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Meraner Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 29.05.1889
Physical description: 10
. Als Ende Februar von der Spitalverwaltung die Rechnung kam und die Spitalkosten beglichen waren, wurde das Sparcassabüchel sammt ausführlichem Bericht über das Geldgebahren nach Bruueck geschickt zur Ue bergabe an Wittwe Leimgruber. Das ist der wahre Sachverhalt. Terenten, 20. Mai 1889. Joses Baur, Curat; Simon Kehrer, Vorsteher; Georg Unterhertinger, Rath.' Es sind nahezu sechs Wochen seit der Veröffent lichung der Tauserer Sparcassebuch-Geschichte verflossen, unsere Leser werden sich darum kaum mehr

an die Details jener Mittheilung, die nun von dem Herrn Curator Baur eine sehr verspätete Berichtigung erfährt, erinnern. In jener Notiz wurde mitgetheilt, die 76- jährige Maria Leimgruber habe von ihrem Manne ein Capital von 1800 fl. geerbt, das sie nach ihrem Belieben brauchen und verbrauchen konnte, dessen Rest jedoch nach ihrem Tode zu frommen Zwecken verwen det werde» sollte. Curat Baur habe sie, als sie er krankte, bewogen, sosort größere Beträge (100 fl. und 87 fl.) zur Ausbesserung des Tabernakels

einer Kirche und für Seelenmessen zu widmen, ferner ihr Guthaben einzutreiben und in der Sparcasse Brixen anzulegen. Gelegentlich ihrer Ueberführung in das Spital wolle die Leimgruber als Aeußerung des Curates Baur die Worte vernommen haben: „Sie stirbt schon, da kriegt man wieder Etwas.' Im Spitale selbst sei sie, nach ihrer Behauptung, schlecht behandelt worden, weshalb sie sich zu einer Privatperson flüchtete. Die alte Frau ihren Höhlen, kalter Schweiß trat auf seine Stirne, die Hände ballten

habe. Ob der Herr Curat das Sparcassebüchl und die erhaltenen Vorschüsse ge treulich wieder zurückgestellt habe, sei uns nicht bekannt. Dies der thatsächliche Inhalt der Notiz, welche Curat Baur nunmehr berichtigt. Unsere Leser ersehen dar aus, daß der Herr Curat die mitgetheilten Thatsachen nur zum Theil in Abrede stellt, ihre Zeitfolge ändert, resp, ihnen eine andere Deutung verleiht. Der Haupt sache nach wird aber an dem Vorfalle, so wie er von uns mitgetheilt, nichts berichtigt, selbst wenn wir den Angaben

des Curaten Baur bezüglich der Aufkündigung und Uebergabe des Sparcassebuchs vollen Glauben schenken; die vom Herrn Curaten in Abrede gestellte Aeußerung bei der Ueberführung der Wittwe ins Spital, wurde auch von uns nur als Behauptung resp. Aussage der Leimgruber hingestellt, die sie gehört haben will; ob sie wirklich gefallen ist, können wir nicht entscheiden und daß sie wirklich gefallen sei, haben wir nicht behauptet. Unberichtigt bleiben somit die thatsächlichen Einwirkungen des Herrn Curaten

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