9,987 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/25_03_1897/MEZ_1897_03_25_2_object_665166.png
Page 2 of 12
Date: 25.03.1897
Physical description: 12
Gesinnung für den erhabenen Monarchen des Landes, den treuen Freund und Bundesgenossen des hochseligen Kaisers Wilhelm I., und treuen Freund und Bundesgenossen S. M. des jetzigen Kaisers von Deutschland, wie auch um den Ge fühlen der Gastfreundschaft, so weit die Deutschen als Fremde hier verweilen und diese in umfangreichster Weise genießen, wärmsten Ausdruck zu verleihen, auf Kaiser Franz Josef ein dreimaliges mit Begeisterung aufge nommene» Hoch aus. Noch kurzer Pause erhob sich Geheimer Rath Herr

Prof. Dr. Schulte, um in formvollendeter Rede des Lebens des gefeierten Verewigten zu gedenken. Die Ansprache hatte beiläufig folgenden Wortlaut: „Hochgeehrte Festgenossen! ES find heute neun Jahre und dreizehn Tage, als die Trauerkunde: Kaiser Wilhelm ist gestorben, über die ganze Erde lief und wo immer Deutsche wohnten, die wärmste Theil nahme hervorrief, Tausende und aber Tausende haben sicher Thränen vergossen. Und doch hatte Kaiser Wilhelm ein sehr hohes Wer erreicht, wie es Wenigen beschicken

ist, ein Alter, wie eS keinem feiner Vorfahren, keinem Kaiser des alten deutschen Reichs zutheil geworden. Heute wollen wir nicht trauern, nein, ein Fest des Dankes feiern, wir haben uns hier versammelt, der Dank barkeit Ausdruck zu geben, daß vor 100 Jahren Wilhelm I. geboren ward. Ein langes Leben, reich an Schicksalen, aber auch reich an Segen, durck alles das, was er seinem Volke gebracht hat. ES ist unnöthig, sich in dithyrambischer Weise zu ergchen. Für die Größe Wilhelm's genügen wenige Worte

schildern, als wenn ich zu Grunde lege dje Worte seiner herrlichen Mutter und seine eigenen. Die Königin Luise schrieb im Jahre 1810 nicht lange vor ihrem Scheinen: „Unser Söhn Wilhelm wird, wenn nicht Alles Nfr Knapp in die Grube nieder, Wen» der Tag zur Rüste sich neigt Lehren nicht alle wieder! I», zuletzt wicht der Dichter ein Testament der Ver gessenheit, wie et nur groß angelegte Naturen mache« können, »eiche «inen Bruch ihr« Natur slihlen, aber nicht eitel genug find, ihn zu verbergen. Lab

die Ab kunft, die Schwachheit der menschlichen Natur und alle Bedürfnisse derselben gemein hat, daß die Gesetze, welche für Andere gelten, auch ihm vorgeschrieben sind, und daß er wie die Anderen einst über sein Verhalten wird gerichtet werden.' In diesen beiden Aeußerungen liegt er ganz klar vor uns. Kaiser Wilhelm war schlicht und einfach, ein Feind alles dessen, was gemacht, aufdringlich und geziert war, nur dann scheute er auch da den Glanz nicht, wenn es die Würde der Krone forderte. Er war bieder

1
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1888/19_06_1888/MEZ_1888_06_19_1_object_686895.png
Page 1 of 10
Date: 19.06.1888
Physical description: 10
, welcher vom Prediger Persius abgehalten werden wird, und dem die kaiserliche Familie beiwohnen wird. Die Leiche des Kaisers Friedrich verbleibt bis zum Montag Früh auf Schloß Friedrichskron, und wird dann um 8V^ Uhr die Uebersührnng nach der Friedenskirche und dort die feierliche Beisetzung des verstorbenen Monarchen erfolgen. Infolge letztwilliger Verfügung des Kaisers Friedrich und auf Wunsch der Kaiserin-Witwe hat Kaiser Wilhelm befohlen, daß das Leichen- begüngniß nur im Beisein der engsten Familie

namentlich betont werden, daß die auswärtige Politik Deutschlands in demselben Geiste geführt werden solle, wie unter den Kaisern Wilhelm I. und Friedrich, daß sie bemüht sein werde, jeden Zwist zu vermeiden und ihre vornehmste Sorge auf die Erhaltung der bestehenden Verträge richten werde.' Die Trauerkundgebungen, welche aus allen Welttheilen gemeldet werden, sind zahl los. Der 'beschränkte Raum unseres Blattes verbietet uns, dieselben auch nur auszugsweise wiederzugeben. Kaiser Wilhelm II. erließ

bereits einen Armeebefehl und einen Befehl an die Marine, in welchen beidm Proclamationen die feste, un verbrüchliche Zusammengehörigkeit von Armee und Marine zum Kriegsherren kräftig betont wird. Der neue deutsche Äailer. Wir entnehmen der „N. Fr. Pr.' folgende Daten über deli Kaiser Wilhelm II.: Am 27. Januar IL59, Nachmittags um 4 Uhr, verkündeten Kanonenschüsse den Be wohnern der Stadt Berlin, dak dem Prinzen Friedrich Wilhelm ein Sohn geboren wnrde. Dieser Sohn war der nachmalige Kronprinz

und der nunmehrige Kaiser Wilhelm II. Am 5. März fand die Taufe des Erstgeborenen statt, der die Namen Friedrich Wilhelm Victor Albert erhielt, wobei der Prinz-Regent von Prenßen, der nachmalige Kaiser Wilhelm, als erster Tauf» pathe fungirte. Die erste Erziehung deS Prin zen leitete bis zum K. Lebensjahre Fräulein v. Dobeneck, jetzt Frau v. Jagow. Im Jahre 1LK5 erhielt Prinz Wilhelm den Garde-Artil- lerle'Hauptmann v. Schrötter zum Militär- Gouverneur. der im Jahre 1867 durch Premier- lieutenant O'Danne

Wilhelm in der Friedenskirche in Potsdam, woraus er das Gymnasium in Cassel. das sogenannte.I^ceum ssriäörioisvuiQ, bezog. Nicht ganz drei Jahre währte der Besuch des Casseler Gymnasiums. Äm 24. Januar 1377 legte Prinz Wilhelm das Abiturienten-Erämen ab und feierte mit feinem 18. Geburtstage zugleich den Tag seiner Voll jährigkeit und den der Investitur mit dem Schwarzen Adlerorden und mit dem englischen Hosenband-Orden. Bald daraus eröffnete Prinz Wilhelm seine militärische Laufbahn und trat

2
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1903/23_09_1903/MEZ_1903_09_23_6_object_622916.png
Page 6 of 16
Date: 23.09.1903
Physical description: 16
hielt der älteste Pfarrer der Ge- 5 Kaiser Wilhelm der Erzherzogin Maria Jofefa, mcinde Dr. Paulv. ZimMermannüber die Epistel ; Kaiser Franz Josef der Erzherzogin Maria des Sonntags: Galateerbricf 6, 1 bis 1l). Zu dein Worte des Apostels: „Was der Mensch säet, wird er ernten' führte Dr. v. Zimmermann u. a. Folgendes aus: Im Laufe dieser Woche feiert die evangelische Kirchx einen ihrer größten Gedenk tage, den Neligionsfriedensschluß von Augsburg am 25. September 1555. Was war dieser Tag

ein in die Wellen der Luft gewor fenes Saatkorn — findet sein Stücklein Land, darinnen es Wurzel faßt und Frucht trägt zum Segen oder Unheil dessen, der es unbedacht oder sorglos vielleicht ausgestreut.' Um ^12 Uhr war die Andacht zu Ende. Kaiser Wilhelm fuhr, auf dem Wege wieder durch brausende Hochs- und Heilrufe begrüßt, mit dem FZM. Freiherr« von Albori in die Hofburg zurück. ZMnisterbesuche. Wien, 20. Sept. Um 3/^12 Uhr fuhr Kaiser Wilhelm in das Auswärtige Amt und stattete dem Minister

des k. u. k. H'auses und des Aeußern Grafen Goluchowski einen mehr als viertelstün digen Besuch ab. — Mittags hat Kaiser Wilhelm den deutschen Botschafter in Wien G. d. K. Grafen Wedel in Audienz empfangen. Dejeuner im Augartenpalais. Wien, 20. Sept. Unser Kaiser war heute schon um i/z8 Uhr aus Schönbrunn in die Hof burg gekommen. Um 1/4I Uhr holte er Kaiser Wilhelm ab, um mit ihm ins Augartenpalais zum Tejcuner-Tmawire bei Ihrer k. u. k. Höh. der Frau Erzherzogin Maria Josepha zu fahren. Die beiden Majestäten

auf Marmorsockel darbot, die ein Reliefporträt des Kaisers Franz Josef darstellt und ein Werk des Bildhauers und Kammermedailleurs Rudolf Marschall ist. Wie das „Fremdenbl.' von maß? gebcnder Seite erfährt, handelt es sich um eine Darbietung des Schöpfers der'Plakette, Mdolf Marschall, an Se. Majestät den Deutschen Kaiser Das Berliner Museum hatte seinerzeit den Wunsch geäußert, diese Plakette, die im Handel nicht käuflich ist, zu erwerben. Gelegentlich der An Wesenheit des Kaisers Wilhelm hat Kammerme

