könnte, aufrecht zu erhalten. Das feh lende Kapital ist im Unlande nicht zu finden, es müßte vom Auslande kommen, aber dieses wird solange die gegenwärtige polltische Unsickerhe't in Deutschland anhält, sich wohl hüten, da größere Summen festzulegen. Ausnahmen be stätigen auch in diesem Falle nur d-ie Regel. Die deutsche innerpolitische Lage, das heißt der Zwiespalt zwischen Arbeiter und Bürger, beziehungsweise «Unternehmer, dürfte ferner auf 'lange Zeit noch das Ausland von Geldanlagen in Deutschland abholten
. Acht Stunden Arbeit in einem eigentlich von Natur aus armen Land, wie Deutschland es ist, reichen — wie jetzt erfahrungsgemäß festgestellt ist — nicht aus, um seinen Bewohnern sin menschenwürdiges Dasein zu gestatten. Wir haben bei dem bisherigen Festhalten am Acht stundentag Monat für Monat weniger produ ziert als verbraucht, und in dieser Tatsache ruht auch die Wurzel unseres Währungsverfalles, Iber auch nach einer quasi befriedigenden Lösung des außenpolitischen Problems, das heißt nach Hiner
ohne Widerspruch abfinden konnte. Wenn die polltische Ruhe garantiert wlrV dann ist zu hoffen, daß sich Handel und Wandel in Deutschland bald wieder in den 'früheren Ge leisen bewegt. Zunächst aber muß die Macht der Fabvikanterwsrbände gebrochen werden, welche den deutschen «Industriellen zu einer gewissen Trägheit verführt hat, denn da wir aus vielen Gründen nicht mehr imstande sind, vom Ausland Fert'gfabrikate zu beziehen s» haben sich d'e Verbände d'ran gewöhnt, deutschen Verbraucher die Bedingungen zu dik
tieren. da ja, wie gesagt, jede Konkurrenz aus geschaltet ist. Wir sehen heute in Deutschland allenthalben die übelsten Auswüchse des Trust- snstems. Es handelt sich für den deutschen Durchschnittsindustriellen heute nicht mehr darum, daß er 'durch die Güte und Billigkeit seiner Ware sich den Markt erobert und Absatz verschafft. Nein, vor irgend einer derartigen unnützen Anstrengung schützt ihn sein Verband, der unter hohem Pönale für alle dem Verbände angehörigen Fabriken den Preis festsetzt
wird. Er dekretiert seine Bedingungen und es ist ihm dann gleichgültig, ob er dabei ein Ge schäft verliert oder nicht. Man sollte nicht glau ben. daß «viele Austräge des Auslandes, welche in Deutschland leicht hergestellt werden könnten, abgewiesen werden müssen, eben mir, weil die deutschen Industriellen, durch ihre Verbände be wogen. auf Sonderwünsche nicht einzugehen Lirst haben, auch ivenn sie dazu in der Lage wären. Es ist dies wohl eine der letzten Aus wirkungen des Krieges und ein Rest