87 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1892/14_08_1892/MEZ_1892_08_14_3_object_621927.png
Page 3 of 10
Date: 14.08.1892
Physical description: 10
flossenen Monats vor dem dortigen Bezirksgerichte zur Verhandlung. Als Angeklagte erschienen die Oberin der barmherzige» Schwester» im Armenhause zu St. Martin, Athanasia Plö:er, und deren Gehilfin, die barm herzige Schwester Ursula Göchter, gegen welche die Beschuldigung erhoben wurde, daß sie die 73jährige Gertraud Oettl, Witwe Gufler, vom 12. Mai Nach mittags bis 15. Mai Morgens, mithin 2 Tage und drei Nächte hindurch, iu ein Lokal eingesperrt hielten, in dem sich kein Nachtlager befand

, so daß die alte fußleidende Person ans einem Stuhle sitzeud die Nächte zubringen mußte, was zur Folge hatte, daß sich ihr Fuß- leiden verschlimmerte. Die Veranlassung zu dieser grausa men Behandlung der Gufler war, daß dieselbe ohne Er laubniß der barmherzigen Schwestern zum Mitterwirthe iu St. Martin gegangen war, um dort einen Kaffee zu trinken, der ihr von ihrem Sohne Johann dort an geschafft und bezahlt worden war; auch hatte sie sich schon früher gegen die Hausordnung vergangen und war gegeu

die Mitbewohner des Armeuhauses belei digend aufgetreten, weßhalb seitens des Gemeinde- sekrelärs Ambros Prünster ihre Absperrung in ein rückwärts gelegenes Lokal, in dem sich außer dem Stuhle nur noch zwei Kisten nud eiuige Scheit Holz befanden, angeordnet wurde. Allerdings wußte Prünster nicht, daß i» diesem Lokale sich kein Bett befand und dachte derselbe, daß die barmherzigen Schwestern die Gufler zur Nachtszeit in ihr gewöhnliches Schlafzimmer herüberführen würden. Während der ganzen Zeit

der Uebertretnng gegen die köiperliche Sicherheit nach K 131 des St.-G. sür erbracht, weil aus dem ganzen Vorgänge erhellt, daß die barmherzigen Schwestern einsehen mußte», daß aus solcher Behandlung, die, wie sich bei der Haupt- verhandlung ergab, im Armen Hause zn St. Martin keine Seltenheit ist, eine Gefahr sür die Gesundheit der Gufler herbeigeführt oder ver größert werden kouute uud verurtheilte die Oberin Athanasia Plörer und die Schwester Ursula Göchter unter Anwendung des H 266 St.-G. zu einer Geld

1
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/05_11_1897/MEZ_1897_11_05_9_object_671834.png
Page 9 of 14
Date: 05.11.1897
Physical description: 14
nicht so viel gesellige Zusammenkünfte zu erwarten wie sonst — wenn ich aber in Berlin nichts Besseres vorhätte und mit ihrer Gesellschaft vorlieb nehmen wolle, so sei ich natürlich, wie immer, herzlich willkommen. Ich konnte mir denken, wie schwer ihm diese Zeilen geworden waren. Sein Wunsch, mich bei sich zu sehen, kreuzte sich mit dem Verlangen, daS Fest nicht ohne Nora zu verleben, und wenn ich kam, lief die Schwester meiner Schwägerin ja entschieden davon. Wahrscheinlich waren die Schwestern zu Weihnachten

Wolf.' Dieses Schriftstück, daS, wörtlich genommen, keine einzige Unwahrheit enthielt, that seine Wirkung, und was ich bezweckt und erwartet hatte, geschah: Ernst theilte das tiefe Geheimniß nicht nur seiner Frau, sondern auch sriner Schwägerin mit, schon um Letztere auf jeden Fall zum Bleiben zu bewegen — und als die junge Dame an meine Unschädlichkeit nicht glauben wollte, zeigte er ihr sogar meinen Brief. Danach be ruhigten sich die Schwestern vollkommen, und als ich, wie es von Anfang

und freute mich darüber, denn, um die Wahrheit zu sagen — die Schwester meiner Schwägerin gefiel mir vom ersten Augenblick an ganz ausgezeichnet, und eS war mir ein Genuß, mit ihr zusammen zn sein. „Wie kommt es, das die Schwestern so verschieden sind?' fragte ich Ernst, als er mich am Abend hinauf aus mein Zimmer geleitete — denn ich zog eS diesmal vor, in Burgau zn wohnen „sie sehen nngcfähr aus wie Nacht und Morgen.' Er lachte. „Der Gegensatz hat schon Manchen frap piert, erklärt sich aber sehr leicht

4