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Meraner Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 19.02.1897
Physical description: 12
5K. 22 IMSUA. Seit« 9 Zit Holireihtlel. Sensili,nS-R»m»n aus dem Fichtelgebirge v»n Tchätzler-Perafiai. L) (Fortsetzung.) „Heda!' rief der Förster aus, Katharina rüttelnd, 'soll das Gethue zur Nächtzeit im Forstwald? Macht, daß Ihr heimkommt!' Mit einem markerschütternden Schrei war die arme Blinde.emporgesahren, und sick gegen den breiten Stamm der Eiche lehnend, streckte sie beide Arme gegen den Förster aus, der, einen Schritt zurücktretend, mit finsterer Miene vor ihr stand. „Herrgott

im Himmel! Hast Du ihn doch nicht ruhen lassen in der heutigen Nacht, daß er hgt heraus müssen trotz Wind und Wetter unter die Bluteiche, wo mein armer Mann in seinem Blut gestorben ist?' rief Katharina. Ein Blitz fuhr im Zickzack über die Waldbäume und der Donner wälzte sich aus der Ferne heran. „O daß ich jetzt für eine Minute nur sehend werden könnte!' fuhr Katharina zusammenschauernd fort. „Jetzt könnt' ich's dann auch in seinem Gesicht lesen, was er auf dem Gewissen trägt!' Waldner schoß wüthende

Blicke. „Himmel — Herrgott!' fluchteer, aber satt mit dem verrückten Geschwätz! fortkommt! Soll ich's noch oft sagen? ver Kranz am Eichenstamm? Ich will die Bäume schlagen! Herunter damit!' Seine Hand faßte nach dem Kranze. Aber Katharina packte ihn am Aermel. Ihre Stimme zitterte von verhaltenem Weh', wie auch ihr ganzer Körper von der gewaltigen Erschütterung bebte. „Förster!' stieß sie hervor. „Laßt dem armen Todten den Kranz, den ich ihm mit blindem Aug' gebunden hab'.' Fürchtet das Strafgericht

. Katharina hatte den Vorgang wohl bemerkt, wenn sie «Jetzt hab' ich's Macht, daß Ihr Und was soll Euch Nägel in auch nichts sah. Sie drückte beide Hände vor ihre wogende Brust. „Jesus — Maria!' schrie sie auf. „Darf ich nicht einmal einer armen Seel' ein unschuldiges Kranzel opfern? Fällt kein Blitz vom Himmel, um den Frevler zu ver nichten. O, mein Gott, hast Du ganz vergessen, was dieser Mann mir that?!' So oft der Förster Worte hörte, welche direkt auf seine Schuld deuteten, stieg sein Zorn stets

von Neuem. „Ich weiß, was in Euch vorgeht, Bürgerin!' versetzte er höhnisch. „Aber Ihr schreit vergebens nach einem Blitz, der mich erschlagen sollt'. Nehmt Euch in Acht vor mir, das rath' ich Euch. Lang genug hab' ich mir mitangehört, was Ihr mir andichtet, nicht offen, sondern im Geheimen. Jetzt wird's mir zu viel!' Katharina entgegnete furchtlos: „Was könnt' Ihr mir noch anthun, Förster? Was habt Ihr mir nicht schon Alles gethan? Ruiniert bin ich für alle Zeit und daß Ihr das mit Absicht gethan habt

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 14.02.1897
Physical description: 16
. In dem Schatten am Stamm kauerte ein Weis und als das dumpfe Donnergrollen einige Sekunden aussetzte, vernahm der Förster deutlich die Worte: „Und vergib uns unsere Schuld —' In einem Schluchzen brach der letzte Ton. Z. Kapitel. Blind geweint. In einem der kleinen Häuschen, wie sie das Dorf Fuchsberg fast durchwegs aufweist, saß an diesem Abend ganz allem in ihrer Stube eine Frau. Katharina Burger war Witwe seit 15 Jahren. Damals jung und schön und voller Lebenslust, glücklich, weil ein braver Mann

sie heimführte, war sie heute kaum mehr ein Schatten der vergangenen Tage, das Bild eines zerstörten Lebens. Katharina war dunkel gekleidet wie immer. Sie be fand sich in etwas besseren Verhältnissen als mancher andere Dorfbewshner. da sie eine kleine Erbschaft gemacht hatte und der alte Lechner sie auch noch unterstützte, wo er konnte. Lechner, der bereits die Sechzig auf dem Rücken hatte, ging ihr an die Hanv, so oft sich eine solche Gelegenheit bot. Und darauf brauchte man bei Katharina nicht lange

zu warten, denn die Aermste war so gut wie er« blindet. Die Dämmerung war bereits in Nacht übergegangen, ohne daß Katharina Licht gemacht hätte. Wozu auch? Sie sah ja doch nichts! Sie saß auf einem niederen Schemel und drehte einen kleinen Kranz in den Händen, den sie selbst ge wunden hatte. Er war nicht schön geworden, sah sie doch schlecht oder fast nichts, aber zwischen die grünen Reiser hatte sie die heißen Thränen gewunden, die darauf niedertropften. Sie zählten am Thron des Ewigen wohl mehr

als der theuerste Schmuck. Jetzt ging die Thür der Stube auf. Lechner trat ein. Es war eine hohe, kräftige Gestalt, so daß er sich bücken mußte, um nicht am Thürrahmen anzustoßen. „Gut'n Abend Kathrin',' sagte er. „Da bin ich. Hast mich wissen lassen, ich möcht' Dir einen Dienst er weisen. Was soll ich?' Er hatte in seiner kurzen, rauhen Weise gesprochen. Katharina hörte aber dennoch das Mitleid auS seiner Stimme. Sie wußte ja doch, wie gut eS dieser Mann mit ihr meinte, welche Stütze er ihr war. Und doch lag

keine zwingende Ursache, keine Pflicht für ihn vor, sich auf solche Art der Bedauernswerthen anzunehmen. Daran mochte Katharina auch heute wieder denken, denn sie sagte: „Wie gut Ihr zu mir seid, Lechner! Ich weiß nicht, wie ich das um Euch verdient hab'.' „Sprich nicht davon,' schnitt er ihr fast schroff das Wort ab. „Du weißt es wohl, daß ich's nicht leiden kann.' Unruhig war dabei sein Blick durch das Dunkel der Stube geirrt und er fuhr sich mit der arbeitsschweren Hand nach der Stirne. Aber Katharina