- dailleur Marschall mit Genehmigung des Kai sers Franz Josef um die Erlaubnis gebeten, dem Kaiser Wilhelm das Kunstwerk darbieten zu dür fen. Kaiser Wilhelm genehmigte die Bitte und Hat das Geschenk des Künstlers huldvollst entgegen genommen. Die Abreise. Wien, 21. Sept. Um 1v Uhr 2l) Minuten wagen. Kaiser Wilhelm saß zur Rechten unseres Astern abends trat Kaife^« Kaisers und trug wieder die Uniform eines österr.- ^^'^3 aus die Ruckfahrt nach Deutschland ungarischen Feldmarschalls. Die Monarchen

3
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1883/03_05_1883/MEZ_1883_05_03_2_object_640111.png
Page 2 of 12
Date: 03.05.1883
Physical description: 12
f nannte sich der .WachsamkeitSauSschuß' und stand zu dem notorische« Geheimbunde der .Jrish JnvineibleS' in keiner Verbindung. Die Ver- Handlungen wurden schließlich bis nächsten Freitag vertagt. Ve»este Nachrichten. — Der Gast deS Kaisers und deS Kronprinzen Rudolf, der Enkel deS Kaisers Wilhelm, von Preußen, bewegt sich auf dem Wiener Boden, olS wenn er sich schon völlig heimisch auf dem selben fühlte. ES dürfte wohl noch kein preußischer Prinz häufiger in Wien gewesen sein und leb hafteren Verkehr

mit der Hofburg und der Residenz der Habsburger gepflogen haben. Er ijt blich in Wien mit all der Liebenswürdigkeit und vornehmen Gemüthlichkeit aufgenommen, wie dieS nur bei einem gern gesehenen Gast in der Burg der Fall ist. So war eS im vorigen Jahre, als der Prinz zur Gemserij-zd war, so ist eS heute wo er zur Auerhahnbalze sich eingefunden hat. Am Samstag fand auf der Schmelz eine große FrühjahrSparade statt, zu welcher der Prinz Wilhelm zur Seite deS Kaisers hinausfuhr und auf welcher er dem Kaiser

ist und daß die Freundschaft der beiden Häuser sie mit großer Befriedigung erfüllt. Wo immer Prinz Wilhelm in Wien und Steiermark oder Oesterreich, wohin er zur Zagd noch gelangen mag, Umschau halten dürfte, wird er dieselbe Wahrnehmung machen. ES slnv aber nicht allein die Bürger, sondern auch daS Militär, namentlich die Olsiciere, durchaus erfreut über daS Bündniß und über die Anwesenheit deS preußischen GasteS. Die alten kaiserlichen 2) Eine Speculation. Ihr Auge war wieder so ernst und der AuSdruck ihrer Züge so kalt

auch, daß ein anderes Benehmen seilie^-its ihm gar Meraner Zeituuz. Kegimeoter kehrten gestern ein» wahrhaft martialische Physiognomie hervor: eS galt, sich von der schneidigen Seite zu zeigen. Ganz prachtvoll war auch die Artillerie anzusehen; die zahlreichen fremden Militärs waren von dem blendenden Schauspiel ganz entzückt. Prinz Wilhelm besuchte nach der Parade die Alserkaserne, die schön heraus» geputzt war und verweilte dort nicht weniger als zwei Stunden als Gast der Olsiciere deS Kaiser- Wilhelm-RegimentS

. Den Trinkspruch deS Kaisers Franz It-sef bei dem Gala-Diner in der Hofburg beantwortete Prinz Wilhelm mit fester klarer Stimme, doch nicht ohne merkliche Erregung. ES wird in der Stadt viel von dem Festmahl und Toast gesprochen. — Bei dem Galadiner in der Hof burg, welches am Sonntag zu Ehren deS Prinzen Wilhelm von Preußen stattfand, brachte der Kaiser einen Toast auf daS Wohl deS Kaisers Wilhelm, deS Prinzen Wilhelm und aller Mitglieder deS preußischen KönigShauseS auS. Prinz Wilhelm von Preußen erwiderte

4
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1886/12_08_1886/MEZ_1886_08_12_1_object_666031.png
Page 1 of 10
Date: 12.08.1886
Physical description: 10
zc. sind an die Redaction zu richten. Nr. SS. D °»imst°g, 12, August 188«, XX, Jahr«. s Telegramme siehe 5. Seite. Die Laiserbegegnung in Gastein. . Meran^ 11. Aug. Die halbamtliche „Wr. Abendpost' widmet «r Gasteiner Begegnung der Kaiser Franz loseph und Wilhelm folgende Worte: Kie Blicke der ganzen Welt sind heute aus Hastein gerichtet, woselbst das erlauchte Kaiser- ßm und das ehrwürdige Oberhaupt des Deut schen Reiches, sowie dessen erstgeborener Enkel »eilen, um durch innigen persönlichen Verkehr

auch Erzlnschos ^1! y lvvic die Ankunft des Monarchen. 1 Kaiserin Elisabeth legte den Weg Zum BMchlvsse im Wagen zurück. Sie wurde von Haus- und Hofmarschall Grasen P ^rp ße r begrüßt und zu den Gemächern des Kar Wilhelm geleitet. An der Schwelle er wartete der Monarch das Erscheinen der Kaiserin, der er zum Gruße die Hand küßte. Kurz vor 7 Uhr ging Prinz Wilhelm von Preußen — in der Uniform der österreichischen Husaren, die Brust geschmückt mit dem Großkreuz des Stephansordens — in Begleitung des Reichs

Badeschlosse Halt machte. Kaiser Franz Joseph entstieg dem Wagen, ging auf den Prinzen Wilhelm zu, reichte ihm die Hand und umarmte und küßte ihn. Die erste Frage des Kaisers galt dem Befinden des Großvaters des Prinzen. Den nächsten Gruß widmete der Kaiser Franz Ioseph dem Reichskanzler und richtete dann freundliche Fragen an den Prinzen Reuß und an den. Grafen Herbert Bismarck. Im Hinausschreiten auf die Ter rasse sprach der Kaiser kurze Zeit mit der Für stin Bismarck und der Gräfin Kalnoky Die Begegnung

der beiden Herrscher fand im Vestibüle statt. Hier erwartete Kaiser Wil helm, der die Inhaber-Uniform seines 34. österr. Infanterie-Regiments mit dem Stephans orden trug, mit der Kaiserin Elisabeth seinen! kaiserlichen Freund, welcher seinerseits die Uni form des Garde - Infanterie - Regiments Kaiser Franz mit dem Schwarzen Adlerorden angelegt hatte. Kaiser Franz Joseph, ging hastigen Schrittes mit ausgestreckten Händen auf Kaiser Wilhelm zu und man hörte die Worte; „Ich bin sehr erfreut

, Dich wiederzusehen.' In der darauffolgenden wiederholten Umarmung und bei dem gewechselten Freundschaftskusse ging die Erwiderung des deutschen Kaisers verloren. Die Begrüßung des Kaisers mit seiner Gemalin war sehr herzlich. Nach dem ersten Willkomm begaben sich die beiden Monarchen mit der Kai serin Eli sabeth und dem Prinzen Wilhelm in den Empfangssalon des deutschen Kaisers, woselbst sie fast eine halbe Stunde blieben. Unter lauten Hoch- und Hurrah-Rufen verließ hierauf das österreichische Kaiserpaar

5
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1888/03_10_1888/MEZ_1888_10_03_1_object_689093.png
Page 1 of 10
Date: 03.10.1888
Physical description: 10
. 22. IahrgW. Kaiser Wilhelm II ü We». Meran, 2. October. Kaiser Wilhelm H. zieht morgen als Gast unseres Kaisers in Wien ein: der Willkommen, den ihm die alte Kaiserstadt bieten wird, wird sicher ein herzlicher sein, in den glänzenden Gemachem der Hofburg sowohl, wie in den Straßen, durch die ihn sein Einzug führen wird. Kaiser Wilhelm ist noch jung an Jahren und sein Herrscherdasein zählt kaum nach Monaten; nicht seiner Persönlichkeit kann der Jubel gelten, der ihn in Wien, wo immer er sich öffentlich

zeigen sollte, umbrausen dürfte, sondern dem neuen Träger der deutschen Kaisenrone, von dem wir hoffen, daß er eine feste Stütze des Bundes sein werde, den Deutschlaud und Oesterreich zu Schutz und Trutz geschlossen. Es hätte nicht erst halbamtlicher Versicherung bedurft, um klar zu stellen, daß der Besuch Kaiser Wilhelm II. in Wien und Rom nickt der Lösung schwebender Fragen aus dem Gebiete der europäischen Politik gelte. Es sind .Antrittsvisiten' des jugendlichen Herrschers, von eminent politischer

