelm in einer unlängst abgehaltenen deutschnationalen Ver sammlung in Mähr.-Altstadt nach. Seine Ausfüh rungen sind so zutreffend, so allgemein giltig und richtig, daß sie verdienen, in den weitesten Kreisen bekannt und beachtet zu werden. Dr. Victor Wolhelm ging davon aus, eine An zahl von der liberalen Partei besonders oft ausge stellter Behauptungen zu untersuchen und zu wider legen. Die liberalen Blätter werden nicht müde, darauf hinzuweisen

, daß die liberale Partei 1. die wahre und einzige Vertretung des deutschen Volkes in Oesterreich sei; 2 ., daß sie die einzige freiheitliche und fortschrittlich gesinnte Partei unter uns sei; 3., daß sie die einzig mögliche regierungsfähige politische Partei sei, die berechtigt ist, Einfluß auf die Leitung des Staates zu haben und die Möglichkeit besitzt, denselben zu erlangen, und endlich 4., daß sie die Partei der wirthschastlichen Reformen sei, welche das wirthschaftliche Wohl der breiten Schichten

des Volkes fördern wolle. g" der fieuen Inn-J^eifuno, ion entsprechender Nachlaß gewährt. Offen- offen. — Nachfragen wegen Nichterhalt des ohne Unterschrift bleiben unberücksichtigt. — . — Schluß des Blattes für größere Artikel gelber sind an die Verwaltung der „Neuen amgaffe Nr. 8, zu richten. iv. Jahrgang. diese Behauptungen der Wahrheit und ntsprechett, so müßte eine solche Partei rseren Forderungen genügen, ile Partei soll die einzig wahre und tretung des deutschen Volkes in Oester- etrachten

wir, sagte Dr. Wolhelm, die s welchen sich die liberale Partei zu- Da müssen wir vor allem die aus- he nicht Deutsche sind. Sie wissen, daß artei kürzlich um einen Sobieslaus und air bereichert worden ist. Die Wiege ;of)te§lau§ Klucki, des neuen liberalen von Teschen, stand bekanntlich in Ga- in Bruder sitzt im Polenclub. Herr ;mel, der Vertreter von Troppau, ist, irochen behauptet wird, der Sohn eines Demel, welcher die tschechische Decla- nterschrieben hat. Ob jene Abgeordneten, .ewiffen Classe

von Staatsbürgern" an- wllgiltige Vertreter des deutschen Volkes sind, will ich nicht erst untersuchen, n Sie noch die sämmtlichen Wahlbezirke, cch Nationale, Antisemiten, Conservative ! vertreten lassen, endlich jene zahlreichen ilen Minderheiten, welche in den Wahl liberalen Abgeordneten bestehen. Also, ßartei kann nicht behaupten, daß sie dir etung des deuschen Volkes wäre. befremdlicheren Ergebnissen kommen nn wir nun das, was als liberale Partei einer näheren Betrachtung unterziehen. Hann sitzen

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Page 1 of 8
Date: 01.03.1891
Physical description: 8
, als an dem damaligen Abgeordneten G. N. v. Schönerer von Innsbrucker Bürgern die Einladung erging, hierher zu kommen und sein politisches und wirth sch östliches Programm zu entwickeln. In dem auch voll mehreren Gemeinderüthen ge fertigten Einladungsschreiben war das sieche Partei leben Innsbrucks geschildert, das hierorts übliche Leisctreten in nationalen Fragen itnb Angelegen heiten getadelt, der Wunsch nach Besserung dieser Verhältnisse ausgesprochen und solche durch die Ent wicklung des Schönerer'scheu

wir ja doch, daß in letztgenanntem Kreise ein guter Kern liegt, der weder liberal noch klerikal sich mit den Vorgängen dieser beiden Parteien nicht einverstanden erklärt, dem hellte die Entwicklung des nationalen Programms sehr erwünscht ist und aus dem sich sicher ein guter Theil der nationalen Partei anschließcn wird. In der gesammten tirolischen liberalen oder klerikalen Presse wurde Schönerer bis jetzt entweder verschwiegen oder nur dasjenige gegen ihn gebracht, was in den Judenblättern stand. Der 8. Mürz

des Rückgangs der alten verrosteten und judensreundlichen liberalen Partei abermals feststellen können. Die deutschnatiouale Partei wird das Erbe der liberalen antreten, welche aus einer Partei der Bil dung, die sie ursprünglich war, zu einer Partei des bloßen Bildungsdünkels, aus einer Partei mit un leugbaren Verdiensten um die politische Freiheit zu einer Vertreterin rückschrittlicher Maßregeln entartet ist, Letzteres in dem Wahne, durch solche ihren siechen Leib noch eine Spanne Zeit auf der politischen