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Meraner Zeitung
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Page 11 of 14
Date: 25.11.1904
Physical description: 14
' ' Nr. 143 Meramr Aewmg Seite 9 ««Äie! Lt.^KatharmaMrche in HaMz. ... von Sette 1.) i u Die Katharina-Kirche in ihrer gegenwärtigen Gestalt ist ein einschiffiger länglicher schlichter Bau löhne irgend eine Gliederung von außen, hat einen mit fünf Wkteckseiten geschlossenen, nach Osten gerichteten Chor und einen an der Nordseite Mi schen Chor und Schiff aufgeführten viereckigen Mockenturm. Dieser ist Ms regelmäßigem roten .Sandstein, am Sockel aus Porphyrquadern ge baut und zeigt

die heil. Katharina zwischen den Heili gen Johannes dem Täufer und Helena in Frei figuren. Der Altaraufsatz ist neu und zeigt drei Holzfiguren: die Muttergottes mit dem Kinde, zu rhrer Linken die heil. Barbara, zu ihrer Rech ten den heil. Oswald. Von künstlerischem! Werte sind die auf der Innenseite der Marslügel befindlichen, in Tem pera gemalten Bilder des heil. Martin (rechts) und heil. Georg (links). Der heil. Martin ist vorzüglich gemalt, namentlich das Antlitz, das einige Aehnlichkeit

mit dem des Kaisers Maxi milian hat, und die Hände sind fein dargestellt. Mit der Rechten schneidet er ein Stück des von der Linken gehaltenen Mantels entzwei, das ein kniender halbnackter Bettler nnt beiden Händen in Empfang nimmt. Die Beine desselben sind am Unterschenkel abgenommen und verbunden An der Stirnseite der Nische ist Christus am Kreuze; je drei Heilige und Engelsköpse schmücken.die zwei Seitenwände. Sämtliche Fi guren sin!) wie die an der Außenwand der West seite der Katharina-Kirche auf schwarzem

gemeißelte roma nische Portal, das an der Südwand des Schiffes sich befand und zugemauert wurde, ist in die 1891 neu erbaute Borhalle an der Westseite der Kirche, wo nun der Haupteingang ist, verlegt worden. Diese Westseite der.Außenwand schmückte die Le gende der heil. Katharina, in Fresko gemalt, in mehreren^ Bildern, welche im Laufe der Zeiten sehr gelitten haben. Die unteren find bis auf das üenfalls ziemlich beschädigte Bild „Katha rina in der Glorie' vollständig zerstört und un kenntlich

, die oberen enthalten vier Darstellungen: 1. In der Mitte über der Eingängstüre Christus mtt Kreuze mit Maria und Johannes. 2. Zur Lücken dieses Bildes: Katharina wird gerädert. 3ZZur Rechten des Mittelbildes: Katharina wird aus dem Gefängnisse geführt und 4. enthauptet. ' Die Zeichnung, Farbe und technische Ausfüh rung dieser interessanten Freswn lassen auf deutsche und italieniM Einflüsse, vielleicht auf einen tüchtigen Meister der Bozener Schule, schlie ßen. Die Gewandungen entsprechen der Zeit

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 14.05.1897
Physical description: 16
und Erhebungen am einfachsten zu sammeln waren, so verhörte der Beamte den Lechnerbauern in Fuchsberg. Vinzenz blieb dabei, man möge die Bürgerin fragen, wem sie den verhängnisvollen Stutzen gegeben habe, dann werde sich seine Unschuld ja gleich herausstellen. Der Untersuchungsbeamte ließ Katharina Burger vor führen. Mit der Hand in der Lust tastend, trat die fast blinde, unglückliche Frau in das Gemach. „Was will man von mir?' fragte sie ängstlich, denn ihr ahnte nichts Gutes Nach den nöthigen Vorfragen

zeigte der Beamte auf die Waffe, welche auDdem Tische lag. Kennt Ihr den Stutzen hier?' Katharina zögerte mit der Antwort. Ein Krampf schien ihr die Brust zusammenzuschnüren. „Ist Euch in letzter Nacht nichts passiert?' fuhr der Kommissär fort, da er glaubte, die Frau verstehe ihn nicht. „Muß ich antworten, kann man mich dazu zwingen?' erwiderte sie endlich. Der Beamte zog die Brauen hoch „Gewiß Frau, könnt Ihr gezwungen werden,' sprach er, „dmn Eure Aussage ist sehr wichtig. Noch einmal: kennt

Ihr den Stutzen hier?' Katharina that einen Schritt und tastete mit den Fingem an dem Schaft der Waffe herum. ,Es ist der Stutzen von meinem todten Mann,' sagte sie sodann zusammenschauernd. „Wie kommt er hieher?' „Das wollen wir von Euch wissen! Wem habt ihr die Waffe gegeben?' Wieder zögerte Katharina eine Sekunde, um dann schwerathmend zu erwidern. „Sie — ist mir gestohlen worden!' „Gestohlen! Wann?' „In der letzten Nacht!' „Und Ihr kennt den Dieb?' Aller Augen waren auf die Blinde gerichtet

. Was würde sie sagen? Katharina hatte nicht bemerken können, daß in einer Ecke des großen Schloßzimmers, zum Theil gedeckt durch einige Bedienstete, auch Vinzenz Lechner stand und ihr jedes Wort vom Munde ablas. Bei der Frage des Untersuchenden zog ein Lächeln der Genugthuung um seine Lippen. Jetzt mußte es ja gleich heraus sein, daß er völlig unschuldig an dem Attentat auf Waldner war. Der Beamte mußte an Katharina noch einmal die Frage stellen, ob sie den Dieb kenne, ehe diese antwortete: „Ja — ich kenne

. „Man will mich verderben, ruinieren! Widerruf' Kathrin! Bedenk doch, was Du mir anthust! Ich bin unschuldig, ich weiß nichts von dem Diebstahl des Stutzens. Wenn Du aber meineidig wirst und darauf schwörst, daß ich, der Lechner, Dir die Waffe gestohlen hätt', so bin ich verloren! Siehst Du das nicht ein? Warum Du's thust, ich weiß es nicht, ich faß' es gar nicht! Herrgott! Wo steht mir denn mein Kopf! Ich sollt' Dir den Stutzen gestohlen haben? Sag's noch ein mal, damit ich's für ganz g'wiß weiß!' Katharina Burger zog

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 17.02.1897
Physical description: 12
? ZK. 21 Mer««r Aew»K. «eiteS Die Holilkchtler. Eells«ti»nS-A«lum aus dem Fichtelgebirge v«n Echatzler»Pe?afiat. 4) lR«chdru«t »erböte«.) (Fortsetzung.) So hatte Katharina dm Lechner noch nie reden hören. „Daß Ihr den Förster nicht mögt, das begreis' ich wohl, er ist ja der böse Geist von Fuchsberg,' sagte sie. „Ader was hat Euch der neue Herr gethan, den Ihr noch gar nicht kennt?' -,Frag' nicht Kathrin',' versetzte er dumpf. „Wenn ich auch den hasse, so hab' ich dazu meinen guten Grund

. Er kannte sie wohl, die Frau, die dort im tiefsten Unglück unter der Eiche lag, er kannte sie schon vor langen Jahren, wo sie noch ihren Mädchennamen trug und die Welt mit lachendem Gesicht betrachtete, als gebe es nicht Elend und Jammer, nicht Herzeleid und Thränen. Wie hübsch sie damals war! Ihr Bild, licht und sonnig, stieg vor dem starrblickenden Auge des Försters in dieser Nacht wieder empor und er fühlte ein Etwas im Herzen, das er seit langen Jahren nicht mehr kannte. Wie hatte er Katharina

geliebt! Ihretwegen wollte er ein anderer, besserer Mensch werden, wollte er um ihretwillen den Schloßherrn bestimmen, daß er den be gonnenen Streit um das Rechtholz der armen Fuchsberger beende, daß aus der geängstigt«», bedrückten Gemeinde ein friedsames, glückliches Dörfchen werde. Wie leicht wäre es ihm geworden, denn er kannte den Einfluß seiner Person bei dem nun verstorbenen Schloßherrn. Aber Katharina wich ihm aus, lange Zeit. Er nahm es für jungfräuliche Scheu, bis er eines Tages erfahren

mußte, daß er sich täuschte, daß Katharina schon in vierzehn Tagen mit dem Häusler Jakob Burger getraut werden sollte. So wie heute rannte er, alles verwünschend, hinaus in die Nacht in den Forst, stürzte durch Hecken und wildes Gestrüpp, nicht achtend, daß ihm die Dornen und spitzen Aefte die Hände und das Gesicht blutig rissen. Und als verhöhne ihn selbst das Schicksal, führte es ihm auf dem Heimweg in der Nähe des Dorfes Katharina entgegen. Als wisse sie gar nichts von dem blutigen Streiche

