und VasatyS gilt. Mit Recht verwies Dr. Menger darauf, daß solche Reden die Vorgänge in Prag und anderwärts, mit Steinen über die Deutschen herzufallen, begreiflich machen. Freilich wird dadurch die Auflösung des Grazer Gemeinderathes nur um so unbegreiflicher. Menger und Stöhr verwiesen auf den großen Fehler der Regierung, die da glaubt, eine gesetzliche Regelung der Sprachenfrage werde sich aus dem überheizten Ofen der nationalen Kämpfe, in welchen die Forschts immer neue Scheiter werfen
, von selbst herausläutern. Es zeigt sich jedoch, daß die Regierung auch selbst nicht dieser Meinung ist und nur über haupt nicht den Mulh hat, in der Sprachenfrage eine Meinung zu haben und ein Sprachengesetz zur Vorlage zu bringen, stöhr sprach das wahre Wort: „Wer in Oesterreich nicht deutsch kann, ist politisch ein todter Mann.' Weil aber das die Regierung in einem Sprachengesetzentwurfe noth gedrungen ebenfalls sagen müßte, wagt sie es gar nicht, einen solchen einzubringen. Wenn jedoch Graf Thun nicht verständig
, hat aber auch einen bemerkenswerthen Fingerzeig zur Lösung der gegenwärtigen Krise gegeben. Vielleicht beherziget )ie Regierung, die schon Fehler auf Fehler gehäuft, „Plutzer auf Plutzer' gemacht hat, diesen Finger zeig. Menger spricht von einem „Staatsrathe', der, aus Mitgliedern aller Stände und Parteien zu- ammengesetzt, über wichtige Akte berathen sollte, >ie dann als Gesetzvorschläge herauszukommen zätten. So allgemein genommen, wäre dieser Vor- chlag nicht einwandfrei und die permanenten Staatsräthe würden nicht selten
als ein Hemmniß >er freigewählten Vertretungskörper empfunden. Allein unter Umständen, wie sie jetzt bezüglich der Lösung der Sprachenfrage, die gar nicht mehr auf geschoben werden kann, bestehen, dürfte ein Fach rath, welcher aus Vertretern aller Betheiligten, der Regierung, der Zentralstellen, der Landesbehörden, zer Sprachkundigen, der verschiedenen Stände und zer Nationalitäten zusammengesetzt wäre, unbe fangener über die Sprachenfrage urtheilen, als der von der Regierung gewollt« Sprachenausschuß
diesen Weg zu betreten weigert sich die Regierung. Abg. Kronawetter erkannte an, daß die Gautsch'schen Sprachenverordnungen einen gewissen Fortschritt bedeuten nnd daß -der SprachenauSschuß daS Wohlwollen der Parteien verdiene. Abg. Tittinger meinte, die Obstruktion gegen den Sprachenausschuß sei verfehlt. Auch Abg.'Psersche sprach gegen die Sprachenverordnungen und die Hal tung des Statthalters in Böhmen. Abg. Schücker verlangte die Kodifizierung der deutschen Staats sprache. Dies sei ein Postulat