Bedeutung zwar, da sie der Er neuerung alter Freundschaft mächtiger Fürsten, der Bestätigung der zur Wahrung gemeinsamer Inter essen zwischen volkreichen Staaten geschlossenen Ver träge gelten, diplomatische Tagesarbeit liegt ihnen aber ferner. Wilhelm II. ist kein Fremder in Wien und am Ritner Hofe. Im letzten Decennium, d.i. feit seiner Grvßjährigkeit, wiederholten sich fast alljährlich die Besuche des Prinzen Wilhelm. in Wien, wo ihn namentlich mit Kronprinz Rudolf ein offenes, warmes

Freundschaftsverhältniß verband. Als Kaiser jedoch betritt er zum erstenmale österreichischen Boden, und in allen Jubel und in alles Festgetön hinein wird morgen sicherlich vor allen Betheiligten an der Be grüßung, wem auch nur für Augenblicke, düster und ernst die Erinnerung aufsteigen an die Ereig nisse, welche diesem Fürsten vorschnell die deutsche Kaiserkrone aufs Haupt gedrückt. Zwischen dem letzten und dem morgigen Besuche Wilhelm II. liegt da! Trauerspiel des deutschen Volkes, eine Tragödie, die allen Forderungen

und, was ihm wohl selbst als das höchste dünkte, ein freier, edler Mensch. Es ist anders gekommen und statt des Vaters ist es der Sohn, den wir als Nachfolger Wilhelm I. zu begrüßen haben. Niemand wohl fühlt mehr als der junge Kaiser selbst die Schwere der Pflicht, welche das Schicksal ihm aufgelastet: möge es ihm auch die Kraft verleihen, sie voll und ganz zu erfüllen. Der beste Wunsch, den die Deutschen Oesterreichs dem hohen Gaste zum Will komm bieten können, ist: möge seine Regierung das deutsche Volk nie

6
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1896/11_11_1896/MEZ_1896_11_11_3_object_661299.png
Page 3 of 22
Date: 11.11.1896
Physical description: 22
. Im Winter 189b hatte er daS Unglück, in Venedig zu stürzen und sich am Bein zu verletzen. Nachdem er sich in Stuttgart von diesem Unfälle erholt, begab er sich nach Wien, wo ihn ein chwerer OhnmachtSanfall traf, der ihm fortan die größte Schonung auferlegte. Er weilte einige Zeit in Oberitalien, dann in Wiesbaden und siedelte, als seine Leiden sich verschlimmerten, Ende Oktober >S. IS. nach Meran über, wo ihn mm am 6. Nov. der Tod aus seinem thatmrnchm Leben abge rufen hat. Herzog Wilhelm

Wilhelmine von Württem berg vermählt war und der nunmehr der nächste' Agnat in der Königlichen Familie ist. Herzog Wilhelm war daS letzte der Mitglieder des königlich, früher herzoglich-württembergischen HauseS, welche in der österreichischen Armee seit mehr als 200 Jahrm gedient haben. Am Sonntag um 1 Uhr Mittags erfolgte die Ueberführung der Leiche deS hohen Verstorbenen aus den Privaträumm der „Pietät', nach erst stattgehabter Einsegnung dortselbst durch den evan- zwischen Pfarrer Dr. Selle

, die in reichem Rahmm an die zu Füßen der Bahre liegenden Pracht zewinde Kaiser Wilhelms H., deS Erzherzogs Franz Ferdinand und der Frau Erzherzogin Maria Theresia, deS Königs Wilhelm II. von Württem berg und der Königin Charlotte von Württemberg sich anreihend, dm mit dem Feldherrnhut und Pallasch geschmückten Sarg des Verblichenen umgeben, finden oir solche mit Widmungischleisen von Herzog llbrecht von Württemberg ; Heinrich XIV. Fürst Keuß; Hermann Elisabeth SolmS; Heinrich XXVII. Elise Reuß; Stefanie

am Sarge nieder. Zu Hunderten sind im Laufe der drei letzten Tage den hier anwesenden Mitgliedern des württem- belgischen HofeS, der herzoglichen Familie persön- liche, briefliche und telegraphische Kundgebungen deS SeileidS über daS plötzliche Hinscheiden des Herzogs Wilhelm zugekommen. In die im Grandhotel aufliegenden Kondolenz listen schrieben sich: Oberst Jos. Ritt. v. Schilden feld, LandeSschützenstationS-Kommandant. Rudolf Graf Huyn, k. k. Bezirkshauptmann. Graf Mer veldt, k. k. Statthalter

Kritek, General- stabschef der 8. Jnf.-Tr.-Division. Oberstlieutenant Emmert, Landesvertheidigung - Komm. - Adjutant. Major Ludw. Graf Boffi-Fedrigotti, !. u. k, Kämmerer und Platzkommandant in Trient. Major Hugo Freih. v. Kutschera. Gräfin Louise von Hendl. Hugo Graf Kalnoky, k. u. k. Oberst Graf Deaenfeld. Premierlieutenant und persön licher Adjutant Sr. Höh. deS Herzogs Albrecht von Württemberg. Marcello Rossl, k. und k Kammervirtuose:c. :c. Der „StaatSanzeiger' meldet, daß König Wilhelm

7
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1886/05_01_1886/MEZ_1886_01_05_1_object_659758.png
Page 1 of 14
Date: 05.01.1886
Physical description: 14
und Gelder werden franco erbeten. Korrespondenzen zc. stud an die Redaction zu richten. XX. Zabrg. Telegramme siehe 3. Seite. Meran, 4. Januar. An Ehren und an iSiegen reich, feierte gestern Wilhelm I., Deutscher Kaiser und König von Preußen sein fünfundzwanzig-, jähriges Regierungsjubiläum als König von! Preußen. Vierundsechzig Jahre alt bestieg' Wilhelm I. am 3. Januar 1861 den Thron seiner Väter, nachdem er schon drei Jahre früher die Regentschaft für seinen kranken Bruder, Friedrich Wilhelm

Jahren voll großen Ringens und Gestaltens ist König Wilhelm sich selbst und seinem Volke treu geblieben. »Treu dem Eide', sagte er in dem Manifest „an mein Volk', vom 7. Januar 1661, „mit welchem ich die Regentschaft übernahm, werde ich die Verfassung und die Gesetze des Königreichs schirmen'. „Meine Pflichten für Preußen fallen mit meinen Pflichten für Deutschland zusammen'. Wie herrlich hat König Wilhelm dieses Wort be währt: durch ihn und mit ihm ist das neue Deutschland erstanden, ein Held

für das Wohl seines Volkes ist die Signatur seines Lebens und im hohen Greisenalter» das andere Sterbliche zur Ruhe zwingt, arbeitet Kaiser Wilhelm noch ge treu seinem Wahlspruch: „meine Kräfte gehören dem Vaterlande'. „Einfach und verständig' hatte Königin Louise einst ihren Sohn, den Prinzen Wilhelm, bezeichnet. Einfach und verständig ist er als König und Kaiser geblieben. Die persönliche Bedeutung Wilhelm I. ist vielfach unterschätzt worden und Manchem erschien oiese Gestalt kleiner

als sie war, weil an den Stufen des Thrones der größte Mann der Zeit und der schweigsame große Stratege standen. Allein es darf nicht vergessen werden, daß König Wilhelm es war, der diese Männer auf ihren Platz ge stellt und was noch mehr, daß er sie gegen alle Anfeindungen und Intriguen auf diesem Platz erhalten. Er hat es immer gewußt und erkannt, daß es der rechte Weg war, den jene Männer lhn wiesen und niemals gab er der Eifersucht Raum auf ihre überragende Größe und Popu larität. Wie ein ehrlicher Bewunderer einst

j zum Herzog Carl August von Weimar sagen konnte: „Goetheist Ew. Hoheit schönstes Denk mal,' so könnte es auch von Wilhelm I. gelten: Bismarck und Moltke sind sein herrlichstes Denk mal, und der Fürst muß ein großer Mensch gewesen sein, der sich selbst und dem die Mit- und Nachwelt ein solches Denkmal setzen konnte. Dr. ^rauz Tappnuer. Ou feinem 70. Geburtstage.) Der Curort Meran begeht morgen ein freudiges, heiteres Fest. Er feiert den 7V. Ge burtstag eines hervorragenden, bedeutenden Man nes