. Der Förster «»achte eine Bewegung nach den Augen. Da plötzlich hallte ein Schuß durch die Bäume de« Waldes in tiefer Nacht, ein gellender Todeoschrei stieg zum Himmel empor. Waldner zog die Brauen finster zusammen. Vor seinem Geiste zog ein Bach von Blut vorbei. Er besand sich wieder in der Gegenwart, auf der Waldlichtung, wo der Mord damals geschah, er sah Katharina unterm Eichbaum liegen, dieselbe Katharina, die er einst liebte und die blind geworden war, blind vom vielen Weinen um den verlorenen Gatten

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 09.01.1875
Physical description: 8
herausgestellt habe, finde aber auf keine andere deutsche Mis sion im Auslande Anwendung, auch nicht auf die Pariser Botschaft vor Arnim'S Ernennung zum dortigen Botschafter, ebensowenig auf die Magda lena. Erzählung «»t dem Italienischen übersetzt von Albert llsrtdrtk. (Fortsetzung.) Wenige Tage nach der Trauung ging der Rittmeister zu dem Regiment« in'S Banat zu dem er versetzt war; die Priori» meldete der Tante, Katharina s«i bei ihr und geflohen, weil sie den Fürsten nicht lieben könne, ohne Liebe

aber nicht^heirathen wolle. Der Fürst ging zu Felde und auch der Ritt meister, Katharinen aber, die sich Mutter sühlte, ward unter dem Vorwande einer Reise zu einer Verwandten nach Vorarlberg unter Begleitung einer Italienerin gesendet, welche als Laienschwester im Kloster lebte und sich daS Vertrauen der Oberin im hohen Grade erworben hatte. Diese alte schlaue Vertraute war aber nichts weuiger als treu und suchte die betrübte Lage der armen Katharina zu benutzen, «in böses Dop pelspiel spielend. Sie verrieth

an die Tante, daß Katharina Mutter sei, während diese nock den Namen der Unverehelichten führe. Zwei Brüder Katharinens, abgesendet von der Tante, kamen und bestanden unter furchtbaren Drohungen da rauf, daß die Vertraute ihnen das Kind auslie fere und eS für todt ausgebe. Aber Katharina Hatte Zwillinge geboren, ohne daß die Italienerin ihr dieß entdeckt. Diese hatte vielmehr die große Schwäche der Kranken benützt und die Kinder entfernt, sich auf den Befehl der Priorin beru fend. Sowie aber Katharina

mels, daS sie zu dem jetzigen Wohlstand, geführt und liebten es, wie ihr eigenes. Katharina aber beweinte des einen Kindes Tod als Strafe ihrer. Sünde, sorgsam des andern KindeS Dasein der Familie verbergend, sowie die listige Vertraute es vorhergesehen hatte. Der Rittmeister, ihr Ge mahl, war zu Felde und der Briefwechsel mit ihm ihr einziger Trost. Da gefiel eS Gott, ihn abzuberufen, — er fiel in einem Vorpostenge fechte. Seine junge Wittwe empfing diese Todesbot- schalt mit ver Heftigkeit

, zu thun als kenne sie da« Geheimniß nicht. AIs Katharina genesen war, nahm die Tante sie mit sich. Der Schinerz hatte erstere noch ver schönt »nd der Fürst, wie wir oben hörten, als Invalide auS dem Kriege auf seine Besitzungen zurückgekehrt, erneuerte seine Aufmerksamkeit nach einiger Zeit und zwar anf eine so zarte Weise, daß Katharina dieß selbst anerkennen mußte. Wo sie sich zeigte, erschien auch der Fürst; er schien

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 06.06.1882
Physical description: 10
, den eigenen Vater der Kinder des von ihm begangenen Verbrechens bezichtigte. Auf die Aussage der Mädchen hin wurde jedoch Kirchmair am 4. Mai verhaftet und am 2. Juni trotz seines hartnäckigen LeugnenS zu 3 Jahren schweren Kerker, verschärft mit einem Fasttag alle 14 Tage, verurtheilt. So wie der vorstehende Fall bet geschlossenen Thüren war erledigt woroen, so wurde auch am 3. Juni die Ver handlung gegen die Familie Rainer von öana geheim durchgeführt. Angeklagt war die Tag» löhnerin Katharina Rainer

. 3S Jahre al», wegen KindSmord. sowie deren Eltern: Ursula Rainer, 74 Jahres alt, wegen Beihülfe an» Verbrechen ihrer Tochter, also wegen Mord, und endlich der 60 Jahre alte KleinhänSler Anton Rainer wegen deS mit seiner Tochter begangenen Verbrechens der Blutschande. Katharina Rainer hatte außer dem letzten Kinde schon drei un ehelich, resp, in Blutschande erzeugte Kinder zur Welt gebracht, von welchen die zwei letzten todt geboren und daS erste nach längerem Siechthum im Alter von ^ Jahren gestorben

war. DeS Verbrechens der Blutschande waren Katharina und Anton Rainer vollkommen geständig, alle auf KindSmord resp. Mord hindeutenden Hand lungen stellten jedoch Katharina und Ursula Rainer entschieden in Abrede. Von den Ge schworenen wurde auch nur Anton Rainer im Sinne der Anklage schuldig erkannt, während Katharina und deren Mutter Ursula nur so weit gegen daS Gesetz sich verfehlt hatten, als von ihnen die nöthige Beihülfe bei der Geburt deS letzten KindeS nicht angewendet worden war. Der Blutschande wurde

natürlich auch Katharina Rainer schuldig erkannt. Demgemäß wurde Anton Rainer zum schweren Kerker in der Dauer von 1 Jahr, Katharina Rainer ebenfalls zum schweren Kerker in der Dauer von 10 Monaten Beilegung dieser Spannung. Herr Havemann darf alsoinJhremNamendieKlage niederschlagen?' — »Ich bin'S zufrieden.' .Und nun vernehmen Sie denn, daß die gegen Sie verhängte Einstellung Ihrer Befugnisse — waS Sie Suspevsion nennen — aufgehoben ist. Sie werden nun auch Ihr Entlassungsgesuch zurücknehmen

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Meraner Zeitung
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Page 6 of 12
Date: 22.03.1924
Physical description: 12
zu Katharina Fröhlich klar «er- wie en hat, für «ine glückliche Liebe nicht ge schaffen zu sein. So manches heiß? Liobesgefühl hielt der schüchterne, viel zu bescheidene Dichter in seiner Seele verschlossen, da er in seiner Ver kleinerungssucht sich stets unterschätzte, wagte er es oft nicht, seine Liebe zu bekennen. «Aber jeder Liebesschmerz, jeder Tropfen Blut, den sein Herz vergoß, formte sich zu einer Perle der Dichtkunst. Und Grillparzer, der immer am Leben litt, dem die Schatten unglücklicher

Theiner, später «verehelich e Forti. als Page C-He- rubin Herz und Sinn des Dichters gefangen. Dem leidenschaftlichen Liebesgefühle, dos ihn' bewegte, gab Grillparzer in einem 'Gedichte Aus druck, das er „Cheruibin' betitelte und über dessen Entstehung und merkwürdiges Schickst wir in Sauers Geleitwort interessante, der „Selbstbiographie' entnommene Mitteilungen finden. Auf Henriette Theiner folgte im Herzen des Dichters ein Stern des bel canto, Katharina Altenburger, die als „Wärbchen' in „Figaros