Bühne zu erhalten. National ist die liberale Partei nie gewesen, sie hat sich stets baar gezeigt jeden Verständnisses für die Erfordernisse einer kräftigen Entwicklung des deutschösterreichischen Volkssllumes, sie hat in dem Streben, ihre politischen Ziele zu erreichen, bei Schöpfung der Dezember-Verfassung darauf vergessen, diese mit den nötigen Cautelen für den ungeschmäler ten Bestand und die berechtigte Vorherrschaft unseres Stammes auszustatten, sie war es, welche im Artikel

19 des Staatsgrundgesetzes über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger den Slaven in diesem Staate den Weg zur Bedrüngnng des deutschen Volksthums geebnet hat, sie endlich hat durch ihre Verquickung mit dem Judeuthume und durch Außerachtlassung der wirthschaftlichen Bedürfnisse unseres Volkes sich schwer au dessen Reinheit, Wohlfahrt und Wider standskraft versündigt und ihm unberechenbaren Schaden zugefügt. Gerade aber weil die liberale Partei auf diese Weise selbst den eigenen Untergang herbeiführen

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Page 1 of 8
Date: 15.03.1891
Physical description: 8
ich vor Allem aus das jüngste und wichtigste politische Ereigniß hin, auf das vollständige Scheitern des sogenannten deutsch-böhmischen Ausgleiches. Dieser Ausgleich, von der Negierung des Grafen Taaffe und dem ge- sammten Ministerium mit den Führern der deutsch- liberalen und Altsichechen-Partei vereinbart, dieser ist vollständig gescheitert. Zuerst haben die Jungtschechen dagegen Stellung genommen, dann haben auch die Alttschechen, obwohl sie ihre Unterschriften unter den Vergleich gesetzt hatten, denselben im Stiche

gelassen, indem sie sagten, die weitern AusFeichs-Verhandlungen erst dann in Berathung zu ziehen, wenn gleichzeitig eine Aende- rnng der böhm. Landeswahlordnnng damit vergesell schaftet oder vergnickt würde und das ist gleichbe deutend mit der Stellungnahme gegen den Ausgleich. Die nächste Folge dieses Scheiterns des Ans- gleichswerkes war die Auflösung der Alttschechen- Partei, dieser Kerntruppe der bisherigen Regierungs- Majorität. Rach all' dem sollte man meinen, daß eine Re gierung Taaffe abtreten

werden kann. Nun, auch da kann man sagen, der Kork schwimmt oben! Denn es ist so gut als ansgemacht, daß im künftigen Abgeord^- netenhanse die Majorität der gegenwärtigen Negierung aus einem Theile oder vielleicht aus der Gesammt- heit der deutschliberalen Partei mit dem Polen-Club, dem Coronini-Club und verschiedenen anderen schwan kenden, labilen Elementen des Abgeordneten-Hauses zusammengesetzt werden wird. Durch mehr als 10 Jahre hat die deutschliberale Partei dem Regierungs- System, welches gegenwärtig

noch dasselbe ist, auf das heftigste Opposition gemacht, das Ministerium Taaffe wurde gleich anfangs als ein entschieden deutschfeindliches erklärt und bekämpft und die Deutsch- liberalen haben gelobt, in der Opposition gegen dieses Ministerium nuszuharren bis aufs Aeußerste, im Interesse des deutschen Volkes. Und was sehen wir ! jetzt! Rechtfertigt dies nicht das Wort, daß Oester reich das Reich der Unwahrscheinlichkeiten ist, wenn wir sehen, daß die dentschliberale Partei sich geradezu glücklich fühlt, daß sie würdig befunden

wird, nun in den künftigen eisernen Ring der Regierungspartei als wichtigstes Glied desselben eingefügt zu werden. Nicht die Regierung hat sich geändert, die Ministcr- bünke sind fast von denselben Männern besetzt wie im Vorjahre, das System Taaffe ist dasselbe ge blieben, Finanzminister wurde nicht ein Mitglied der liberalen Partei, sondern ein farbloser Beaniter. Das tschechische Volk habe erkannt, daß die Brosamenpolitik seines Rieger den nationalen Inter essen abträglich gewesen ist und ich glaube

