Jugend auf eingesogenen Vorurteile zu beseitigen oder doch zu erschüttern. Andere wandten sich zunächst in tiefem Leid und schweren Stürmen an Stolz, um Rat und Trost zu erbitten, und wurde dadurch nach und nach die Konversion angebahnt. Stolz ging von der Überzeugung aus, daß bei den meisten Protestanten mit Disputation und wissenschaftlichen Gründen nichts zu machen fei. Denn, sagte er, die Vor- ' urteile gegen die katholische Kirche sind bei vielen so stark und so in Fleisch und Blut
übergegangen, daß dagegen mir Gründen nichts auszurichten ist, und daß dieselben selbst die Folgerichtigkeit und logische Korrektheit des Denkens be einflussen resp. stören. Stolz war deshalb weit entfernt, die Irrenden zu verdammen (was überhaupt kein Katholik, der dem Geiste seiner Kirche sich konformiert, tut), sondern hatte inniges Mitleid mit ihnen und behandelte sie mit aller Scho nung, Milde und Geduld. Von Proselytenmacherei wollte er gar nichts wissen. Kam ein Protestant
auf die Konsessionsunterschiede Zu sprechen, so ermahnte Stolz zuerst und betonte die Pflicht, den reinen, guten, aufrichtigen Willen in sich herzustellen: ich will nur die Wahrheit; ich bin fest entschlossen, jenen Glauben zu bekennen, jener Kirche mich anzuschließen , die ich durch Gottes Gnade als die wahre erkenne. Zugleich ermahnte er dringend, um diese Gnade inständig und anhaltend Zu beten, namentlich auch die allerseligste Jungfrau anzurufen durch den Englischen Gruß, und versprach, auch selbst damit sein eigenes Gebet