Hochzeit' und als Emmeline in Weigls «berühm tem Singspiel „Die Schweizerfamilie' das Wie ner Publikum entzückte. Als liebliche Erschei nung wird sie geschildert: „Man sieht selten so ein herrliches Engelsköpfchen, aus welchem zwei feurige Augen ^ervorblitzen, welche a'f dem Theater sprechend sich bewegen; ein kleiner Pur purmund, mit zwei Reihen Perlen besetzt, gibt die Töne zwar nicht sehr stark, aber rein und lieblich von sich, und die ganze Gestalt ist voll und rund.' Grillparzer hat Katharina

' seinen künstlerischen Ausdruck gefunden. Seiner Freundin, die er seine „Des- demona' nannte, wollte Grillparzer dieses Werk zueignen. Wiederholt versuchte Grillparzer, sich von der Gellebten loszureißen, das Gedicht „Der Bann' schildert uns einen solchen Versuch: es entrollt gleichzeitig ein Bild von Grillparzers innerer Zerrissenheit und Ruhelosigkeit. iUnd nun tritt Katharina Fröhlich in das Leben des Dichters. Diese Liebs zündete wie ein Blitz. Zwei Gedichte: „Als sie zuhörend am Klaviere saß' und „Allgegemvavt

zeigen den tiefen Eindruck, den Katharina Fröhlich auf das Gemüt des Dichters geübt, die Leidenschaft, zu der sie sein Herz entflammt hat. Auch das nach stehende Stammbuchblatt war ihr zugeeignet: „Äst gleich seit ich dich kenne Fast nur ein Augenblick, Doch wenn ich wert dich nenne, Nehm ich es nicht zurück. In flüchtigen Sekunden Treibt das Geschick, Was Jahre nicht gefunden, Gibt ein Moment des Glück. Zwar ird'scher Werke Meister Webt Lebew-Iang am Stück, Für Herzen und für Geister Regiert ver

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Meraner Zeitung
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Page 8 of 10
Date: 23.05.1924
Physical description: 10
mit vielen Wappen bemalt. — Die Kirche von Marein reicht bis ins tiefe Mittel alter zurück: das Schiff erhielt wahrscheinlich 1747 ein Gewölbe für die alte Holzdecke. Das Innere mit drei Altären «gewann durch die letzte Renovierung nach 1890 ein gefälliges, reinl'ches Aussehen,. Der Hochaltar ist neu und got. Stils. Die Expositur wurde 1749 errichtet. Katharina, St., 27 H. mit 128 E. der Gern. Völs am Schlern, vsdl. von Böls, im Tierserlal gelegen: Mlialk. 867 Meter. — St. Katharina urkundl. feit 1293

bekannt. Die hübsche Kirche got. Stils wurde 1472 begonnen. Die Gemälde im Innern sind übertüncht, die außen an der Siidseite, aus dem Jahre 1484 stammend, haben sich aber gut erhalten und sind von großem Kunstwert. Elf Bilder stellen Szenen aus dem Loben der hl. Katharina dar, die andern find Christus «m Kreuz, St. Michael mit der Swlenwage und St. Christoph. Vom alten Migelaltar, den man 1864 restaurierte, -verdie nen die Figuren im Schrein und an der Pre della als ödle Werke der Kunst Beachtung

. Sic dürften gleich bei Vollendung der .Kirche von der Bonner Künstlerschaft, der sie zuzuschreiben sind, geschaffen worden fein. Katharina, St., 55 zet. H. mit 2M E. 'der Gem. Höfling bei Meran; Wallfahrtskirhe „St Katharina in der Scharte' 12^6 Mieter (Siehe unter HcMng). Katharlnaberg. im Balte Kachrein, 2V zer. H. mit 287 E. der Gem. Schnals. Die Kirche Sankt Kachrein (2 St. von der Bahnst. Schnalstal) er hebt sich an Stelle der alten Schnalsburg aus hohem in das Tal vorgeschobenen Felsen, weit

hin sichtbar <1241 Meter). Die alte Schnalsburg trugen die Karthäuser, denen sie laut StWrief von 1326 gehörte, bis auf zwei Türme ab, damit sich dort nicht ein Raubritter seßhaft machen könnte. Den einen Turm will man in dem heu tigen Glockenturm der Kirche erkennen, den an dern in der 20 Schritte enGernten Wohnung des Lehrers wiederfinden. Die jetzige Kirche ist ein zweiter Bau, und Mar aus dem Jahre 1592. Das Bild des Hochaltars: Die Vermählung der hl. Katharina mit dem Jesuskinde gilt

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Page 4 of 14
Date: 17.03.1895
Physical description: 14
Seite 4 Grund dieses einhelligen SchuldsprvcheS der Geschwornen den Ennser mit Berücksichtigung mehrfacher MilderungS- umflände zu drei Jahren schweren und verschärften KerkerS. Nozen, 14. März. Min Meineidiger.) Heute fand die vierte und zugleich letzte Hauptverhandlung unter dem Bor fitze des k. k. Kreisgerichtspräsidenten Hosrathes Tarl Ritter v. Koepf statt, und zwar wider Johann Santifaller, 2S Jahre alt, und dessen Gattin Katharina Santifaller, geborne G'oßrubotfcher, 2ö Jahre alt, beide

aus St. Ulrich in Gtöden, welche sich wegen deS Verbrechens des Betruges, begangen durch Meineid bezw. salsche Zeugenaussage, zu ver- anlworten hotten Die Anklage wirst dem Johann Eantisaller zur Lost: derselbe habe in der mit Klage Vom 21. April 1LS4 Nr. 123S anhängig gemachten summarisch verhandelten Rechtssache des Joses Marm- soler, Epängler in St. Ulrich, gegen ihn wegen Be zahlung von 200 fl. sammt Anhang am 5. November 1891 in Kastelruth einen falschen Eid wissentlich ge schworen; Katharina

Santifaller zum Haupteide zugelassen wurde, welche» er zu Uugunsten des Marmsoler abschwor. Der Geschädigte machte darauf die Strafanzeige gegen Johann Eantisaller wegen Meineides und gegen dessen Gattin Katharina wegen falscher Zeugenaussage. Bor den Geschwornen verhalten sich beide Angeklagte leugnend; sie wissen nichts davon, daß jemals von 250V fl. gesprochen worden sei und beharren dabei, daß der Kaufpreis mit rund 2000 fl. vereinbart worden. Die Zeugen, welche vorgerusen und beeidet werden, sagen

das Gegentheil und deponiren deutlich und be stimmt, daß Johann und Katharina Santifaller selbst erzählten und bestätigten, daß ihnen dos Haus 2S00 fl. gekostet habe. In einem Verhöre bei dem l. k. Bezirks- gerichte in Kastelruth hat Johann Santifaller auch wirklich eingestanden, daß der Preis 2500 fl. ver- einbart worden und er sein Weib beWagen habe, zu seinen Gunsten bei Gericht auszusagen. Dieses Ge- ständnlß zog Santifaller später wieder zurück. Dir Angeklagten leugnen

auch im SchwurgerichtSverhand- lungSsaale jede Schuld an einer betrügerischen Hand» lungSweise und beKarren aus ihren früheren Angaben in dieser Sache. Unter sothanen Umständen standen die Chancen sehr schlecht für das Ehepaar Eantisaller und hauen die Herren Vertheidiger Dr. W»he m Psaff und Dr. Joses Neuner bei diesem Sirai- fall eine undankbare Aufgabe zu erfüllen. D e Rechter au« dem Volke hielten sich an die Ausführungen des Anklägers, deS k. k. StaatSanwalteS Josef Baldessari, und fanden Johann und Katharina Eantisaller schuldig