8
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1911/16_07_1911/MEZ_1911_07_16_10_object_592788.png
Page 10 of 12
Date: 16.07.1911
Physical description: 12
' Sonntaa. 16. IM 1911 .Meraiter Zeitung' Nr. 85. Seite 13 »- W k M SrMmpktes Glück. ^ Roman von A. Below. (Nachdruck »erboten.) ^ . Im Schlosse zu Varel. , ES war im Jahre 17S* im. reichsgräflichen Schlosse zu Varel an einem Spätsommertage. Schrill erklang die Klingel im Gemach der alten Reichs- gräfin-Witwe Sophie Charlotte, welche sür gewöhn lich auf Varel residierte, während der regierende Graf Wilhelm, ihr Enkel, mit seiner Familie in Knyphausen wohnte. So. schnell als ihr möglich mar

etwas zu bedeuten?' „Ob es etwas zu bedeuten hat!' entgegnete die- alte Dame. „Es ist die Meldung, daß unser vielgeliMer Enkel, der regierende Reichsgraf Wilhelm Gustav Friedrich, uns noch heute mit seinem Besuche beehren wird und — fügte sie mit gehobener Stimme hinzu — daß er in dem Prozeß Bentinck widerÄZentinckuns, seiner leiblichen Großmutter, mit gefälschten Papieren zu Leibe gehen will. Rufe mir auf- der Stelle den Haushofmeister, . Christiane, den Berndt, oder schicke Philipp, per hat flinkere Beine

: ,< ? >An die Reichsgräfin-Witwe Sophie Charlotte auf Schloß Varel. Heute um die füufte Nachmittags stunde trifft-der regierende Graf auf Varel ein, um seiner Größmutter in dein Erbschaftsstreit eine Schrift deS -ersten Grafen Bentinck vorzulegen,, laut welcher strittige Güter an ihn, den Grafen Wilhelm, fallen müßten. Das Dokument ist gefälscht. Achtet auf das Wasserzeichen des Bogens, wÄcher aus der Papier fabrik bei Anrich stammt.' ' , i ,Km,' machte Berndt, nachdem er das Blatt mit ieineic Verbeugnng zurückgegeben

; ist doch die angegebene Zeit nahe. Stein, Berndt,' schloß sie fast scheu und im Flüstertone, indem sie aus das Papier deutete, „der uns dcs sendet, kann mehr als andere Leute.' Der Haushofmeister wurde der Antwort über hoben; denn im Augenblick öffnete sich die'Tür, und der junge Reitersmann trat eilfertig ein. „Groß mutter, welche Ueberraschnng!' rief er schon in der Tür. ),Vetter Wilhelm ist unterwegs zu. Dir. Ich bin vorausgeritten, was der Gaul lausen wollte. Dir den Besuch zu melden. Seine Exzellenz kommen

. 7''' °^ Z Hoch aufgerichtet stand ü die trotz! ihres Alters imponierende. Gestalt der greisen Sophie; Charlotte; die eine Händ leicht auf.ei»en Tisch gestützt, erwartete s sie den Gruß und die Ansprache ihres ältesten Enkels, / mit dem ste^uun schon so viele Fahre im gerichtlichen . -Streit lag, m»)rdÄ<^ige,MM--Mck,'Dei«^^^ Ä - ^. Wilhelm Gustav. Fnedrich) der sich Z ebenfalls einer stattlichenFigur e^eute/ die sich in'der nieder ländischen Oberstenuniform'' vorteilhaft: genug aus nahm, hätte - damals

9
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1905/27_08_1905/MEZ_1905_08_27_20_object_645832.png
Page 20 of 20
Date: 27.08.1905
Physical description: 20
Sobotka m. Fam., Wien V. Dissenbach m. Fam, Bozen Hans Vehm, Sparkassenbeamter, Bozen Albrecht Bomitz m. Fam., Annaberg Rnggero Souvtro, Venedig Mr. u. Ms. C. A. Grisett, England <5. A. Leth in. Fam., Kopenhagen F. Hiibner m. Fam., Mannheim 2>!iß Laynard Smith, Bedford (England) Richard Steinmetz, Berlin Abraham Jrawohn, Rechtsanwalt, Berlin Dr. Werner, m. Fam, Berlin Dr. Wilhelm Bad, Berlin L. D. Baker, London Dr. Adolfo Destefaiii, Legnagno (Verona) F. A Blohm, Teterow A. Ofner m. Gattin, Wien Frau

., Mannheim I Denzel m. Fam., Atannheim Dr. Franz Gunter. Mannheim Jul. Netolatzky, k. k. Gen.-Siabsarzt, Graz Justizrat Ludwig Arndt m. Fam., Berlin Domenico Mappolo in. Fam., Venedig Raimund Sprody, Privatier, Wien Franz Frledemann, Geh. Rat, Wien Dr. Walter Fuchs m- Fam., Wie» Dr. Levi Battista, Padna Anna Lippmann m. Fam., Berlin Julie Leitinann m. Fam., Berlin David Spningolo, Arzt m. Fam., Wien Wilhelm Sommer, Schulvorsteher, m. Fam., Halle I. A. Schiener m. Fam,, Brüssel Dr. I. Leuf m. Fam., London

, Großetz Anton Tschnrtschenthaler, Neumarkt Fritz Hellein, Apotheker, Nürnberg Wilhelm Scitz, Apotheker, Nürnberg Anton Obermaycr.RechtSkandidat, Starnberg Josef Haselbeycr, Augsburg Pierdomenico Volwlina, Maler, Venedig Clarence W. Bird, Wien Paolo Olita, Trient Fortnnalo Bazzarella, Tricnt Gius Bellati, Professor, Spinea Aniiinia Bellati, Spinea Cecilia Bellati, Spinea Eugenio Chiesa, Trieft Irma Chiesa, Trieft Bruno Chiesa, Trieft Libera Chiesa, Trieft Erwin v. Malyewacz, Leutnant, Tricnt Anton Funk

., Cavalese Hugo Wanke, Oberleutn., Predazzo Stauislaus Grabowski, Oberleutn-, Cavalese Friedrich Freyn, Oberleutn., Cavalese Trajaun Bulbucu, Oberleutn., Trient Karl v. Ott, Oberleutn., Trient Wilhelm Herold, Oberleutn., Trient Philipp Hosch, Oberleutn., Tricnt Dr. Josef Prusa, Regimentsarzt. Cavalese Julius Fasching, Oberleutn. i. R., Trient Paul Khittl, Oberleutn.. Levico Ktemrerimh» Grand Hotel Krennerbad 1308 M. ü. d. M. Dnchesse Laute della Roverre m. Fam., Rom Oberst Schlögel von Ehreiikreuz m. Fam

u. Familie, Mainz Dr. Johannes Guthmann, Berlin Dr. Joachim Zimmermann, Berlin Dr. Sigmund Matzka. Advokat, Prag Herr u. Frau Paul Meyer, Brüssel Zustizrat Eduard Bernstein. Berlin Dr. Julius Bernstein, Berlin Dr. Nathau Steinhart u. Frau, Brünn Sigmund Igel u. Sohn, Berlin Bertha Schwarz, Berlin A. Steiner, Oberregierungsrat, BreSlau G. Leußnig, do. Köln Etschtal Meran (320 M. ü. d. M.) Hatel Kronprinz Hugo Hirsch, Oberleutn., Trient Wilhelm v. Müller, Oberleut., Trient Stainyl Pienidzkiewicz, Oberleutn

10
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1904/10_01_1904/MEZ_1904_01_10_5_object_626997.png
Page 5 of 18
Date: 10.01.1904
Physical description: 18
, schließend mit dem 30. Juni, zurückgelegten Reisen mit. Wie die Liste ergibt, stehen auch im letzten Fiskaljahre die deutschen Dampfer, was die Schnelligkeit der Beförderung betrifft, an der Spitze sämtlicher Schnelldampfer. Wir lassen der besseren Übersichtlichkeit wegen die Zn sammenstellung auszugsweise hier folgen: Name der Gesellschaft Dampfer HAd. ^AKuittl. Kaiser Wilhelm Norddeutscher Lloyd der Große 11 ISZStd. 18M. „ KronprinzWilhelm 12 154 „ 18 „ „ Kaiser Wilhelm II 3 161 „ 6 „ Hamburg-Amerika

-Linie Deutschland 5 1S2 „ 42 „ Cunard-Linie Lucania 10 170 „ 36 „ . Campania 11 171 „ 18 „ White Star Line Oceanic 11 173 „ 6 „ America» Line Philadelphia 17 178 „ 54 . Generale TranSatlantique La Savoie 10 18V „ 12 „ „ La Lorraine 11 18V „ 18 „ Hamburg-Amerika-Linie Columbia S 182 „ 13 „ American Line St. Paul 15 13k „ 18 „ Die schnellste Reise legte der Dampfer „Kron prinz Wilhelm' in 148,5 Stunden zurück, dann kommen „Kaiser Wilhelm der Große' in 148,6, „Deutschland' in 151,6, „Kaiser Wilhelm

