zunächst an die Kam« mer.: welche sich von den Sitzen, erhebt, eine herzliche Ansprache,.-in welcher er der Trauer des Hauses und der Landestrauer über den Tod Sr. Majestät König Ludwigs II., sowie der tiessten Antheilnahme an der Trauer I. Majestät der Königin - Mutter und des könig lichen Hauses Ausdruck gibt. Hierauf verliest Staatsmlnister Dr. Frhr. v. Lutz die Botschaft vom 14. ds., die Uebernahme und Fortsetzung der Regentschaft durch Prinz Luitpold betreffend, und reiht hieran, ähnlich
wie am Dienstag in der I. Kammer, folgende Bemerkungen:. , „Wir werden ein erschöpfendes Material mittheilen, welches Sie Ihrem Urtheile darüber zu Grunde legen , werden,, ob das Verfahren Sr k. Hoheit des Prinzen Luitpold .feit dem 10 Juni d. I, bis heute ein veifassungsgemäß gerechtes gewesen ist oder nicht.. Die Prüfung wird sich nicht nur auf die Frage erstrecken dürfen, die jetzt allein noch practische Bedeutung hat, ob nämlich unser jetziger König, Se. Maj. König Otto, an der Regierung verhindert
ist oder nicht, und ob für ihn eine Regentschaft zu bestellen oder nicht, sondern sich auch erstrecken müssen aus die Frage, ob es gerechtfertigt war, zur Zeit des Lebens und der Regierung Sr. Maj. des König Ludwig II. die Regentschaft zu ergreifen. Das Material, welches Jyrer Ein sicht unterbreitet werden wird, ist von einer Art, welches, wie wir glauben, nicht gestattet, Alles und Jedes zu veröffentlichen. Zum minde sten wird es der gewissenhaften Prüfung be dürfen, ob und wie weit die Thatsachen, die 'Ihnen vor Augen geführt
gs/ Aus München, 16. ds., wird der „Wr. Allg. Ztg.' gemeldet: Der Commission des Reichs rathes und des Abgeordnetenhauses werden vom Ministerium bekanntlich in einer Denkschrift all' die Belege überreicht, durch welche das geistige Leiden König Ludwig's wie es stch durch einzelne Handlungen und Aeußerungen kundgegeben, be wiesen werden soll. Nach dem Vorgange , der gestern in der Kammer der Reichsräthe beliebt «wurde, ist keine Hoffnung vorhanden, daß eine ! vollständige Publication stattfinden
könnte, da es sich auf Handlungen bezieht, die aller Welt bekannt sind. Was den Verkehr des Königs mit einzelnen Lieblingen, mit denCheveaux- legers, mit Dienern und anderen Personen be trifft, so entziehen sich dieselben ohnedies einer Discussion. Das Schriftstück enthält, wie ich aus authentischer Quelle erfahre, nebst Anderem dreiTodesurthe i l e, die der König aus eigenem Antriebe gegen seine Minister gesällt hat. Der Erste, gegen welchen er aus Hohen- schwangau ein derartiges-„Todesurtheil' absen den ließ