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Page 2 of 8
Date: 08.01.1889
Physical description: 8
habe, als diesen; er ließ ihm eine Entschädigung von lOV.OOO Livres für die durch den Krieg erlittenen Verluste auszahlen und hatte häufige geheime Unterredungen mit ihm. Diese Annäherung Carl IX. an Coligny mißfiel Katharina von Medici höchlichst, denn sie fürchtete, dadurch in ihrem Einfluß auf ihren Sohn geschädigt zu werden. Um dies zu verhin dern, setzte sie Himmel und Hölle in Bewegung und sie schreckte vor keinem, auch noch so schmachvollen Verbrechen zurück. Zuerst sollte Coligny durch Mord beseitigt

, den Herzogen von Anjou und Alenxon und vielen Anderen, den Admiral und schwur ihm, den Urheber des Attentats schwer zu bestrafen — aber Katharina von Medici hatte dem Ad- miral und den Hugenotten den Untergang geschworen und ihr Sohn war schließlich doch nur ein willenloses Werkzeug in ihrer Hand. Mit teuflischer Hast betrieb sie ihr Rache- werk, zumal sie befürchtete, daß die vom König befohlene Untersuchung ihre Theilnahme an dem Mordanschlag gegen Coligny feststellen werde. Es gelang ihrer höllischen

; Könige und Königinnen wurden zu Mör dern, und Katharina von Medici hat ihren Namen für alle Zeiten mit Fluch bedeckt! . . Die Häupter der Hugenotten waren zur Vermählung des Prinzen Heinrich von Bearn des späteren Königs Heinrich I V., mit Margarethe von ValoiS, nach Paris geladen, damit sie Gäste des Königs seien — es sollte Hochzeit gefeiert werden, ja es war auch eine — Bluthochzelt! Den Abend vorher hatten der König und Katharina den Prevot der Kaufleute in's Palais beschicken und ihm befohlen

Binde um den linken Arm, ein Kreuz am Hute sollte das Zeichen der Königlichen sein, daS Signal zum Morde sollte durch die Glocke des Louvre ge geben werden. In der Nacht des 24. August war Katharina mit dem Herzog von Aujou beim Könige, als plötzlich ein Schuß fiel. Der Herzog von Guise hatte soeben den Admiral ermorden lassen und Katharina befahl, das bestimmte Signal zu geben. Als die Glocke des Louvre ertönte, verbreiteten sich die bereit gehaltenen Mörderfchaaren durch die ganze Stadt

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Page 2 of 8
Date: 06.09.1889
Physical description: 8
, neckte die Knaben und scherzte mit den jungen Mädchen. Wieder war es Katharina Michailowna, welcher er seine besondere Aufmerksamkeit schenkte, der er so gar einmal leise, fast unbemerkt über das blonde Seidenhaar strich. Wie ein elektrischer Funke durchzuckte es sie. Sie ward still und träumerisch für den ganzen Tag und als sie am Abend vor dem Heiligenbilde kniete, da betete sie: „Heilige Mutter Gottes, erbarme Dich meiner.' sCurliste Nr. 2) zählt 95 neu angekommene Parteien mit 167 Personen

, nach welcher die Erziehung der jungen Mädchen erst mit dem achtzehnten Jahre vollendet ist, herauszunehmen. Er, der mächtige Menschen der Welt, von dessen einzigem Wort Millionen Herrscher abhängen, wagte nicht, diesem Mädchen zu gebieten. Ihre Jugend, ihre Unschuld, ihre Schutzlosigkeit flößten ihm Ehrfurcht ein. Aber sehen, sich ihres Anblickes freuen, das durste er, das that er, so oft die Schicklichkeit es erlaubte. Katharina hatte ihr achtzehntes Jahr erreicht, sie mußte die Anstalt verlassen. Da trat

wieder die bange Frage auf: Was soll ich jetzt beginnen? Soll ich zurückgehen in das Haus meiner Tante? Was wird aus mir werden? Sie freilich wußte nicht, warum Alle, seit der Kaiser ihr seine besondere Aufmerksamkeit geschenkt, sie mit ausgezeichne ter Zuvorkommenheit behandelten. Das unschuldige Kind nahm Alles für reine Herzensgüte, aber die gewiegten Welt damen wußten wohl, was des Kaisers Gnade zu bedeu ten habe. Ehe Katharina es sich versah, hatte sie mehrere Ein ladungen von verschiedenen Fürstinnen

. Sie zitterte, sie flehte zur Mut ter Gottes, ihr wurde bange in solchen Momenten. Sie fürchtete. . . Es war im Herbst des Jahres 18 . ., als die Fürstin K., welche mit ihrer jungen Schutzbefohlenen den Sommer in Baden-Baden verbrachte, zu derselben eines Tages sagte: „Was meinst Du, Katharina Michailowna, wenn wir auch nach der Krim gingen. Die Saison in St. Petersburg hat noch nicht angefangen, von hier hat sich auch schon die beste Gesellschaft zurückgezogen, der russische Hof weilt in der Krim

. Dort ist das Klima herrlich, Du wirst Dich zerstreuen, denn Du scheinst, trotzdem wir zwei Monate im ausländischen Bade verbracht haben, angegriffen und niedergeschlagen.' Wer war glücklicher als Katharina! Ihrem bangenden Herzen, das bald jauchzte, bald zu Tode betrübt, in Sehnsucht schlug, war Reisen die angenehmste Zerstreuung. Was that es, daß die Reise beschwerlich und lang war. Russen sind in ihrem eigenen Lande an große Entfernungen gewöhnt. Müssen sie doch in der Regel, um im Sommer auf ihre eigenen

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 09.05.1890
Physical description: 8
: Staatsanwaltsubstitut San der. Schriftführer ist: Dr. Christ anell. Die Anklage, welcher eine umfangreiche Begründ ung folgt, lautet: Die k. k. Staatsanwaltschaft Bozen erhebt vor dem gemäß der Paragraphen 13, 51 und 55 d. St.-G.-O. zuständige» k. k. Kreisgerichte daselbst wider: 1. Mathias Mittelberger, 44 Jahre alt, verehelichter Bauer, 2. Genovefa Wittwe Mittel erg er geb. Egger, 83 Jahre alt, 3. Elisabeth Mit- elberger, 61 Jahre alt, ledig, 4. Katharina Mit- elberger, 5V Jahre alt, ledig, 5. Martin Mit telberger

, 53 Jahre alt, ledig, sämmtliche Bauers leute auf dem Sparsguterhofe in Untermais und un bescholten, und 6. Dr. Max Putz, 37 Jahre alt, verehelichter Advocat iu.Weran, wegen Ehrcnbeleidig- ung bestraft, die Anklage: Dieselben haben dadurch, 1. daß Mathias Mittel berger in der Absicht, um bei deu, ihm im verflossenen Jahre seitens seiner Gläubiger Katharina Egger und der Vormundschaft des minderjährigen Alois Egger drohenden Zwangsvollstreckungen die Befriedigung der- 'elben zu vereiteln

und Katharina Mit telberger für Forderungen derselben per 234 st. 74 kr. Vermögensstücke bei Seite schaffte und sich derselben entäußerte, wodurch eiu Schaden von mehr als 5V fl. zugefügt wurde; 2. daß Dr. Max Putz, Geuovefa, Elisabeth, Katharina und Martin Mittelberger, indem sie in der rä 1 erwähnten Absicht mit Mathias Mittelberger ein daraus abzielendes Complott schlössen uud bei desscu Ausführung mit Nath und That mitgewirkt haben, somit durch Aurathen, Unterricht, Lob, die Uebelthat nä 1 einleiteten