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Page 2 of 8
Date: 15.03.1891
Physical description: 8
. Die Liberalen sagten zwar, eine Beschränkung der Freiheit verstoße gegen die Vernunft, aber darin liege eben das Ver fehlte des Liberalismus, daß er einer verrot teten Doctrin wegen, welche durch langjährige Er fahrung als schädlich erkannt und verurtheilt worden sei, die wahren wirthschaftlichen Interessen der weitesten Volkskreise ganz scrupcl- und gewissenslos zum Opfer gebe. (Lebhafter Beifall.) Die deutschliberale Partei rühme sich, daß sie Oesterreich aus einem absolutistischen Staate

.) Die Liberalen seien es doch gewesen, die die zügellose Gewerbefreiheit, die laxen und dehnbaren Wuchergesetze einführten. Unter dieser Partei ist der sogenannte „Wirthschaftliche Aufschwung" zustande gekommen. Unter dem liberalen Ministerium Lasser- Auersperg habe dieser falsche und schwindelhafte wirthschaftliche Aufschwung seinen Fortgang genom men und schließlich im Krach des Jahres 1873 sein Ende gefunden. Ter Bauschwindel, der Banken-, Eisenbahn-, Gründungs-, Aktien- und Börseuschwindel

habe thatsächlich unter der Wirksamkeit der deutsch liberalen Partei seine ärgsten Orgien gefeiert. (Leb hafte Zustimmung unb Beifall.) Redner erwähnt nun den Prozeß Offenheim, der auf manche deutschliberale Größe einen sehr verdüch-, tigen und bedenklichen Schein geworfen habe und fragt dann, was denn eigentlich die nationalen Erfolge des Liberalismus seien. Die liberale Partei Hütte sich immer für die pateutirten Vertreter der deutschen Nationalität in Oesterreich ansgegeben und den deutschnationalen Gedanken

mit den liberalen Ideen verquickt und dadurch sei eine bedeutende Schwächung desselben und des deutschen Volksthums in Oesterreich eingetreten. Liberal und nicht judenfreundlich zu sein, führt Redner fort, das gilt ja hellte sozusagen als ein Absurdum, als ein ganz und gar unmögliches Ding, weil eben die liberale Partei auch mit dem Juden- thum sich indentifizirt hat (lebhafter Beifall). Weil sic sich so zlim Schützer und Vertheidiger des Juden thums aufgeworfen hat, daß, wenn jemand ein wahres Wort

gegen dasselbe spricht und sich die Juden nicht selbst vertheidigen, sich sofort dienstbereit zehn, zwanzig oder hundert Deutsche erheben, welche es sich zur Ehre anrechnen, die augegrfffene Stammes ehre ihrer „deutschen Stammesgeuossen" jüdischer Konfession zu vertheidigen. Der Liberalismus ist den guten Traditionen untreu geworden und der Egoismus einzelner und zwar besonders der oberen, privilegirten Klassen ist das einzige Ziel und der einzige Hebel, der diese Partei bewegt. Mit Recht lvird von allen Deutschen

