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Meraner Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 01.06.1886
Physical description: 16
glücklich nach Welsberg, von wo sich das Gsies in nord östlicher Richtung gegen das Desregger-Thal er streckt. Welsberg ist wohl zu sehr bekannt, als daß es nöthig.wäre,' darüber Worte und Zeit zu verlieren. Einige dürften jedoch nicht wissen, daß deremstens hier die Rienz einen See gebil det hat, den erst anno 1359 Gregor von Wels berg trocken legen ließ, und von dort ab datirt sich die Ansiedelung Welsberg oder Welfesberg, wie es in alten Urkunden genannt wird. Ein Sprosse des berühmten und mächtigen

Welsen« stammes hat das über Welsberg im dunklen Wald gelegene Schloß Welfesberg 1140 erbaut. Es brannte 1765 theilweise ab und wurde dann notdürftig wieder in wohnlichen Zustand her gestellt, in dem es heute noch den Pächtern des Grafen Welsberg zum Aufenthalte dient. Die mächtigen Vorwerke und Ruinen lassen schließen, daß dieser Burg große Wichtigkeit beigelegt wor den sein m»ß, was der strategischen Lage nach leicht begreiflich ist. Die Burg liegt am Ein gange des Gsies auf steilem Felsenriegel

And Gletschermoräne, und konnte bei der-damaligen Art der Kriegsführung in Verbindung mit dem gegenüberliegenden Schloß Thurn, welches gleich falls den Welsbergern gehörte, den ganzen Thal- emgang beherrschen. Heute bietet das Gemäuer mit seinem hochragenden, viereckigen Thurm mitten im Waldesschweigen einen höchst roman tischen und malerischen Anblick. Hier sei noch bemerkt, daß die Herreu von Welsberg im Mittelalter in Tirol stets eine große Rolle ge spielt haben. Im Jahre 1565 ernannte Erz

herzog Ferdinand den Ritter von Welsberg zum Erbland-Küchen- und Stabelmeister, welche Würde heute noch Graf Welsberg bekleidet. Bevor wir das Dorf verlassen, müssen wir noch des hier im vorigen Jahrhunderte gebore nen Malers Paul Troger gedenken, ' von dem in der Hauptkirche mehrere Gemälde zu sehen sind. Martin Kroller war ein Schüler Troger's und überragte bekanntlich seinen Meister an Kunstgröße bedeutend. In der Meraner Pfarr kirche sind drei Altarbilder von ihm. Eine weitere Merkwürdigkeit

ist der alte Plafond im Kempter'schen Hause (Zellheim), im schönsten Renaissance-Styl reich ausgeführt. Große An erkennung muß dem Welsberger Verschönerungs- Comitv mit Herrn Ingenieur v. Schmuck an der Spitze gezollt werden. Dank dessen Thätig keit verschwinden die Spuren der furchtbaren Verwüstung von 1832 immer mehr. Man kann in's Gsies entweder über Taisten am rechten oder über Schloß Welsberg am linken Bachuser. Hat man die Anhöhe von Thurn oder Welsberg erreicht, was in einer halben Stunde der Fall

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