, Katharina und Martin Mittel berger aber als Mitschuldige nnd Theilnehiner im Sinne des ß 5 d. Str.-Ges. begangen» wofür die Strasbarkeit nach §'2 des citirten Gesetzes einzutreten hat. Für die Hauptverhandlnug wird die Vorladung des Zeugen Dr. Carl Pallang, Advocat in Meran, und die Verlesung einer langen Reihe von Akten stücken beantragt. Den Gründe der umsangreicheu Anklageschrift entnehmen wir folgendes: Mathias Mittelberger, ein vermögender Baners söhn in Mais, hatte mit einer entfernten Verwandten

Katharina Egger vor mehreren Jahren ein intimes Verhältniß, welches nicht ohne Folgen blieb, indem die K. Egger ein Kind gebar, dessen Vater M. Mit telbergec ist. Die Angehörigen des Kindesvaters welche im Gerüche großer Frömmigkeit stehen, waren über das Ereiguisj sehr erbost und ruhten — obwohl M. Mittelberger der K. Egger die Ehe versprochen hatte — nicht eher, bis das Verhältniß in Brüche ging, wobei sie nm so leichteres Spiel hatten, als da mit ihrem Bruder nie recht Ernst gewesen zu sein scheint

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Page 1 of 14
Date: 25.11.1904
Physical description: 14
, als Statthalter zu fungieren, da er sich heute noch nicht aus seinen Zimmern heraustraue. . . . Der Tiroler sei gutmütig, aber auch ihn lehre die Ge schichte, welchen Tauk er vom .Hause Habsburg Die Lt. Katharina-Kirche in Hasting. Von Dr. B. Mazegger, Konservator. (Nach dem Sonderabdruck aus den Mitteilungen der k.k. Zentralkommission für Kunst und historische Denkmale.) Von der Meraner Talsohle aus erblickt man nach Osten in der Mitte einer kleinen Einsattelung des vom Jfinger gegen Süden ziehenden

Einwohnern in 82 Häusern besteht ahs 40 Ein zelhöfen, die im weiten Umkreise auf heiteren An höhen zerstreut liegen und hat äußer St. Katha rina, iwch eine zweite, eine halbe Stunde von dieser entfernte, dem Heil. Johannes dem Täufer ge weihte . Kirche. . -Wber das Alter beider Kirchen, die ursprüng lich als Kapellen bezeichnet sind, läßt sich nichts Verläßliches anführen, doch mag die Katharina-! Kapelle jedenfalls älter sein. Sie soll nach I. Thaler (deutscher Anteil des Bistums Trient) schon früher

auf demselben Platze bestanden haben, brannte aber nach der Volkssage im Jahre 1202 ab. Laut Weihe und Ablaßbrief (cle cUe OoiuiiuLg. 14. Valencias 8spb.) wurde die Ka pelle zur heil. Katharina in Häveningen im Jahre 1251 von Bischof Egiro in Trient eingeweiht. Derselbe Bischof (clat. Aals an. Dom. t252) hat allen jenen, welche zur inneren Ausstattung des auf dem besagten Berge der Pfarre Mais (ple- bis Aleisi) erbanten und jüngst eingeweihten Kirchleins (eaxellula exstructa et a noviter cleäleata) milde Beiträge

spendeten, einen Ablaß von 30 Tagen wegen schweren und einen von 60 Tagen weM« läßlichen Sünden verliehen. Der Sammler solcher milden Beiträge heißt in der Urkunde „Frater Dei' und hatte auch bei dieser Kapelle seinen Aufenthalt gewählt. j Ob die Kapelle an Stelle eines alten Heidm- tempels erbaut wurde, wie in einigen Büchern zu lesen, ist sehr zweifelhast, da jeder Anhalts punkt für diese Annahme fehlt. Einige Grabungsversuche, die ich im Jahre 1897 um die Katharina-Kapelle anstellte, waren erfolglos

, kräftiger Menschen schlag — nach L. Steub gleich den Vöranern und Möltenern echte Nachkommen der tapferen Goten, an allen Sonn- und Feiertagen herunter steigen, um in einer ''Abteilung der Pfarrkirche in Mais, welche noch die Haflinger Kapelle heißt, an dem Gottesdienste teilzunehmen. Nur zu gewissen Zeiten seit 1413 an Sonn- nnd Feiertagen wnrde zn Hasling selbst in den Kapellen zu St. Katharina und St. Johann dem Täufer Messe gelesen. Am 26. Oktober 1526 ist laut Stiftbrief die Kapelle des heil

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Page 4 of 24
Date: 16.12.1903
Physical description: 24
im besten Ein vernehmen. Der Angeklagte Jgnaz Ohnewein behauptet sogar, die 22jährige Katharina Nieder mair habe mit ihm ein intimes Verhältnis unter halten und einen von ihm gestellten Heirats antrag angenommen. Die Familie des Mädchens erklärt aber, dies nicht Zu glauben. Die Katha rina habe wohl von Heiratsanträgen des Ohne- wein erzählt, aber hinzugefügt, daß sie dieselben abgewiesen habe, und daß dann Ohnewein die drohenden Worte ausgestoßen HM: „Andern darfst niir keinen nehmen, — andern kriegst

mir kernen!' Auch habe er gesagt, er werde ihr etwas antun, wenn sie ihn nicht nehme. Ihre Mutter hörte-es, wie Katharina am Aschermittwoch d.J. zu Ohnewein sagte: „DU brauchst nicht herauf zu kommen, ich bin doch nicht aufgelegt zum Hei raten !' Weiters erzählte die Tochter eines Tages, daß Ohnewein ihr die Ehe versprochen und daß sie ihm entgegnet habe, sie verspreche ihm die selbe nicht, worauf er gerufen habe: „Wenn Du mich nicht nimmst, einen andern kriegst Du nicht!' Und sie habe geantwortet

: „Ich nehm' Dich nicht, lieber bleib' ich ledig!' Später ein mal erzählte sie ihrer Mutter, daß Ohnewein zu ihr in den Stall gekommen sei Und ihr ge droht habe: „Wenn Du mich nicht willst, so kann ich Dir schon einmal etwas tun!' All das beweist, daß Katharina deM Ohnewein nie ge wogen war, daß sie ihm die Ehe nicht versprochen haben dürfte und daß bei ihm schon lange ein Groll platzgegriffen hatte. Sehr unglaubwürdig erscheint auch die Behauptung des Ohnewein, daß der inzwischen verstorbene Vater

der Katharina ihm die Hand derselben zugesagt habe, denn einer Aeußerung zufolge, welche der alte Niedermair einst zwei Gendarmen gegenüber tat, dürfte das Gegenteil richtig sein. Am 19. Juli ds. I. bat Ohnewein die Mutter Niedermair, letztere möge ihm ihre Tochter Katharina „schenken', worauf die Frau entgegnete, „verschenken' wolle sie ihre Kinder nicht. Unwirsch entfernte sich Ohlietvein und traf auf freiem FeL>e die 20jährige Schwester der Katharina, die Anna Niedermair, welche'auf' dem Heimwege

