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Lienzer Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 22.03.1919
Physical description: 4
seitens des Reiches nur der selbverständliche Grundsatz aufgestellt, daß sich auf die Volks schulen die Mittel, und Hochschulen aufzu bauen haben. Die ganze Gesetzgebung und Verwaltung in Schulsachen ist vollständig den einzelnen Bundesstaaten im Deutschen Reiche überlassen. Wenn also Tirol ein selbständiges Bundesland wäre, so würde der Landesver» sammlung die vollständige gesetzgeberische Kom petenz in Schulsachen und der Landesregierung die Schulverwaltung ausgeliefert

sein. Und das soll ein freisinniges Ziel sein! Wien — oder München? Der deutsche Reichsminister des Innern >Preuß hatte in feinem ersten deutschen Reichs- versassungsentwurse, welchen er noch zur Zeit der proo. deutscher» Reichsregierung ausgear beitet hatte, Tirol und Salzburg aus natür lichen Erwägungen mit Bayern vereinigt. In dem zweiten deutschen Reichsvelfassungsent- wurse, welcher derzeit dem deutschen Versas- fungsausschufse in Weimar zur Beratung vor liegt, hat Minister Preuß eine Veränderung in den Grenzen der alten

deutschen Bundes staaten überhaupt unterlassen und dafür ledig lich die Bestimmung in den Entwurf aufge nommen, daß sich die Bundesstaaten vereini gen und auch zerteilen, sowie in ihren Teilen mit anderen Bundesstaaten zusammenschließen können, jedoch mit der Einschränkung, daß durch solche Veränderungen keine neuen Bun« desstaaten unter einer Million Einwohner ent stehen dürfen. Tirol ist bisher frei; es hat nach keiner Seite, auch nicht an Deutschöster reich eine Anschlußerklärung abgegeben

und prinzipielle Anschlußerklärungen an das Deut sche Reich müßten erst, wie z. B. jene Deutsch österreichs durch Staatsvertrog verwirklicht werden. Die klerikalen Politiker in Tirol streben aus Herrschsuchtsgründen eine vollstän dige staatliche Selbständigkeit Tirols als sogenannten Pufferstaat zwischen Deutschland und Italien an. Aber auch von den deutsch- freiheitlichen Politikern in Tirol gibt es solche, welche glauben, daß Tirol — offenbar weil es die höchsten Berge hat — so hoch

über allen anderen deutschen Landen stehe, daß es sich nicht herablassen könne, sich innerhalb des Deutschen Reiches sich irgend einem anderen deutschen Bundesstaate — sei es Deutschöster reich oder Bayern - zu unterwerfen, sondern daß Tirol zum Allermindesten auch innerhalb des Deutschen Reiches noch die Stellung eines selbständigen deutschen Bundesstaates bewah ren müsse. Die Einen wie die Anderen wer den, wie vorauszusehen und zu wünschen ist, mit ihren Bestrebungen scheitern müssen. Der selbständige Staat Tirol

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Lienzer Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 20.02.1943
Physical description: 6
» «na' c/en ö5/sn?'s/c/!^c/?sn //on/iäm/)/en /»n <?no/- ^e«/Lc^/anc?. Nach der Schlacht von Wagram hieß es zuerst im Land Tirol, die Österreicher hätten gesiegt, und es brannten schon Freudenfeuer. Bald aber kam die Nachricht dawider, der Waffenstillstand von Znaim habe dem Kaife^ seine getreuen Tiroler an die Franzosen verraten. Über dem Hin und Her der Gerüchte, daß von allen Seiten schon die Bayern, Sachsen, Fran zosen und Italiener ins Land einrückten, wurde' Andreas Hos er im Passeiertal unsicher und entwich über den Laufenpaß

in das Land, und das österreichische Heer war schon dabei, Tirol zu ver lassen. Amnestie sei zwar verheißen, aber er selber, Andreas Hofer, fei geächtet, der Speckbacher auch. „Am klügsten, Herzbruder', sagte der Wirt, „ge winnst du über Villach das Freie!' „Am klügsten vielleicht, am redlichsten sicher nicht!' gab der Sandwirt Antwort, der das Ge sicht des Wirtes in der halbhellen Nacht sah, er selber aber saß dunkel gegen das Fenster! denn, sie hatten kein Licht gemacht in de^ Kammer: „Da der Kaiser

er ihn nach seiner Ge wohnheit und wußte zuerst nicht, was aus dem Boden geklirrt hatte, bis er sich des Ringes ent sann, der ihm aus der Tasche gefallen war. Indem er zurück auS den» Licht trat, ihn zu suchen, krachte es unter dem Schuh, und er hatte den Siegel ring von Tirol in der Kammer zu Lienz selber zertreten. Als er ihn aufhob, war er platt wie eine Spange; und als er ihn mit ungeschickten Fingen: zurechtbiegen wollte, brach ihm das Sie gelblatt mitten entzwei, durch den Adler von oben nach unten

