in namentlicher Abstimmung genehmigt. Da sechs Sitze er ledigt sind, fehlten diesmal nur fünf Abge ordnete; die Majorität hat sich seit dem letzten Mal um drei Stimmen erhöht, die Minori tät um zwei vermindert. Die heutige Stimmen zahl dürfte die stärkste sein, die im Reichstag jemals abgegeben wurde. Ueber die Militärvorlage selbst noch Etwas zu sagen, erscheint im Augenblicke wohl überflüssig. Die Regierung hat gefordert, was ihr für die Sicherung des Reiches un erläßlich schien — nach schweren Kämpfen
hat ein unter dem Zeichen der Militär-Vor lage gewählter Reichstag der Regierung die Forderung bewilligt und zugleich dem deut schen Volke das Geschenk der zweijährigen Dienstzeit gebracht. Möge die Annahme der Militärvorlage das ersehnte Ziel — die Sicherung des Friedens, des deutschen Reiches bringen! Frankreich und Siam. Der Streit in S i a m erscheint als keineswegs unbedeutend. Die französische Re gierung hat den Vertreter Frankreichs in Bangkok angewiesen, gegen das Vorgehen der Siamesen zu protestiren
' aus Bangkok gemeldet wird, hätte der Kapitän des „For- fait' gedroht, alle in siamesischen Diensten stehenden Fremden zu töten. Der Hafenkapitän in Siam, Vil, erklärte in Erwiderung auf diese Drohung, er sei ein Deutscher. Der französische Kapitän sandte darauf einen Offi zier zu dem Hafenkapitän, um diesem einen Besuch abzustatten. Das „Reutersche Bu reau' meldet aus Bangkok von heute, die siamesische Regierung habe eingewilligt, auf Grundlage der Einstellung der beiderseitigen Feindseligkeiten
ihre Truppen zurückzuziehen. Die gesammte Entschädigungssumme, welche von Siam gefordert wird, beläuft sich auf drei Millionen Francs, wobei die An sprüche Privater aus Schadloshaltung nicht in Rechnung gezogen sind. Wenn die siame sische Regierung auf Verhandlungen sich einläßt, wird man als Bürgschaft für ihren guten Willen die Uebergabe eines Forts oder eines vortheilhasten Ankerplatzes während der Dauer der Verhandlungen über die Entschädigungsansprüche und Grenzberichtig ungen fordern
die Verwüstungen, welche in Brixlegg und im Ziller- thal angerichtet wurden. Die Dringlichkeit und der Antrag selbst werden einhellig angenommen. ^ Der Herr Statthalter beantwortet sodann die Interpellation Riccabona und Genossen (vom April) über die Praxis bei der Gebührenbemessung bei Uebertragung von bäuerlichen Besitzungen. Im weiteren Verlaufe der Sitzung bewilligte der Landtag einen Credit von 100.000 fl. für eine Hilfsaction für die durch Futtermangel be drohte Landwirtschaft. Die Regierung wurde