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Page 1 of 10
Date: 09.09.1893
Physical description: 10
seiner hand voll Wählern in Eger den Rechenschaftsbericht er stattet. Man weiß, daß dieses jährliche wieder kehrende Ereignis seitens der Presse die eingehendste Beachtung findet und dies mit Hinblick auf den Umstand, daß es ja das Haupt der größten Partei des österreichischen Abgeordnetenhauses ist, welches da seine Ansichten entwickelt und die nächsten Ziele und Schritte dieser Partei verkündigt. Man durfte, ja mußte heuer umsomehr auf die programmatische Rede Doctor v. Pleners gespannt

entgegenzusehen. Run haben wir diese Rede gelesen. Wenn wir sagen sollten, daß die selbe den Erwartungen entsprochen hat, so müßten wir eine Unwahrheit sagen. Es war eine Rede im Optativ. „Wünschenswert", „anstrebenswert", „die Partei erwartet", „wir hoffen", „es wird die Zeit kommen" und nicht zuletzt „wir möchten", das ist die Form, in welche der Führer der größten Partei der Deut schen sowohl wie des Hauses seine bescheidenen po litischen Forderungen einkleidet. Und diese Wünsche, wie stehen sie weit

auch für die weiteren Meinungssätze Dr. v. Plener's — verlangen vom Führer der größten deut schen Partei ist, daß er nicht nur glaubt, meint und erwartet,, sondern will. Dieses Wörtlein gibt's aber in dem ganzen Wortschätze der Rede Dr. v. Pleners nicht. Das einzige positive, was diese Rede ankündigt, ist die Einbringung eines Sprachenan trages, von dem aber Herr v. Plener selbst sagt, daß er wenig Aussichten hat. Es fußt dieser Sprachenantrag lediglich auf dem vagen, allgemein gehaltenen Satze in dem verflossenen

der gröp.en Partei werde seine Stellung von weitaussehenderen Standpunkten begründen, als einfach damit, daß es jetzt nicht geht. Im ganzen macht die Rede den Eindruck eines akademischen Vortrages, der mehr belehrt als begründet, mehr darstellt als anregt. Trotz aller trüben Gegenwart glaubt Dr. v. Plener an eine frohere Zukunft. Seine Partei stehe trotz aller Angriffe geachtet da, die Wählerschaften würden immer mehr von der Notwendigkeit einer großen deutschen Partei durch drungen, das nationale

Bewußtsein, die politische Einsicht habe sich gekräftigt, die Widerstandsfähig keit der Deutschen in gemischtsprachigen Ländern habe zugenommen — wir beneiden Hrn. v. Plener um diese Fälle von Illusionen. Wir können die selben nicht theilen. An die Rede Pleners knüpfte sich eine kleme Episode. Kammerrat Ernst erklärte sich mit der Taktik der Vereinigten Linken nicht einverstanden und forderte die Bildung einer natio nalen, radikalen Partei und stimmte auch nicht für die Vertrauenskundgebung, obwohl

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Page 1 of 8
Date: 17.04.1892
Physical description: 8
des Guten über das Böse für ewige Zeiten besiegelt. Gleich dem Faust unseres großen Dichters, wird auch die Menschheit die Giftphiole zügellosen Materialismus von ihren Lippen absetzen, wenn die Glockenklünge der Osternacht sie an die holde Jugend zeit des Urchristenthums erinnern. Gestrandet. Das Organ der deutschen Nationalpartei, die „Nationalen Blätter", bespricht in einem Leitaufsatze den Mißerfolg der liberalen Partei. Wir bringen diesen bemerkenswerthen Aufsatz, dessen Ausführungen

den A nstrich von Wohlwollen hat. Ein tiefer Unmuth hat sich des deutschen Volkes in Österreich bemächtigt, ein Unmuth, der einmal zielbewußt geworden, seine Spitze gegen die verfehlte Führung richten wird und richten muß. Den Himmel voller Geigen versprach das Wahlprogramm der Altliberalen, jenes berühmte Wahlprogramm, das die Partei in einem ganz neuen, sozialreformatorischen Gewände zeigte, wobei leider vergessen wurde, die Quelle dieser unerwarteten sozialen Einsicht auzugeben. Unb

was ist von dieser Partei bis jetzt erfochten worden? Was errungen auf wirthschaftlichem, auf politischem Gebiete? Nichts, ja weniger als nichts. Es wäre ungerecht, die Partei schmähen zu wollen, weil sie etwas gewollt und nichts erreicht hat. Der Erfolg ist nicht alles. Aber der Wille ist alles. Und da liegt's. Die Partei hat auch nichts gewollt. Sie ist in alle Verhandlungen mit der von ihr so bekämpften Re gierung eingetreten, ohne auch nur eine einzige wirth- schaftliche oder politische Forderung von allge meinster

