, Polzhofer, Prade, Kindermann, Dobernig. Mos- dorfer, Hinterhuber, Richter, Chiari, Wolsfhardt und Lorber unterfertigt. Wir haben in unserer letzten Nummer kurz des höchst merkwürdigen und geradezu skandalösen Prozesses „Reichswehr' contra Regierung Erwähnung gethan, der die abenteuerliche Leicht fertigkeit des früheren Ministerpräsidenten aufdeckt. Wir finden hierüber in den verschiedenen Blättern kaum glaubliche Details über diese eine der schmutzigsten Geschichten in den österreichischen Preßzuständen
, über welche vorgestern in Wien die Verhandlung begann. In der ganzen Welt geschieh es, daß Zeitungen von der Regierung materiell unterstützt werden und ihr dafür Gegendienste leisten. Regelmäßig aber behandeln die Regierungen Antwort um für Jenen zu Gunsten den Tyrannen ausfallen den die Geschichte nicht belehrt hat, daß eine aus bloßen Ruhm und Gewalt basierte Herrschast einem flüchtigen Schrecken verbieltenden Meteore gleicht, daß hingegen an scheinend fern liegende Umgestaltungen mit idealem Ziele
Fachblutt „Die Reichswehr' eitete, bot dem Grafen Badeni an, ein Blatt in großem Unfang anstatt der bereits zusammen- »rechenden und später eingegangenen .Presse' zu « ründen. Die Regierung müsse aber mit ihm einen 'Ärmlichen Vertrag schließen, durch welche sie M i t- igent hümer in anderihrerPolitik dienen den Zeitung werde. Es ist unerhörte Thatsache, daß am 25. Oktober 1S96 ein solcher schriftlicher Gesellschaftsvertrag geschlossen wurde, zemgemäß die Regierung von diesem Datum bis zum Tage
ihres Sturzes Ende Novemver 1397 Hrn. David das nette Sümmchen von 215.000 sl. ausbezahlte. Als sich für Hrn. David, der bezüglich »er ihm zufließenden Gelder nicht wählerisch war, zie Möglichkeit ergab, von Seiten österreichischer Industrieller zur Vertheidigung ihrer Interessen größere Beiträge zu erlangen, und als diese Be ziehung die Alleinherrschaft der Regierung in dem Blatt bedrohte, verhandelte Graf Badeni mit H>°n. David über den Fall und gab dem Letzteren, wie dieser behauptet, die mündliche
Zusage, ihn schad- os zu halten, wenn er lediglich im Solde der Regierung bleibe. Als nun Badeni gestürzt wurde, verlangte Hr. David von Seiten der Ministerien Nautsch sowohl wieThun die Aufrechterhaltung )es mit dem Grafen Badeni geschlossenen Vertrages, da dieser nicht blos für sich, sondern überhaupt für die k. k. Regierung Verpflichtungen einge gangen sei. Die Ministerien Gautsch und Thun wiesen dieses Ansinnen ab und Hr. David griff zu dem wohl noch nie dagewesenen Mittel imer förmlichen