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 24.02.1897
Physical description: 12
zu, die sich mühsam am Stamm der Bluteiche aufrichtete. „Komm', Katharina, laß' uns heimgehen, eh' das Ge witter mit Regen und Hagel losbricht.' Katharina erfaßte hastig Lechner's Hände. Die ihrigen waren kalt und feucht. „Jetzt — weiß ich wieder, was geschehen ist!' jammerte sie angstvoll. „Der Gutsförster war hier; wir sind an einandergerathen, da hab' ich die Besinnung verloren.' „Er ist fort; ich hab' ihn vertrieben,' sagte Lechner kurz. „Ohne daß er den Mord eingestanden hat?' fragte Kathaiina hartnäckig

. „Er hat mir nichts gestanden . . .' „Und er ist doch der Mörder!' hauchte die Blinde. „Wenn ich selber auch daran glauben möcht', Bürgerin, wir haben keinen Beweis. Die Untersuchung damals hat nichts zu Tag gebracht, als daß Dein Mann erschossen wurde, daß sein eigener Stutzen abgeschossen neben ihm lag.' Katharina verharrte, während sie am Arm des Bauern durch den gewitterdurchtobten Wald schritt, eine Weile in dumpfem Schweigen, das sie endlich durch die Worte brach: „Ich hab' mich oft gefragt, wenn ich schlaflos

auf meinem Bette die langen Nächte hindurch lag: was that mein armer Mann mit dem Stutzen draußen im Wald?' „Er ging vielleicht wildern —' „Nein,' schüttelte Katharina den Kopf; „das hat er nie gethan, er ging ja selten genug in den Forst,^schon um dein Förster keinen Anlaß zu irgend einer Klag' geben.' „Tann — weiß ich nicht, was er damals mit dein Gewehr wollte!' sagte Lechner. „Es hing immer an der Wand in unserer Stube und Jakob nahm es nie mehr in die Hand. Warum er es damals nur doch mit sich hinaus nahm

an den Strängen und fuhr jedesnial heftig zusammen, so oft ein Tonnerschlag aus den rabenschwarzen Wolken kam und die beiden Thürme der Fuchsberger Kirche e>schlitterte. „Der Gewittersegen!' murmelte Lechner. Er nahm den Hut ab und sprach mit Katharina ein kurzes Gebet. Solch eine Nacht hatte man selten in Fuchsberg er lebt. Das war so eine rechte Musik für den kommenden Tag! Als das Häuschen der Blinden erreicht war, verab schiedete sich Lechner und Katharina schloß die Thür hinter sich. 5 Kapitel

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Page 2 of 8
Date: 10.05.1890
Physical description: 8
Seite 2 Werauer Zeitung. Nr^ 10? Später kam die Egger wieder nach Meran zurück, ging aber nicht mehr in das Haus ihrer früheren Dienstgeber. In späterer Zeit hat sich der Vater des Kindes, der unterdessen mit dein Seelsorger über die Sache gesprochen hatte, verpflichtet, der Katharina Egger 300 fl. hinauszuzahlen; weil abec keine Zahl ung durch ihn erfolgte, klagte die Egger im April 1886. Nach Kündigung des Capitals ging der Be schuldigte zu Dr. Putz und auch zum Hrn. Decan, um sich Rath

erinnern, was Dr. Putz und er selbst da mals mitsammen gesprochen haben. Nachdem auch die Schwester Elisabeth den Dr. Putz cousul- tirt hatte, sagte sie daheim zu den Ihrigen: „Wir müssen's jetzt so machen, daß wir Alle kein Geld mehr haben, denn dann brauchen wir der Katharina Egger nichts zu zahlen.' Der Beschuldigte gibt im weitern Verhör auch zu, daß er eine» Schuldschein der Mutter, Genovesa Mittelberger, puncto 200 fl. unterschrieben, damit die Egger nichts bekommen solle. Durch das von Dr. Putz

Verkauf des WeyrergütlS an die Schwestern. Bezüglich der Klage seitens der Katharina Egger wandte sich Mathias Mittelberger zuerst an Dr. Putz, welcher ihn zu Dr. v. Ki ßlin g schickte, welch' Letztgenannter vom Processiren entschie den abrieth, da bei der Sache wohl nichts auszurich- ten sei. Der Geklagte verlor auch in der That den Proceß und mußte obendrein die Kosten decken. Der Beschuldigte deponirt ferner, daß im Februar 1889 sein Bruder Johann gestorben

, habe sie auch nicht begreisen können, da er doch über 1000 fl. besessen haben muß. Am 13. März war die Beschuldigte bei Dr. Pallang wegen der Sache mit der Egger; dieser Rechtsfreund hat sie aus geschalten und vom „Lügen und Betrügen' gesprochen, als von der Schädigung der Katharina Egger die Rede ging. Vorsitzender: Haben Sie Dr. Putz nicht gesagt, was sie mit der Egger eigentlich im Sinne haben, als Sie ihm die Rechtsgeschäfte übertragen haben? Die Beschuldigte: „Ich habe ihm bestimmt gesagt

) die Schriftstücke in Händen hatte. Einmal sagte dieser Rechtsfreund: „I e tz t i st v o m Hiesl nichts mehr da, es hat eher dieMutter von ihm etwas gut.' Auf diesen Bescheid hinauf leistete auch Mathias Mittel berger den sogen. Paupertä'seid. Das Verhör mit Katharina und mit Martin Mittel berger ist fast belanglos. Die Erstgenannte be merkt, sie habe sich »in die Sache nnr ganz wenig ge kümmert und einmal auch gesagt: Jetzt geht's los, unser Geld lassen wir nicht her. M a r t i n depo nirt

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Page 3 of 4
Date: 29.02.1924
Physical description: 4
zu sich um ihn jenem der Hiauchewohner auszufolaen, der Ihr cS» erster auf dem Kkchweae nach Me» rcvttsen begegneten. Die« war der Hütbube Pe ter Oberhofer. Gleich nach ihm kam die Tochter dos Bauern, Katharina SchMregoer, nach Hause und machte alsbald die Wahrnehmung, dah die vom Svller ins Hau» führende Mr mit Gewalt eingevflimt, und dah «u» der Brot kam- mer der ganze Speck verfchw-umden war, und dich auch 20 Live Bargeld fehAeih da» in einem offenen Kqsten für den Hütbubeii bereit lag. Katharina Schisfregger hatte sofort

Verdacht auf die Gebrüder WÄqsteiner am benachbarten Leitnerhofe. In der richtigen Annahme, daß Mse den Speck nicht ins Haus geschafft, sondern wahrscheinlich im Walde versteckt haben, ging Katharina Schiffregger auf die Suche und fand den gestohlenen Sveck «nach zweistündigem Su chen unter einem Reisighcmifen im Leitnerhof- Walde tatsächlich vor. Am selben Tage abends ister Simon und Katharina ' Fundstelle de» Speckes Vor' sie vernahmen, daß Weissteiner um diele Zeit den Speck heimholen

würde. Auch diese Annahme war zutreffend, den ballt» erschien Johann Weissteiner beim Reisighaufeni, griff d>ie Stelle ab und rief, als er nichts fand, seinen, Bruder zu: „B-ue, wo sein denn die Seiten?' Da bald dwriauf die Gebrüder Weissteiner die Katharina Schiffregger gewahrten^ entfernten sie sich eiligst. In der Sache wurde noch weitere festgestellt, daß Josef WeiiHsteiner beim Speck diebstahl selbst nicht beteiligt fein konnte, weil er zur Zeit der Tat in Mevansen war. Johann Weissteiner muh diesen Diebstahl