II.' in 158,7, „Oceanic' in 163,4, „Lucania' in 164,1, „Campania' in 164,4 Stunden, worauf dann in weitem Abstände die übrigen Dampfer folgen. Zu bemerken ist hierbei, daß der Schnell dampfer „Kaiser Wilhelm II.' erst kurz vor Schluß des Fiskaljahres in Fahrt gestellt worden war, so daß die von diesem ausgeführten wenigen Reisen einen Maßstab für die Beurteilung der Leistung noch nicht bieten. Höchst interessant ist die außerordentliche Gleichmäßigkeit, welche in der Fahrgeschwindigkeit der drei neuesten

Schnell dampfer des Norddeutschen Lloyd hervortritt; der Unterschied in der Fahrtdauer zwischen der schnellsten Reise und der Dürchschnittsfahrzeit be trägt bei „Kaiser Wilhelm II.' 2.4 Stunden, bei „Kaiser Wilhelm der Große' 3.7 Stunden und bei „Kronprinz Wilhelm' 5.8 Stunden, eine über raschend geringe Differenz, wie sie mit Ausnahme der „Kolumbia' und „Majestic' bei keinem der übrigen Dampfer zu verzeichnen ist. Die Durch schnittszeit bei der American-Line, welche infolge ihrer Bevorzugung

11
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1916/30_11_1916/MEZ_1916_11_30_5_object_655168.png
Page 5 of 8
Date: 30.11.1916
Physical description: 8
körperlichen und seelischen Energien auf den Klan und steigert Lebens mut und Tatkraft bis zu den äußersten Gren zen, wie es die heutige Lage der Nation er fordert.' Neueste NackrZäiten tZer „Meraner Teilung'. Kaiser Mlhelm in Wien. Wien, L9. Nov. Kriser Wilhelm ist gestern vormittags in Wien eingetroffen und hat am Abend wieder die Rückreise angetreten. Der Kaiser mußte zwar wegen seines noch nicht überwundenen Crkältungszustandes auf ärzt lichen Rat hin vernichten, an den Trauer-, Feierlichkeiten in Wien

teilzunehmen, aber er konnte es sich nicht versagen, von dem Heim gegangenen Herrscher, seinem treuen Freunde und Verbündeten, persöMch als oberster Kriegsherr der deutschen Streitkräfte Ab schied zu nehmen und in diesen Tagen der Trauer und des Schmerzes mit dem jungen Herrscherpaare Oesterreich-Ungarns behaute Aussprache zu Pflegen. Seine Majestät wurde am Nordbahnhose von Kaiser Karl empfangen. Weiters waren auch die Herren der deutschen Botschaft am Bahnhofe anwesend. Kaiser Wilhelm begrüßte Kaiser

Karl, der in der Uniform seines preug. Husaren-Regiments mit den Abzeichen des Generalfeldmarschalls am Bahnsteige stand, schon vom fahrenden Zuge aus in überaus herzlicher Weise. Nachdem der deutsche Kai,er, der die Unisorm des k. u. k. Jnfanterie-Reg. Nr. 34 tr^g, den Zug verlassen hatte, erfolgte die Begrüßung der beiden Monarchen« Kaiser Wilhelm Wßte bewegt Kaiser Karl und ver» weilte mit ihm einige Zeit im Gespräche. Kaiser Karl zeichnete das Gefolge des deub» fchen Kaisers durch Ansprachen

aus, während der deutsche Kaiser die Herren der deutschen Botschaft und das Gefolge des Kaisers Karl ansprach. Dann fuhren die beiden Monarchen im Leibauto Kaiser Karls in die Hofburg.. In den Straßen, wo die Herrscher erkannt wur den, war die Begrüßung ungemein herzlich. In der Hosburg angekommen, stattete Kaiser Wilhelm der Kaiserin Zita einen längeren Besuch ab,, worauf sich die beiden Kaiser in die Hosburgpsarrkirche begaben, wo sie längere Zeit im Gebete weilten.. Kaiser Wilhelm legte an der Bahre

einen prachtvollen Kranz in seinem und im Namen der Kaiserin nieder. Mittags nahm Kaiser Wilhelm das Frühstück beim Kaiserpaar und stattete um 3 Uhr nach mittags den Angehörigen des hohen Verbli chenen Besuche ab„ woraus er die Witwe des verstorbenen deutschen Botschafters Tfchirsky besuchte. Dann begab sich Kaiser Wilhelm zum Tee in das Palais des Vizepräsidenten de? Herrenhauses Fürsten Egon Fürstenberg< In die Hosburg zurückgekehrt, empfing er den Besuch des Königs Ferdinand von Bulgarien mit dem Kronprinzen

12
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1878/08_06_1878/MEZ_1878_06_08_4_object_614436.png
Page 4 of 8
Date: 08.06.1878
Physical description: 8
fernung voneinander, der „Kurfürst' vorn an der Landseite, deSEontre-Admirals BatschFlagzen- schiff «König Wilhelm' in der Mitte, „Preußen' hinten seewärts fahrend, angelangt, als eine nor wegische Barke von der Küste herkam und den Kurs des Admiralschiffs kreuzte. Sie halte den Kurs ändern sollen, that dieS indeß nicht und der commandirende Offizier deS Admiralschiffs wich auS diesem Grunde der Secregcl gemäß aus. Während der „Wilhelm' auswich, blieb der „Kurfürst' im alten KnrS

; ob der „Wilhelm' das Signal zum Kurswechsel gab, steht nicht fest. Der „Wilhelm' fuhr daher daS nahe Hinterschiff an und schlug mit dem Heckstachel mit großer Gewalt gerade in die SchiffSmitte der Wasserlinie des „Großen Kurfürsten' ein. Der Zusammenstoß währte nur tine Minute. Ein Theil der Takelage des „Kurfürst' fiel auf DeS, der „Wilhelm' verlor sein Bugspriet, der „Kurfürst' hißte sofort die Nothflagge auf und versuchte anscheinend noch aus's Land zu laufen. Die Mannschaften warfen ihre Kleidungsstücke

mit Booten und Rettungsboote» thätige Hilfe geleistet, wobei sie vo.i sechs gerade aus dem Heimweg begriffenen, dicht an der Unglücköstätte befind- lichen Folkestoner Fischerbooten auf's wirksamste unterstützt wurden. Letztere fischten schnell 72 Manu auf, die der „König Wilhelm' an Bord nahm. Mittlerweile waren auch verschiedene Dampfer der Südostbahn und Küstenwache her angekommen; da aber das NettungSiverk beendet, lehnte Admiral Balfch die angebotene Hilfe ab und bat nur den Küstenwachossizier

um Beför derunz von Telegrammen an den Kaiser Wilhelm und die deutsche Admiralität. Taucher befestig- ten ein Segel um das bedenklich leckende, von innen rasch mit Hängematten gestoppte Bug des „Wilhelm', worauf dieser nebst „Preußen' und einem der Doverer Dampfer um 2 '/z Uhr Mit tags nach Portsmouth abfuhr, wohin ein Nach- mittags in Folkestone eingetroffeneS Telegramm deS deutschen Kaisers nachgesandt wurde. Ein Regierungsdampfer wurde alL Leuchtschiff über dem iu IS Faden (27 M.) Wasser liegenden

Wrack aufgestellt. Am I. Juni früh kam das Avisobool „Falke' an der Unglückstelle an. Taucher sollten gleich niedergehen. Leichen waren am 1. Juni noch nicht gefunden; etwa SV biS 60 aufgefischte Mützen, eben so viel Zacken und eine Anzahl Notizbücher find dagegen im Zollhaus von Folkestone niedergelegt worden. — Der „König Wilhelm' liegt bereits im Dock von Portsmonth trocken; 3—4 Wochen werden für seine R pa ratur nothwendig sein. * (Goldene Hochzeit.) Die Eltern Ihrer Majestät der Kaiserin

