, gegen über einer Huldigungsdeputation auS Lemberg werden die Neuwahlen für dm ReichSrath bestimmt erst im nächsten Jahre stattfinden. Im Bezirke Meidling kandidiert Bürgermeister Strobach für den Landtag. Ja der Leopold stadt treten Dr. Lueger und Dr. Pattai als Mandatwerber auf. Große Sorge bereiten Dr. Lueger, schreibt ein Wiener Blatt, die jüngsten „Ereignisse' in der antisemitischen Presse. Die „Reichspost' hat die „Deutsche Zeitung' an deren Spitze nominell G.-R. Dr. Wähner steht, „verdächtiger Verhält nisse' beschuldigt
. DaS Organ Dr. Geßman's sprach von dem „dem Kentern nahen Schifflein der .Deutschen Zeitung'',welches nur durch einen „wun derthätigen Stab' mühsam über dem Wasser gehalten wird. „Für die gute Beleuchtung der Wun derquelle', verspricht die „ReichSpost', „wird ge sorgt werden'. Herr G.»R. Wähn er glaubte an fänglich, die Sache mit den Worten, „es sei zu dumm, auf die Verdächtigungen einzugehen', abthun zu können, sah sich aber bald enttäuscht. Er greift nun zu einen« anderen Mittel, er droht, der „Reichs
post' auf die Finger zu klopfen, aber vorläufig blieb eS nur bei der Drohung. Diese Affaire ist schon an und für sich pikant, sie wird noch pikanter, wenn man weiß, — weiß eS die „Reichspost' nicht — daß Herr Gemeinderath Wähner gerade so wie Bürgermeister Strobach nur ein Strohmann, ein vorgeschobener Posten ist. Sollte die „ReichSpost' in der That den wirklichen Eigenthümer der „Deutschen Zeitung' nicht kennen? Vize-Bürgermeister Dr. Lueger ist in der angenehmen Lage, dem klerikalen Blatte
hierüber authentische AuSkunst geben zu können.—Es scheint, daß zwei Meinungen bestehen; nach der einen wäre die „Deutsche Zeitung' unter die Kostgänger des Dispositionsfonds gegangen, nach der anderen wäre Dr. Lueger selbst Gebietiger der „Deutschen Zettung' geworden. In der letzten Triestiner GemeinderathS- Sitzung beantragte der Radikale Spandoni eine Motion, die besagt, bei dem Umstände, daß die von der bischöflichen Kurie für den 20. Sep tember, als den Tag der Einnahme Roms, anbe raumte