Bedeutung zur Grundlage dieser Verhand lungen zu machen. Sie hat sich einen Minister ohne Portefeuille zum Geschenke machen lassen und der Einfluß dieses Ministers ist gleich Null. Sie, diese größte Partei des Abgeordnetenhauses, wie sie immer gerne von sich rühmt, ist weder für die Preß- befreiung eingetreten, noch hat sie, in Erfüllung ihres wahlprogrammatischen Versprechens Fühlung mit den übrigen sozialreformatorischen Parteien ge sucht, hat auch nichts in dieser Richtung angestrebt

. Und jetzt klingt aus den Reden Herrn v. Plener's immer deutlicher eine Anklage heraus, die sich gegen die Nationalpartei richtet. Er wisse, seufzte er jüngst öffentlich, den Werth der Einigkeit wohl zu schützen. Das soll heißen, wenn die Mitglieder der National partei in der Vereinigten Linken aufgcgangeu wären, dann wäre es anders gekonunen. Der Vorwurf klingt sehr ernst, so ernst, daß wir uns aufrichtig und eingehend mit ihm beschäftigt haben; aber, wir können gestehen, wir fühlten uns nach reiflicher

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Page 1 of 8
Date: 12.04.1891
Physical description: 8
zur Judenfrage sein. Da nun diese Partei seit einer Reihe von Jahren die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich lenkt, ist eine Untersuchung dieses Gegenstandes wohl von Interesse. Wenn wir uns an dieselbe machen, so haben wir folgende Fragen zu erörtern: Wie müßte sich die Sozialdemokratie zur Judenfrage stellen? Wie stellt sie sich thatsächlich? Wie ist dies zu erklären? tmd Welches sind die Folgen? Die Beantwortung dieser Fragen soll Aufgabe der folgenden Ausführungen sein. Die Sozialdemokratie wendet

, den die deutsche Sozialdemokratie seit 1875 auf ihr Banner schreibt. Bis dahin gab es in ihr zwei Richtungen: Die nationale, hervorgegangen aus dem von Lassalle gegründeten allgemeinen deut schen Arbeitervereine, und die internationale oder Partei der Eisenacher „Ehrlichen". Auf dem Go thaer Kongresse verbrüderten sich beide, wie es in Büchern heißt. In Wahrheit wurde die Eisenacher Richtung die herrschende. Damit sagte sich die So- zialdemokrie vom nationalen Gedanken los und be kannte

gegenübertreten und sie bekämpfen. Wenn irgend eine Partei verpflichtet ist, antisemitisch zu sein, so ist es die sozialdemokratische. Wie aber kommt die Partei dieser Verpflichtung nach? Wie stellt sie sich thatsächlich zur Judenfrage? Geschichtlich datirt die deutsche Sozialdemokratie seit dem Jahre 1863, in welchem in Leipzig der „Allgemeine Deutsche Arbeiterverein" gestiftet wurde. Sein Stifter und Leiter war Ferdinand Lassalle. Einige Jahre später organisirte sich die internationale Liga, geführt

von Karl Marx, Friedrich Engels, und Andere. — Lassalle, Marxs, Engels, sowie Johann Jakoby, der sich bald in der Partei einen Namen machte, waren Juden, die deutsche Sozialdemokratie wurde mithin von vornherein von Juden geleitet. In den siebziger Jahren, hauptsächlich nach der Ei nigung der beiden Richtungen, traten Juden in großer Zahl in die Redaktionen sozialdemokratischer Blätter ein und führten in den Versammlungen der Sozialdemokraten das große Wort. 1878 wurde zum ersten Male ein Jude, Kayser

, die einer besseren Sache würdig gewesen wäre. Die Antise mitenbewegung wurde in Resolutionen sozialdemokra- tischerseits für eine Schmach und Schande erklärt, die Juden förmlich zu Abgöttern erhoben. Daß Männer ihres Standes Vertreter einer Arbeiter partei sein wollen, ist etwas absurd. Unter dem Ausnahmegesetze wird in der Partei eine Diktatur gehandhabt, über die viele ehrliche Arbeiter erbittert sind. Man irrt sich jedoch, wenn man die oftgenannten Herren Liebknecht, Bebel, Hasenklever

