, so kann uns das doch nicht irre machen in der Auffassung, daß vor Allem Einigkeit und Zusammenstehen für die Deutschen dringend geboten erscheint in einer politischen Periode, in welcher man nicht weiß, was der morgige Tag bringen wird. Bisher mußte jedoch jeder logisch Denkende glauben, daß alle W.lt weiß, welchen Werth die Einigkeit einer Hirtei namentlich internsten Zeiten h?t. Nun kommt aber die Wiener „Deutsche Zeitung-, das ewig nothleidende Organ, und meint, in der deutschen Bevölkerung dürfte man sich keineswegs
darüber klar sein, warum die Linke beisammen bleiben will. „Das Interesse des Judenthums erfordert, daß die Linke beisammen bleibt,' behauptet mit frecher Stirne die „Deutsche Zeitung', welche schon längst nicht mehr den Anspruch macht, ernst genommen zu werden, sondern nur auf die antisemitischen Instinkte urtheilsunfähiger Leute spekulirt. So lange Zeit hat die „Deutsche Zeitung' ihr Geheimnis treu bewahrt; nun aber mußte sie damit heraus zum Nutzen und Frommen des „dummen Kerls von Wien
', um dessen Gunst sie um die Wette mit dem ihr geistig verwandten Bergani-Blatte eifrig sich bemüht. Ist es nicht ein recht klägliches Gewerbe, das die „Deutsche Zeitung' da treibt; ist es nicht jämmerlich von ihr, so ganz ungeschminkt an den Tag zu legen, daß sie lediglich von ihrem bischen Antisemitismus das kärgliche tägliche Brod erwartet? Es ist wahrlich keine erquickliche Arbeit, sich mit einem derartigen Blatte, wie es die „Deutsche Zeitung' ist, abgeben zu müssen. Allein die Unverfrorenheit
vertreter, dessen streng nationale-.Gesinnung selbst seine Gegner anerkennen müssen, einer der fleißigsten Abgeordneten des Parlamentes, der auch unverdrossen in vielen Versammlungen sich bemühte, für die Sache des Deujschthums zu Wirten, ein konzilianter liebens würdiger Mann, wie Professor Bendel, wird von der „Duschen Zeitung' bespöttelt, weil er seiner Pflicht als Volksvertreter nachkommt und eifrig Rechenschaftsberichte erstattet! Einen ganz besonderen Trumpf glaubt das Blatt auch auszuspielen
, indem es mittheilt, Professor Bendel habe in Liebenau dasselbe gesagt, wie ni Friedland und Kratzau. DaS ist doch zu dumm von der „Deutschen Zeitung.' Hätte Bendel überall etwas Anderes gesagt, dann hätte er wahrscheinlich nach dem Geschmacke des Lueger-Blatles gehandelt, besten Patron, der „schöne Karl', auch immer etwas Anderes seinem Publikum erzählt und der sich heute als „deutschnational' ausgibt, morgen mit den Czeschen fraternisirt; der sich einmal als Mann des „Fortschrittes' maskirt, das andereinal