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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 12.11.1898
Physical description: 16
Erste Beilage zu Nr. 32 der „Lienzer Zeitung' vom 12. November 1898. Beda Weber. Au feinern 100. Geburtstage. Aus MUiuzer's Reift- und Fremden-Zeitung.) Zur Erinnerung an den hundertjährigen Geburtstag soll das Lebensbild des tirolischen Schriftstellers und Poeten, Beda Weber, der in der vormärzlichen Zeit schon durch seine begeisterten, naturgetreuen Schilderungen Tirols als ein Vorkämpfer und Förderer des Fremdenverkehres des tirolischen Landes da maliger Zeit zu betrachten ist, mit wenigen

Strichen geschildert werden. In dem herrlich schön gelegenen, von imposanten Bergriesen umrahmten tirolischen Städtchen Lienz erblickte Beda Weber am 26. Oktober 1798 das Licht der Welt. Von seinem Vater, der ein einfacher Landmann war, aber in seiner Jugend einige Schulen besucht hatte, erhielt er den ersten Unterricht, später besuchte er die vou Franziskanern geleitete Orts schule. Infolge eigener Wahl und im Einverständnis mit seinem Vater erlernte er, wie einst Hans Sachs, das Schuh machergewerbe

er dann im Seminar zu Brixen und an der theologischen Lehranstalt in Trient. Im Jahre 1826 wnrde Beda Weber als Professor an das Meraner Gymnasium berufen und in dieser Eigenschaft war er zwei- undzwanzig Jahre .thätig. Als Gymnasial professor zu Meran hat er damals wie kein anderer anregend und zündend auf die Jugend gewirkt und ihr Liebe zur Poesie und Ge schichte eingeflößt; dadurch erwarb er sich einen ausgezeichneten Ruf als wissenschaftlicher ^chulmauu. In der Zeit seines Meraner Aufenthaltes

oder das Burggrafenamt in Tirol' (1836). Mit dem Werke „Huldigungsgedenkbuch' nach der Huldigung Ferdinand I. in Tirol machte sich Beda Weber zuerst als Schrift steller und Poet bekannt. Eine tiefgehende, ans dem Leben geschöpfte Schilderung des Tiroler Helden Andreas Hofer und des Jahres 1809 mit besonderer Rücksicht auf Paffeiers Theilnahme am Kampfe erschien später im Jahre 1852. Im sturmdurchtobteu Jahre 1848 wurde Beda Weber vom Meraner Bezirk in die deutsche Nationalversammlung nach Frankfurt am Main gewählt

. Hier war er ein eifriger Anwalt Oesterreichs. In Frankfurt faßte Weber festen Fuß und erwählte diesen Ort zum ständigen Aufenthalte, indem er die ihm angebotene, zur Erledigung gekommene katho lische Stadtpfarrerstelle annahm. In dieser Stelle wirkte er durch zehn Jahre, ward ge liebt und geehrt als Priester und Wohlthäter der Menschheit, er war. ein Hirt und geist licher Führer in vollster Begeisterung. Die letzten Jahre seines Wirkens wurde er von rasch aufeinander folgenden Krankheiten heim gesucht

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 19.11.1904
Physical description: 16
Erste Beilage zu Nr. 47 der „Lienzer Zeitung' vom 19. November Beda Weber. (Zu seinem Geburtstage gewidmet von Fr. Rohracher stud, Phil.) (Fortsetzung) In jenen Jahren war es auch, daß Weber seine Aufmerksamkeit einem Stoffe zuwandte, der ihn lange in seinem Banne hielt, der Geschichte und den Liedern des letzten Minnesängers Oswalds von Wolkenstein. Zwei prächtige Bücher sind es, welche diesen Studien entstammten, Bücher, die nun längst vergriffen, durch ein halbes Jahrhundert den Grammatikern

in farbensatten Bildern an des Lesers Augen vorüber, und dann folgen aus drei Handschriften gesammelt, umsichtig geordnet und durch eiu Wörterbuch mit grammatikalischen Erklärungen erläu tert 223 Lieder des Wolkensteiners — die letzten Klänge aus der Rosenzeit des Minne sangs. Dies waren die Leistungen des Professors von Meran auf wisseuschaftlichem Gebiete, treffliche Früchte rastlosen Fleißes. Doch auch Blüten, holde Lenzeskinder brachten jene Tage an der Etsch und der Dichter Beda Weber blieb hinterm

klagen konnte: „Durch alle deutschen Gaue Ziehn Lieder auf und ab Stur im Tiroleilande Ist's stille wie im Grab! Aber jetzt begann ein süßes Schlagen, lieblich Singen, uud merkwürdig nicht im Blüteubusch und nicht im neu erwachten Wald, der stille Friedhof war des Früh lingssängers Lieblingsort und diese Gottes ackernachtigall war unser Beda Weber; Erdenweh und Himmelssehnen klagen aus fast allen seiner Lieder „Auf den Baum bin ich gestiegen, Ach, das Herz war mir so schwer: Mit den Lerchen möcht