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Page 5 of 10
Date: 08.03.1891
Physical description: 10
ist gründlich erlogen. Wahlmänner waren ungefähr 15 und was die Kalt stellung der Schönerianer anlangt, so ist dies dahin richtig zu stellen, daß der von Schönerer am Wahl tage über Anfrage der Zillerthaler empfohlene Vor stand des Bauernvereins C. Wimmer schon zwei Wochen vor der Versammlung nach Innsbruck berichtete, er könne wegen privaten Verhältnissen keine Wahl annehmen. Mit teuflischer Freude nimmt das Organ der liberalen Partei in Innsbruck die Bemerkungen des „T. V." ab und belltet die Ver sammlung

bemerkbar gemacht, gewann in drei Jahren rund 400 Mit glieder, das alles jedoch in Folge dentschn atio- n a l e r und nicht liberaler Unterstützung. Die dcntschnationale Partei ist die Macht partei der Zukunft, sie kämpft den schweren Kampf gegen die das Volkswohl schädigende Cor- rnption und Ausbeutung auf wirtschaftlichem Ge biete, sie steht in eng geschlossener Reihe einmüthig im Widerstande gegen deutschfeindliche Tendenzen, sie schützt die ehrliche Arbeit und den redlichen Er werb

aller Bevölkernngsklassen. Die deutschliberale Partei ist im Niedergang begriffen, die ungleich artigen, einander widerstrebenden Richtungen inner halb ihres Verbandes fördern, wie schon erwähnt, ihren Untergang. Würde sich der „Tiroler Bauern- Verein oder der allfüllig gewählte Bauern-Kandidat dieser Richtung anschließen, dann wäre er verloren, schließt er sich der nationalen Partei an, dann ist Aussicht auf Erfolg. Nicht liberal, nicht klerikal — sondern national ist unser Leitspruch. Bei der letzten

Wühlerversammlung des „Tiroler B. V." wurde von liberaler Seite ein Flugblatt verbreitet, das ein Musterexemplar liberaler B a u e r n- fäng erei ist. Hier wurden weiters sehr viele Flug schriften der liberalen und klerikalen Partei ver breitet : das gute davon ist, daß die Bauern dadurch auf die Fehler der bestehenden Hauptparteien auf merksam wurden und sich von ihnen abwenden Kall'. Herr B. Huber, Brauereibesitzer „zum Neuwirth", gedenkt seine Gastwirthschaft im modernen Stile umzugestalten und eine elegante

dieser Partei. Diese Thatsache fordert unsere vollste Wachsamkeit und Gegenwehr heraus. Schon vor Jahren hatte Lieb knecht erklärt: Mit den Bauern können wir keine Revolution machen, aber wenn dieselben gegen uns sind, auch nicht. Thatsüchlich sind alle Revolutionen bisher im letzten Grunde daran gescheitert, daß es ihnen an Rückhalt in der Landbevölkerung fehlte. Diesen taktischen Fehler früherer Zeiten will man in der Gegenwart nicht wieder begehen. Darum ist es ! das oberste Bestreben, nunmehr mit alten

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Page 1 of 8
Date: 24.07.1892
Physical description: 8
werden nicht zurückgegeben. — Schluß des Blattes für größere Artikel Donnerstag Abends. Liimmtliche Zuschriften» Beiträge und Bezugogelder stnd an die Verwaltung der „Venen Inn-Zeitung", Innsbruck, Adamgaffe vr. 8, zn richten. M 30 . Treu und standhaft, Machen deutsche Verwandtschaft. Die „einsirrßrrrchr" Partei. Bei jeder Gelegenheit kann die Vereinigte Linke nicht genug Lärm machen über die außerordentlich große Bedeutung für das Deutschthum, über ihren mächtigen Einfluß auf die Entschließungen der Re gierung. Niemals