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Page 3 of 8
Date: 11.02.1920
Physical description: 8
Mittwoch, 11. Febru ar 1920. Neues in oer Heimat. Meran, 10. Februar. Grau Katharina Bosearolli -f.) Sonntag,-ein prächtiger Sonnentag war es, als Leidtragende aus Stadt und Land in gro ßer Zahl die irdische Hülle' Frau Katharina- Boscarolli's zur letzten Ruhestätte beglei- teten. Angesehene Maiser Bauers trugen den mit Kränzen geschmückten Sarg, trugen außer? dem mächtige Blumengewinde, Beweise treuer Anhänglichkeit, tiefempfindender Anteilnahme «am Hinscheiden Her AklverehrteN

. Ja, ein inniges Gefühl der Trauer hatte sich über den schönen Landffrich verbreitet, von den Hügeln von Schenma durch dys ganze sonnige Mais, als» die erschütternde Nachricht kam: .Frau Katharina Bosearolli sei verschieden. Die ' 'charaktervolle ZMu war Werall bekann?. Einer alten Schennaer Famiii: entstammend, verlebte sie ihre frohe, glückliche Jugend iy dieser herrlichen Gegend, von Allen geschützt und geliebt. Llls eine unendlich anmutige Erscheinung wurde sie bewundert und hoch», gepriesen

von hervorragenden Persönlichkeiten, darunter Felix D cchn^ der sie in einem seiner Werke verewigt hat, sie bis an sein Lebens ende verehrte und jedes Jahr mit seiner Frau eigens nach Meran kam, um Frau Katharina zu «b esuchen. Hier mag wohl ein reizendes Bild Raum finden, das Dahn von ihr wörtlich ent warf und wovon sie, in ihrer Bescheidenheit, niemals sprach: „Auf einem meiner Wander wege, den wilden Naifbach aufwärts steigend, gelangte ich nach Goyen. Wie schön war es in dem Gemäuer der alten Burg

... Wie ich nun verträumt in dem hohen Saal am offenen Bogenfenster lehnte, geschah mir ein! Holdes Wunder von Schönheit, Anmut und Reinheit/ Auf einmal stand vor.mir in einer bisher nicht bemerkten Türe ein Mädchen, das ich bis da hin nicht gesehen hatte. Eine Märchengestalt glaubte ich zu schauen in der dustigen Blüte erster Jugend. Es war die sechzehnjährige Tochter des Geschlechtes' d.er Jnnerhofer.... ,F), Katharina von Goyen, wie viel Poesie ist in Dir und schwebt vonDir aus,ünd Du weißt es-nicht!' — Im Jahre

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Page 3 of 12
Date: 12.12.1882
Physical description: 12
nächsten^ Stunden ' bring>!n'^ sollten, schwand-in Nebet!dahtn?iwjj>u k.n si<! Katharsna^erhob fich: ' - Sie wollte'die'Kling«t ziehen, um'Befehl^zu«Kbe»,' daPl ein Wagen vorfahre,» vorher^wollte 'sie ooch'ein vaar Briefe fiadea^' dies?ihplKeter?>ätt ^ Bnmtwerher ^nach Detltschlälldn:geschri«b«n>^Jn'der Dämmerung suchte.ifieg die -Fächer« ihreS' SchreibsecrekärS durch. Dt^: Briefes i« '«w« besonderes ' Fach' 'gethan; wolltenz sich? nicht fliiderr tassen^t Katharina nahm diej Hülle vou^dt«>LichKrn

sich auf die Polsterndes'BetteS. ns Eiae^ tiefe ^Stille ^herrschte' im Memach. Dumpf erklangen die Ärcorde de» herannahenden Wetters. Die Blitze durchbrachen die Hülle deS Vorhanges. Unfähig, ihren ängstlichen Träumereien Wider stand zu. leisten, öffnete ^-Katharina- halb das Auge und erblickte im Dämmerlicht in der Thür ihres CabinetS eine fremde Gestalt unbeweglich stehen und ihren Eingang Äwachen. Eine leise Frage kam über die Lippen der halb Schlum mernden; eS ersolgte keineAntwort. Jetzt erhob sich Katharina

auS Petersburg gejagt, 'wie metw Pferd?'nür hat laufen können:' . a ^Mdl«eßhälK . fragte Katharina, dieRegeu- tropfen von der Uniform ihrer Freundin trocknend. MaS habt ihr denn nuu wieder vor?' „ES muß noch die fein t' sagte die Prinz» ,Um GotteSwilleu bin nicht vorbereitet l' »Du wirst gleich einen Orloff vor Dir sehen.' e Nacht Alle? entschieden sin. schrie Katharina, »ich

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Page 1 of 6
Date: 03.07.1889
Physical description: 6
.des Cridatars aus Eigenem zu verwenden; daß MlMo». „Prinzessin Elisabeth.' Katharina II. hatte wieder einmal einen Brief ihres alten Freundes Voltaire erhalten. „Ich erkühne mich,' so schloß diesmal der M jährige Einsiedler von Ferneh, „Ihre Fiiße zu küssen, die so weiß sind, wie der Schnee in Ihrem Lande.' Aergerlich warf die Kaiserin das Blatt bei Seite. „Er wird wirklich unerträglich dieser Alte!' rief sie, denn sie war schlechter Laune. Wenn sie guter Laune war, dann ließ sie sich die noch immer

. gewachsen, schon hatte er auf die Einnahme Moskaus gehofft, da wurde Pugatschew von seinen eigenen Leuten, die feiner unerhörte» Grausamkeiten über drüssig geworden waren, verrathen und ausgeliefert. Nun harrte er dem Henkertode entgegen, aber gleichzeitig tauchte diese „Prinzessin Elisabeth' auf als angebliche Schwester Pu- gatschews. Sie behauptete, wie dieser der Ehe Elisabeths mit Alezei Rasumowskij zu entstammen. Katharina war außer sich über dieses neue freche Trugspiel, dessen Entwicklung

zu unterstützen, welche in Venedig im Hause des französischen Residenten, in Ragusa im Hause des französischen Consuls wohnte und von ihrer Umgebung als russische Prinzessin be handelt wurde. Die Gegner Rußlands meinten sie als Werk zeug im Kampfe gegen Katharina benutzen zu können. In ihrer Dreistigkeit hoffte die angebliche Prinzessin, den Grafen Alexei Orlow, welcher gerade zu jener Zeit mit einer russi schen Flotte in den italienischen Gewässern kreuzte, zum Ab- sall von der Kaiserin Katharina zu bewegen

und ihn für ihre Zwecke zu gewinnen. Sie schrieb an Orlow. Dieser schickte den Brief der Kaiserin und schrieb dazu: . . . „Ich habe einen zuverlässigen vssicler mit dem Befehl abgesandt, mit der Dame zu sprechen, mündlich meine Dienste zuzusagen und sie zu besserer Verständigung nach Livorno einzuladen. Meine Absicht ist, sie auf ein Schiff zu locken und direkt nach Kron stadt zu schicken.' Katharina antwortete: „Man weiß hier, daß sie im Juli mit dem Fürsten Radziwill in Ragusa gewesen ist. Bringen Sie in Erfahrung

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