13
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1886/12_08_1886/MEZ_1886_08_12_2_object_666037.png
Page 2 of 10
Date: 12.08.1886
Physical description: 10
Besuches hatte Graf Kalnoky im Badeschloß geweilt, von wo er kurz nach der Mittagsstunde in sein Logis zurück kehrte. Vor- und nachher stattete er auch eine Reihe anderer Besuche ab, was auch Obersthof meister Fürst Hohenlohe that, welch' Letzterer unter Anderem auch bei dem Fürsten Bismarck vorsprach. Endlich stattete auch Kaiser Wilhelm gegen 1 Uhr Nachmittags der Gräfin Grünne einen Besuch ab. Der greise Monarch, welcher in Civil gekleidet war, sah vortrefflich aus und stieg über die Freitreppe

vom Badeschlosse über raschend schnell herab und schritt über den Platz bis zur Wohnung der Gräfin in aufrechter Haltung. Um 32/4 Uhr begab sich Kaiser Franz Joseph, begleitet vom Prinzen Wilhelm, nach dem Badeschlosse. Der Kaiser trug preußische, der Prinz österreichische Uniform; Fürst Hohen lohe, der Obersthofmeister der Kaiserin Baron Nopcsa, sowie die Flügeladjutanteu Fließer und Major Freund folgten. Nach der Ankunft Sr. Majestät im Badeschlosse wurde daselbst von beiden Majestäten ein kurzer Cercle

abgehalten. Um 4 Uhr fand das Diner statt. In der Mitte der hufeisenförmigen Tafel nahm Kaiser Franz I 0 s e p h den Ehrenplatz ein; demselben znr Rechten saß Kaiser Wilhelm, zur Linken Prinz Wilhelm, rechts vom Kaiser Wilhelm Fürstin Bismark, dann Fürst Hohenlohe und Comtesse Palffy; links vom Prinzen Wilhelm Fürst B i sm arck, dann Gräfin Grünne, Minister v. Bötticher; an der inneren Längsseite der Tafel, und zwar von rechts nach links; Graf Palffy, Graf Kälnoky, Frau v. Mailath, Graf Perponcher

im anstoßenden Salon Cercle. Gegen halb 6 Uhr kehrte Kaiser FranzJoseph, abermals vom Prinzen W i l- Helm begleitet, in seine Appartements zurück und begab sich sodann zu Fuß in die Villa Meran zum Besuche der Kaiserin Elisabeth, von wo der Kaiser nach 7 Uhr wieder zurückkam. Die Abreise des Kaisers Wilhelm nach Lend erfolgt morgen halb 2 Uhr Nachmittags. Für morgen 12 Uhr ist der Abschiedsbesuch der Kai serin bei dem Kaiser Wilhelm iu Aussicht genommen. Um halb 9 Uhr fuhr Kaiser Franz Joseph in offenem

, Kaiser Wilhelm in ge schlossenem Wagen zur Soiree bei der Gräfin Lehndorff; der österreichische Kaiser trug öster reichische Generalsuniform, der deutsche Kaiser Civilkleidung. — Prinz Hohenlohe erhielt den Schwarzen Adler-Drden mit Brillanten, Geheim rath Rottenburg das Großkreuz des Franz-Jo- sephs-Ordens. Cabinetschef v. Wilmowski das Großkreuz des Leopolds-Ordens- Äus dem neuen Dienjl-tteglemeut. Wien, 8. August. Wie wir bereits gemeldet haben, trat mit 1. d. M. ein neues „Dienst-Reglement

14
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1882/29_04_1882/MEZ_1882_04_29_3_object_632532.png
Page 3 of 26
Date: 29.04.1882
Physical description: 26
flügelten WorteS: »AlleS ist gerettet', konnte ich eine andere Antwort geben? ES kann durch Hunderte Zeugen erwiesen werden, daß selbst Gerettete sagten,' daß Viele gerettet seien, der Journalist Dr. von EndereS und Kommissär Bayer werden mir bestätigen, daß ich Leute «- frug, ob Fackeln oben seien. Ich frage, hoher ' Gerichtshof, durfte ich eine andere Antwort geben? Nein, kein Anderer hätte «ine andere Antwort gegeben. StaatSanw.: Sie haben gesagt, daß Sie dem Ingenieur Wilhelm erklärt

hatten, al« er kain: »ES ist höchste Zeit, daß Sie da sind, eS sind noch Menschen im Theater.' — A ng.: Ja. — StaatSanw.: Herr Wilhelm stellt daS ent schiedenst in Abrede. — Aug.: DaS ist mir unbegreiflich. StaatSanw.: Ist eS Ihnen nicht aufge fallen, daß der Ingenieur Wilhelm in der Heß- gasse Ausstellung genommen hat, ohne in daS HauS einzudringen? — Ang.: Ich verstehe von der Feuerwehr nichts, der Ingenieur muß am besten wissen, was er zu thun hat; ich war überdies von der Vortresflichkeit der Wiener Feuerwehr

zu agnoSziren? —Landst.: Nein. Nach einigen unwesentlichen Fragen unterbrach der Vorsitzende die Verhandlung um halb I Uhr. Nach kurzer Unterbrechung beginnt die Ver nehmung deS Ingenieurs Wilhelm. Derselbe sagt: AlS er auf dem Brandplatze angekomen sei, habe er sich in daS Innere deS Theater? begebe», um zu sehen, ob Personen im Theater seien. Keine Stimme sei vernehmbar gewesen und außer in dem Administrationstrakt Niemand zu sehen. Nachdem er vernommen, daß doch Menschen »Vollkommen richtig. Mamachen

ihm den Vorwurf, daß er sich auf das Löschen beschränkt nnd die Rettung der Menschen unterlassen habe. In dem vorliegenden Falle sei eine mittelbare Rettung nicht möglich und nur eine unmittelbare Rettung durchzuführen gewesen. DaS sei auch von seiner Seite nach Möglichkeit geschehen. Präs. M,t ihrer Angabe, daß Ihre Ak tion nur der Rettung gewidmet war, stimmt nicht, daß Sie daS HauS leer hielten. —Wilhelm. Ich mußte mir meine Ansicht nach der Sach- läge bilden, nichtsdestoweniger war ich bedacht, zu retten

, waS zu retten war. Ich bin aber der festen Ueberzeugung, daß daS Publikum ge rettet worden wäre, wäre eS rechtzeitig von der Gefahr avisirt worden. Präs. Haben Sie daS HauS gekannt? — Wilhelm. Nein. — Präs. Ist daS nicht ein Fehler und haben Sie nicht empfunden, daß Ihnen diese Kenntniß mangelt? — Wilyelm. Sehr stark ; aber was sollte ich in diesem Moment thun? Ich kannte nicht die Stiegendisposition und konnte Niemanden fragen, da ich Niemanden sah. — Präs. Kennen Sie dieHornsiznale?— Wilhelm

15
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1919/26_10_1919/MEZ_1919_10_26_1_object_683569.png
Page 1 of 14
Date: 26.10.1919
Physical description: 14
» 26 Oktober 5) Iakegang HZ7eiT,0ireN ! stehen und mit ihn-n ein neuer Gsi,t>' Sie ^errnvs ^ werden aufbaue, was Krieg und Revolution Während die „Vossisch- Ztg.' die Von uns - zechört haben.' bereits erwähnten Erimr-runze» des Grafen ^ie „Boss. Atz.' gibt beider weiteren Ver Ezernm in täglichen Mschmtt»n abzudrucken ^s^nttichung der Memoiren des Grasen beginnt, laßt sich die „Borsenzeitung , von das Kapitel „Wilhelm II.' wieder, einer politischen Persönlichkeit, welche das ^ d^n wir die folgenden Ttellen

entnehmen: ?anze Buch bereits keimt, den Gedankengang ^ , der Czerniulchen Veröffentlichungen zusam- - mensassend charakterisieren. Es heißt in dem, (^zerntn über Wilhelm II. Artikel, daß. der Graf natürlich Vort altem ^ Ter verlorene Krieg hat die Monarchie» beweise wolle, daß er immer reM gehabt habe ' hinweggefzg!, aber die Republiken werden sich und daß er alles richtig habe kommen sehen.' ihrerseits nur halten. wenn sie den Völkern Iii zwei Punkien treffe das zu. Er habe die Neb^rzeugunn beibringen

, das; es ihnen Zusammenbruch angekündigt Konferenz von Opfer die mörderischen Bestimmunazn Vertrages zu ändern. Im Früh'abr 1917 se^lt war. als Kaiser Wilhelm. Er lebte nur schien die Entente unter dem Truck des deut-- ^ seinem Beruf, so wie er ihn anfmAe. Sein »chen Unterseebootkriege^ ZU VerhÄndlungxn' ganzes Tenk'n und Trachten kreist- um den Fied'e sabotiert wurde, und' die günstige Korr-', lich zu machen und zu erhalten, und wenn der stellation unbenüßt vorüber» ging. Bei d'er i aute Wille aenngen würde, um Kroße