werden ihre Anhänger müde die ..größte Partei" des Abgeordnetensauses über den grünen Klee zu loben, die Gläubigen zusammenzu rufen zur Vergötterung der Hilden des „Manchester thums". Groß ist wohl diese Partei; halten aber ihre Leistullgeu aus wirthschaftlichem und nationalem Gebiete, ihr Einfluß auf die Negierung einen Ver gleich mit ihrer Größe aus? Stehen sie in irgend einem Verhältnisse zu der Machtstellung der Linken, welche sie erreichen könnte, wenn sie wollte, d. h. wenn ihre Mitglieder mit beut

nothwendigen Nach druck, mit der unentbehrlichen Schärfe für ihres Volkes Wohl eintreten würden? Vieles ist uns seitens der Liberalen versprochen worden — ihre Wahlaufrufe überschäurnten von volksfreuudlichen Neuerungen — ist aber auch nur der hundertste Theil davon in Erfüllung gegangen, ja auch nur ernstlich angestrebt worden? Kleinmüthig und zaghaft trat die „große", „mäch tige", „einflußreiche" Partei allerorts und jederzeit gegen die Regierung auf, und wenn sie aus ihren Glacehandschuhen Flaumpfötchen

denn sie der deutsche Gewerbe treibende an! An der Landesgreuze ein mißlibiger Landes präsident, und der muß gehen! Gerüchte da, Ge rüchte dort: Er-geht schon! lind glänzend bewährt sich da der Einfluß der Partei des „politischen An standes" und der „Intelligenz", dieser „größten" Partei Oesterreichs! Ihr Hetzblättchen wird der Lüge geziehen, und die Fliegenpracke der Regierung treibt es in die Teschner-Straße! Schwerter braucht mau ja für solche Helden nicht! Die Regierung ängstigt sich beruhigt

, das ist euer Einfluß, ihr politischen Protzen! Und tritt man dann vielleicht entschieden auf gegen diese störrische Regierung? Stellt man sich dann ans den starren Standpunkt der Parteigrnnd- sütze? Versucht man die Regierung zu zwingen, der Macht der Partei nachzugeben? O nein! Man geht nnd bettelt bei dem Herrn Ministerpräsidenten, man macht unterthänige Vorstellungen, daß denn doch nicht alles so sei, wie es sein sollte, daß man doch der so braven „Linken" mehr Einfluß ein räumen sollte. Aber der Regierung fest

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Page 1 of 8
Date: 18.03.1893
Physical description: 8
. In ihren Worten sind die Herren von der Vereinigten Linken allerdings die größten Gewerbefreunde, ihre Blätter schildern die Partei so, daß man wirklich zu der Ansicht verleitet werden könnte, die Vereinigte Linke habe zwar spät, aber doch endlich ihr Herz für den Gewerbestand entdeckt. Aber wenn man nach den gewerbefreundlichen Thaten der Vereinigten Linken forscht, so sind es im Ganzen zwei winzige sozial- reformatorische Oeltropfen, welche die liberale Wasser suppe den Gewerbetreibenden schmackhaft

zu verweisen und die Haltung der liberalen Partei denselben gegenüber zu beleuchten. In der Sitzung vom 16. April 1891 brachten die Abgg. Dr. Steinwender, Dr. Fuß, Richter und Genossen einen Antrag auf Abänderung der Ge werbeordnung ein. Der wesentliche Inhalt dieses Antrages ist: 1. Das Verzeichnis der handwerksmäßigen Ge werbe soll reoidwt und durch Aufnahme solcher Gewerbe ergänzt werden, für welche von Seite der betreffenden Genossenschaften der Befähigungsnach weis verlangt

wird. Das ist also nicht ein bloßes Versprechen, sondern ein Antrag, dessen Verwirk lichung natürlich nicht von der „Deutschen National partei abhängt. Keine Partei kann für sich allein etwas durchsetzen, aber jede Partei kann einen solchen Antrag, der den Forderungen des gesammten Ge werbestandes entspricht, unterstützen. Die liberale Partei hat dies nicht nur nicht gethan, sondern be kämpft diesen Punkt mit allen Kräften. Die „Ver einigte Linke" hat diesen Antrag nicht unterstützt, er ruht daher heute noch im Schoße

