Kurie, am 29. April die Zensuskurie, am 1. Mai die Han delskammern, am 2. Mai der Großgrundbesitz wählen. Konservative und Christlichsoziale. Die Wiener „Reichspost' hatte gemeldet, daß der bisherige Führer der Tiroler Konser vativen, Abg. Dr. v. Wackernell, bei den kom menden Landtagswahlen nicht mehr kandidieren werde und daß die Führung der Partei über haupt auf den Baron Dipauli, der Bezirks richter in Kaltem ist, übergehe. Demgegenüber stellt das Organ der Tiroler Konservativen, die „Neuen
Tiroler Stimmen', in sehr scharfem Tone fest, daß die F:age der Kandidatur Wak- kernells überhaupt noch nicht entschieden ist. Wahrscheinlich weiß man im konservativen ^ Lager noch nicht, in welchem.Bezirk man den ! Führer ausstellen soll. Weiters wird erklärt, ! daß in der Parteiführung keine Aenderung be- ! absichtigt ist. Das konservative Organ wen- ! det sich überaus heftig gegen das Wiener christ lichsoziale Organ, dem es zweideutige Haltung gegen die Konservativem vorwirst, ihm vorhält
, daß es das Kompromiß einmal begrüße und dann wieder gehässige Artikel gegen die Kon servativen bringe, daß es taktlos sei und erklärt schließlich, daß man „die Hetzerei aus Wien nachgerade satt habe'. Reichsra' Die „Wiener Zeitung' veröffentlicht das kaiserliche Handschreiben, betreffend die Wie dereinberufung des Reichsraes für den 5. März. Angesichts des bevorstehenden Wiederzu- ! sammentrittes des Abgeordnetenhauses befaßt! sich die tschechische Presse mit der Frage der! „Taktik' im Abgeordnetenhause
be schlossenen Verhältniswahlrechtes für die nieder- österreichischen Gemeinden hingewiesen wird. Es habe sich hiebet der christlichsozialen Land tagsmehrheit nur um die Einäscherung des Freisinns in den Landstädten gehandelt. Dann heißt es weiter: „Deutschnationale Wiens! Ihr habt in den letzten Jahren wiederholt die christüchsoziale Gemeinderatsmehrheit Wiens im Kampfe gegen die Sozialdemokratie unter stützt. Dieselben Wiener Christlichsozialen stimm ten zum größten Teil dem nationalen Verrate im Landtage