? zu KniZenke war üu>iffiKk?kler tSeite d'e-v l leisten, io hätte Kaiser Wilhelm Großes lMsn Eindruck erweckt ^woMen, daß der Pierbund sich aufl o s e. Czsrniu klärt nicht auf, wen er dieser Einmischung beschul digt, und erklärt, schweigen zu wollen, solange er nicht durch' aegenteilige TarlegMis?en von maßgebender Seite zum Sprechen gezwungen werde. Er sagt aber rund heraus, das; er die Tokinnente besitze, welche die Wahrbeit s-iner ?.arleaüngen beweisen. Nach dem Scheitern der Friedensbemühungen versuchte

werden, daß das ganze Naturell Wilhelm II., für die deutsche Art besonders empfänglich war, und daß Monarchen .die weniger talentiert, weniger lebhaft, weniger beredt und Vor allem«, we niger von dem Bedürfnis erfüllt sind, selbst hervorzutreten, dem Gift der Popularität we niger ausges ßt sind, als' er esl war. Ich hatte zufällig Gelegenheit. Kaiser Willem in einer in seinem Leben sehr wichtigen Phase zu stu dieren. In den berühmten Novembertagen 1908, als die großen Stürme iinj Reichstag gegen Kaiser Wilhelm

16
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1903/20_09_1903/MEZ_1903_09_20_6_object_622830.png
Page 6 of 18
Date: 20.09.1903
Physical description: 18
findet. Dafür sorgen nun die fürsorglichen Lakaieu; diskret sind sie mit einem Bogen Papier bei der Hand und ebenso diskret und mit einer Meisterschaft, die auf lange Uebung schließen läßt, nehmen sie ein ebenso diskret gegebenes Douceur. - In der Mitte der Tafel, vor einer prachtvollen, mit Rosen aus Schöubruuus ewig blühenden Ge wächshäusern angefüllten Jardiniöre saß Kaiser Wilhelm, ihm zur Linken Se. M ajestät der Kaiser, rechts Erzherzogin Maria Josefa. Neben dieser Erzherzog Franz Ferdinand

Erkenntlichkeit wachruft und die das schon so feste Gefüge unserer gegenseitigen Bezieh ungen gewiß mit neuer, erhöhter Kraft ausstatten wird. Von dieser Zuversicht durchdrungen, bitte ich Eure Majestät, zu gestatten, daß ich dieses Glas auf Jh-r Wohl, fowie auf uufcre unerschütter liche Freundschaft erhebe und dabei ausrufe: Se. Majestät Kaiser Wilhelm lebe hoch!' Kaiser Wilhelm erwiderte: „Von lieser Dankbarkeit erfüllt, bitte ich Eure Majestät in Gnaden, den Ausdruck meines inni gen Dankes entgegennehmen

Stimmung. Die beiden Monarchen konverZiertcn lebhaft mit einander: Kaiser Wilhelm wandte sich ost <in Erz herzogin Maria Josefa, mit der er sich im liebens würdigsten Ton unterhielt und der ganzen festlichen Veranstaltung verlieh der nngemein herz liche Ton des gegenseitigen Verkehrs besonders intimen Reiz, wozu vielleicht auch die heiter» Klänge der Ältwiener Walzer von Lanner und Strauß sen. beitrugen, die Hofballmusikdirektor Strauß jnn., der dritte Sprosse der Walzer- dynastie, mit seiner Kapelle

den dunklen, ernsten Hinter grund des farbenprächtigen faszinierenden Bildes, das nach dein Diner der Bibliothekssaal für eine halbe Stunde bot. Sodann besuchte Kaiser Wilhelm die Vorstel lung in der Oper, wo er in der Jnkognitologe des Kaisers der Aufführung der Oper „Die weiße Dame' mit den Damen Gnth.il-Schoder, Hilgcr- mann und Forst, sowie den Herren Slezak, Breuer, Frauscher und Stehmanu beiwohnte. Hoüagd in Lainz. W i e n, 19. Scpt. In dem wildreichen Revier von Lainz fand heute eine Hofjagd statt

, der der ganze Bormittag und die ersten Stunden des Nachmittags' gewidmet waren. Um 8 Uh!r früh fnhr Erzherzog Franz Ferdinand in der Hofburg vor, um Kaiser Wilhelm abzuholen. Von einer kleinen Suite begleitet, fuhren die Herrschaften nach. Lainz. Beim großen Eingang in den Tier garten erwartete Obcrstjägermeister Freiherr von Gudenus die fürstlichen Jäger und bald darauf begann der Trieb, dem im Laufe des Vormittags uoch mehrere andere folgten. Um 1 Uhr mittags wurde der letzte Trieb begonnen

17
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1896/03_01_1896/MEZ_1896_01_03_1_object_652483.png
Page 1 of 8
Date: 03.01.1896
Physical description: 8
regierung und durch die Bildung des KabinetS Badeni. Der Zerfall der Koalition und damit der Fall des Kabinets Windifchgrätz stehen in untrennbarem Zu sammenhange mit dem Scheitern der Wahlreform und der Errichtung eines flovenischen Gymnasiums Wilhelm der Große.*) Bon Theodor Huudhauseu. I« «ine« vertraulichen Abendzirkel beim Kronprinzen, dem späteren Kaiser Friedrich, war die Rede vom Einfluß deS Reichskanzlers auf Kaiser Wilhelm l. „Ja, meine Herren/ sagte der Kronprinz

!' Diese kleine charakteristische Erzählung fiel mir unwill kürlich ein, als Kaiser Wilhelm II. in der Urkunde, di« dem Denkmal seines Großvaters eingefügt wurde, von »Kaiser Wilhelm des Großen Majestät' sprach. ES war ja nicht daS erstemal, baß Kaiser Wilhelm I. von feinem Enkel al» .der Große' bezeichnet wurde; bei der Feier am Nordostse» kanal sprach der Kaiser schon von »Wilhelm dem Groß Indessen wer das Temperament de» deutschen Kaisers sein» Vorliebe für volltönende Worte kennt, hörte, druck und legte

ihn zu den anderen pathetisl Fürsten. Schließlich sind Festesworte Feste»! soll sie nicht mit dem Maßstabe dn nüchtei messen. EtwaS andere» aber ist da» gespv etwas anderes da» geschriebene, znmal wi Dokument steht, da» den kommenden GesH wird. Und wen» Kaiser Wilhelm I. seinem Den kmal al» »Wilhelm der Gr> ^ Dieser Aussatz ist entw»mneii der 1e Kritik'. H-rau«j>igeieu von Karl E >i»^ Za beziehe», durch S. PStzelbergl so ist für uns, die wir ihn kannten, die Frage berechtigt, ob wir ihn mit diesem Beinamen nennen

können. Man kann sich sehr Wohl in die Seele deS deutschen Kaisers hineindenken. Persönliche, verwandtschaftliche und dynastische Empfindungen und der Wunsch, eine nailonale große Zeit in einer Person zu verkörpem, mögen ihm das Wort von »Wilhelm dem Großen' in den Mund gegeben haben. Aber e» ist ein eigen Ding mit dem Verleihen von Beinamen, wenn diese mehr sein sollen als ein Merkmal von gleichbenannte! und »äre er auch fürstliche werden scheid oft Dicke', „der Böse', »der Fromme', „der Zänker', »der Schreckliche

18
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1896/16_09_1896/MEZ_1896_09_16_1_object_659742.png
Page 1 of 16
Date: 16.09.1896
Physical description: 16
vor jedes Urtheil über sozialpolitische Einrichtungen den Satz Wilhelm Smets. Zum 15. September. Boa Sugcu Jsolaut. (Nachdruck »erboten.) Wäre die Welt nicht gar zu vergeßlich den Ansprüchen gegenüber, welche da» Andenken hervorragender Männer geltend zu macheu berechtigt ist, so würd« der hundertjährige G»burtStag eine» Mannes, wie Wilhelm SmetS, sicherlich in den weitesten KrHe» gefckrt werden, gehörte er doch als Dichter, al< Bühnenkünstler, als freisinniger Prediger und als Volksvertreter

der Oeffentlichkeit in weitestem Maß» au. Dazu uoch erheischt Wilhelm SmetS da» allgemeine Interesse als Sohn einer berühmt« Frau, die in der deutschen Bühnengeschichte eine hervorragende Stelle einnimmt. Aber auch der LebenSlauf dieses ManneS ist interessant genug, um sich seiner an seinem Geburtstage zu erinnern. Daß Jemand, wie e» bei Wilhelm SmetS der Fall ist, erst in seinem zwanzigsten Lebensjahre erfährt, wer seine Mutter ist, obwohl diese Mutter die berühmteste Bühnenkünstlerin der Zeit ist, da» steht

wohl einzig da. Wilhelm Smet» wurde am Ib. September 1736 al» Sohu de» Schauspieler» Johann Nikolaus SmetS vo« Ehren- Pein iu Reval in Rußland gebore», wo seine Eltern die Direktion des dortigen deutsche« Sotzebue'fchen Theater» führte». Sei» Bater behielt als Schauspieler nicht seinen hochadelig»» Name» bei, soudern nannt« sich Stolmer», seine Mutter Sophie, geboren« Bürger, war bei der Geburt Wilhelm» erst fünfzehn Jahre alt, hatt« aber bereit» al» Soubrette und Sängerin in Petersburg lebhasten