des Gewerbe ausschusses. 2. Erweiterung der Befugniffe der Genossen schaften. Bei Verleihung von konzessionirten Ge werben sollen die Genossenschaften befragt werden; die Genossenschaften sollen das Recht erhalten, freie wirtschaftliche Vereinigungen, wie Rohstoff-, Muster- und Waarenlager durch Subventionen und Dar lehen aus ihrem Vermögen zu unterstützen und es soll ihnen das Rekursrecht gegen Verfügungen der Gewerbebehörden durch alle Instanzen zustehen. Die über le Partei verhält sich ablehnend

schon wiederholt die deutschnationale Partei. Die liberalen Abgeordneten Dr. Menger und Bo- haty traten diesem Anträge leidenschaftlich entgegen. Der obenerwähnte Antrag des Abg. Dr. Hof mann von Wellenhos auf Verbot der Ringe und Cartelle wurde durch einen Waschzettel des liberalen Preßbureaus lächerlich zu machen versucht. Das Brünner „Deutsche Blatt" bezeichnete damals direkt den Abg. Dr. Menger als Verfasser des Schmäh artikels. Wir erinnern weiters an die Haltung der „Ver einigten Linken

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Page 1 of 14
Date: 22.02.1891
Physical description: 14
ohne Unter schrift bleiben unberücksichtigt. — Handschriften werden nicht zurückgegeben. — Schluß des Blattes für größere Artikel Donnerstag Abends. SämmUiche Zuschriften, Beiträge und Bezugsgelder sind an die Verwaltung -er „Ueuen Znn-Zeitnug", Innsbruck, Adamgasse Nr. 5, zu richten. Berfandtstelle und Jnferaten-Annahmestelle von auswärts dortselbst. M 8 . Innsbruck, Sonntag den 22. Februar 1891. II. Jahrgang. Wahlaufruf der deutlchnationaken Partei den Keichs- rathswahten. Deutsche

HauptgrundsÜtze unseres Programmes. Dieses sei die Grundlage der Eini gung aller Deutschen in Oesterreich. S t a m in esgenosscn! Wir sind Glieder eines großen Volkes. Seid dessen auch bei den bevorstehenden Reichsrathswahlen eingedenk. Wählet echte, rechte und ganze deutsche M ä ii ner! 928 teil, tut Februar 1891. Für die deutschnationale Partei in Oesterreich: Georg Schönerer. Der Wahlausschuß der dcutschnationalen Partei hat bis jetzt die Aufstellung folgender Kandidaten für die Reichsrathswahlen

, Mittheilungen und Zuschriften in Wahlangelegenheiten an den Ob mann des Wahlausschusses, Herrn G eo rg S ch ö n ercr. Schloß Rosenau bei Zwettl, Niederösterreich, oder an den Obmann-Stellvertreter, Herrn Earl Jro in Meidling, Schönbrunnerstraße 113, zu richten. Die Ziele der deutschnationalen Bewegung und die Nüttel, dieselben zu erreichen, sind klar und deut lich, ohne bombastischen Phrasenschwall nnd für jeden Volksgenossen verständlich in dem vorstehenden Wahl aufrufe der deutschnationalcn Partei

ausgedrückt, welchen wir daher nach Thunlichkeit zu verbreiten alle Parteigenossen bitten. Ohne überspannte und allzu kühne Hoffnungen, aber doch nicht mnthlos hat unsere Partei nicht nur in den bisher von Gesinnungsgenossen vertretenen Wahlbezirken Kandidaten aufgestellt, sie hat nicht nur dort, wo Gesinnungslosigkeit, Verrath oder Schwäche die bisherigen Vertreter einer so hohen Ehre, Anwälte des Volkes zu sein, unwürdig er scheinen ließ, verläßlichere Männer denselben gegen übergestellt

, sondern sie hat auch in solchen Wahlbezirken mit deutschnatioiialen Kandidaturen hervorzutreten gewagt, welche der Judcnliberalismns bisher als seine unbestrittenen Domänen betrachtete. Dies entschiedene, echt deutsche Auftreten unserer- Partei hat in gewissen Kreisen überrascht, da sie meinten, die Ereignisse der letzten Monate hätten sie zerklüftet, zerfahren oder ohnmächtig gemacht. Der Krieg, der geführt wurde und noch geführt werden muß, ist ein durchaus nothwendiger Reinigungs prozeß, um alle unlauteren Elemente

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