des allgemeinen Stimmrechtes minder empfind lich geltend machen. Aber in Oesterreich, dieser ganz eigenartigen Monarchie, mit ihren acht Na tionalitäten, mit den Ländern Und Königreichen, die an Kultur, an wirtschaftlicher Entwicklung so weitgehende Verschiedenheiten aufweisen, ist der plötzliche Sprung Von einer a!uf ständischer Grund lage aufgebauten Reichsvertretung zUm radikalen gleichen Stimmrechte nicht etwa bedenklich, son dern 'unmöglich. Dieser Ansicht hat sich auch! die Regierung nicht ganz
, aber! ich verlange Konsequenz selbst von einer hohen Regierung. Noch in einer zweiten Richtung hat der Ministerpräsident den Boden des gleichen Stimmrechtes verlassen, indem! er für die Mehr zahl der Länder eine' Scheidung der Wähler in städtische Und ländliche vorgeschlagen 'hat. Auch diese Sonderung, die' praktisch in der Mehrzahl der Fälle auf eine Bevorzugung der städtischen Elemente Hinausläuft, ist mit dem! Grundgedan ken des gleichen Stimmrechts nicht vereinbar. Aber trotz dieser Halbheit führen
die Vorschläge der Regierung noch immer zu einem! Ergebnis, welches sie für jeden volkstreuen Und staats treuen deutschen Abgeordneten ganz unannehm bar macht. Sie führen in diesem Hause zUr Si cherung einer stavische'n radikalen Mehrheit. Man weiß, daß ich kein deutschnationaler Chau vinist bin, aber ich bin ein Deutscher Oesterreichs, vertrete als solcher dte feste UeberMgUng, daß Oesterreich nur bestehen kann, wenn die Deut schen die ihnen historisch gebührende führende Stellung behaupten
. Damit hat es aber für immer ein Ende, wenn diese Reform Gefetz wird. Ten Deutschen zuzumuten, daß sie mithelfen sollen, in diesem Hause eine sichere slavische Mehrheit zU installieren, das hatte sich die Regierung doch etwas besser überlegen sollen. Dlenn trotz, aller seiner bekannten Gutmütigkeit geht diese Zumu tung dem deutschen Michel über die Hutschnur. Selbst das ungleiche gleiche Wahlrecht der Regierungsvorlage, das ja gegen die Deutschen eine gewisse Schonung zU üben bemüht ist, bringt den Slaven 33 neue Mandate
, diesen wahren HUsaren- Nr. zm sprung, kann keine noch so große Redekunst d?- Mrmsterpraftdenten hinwegtäuschen. Weder staatsrechtliche Theorie, sagte der Ministerin^ dent, noch die Erfahrung.gibt der Regierung da! Recht, zwischen dem heutigen ständischen Wabl recht und zwischen dem Ultra-demokratischen Wnk/ recht jede Möglichkeit einer Mittelstufe zU?eaw Wenn der Min»,.erPräsident die Vernichtung der Stellung der Deutschen in Kram, hie enu! findliche Schwächung der Deutschen in den detenländern.M