Beifall gefuuden. Doch war die Ehe der Eltern Wilhelms keine glückliche. Schon im Jahre 1799 trennte sich Herr SmetS von Ehrenstein von seiner Gattin; er hatte auch da» Bühnen- leben satt und nahm bei dem Reichsgrafen zu Platttngen- MiethingeN'Ratibor alS Hosrath Dienste, wandte sich dann aber nach Aachen, wo er als RechtSgelehrter und Friedens richter thätig war und im Jahr« 1812 starb. Nach der Ehescheidung der Eltern war Wilhelm SmetS in Aachen er zog« worden und war dann aus da» französisch

« Lyceum zu Bonn gebracht worden. Die Erziehung war hier eine ungemein strenge, die schon frühzeitig sich bemerkbar machenden poetischen Anlage» Wilhelms wurden gewaltsam niedergedrückt, ihm wurden sogar sämmtliche deutsche Klassiker entzogen, damit er seine poetisch« Neigung nicht nähren könne. DaS war im Jahr« 1S13, bald nach dem Tode de» Bat«r», in alle» deutschen Gauen gährte e». Der Frühling»- odem der Freiheit gieng gewaltig durch Deutschland. Wilhelm SmetS empfand ganz das Gefühl

19
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1898/02_09_1898/MEZ_1898_09_02_12_object_672778.png
Page 12 of 16
Date: 02.09.1898
Physical description: 16
Anna Laskner, Peus Mathias Hiittner, Meran Wilhelm Grofesco, Graz Elisc Gögl, Innsbruck Dr. Eugen Ehrlich, Czernowitz IIiüv. Prof. N., Alexander Nosen, Wien Eduard Wüst, Prag Frau Caroliue Gatforin, Trieft I. Grandi, Trient Eoustaiitiii Otto in. T., Wien Anton Strolmeyer m. G-, Wien Pros. Alex. Badoveruowie, Padova Pioootti Giov., Streinbo Dr. Robert Adam, München Dr. Alois N. v. Kamlcr, Bezirkskommissär, Zara Hosrath Dr. Birkner, Nürnberg M. Fastlinger, A!ii»chcn Luxus Scherer, Mühlhanseu

, Wien A. Kamauf, Wien Albrecht Wilhelm in. G., Wien Robert Wargo, Innsbruck Earl Hermann. Wien Fritz Rochel, Stuttgart F. Brockhans, Leipzig Wilhelm Peter, Trieft Josef Dainaii, Wien Wilhelm Elster, Brüssel Dr. Ludwig v. Hosser m. Familie Dr. F. Duchotsch, Gcrichtsadjuukt, Marburg Ferd. Kosak, Hailptmann, Neustadt L. Schichel, Hannover Johauu Napp, Hannover Hcrinaun Gams, Kansniauu, Wien Josesiue Petrich. Private, Graz Dr. Rudolf Hübl, Advokat, Warnsdors Jakob Fortuna, Trieft Dr. v. Krapf

Carl Glanzberg, Kaufmann, Leipzig Franz Silbernagl, Bozen Albin Grand, Trento Franz Pötfch m. G., Innsbruck Josef Kritfch, Kaufmann, Wien S. Mannheim, Cöln L. Mannheim, Kaufniann, Berlin Emil Clavver, Leipzig Dr. M. Seyfert, Rechtsanwalt, Chemnitz Karl Janitzky, Friede! Wilhelm Müller, Profesior, Jena A. Nombold, Ehiugeil I. Sagmüller, Thüringen M. Kottmann. Professor, Riedlingen Frz. v. Dacyfe m. G., Erfurt Walter Heuntcke, Jngenier, Berlin Fr. W. Hennickc, Berlin Prof. Dr. Gustav Pominer

, Zwickau Theodor Ploner, Hall Zosef Krieger, Kfm., Freiburg Hermann Götz, Ob.-L.-G.-R., Landshut I. Adler, Wien Johannes Gehring, Leipzig Max Buchholz, Architekt, Berlin Alfred Hartmann, Leipzig- . Wilhelm Groß', Lehrer, Dortmund Dr. Th. Wintartein, in. Bruder, München A. Grnber, Beamter, Harland Hans Gigler, Postmeister, Harland Friedrich Krauß, Raufm., Einsiedeln Josef Starck, Salzburg Ottomar Atannschatz, Ger.-Ass., Zwickau W. Feckcr, Lehrer, Kreflaud A. Kleff, Rektor, Kreflaud N. Klaofeus, Lrhrer

, Kreflaud Rich. Tettenborn in. G. Ncg.-Bmstr., Char- lottenburg Charles H., Kairo Edith Butscher, Kairo Th. Schwarze, Ger.-Ass., Tancha Hugo Äiancke, Falkenstein Karl Reintzar, Jng., Leipzig Richard Strudel m. G., Ksm., Wieu N. Aüiller, Gewerbeiusp., Linden Michael Schmied, L.-G.-R., Kempten Karl Soldmanii. Gerichtssekr., Leitmeritz Adele Edle von Sacher in. T., Nichte und Stubenmädchen, Private, Graz Ohrlon Wilhelm m. G., Arzt, Wolgust E. Kürzle, Privat, Brlluu Karl Tobisch, Ausig Emilio Olivieri

20
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/25_03_1897/MEZ_1897_03_25_3_object_665171.png
Page 3 of 12
Date: 25.03.1897
Physical description: 12
Widerhall in brausenden Hochrufen. Auch ein Trintspruch des Herrn Regierungs-Assessors Lieutenant d. R. Karl Anders auf Kaiser Wilhelm II. als Enkel deS großen Kaisers, dem die Feier galt, möge hier noch Platz finden: An Kaiser Wilhelm ll. Als die Natur in srosterstarrten Banden Des Winters ruhend lag in tiefem Traum, Ist Deutschen uns ein Königssohn entstanden, Ein frisches Reis am Hohenzollcrn-Baum: An seiner Wiege sich zusammenfanden Aus schwäb'scher Hcimath, von des Nordens Saum Zwei holde Fee'i

Hent unsere Herzen! Fröhlich, frisch und klar Laß Dir vou uns ein schmetternd Slal erschallen, Daß alle unsere Wünsche werden wahr. Und freudigen Rufes heut die Lippen beben: Hoch, immer hoch soll Kaiser Wilhelm leben. Erneut widerhallte es von begeistert ausgebrachten Hochs! ^ In animierter Stimmung blieben die Feftgenossen noch einige Zeit bei gemüthlicher Rede vereint. Herr Hotelier Böhm erwies sich bei besagter Feier als umsichtiger und tüchtiger Wirth Die hübsch aus gestattete Mcnukarte

beigestellten herrlichen Büsten beider Kaiser, Wilhelm I. und II., und der vom Gärt nereibesitzer Fischer gelieferten Orangerie festlich ge schmückten Alpenvereinssaal des „Gras von Meran' Hotelbesitzer Hans Gritsch hatte in ausgezeichneter Weis? seines Amtes gewaltet. Um 4 Uhr erklang Weber's Jubel-Ouverture, von den Damen Frau Schröder und Frl. Hendl exakt vorgetragen, worauf Frl. Schultze einen für diesen Tag von Felix Dahn verfaßten, ergreifenden Prolog, tief bewegt und bewegend, sprach. Ja, Kaiser

Wilhelm, wir gedenken Dein! Und Wehmuth füllt und Liebe, Stolz und Trauer Zugleich das Herz uns! Eine ganze Welt Steigt vor uns auf, die mit Dir sank ins Grab! Wir sehu die Jugendzeit und Preußens tiefsten Fall, Sehn Dich au Königin Luisens Sarge weinen. Wir sehn Dich unverstanden, viel geschmäht. Das ehern Rüstzeug schmieden Deinem Preußen. Wir sehn das Schwert Dich dreimal zieh'n, stets zögernd Und stets zum Sieg. Wir sehn den Herzenstraum, Den Traum vom Reich glorreich erfüllt durch Dich. Seitdelp

Schild, Der eines bangen Erdtheils Frieden schützt. Er hat von Dir anch jenes Herz geerbt. Das gütevoll, erbarmend siir die Noth Den Armen schlägt und Elenden im Volk. So wollen wir, Kaiser Wilhelm, Dein gedenken! Die Trauer ist in Zuversicht verklärt, In srend 'gen Kampfmnth für die Bürgerpflicht: (Heil Dir im Sieges kränz, Heil) Und Dir und Deinem Enkel wollen wir Den Dank, der Euch gebührt, in einem Gelde Bezahlen, dem kein andres sich vergleicht. Im läutern Gold der echten deutschen Trene!! Heil

21