. Was Beda in dieser Zeit ' getan, von hoher und höchster Seite wurde es anerkannt. Mehrmals erhielt er einen Ruf an die Landesuniversität, der Erb prinz von Hohenzolleru-Sigmaringen warb ihn als Direktor der dortigen Studienan stalt an, und als die Akademie der Wissen schaften zn Wien gegründet wurde, war Beda Weber eines der ersten wirklichen Mitglieder und zwei Jahre später ein solches auch der Münchner Akademie. Es kam das unheilvolle Jahr 1848. Wie schwarzes Wettergewölk hieng die Re volution

über dem zerrissenen Deutschland, grelles Wetterleuchten flammte an Frank reichs Grenzen, der Donner rollte dumpf über deu Rhein, und in den Alpen-, Su deten- und Karpathenländern grollte das Echo wie ei» gereizter Löwe. Um uun dein drohenden Ansbruche der Revolution vorzubeugen, wurde das Frankfurter Par lament berufen, und vom Meranerbezirk gewühlt trat Weber mit anderen der treff lichsten Männer Tirols in die National versammlung ein. Es würde zu weit führen, auf all die Verdienste näher einzugehen

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 22
Date: 12.11.1904
Physical description: 22
Erste Beilage zu Dir. 46 der „Lienzer Zeitung' vom 12. November 1804. Veda Weber. i^u seinem Geburtstage gewidmet von Fr. Nohracher stud, phil.) (Fortsetzung.) Nnit sollte er wieder^ an die Landes universität nul dvrt Theologie zu studieren, und hosfiluiigsfreudig folgte er diesem Rufe seiner Obern. Hoffnnngsfreudig! Die alte Kränklichkeit war wiederaufgewacht, und mächtiger denn je zog's ihn hinaus ins schöne Tal, wo höh in stolzer Wolkenhöh Frau Hitt ihr steinern Roß gen Himmel lenkt. Er fand

nur wirkte er hier voll Eifer, von allen geliebt und hochgeschätzt, dann zog er nach Meran, da ihn der Abt für das Gymnasium bestimmt, und nun begann die erste große Glanzperiode in Bedas Wirken, seiue Professur, deren Antritt der Gymnasialchronist mit den Worten begrüßte: — „8ueek8Kit ?. Lecla. ^eder, vil' MVK- ni8, Ingenia sollers, rnente vegetus, omni seien tiarmn Zenere exeultns.' —>. es kam 1>. Beda Weber, ein junger Mann, strebsamen Geistes, von erprobter Gesinnung und iu allen wissenschaftlichen

. Es war ein Unermüdlich, segensreiches Wirken, das er in Meran entfaltete, und selbst der Kritiker von München, Steub, der sonst nur äußerst wenig Gutes am „Sterne von Marienberg' fand, zollte ihm das wohlverdiente Lob: „Unter den klei nen und großen Männern der Stadt Meran nahm Pater Beda Weber damals unbestritten den ersteil Rang ein. Die ge bildeten Weltkinder aus dem protestantischen Norden fanden es-^ sehr wuuderlich, daß ein Mönch im finstern Etschland nicht allein Verse machte, sondern auch Bücher schrieb

dann gauz wonuetrunkeu uach- hanse, bemühten sich, edlere Sitten anzu- nehmen und freuten sich schon wieder, auf das nachstemal.' Indeß die Arbeitenam Gymnasium war en es nicht allein, die Weber hier in Anspruch nahmen, manches andere fesselte seine Auf merksamkeit und lvirkte bestimmend auf seinen Entwicklungsgang, sagt er doch selbst von sich: „Während des langen Aufent haltes in Meran habe ich mancherlei er lebt, was außerhalb meines nächsten Wirkungs kreises lag, aber von entscheidenden Ein fluß

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