, abends S Uhr. — Telephon «l. Ar. SS Mi«w»ch dc» I<». «iai t»«S 3S. Zxhqm, ^ Gründung des „Tiroler Volksbu'udes^. Meran, 9. Mai. Am vergangenen Sonntag vollzog sich im Eijackstädtcheu Sterling, dem Kerzen Tirols, die Gründung des „Tiroler Volrsbundes', der be reits eine vielmonatliche rege Arbeit eines vor bereitenden Komitees, dessen Mitglieder wir in unserer letzten Nummer genannt hatten, voraus gegangen war. „Tirol den Tirolern!' war als Motto zu dem Ans- und Mahnruf, welcher vor wenigen Tagen
an die große geschicht liche 'Zeit Tirols Ende des 18. und anfangs des 19. Jahrhunderts an, erinnerte an die Tage, welche einen deutschen 'Achter, dessen Heimat allerdings fern -von hier am Nordsee strand, zu den Worten begeisterten: „Du Laud der .Helden, hoch vor allem hebst Du den blanken Ehrenschild. Hier stand, als alle abgefallen, der Teutschen Treue leuchtend Bild. Als von Tryannenfaust gekettet, ganz Teutschland seufzte bang und schwer, da habt, Tiroler, Ihr gerettet dem deutscheu Volk die deutsche
Ehr'.' So lebe der Tiroler iu der Eriuueruug des deutschen Volkes, so erzähle mau in den deutscheu Schulen von jenm Männern aus Passeier, Algund, dem Eisack- nud dem Pustertale, die würdig, neben den Termopylen--Känlpferu des Altertums zu stehen. Redner müßte sich den Borwurf der Unvollstän- digkeit mache», wenn er nicht auch des zweite» Tiroler Volksschlags gedenken würde, dessen Söhne Schulter an Schulter mit den deutschen Tirolern jene Ruhmestaten damals vollbrachten, die, leuchtend
. Nur ein Bestandteil Tirols schloß sich da mals aus. Als Tirol 1797 die Schützenkompanie gegen die Eindringlinge bildete, da waren es die Leute von Borgo, welche antworteten, sie seien längst der Führung der Waffen entwöhnt und könnten deshalb dem diesbezüglich an sie ergan- gencn Wunsche nicht nachkommen. Im weiteren frug Dr. Rohmeder: Entsprechen nun die Tiroler von heute durchwegs dent idealen Bilde, das wir Teutsche uns bom Tiroler vor INt) Jahren entwerfen? Er wolle den Tirolern nicht nahe treten
, wenn er behaupte: nicht mehr in allen Zügen. Eine ander- Fremdherrschaft habe in dem Lande begonnen, eine andere, welche schwerer oder zum mindesten ebenso schwer zn be kämpfen sei, als jene, welche damals über das Land seine Hand zu lege» begann. Zu lange haben die Tiroler langmütig zugesehen, zu lange ge zögert, sich gegen die von Süden vordringende Fremdherrschaft zu wehren. Diese wirkt zer setzend in sprachlicher, wie in volkswirtschaftlicher, in Politischer, in kirchlicher und in sittlicher Be ziehung