, daß aus jedem Stück eine Kralle war, ein Efeublatt, und je die Hälfte von dem Kranz über den Schultern. Der Sandwirt war ein frommer Mann und ge neigt, auf Zeichen zu achten. „So bist du zer brochen, mein Land Tirol!' sagte er demütig bitter und holte ein silbernes Büchslein heraus, die Stücke besser in acht zu nehmen als leider den ganzen Ring. Und machte sich leidmütig auf den Weg, daß er in seiner Gutgläubigkeit mit schuldig sei an dem Unglück des Landes. Der Wirt „Zum Sternen' hätte schwören kön nen

, daß der Weinhändler Anhoser gegen Vil lach gefahren sei, solch einen Zickzack machte die Kalesche durch Lienz, ehe sie'den Rückweg nach Innichen fand und in die L i e n z e r K l a u f e, das Tor von Tirol, kam. „Ich fahre ins Freie!' sagte der Sandwirt, als er in das tiefe Gest-i» der Klaufe hiueinlenkte. „Denn frei kann ich nur daheim sein, draußen bin ich ein Knecht! Und ächten', sagte er noch, „ächten könnte mich nur die Heimat, nicht ein sremder Gewaltherr. Ich wäre geächtet, wenn ich die Heimat verließe

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Lienzer Zeitung
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Page 3 of 14
Date: 09.04.1892
Physical description: 14
Familie v. Vintler. Kirchliches» Die Diözese Brixen hat in Tirol 22, in Vorarlberg 6 Dekanate. Seel sorgsorte sind 501, davon 377 in Tirol; die Seelenzahl, beziffert sich auf 405925; davon befinden sich in Vorarlberg 120.976 in Tirol 284.949. Trauungen fanden im letzten Jahre 2343 statt. Geboren wurden 10980, gestor den sind 9745 Personen. Der Weltpriesterstand beziffert sich auf 783, der der Regularpriester auf 344. In der Diözese Brixen starben 24 Priester. Die Anzahl der Theologen in Bri xen

. Mo narchie findet die k. k. Statthaltern für Tirol und Vorarlberg die aus Veterinär-Polizeilichen Rücksichten erlassenen Ein- und Durchluhrs- Beschränknngen von lebenden Klauenthieren mit dem Tage der Veröffentlichung dieser Kundmachung wieder außer Kraft zu setzen. Prüfung von Aerzten und Thier- arzteu. Jene Aerzte und Thicrärzte, welche sich der im Monate Mai d. I. in Innsbruck abzulegenden Prüfung zur Erlangung einer bleibenden Anstellung im öffentlichen Sanitäts dienste bei den politischen Behörden

unterziehen wollen, werden aufmerksam gemacht, daß sie die gehörig belegten Gesuche um Zulassung zur Prüfung bis zum 15. April bei der k. k. Statthalter« für Tirol und Vorarlberg ein zureichen haben, widrigenfalls dieselben für diesen Termin keine Berücksichtigung finden können. Aenderungen im Kexirksbauamte. Herr Oberingenieur Benedict Plattner. der seit 1885 dem Baubezirke Bozen vorstand, wird im nächsten Monate Bozen verlassen und den Baubezirk Innsbruck übernehmen. An seine Stelle wurde

Kierbrauerei-Statistik. In der Brauperiode 1889/90 (d i. vom 1. Sep tember 1889 bis 31. Augnst 1890) standen in Tirol und Vorarlberg 138 Brauereien im Be triebe. die zusammen 296 210 Hektoliter meist 12grädiges Bier erzeugten und yiefür 592,178 fl. an Verzehrungssteuer vorgeschrieben erhielten. Ueber die Zollgrenze wurden nach Tirol 2583 Hektoliter eingeführt, während 16.070 Hektoliter ins Ausland gingen, wofür 28,858 fl. an Steu ern rückvergütet wurden. Von den großen Brauereien Tirols und Vorarlbergs

erzeugten Fohrenburg 31.930, Knndl 18.116, Dornbirn 15 873, Blumau 15.603, Büchsenhausen 14.301, Adambräu 11.709 und Innsbruck 10.121 Hekto liter. Außer Betrieb waren in der genannten Periode 27 Brauereien. Die Nerxehrungsteuer Tirols. Einem Berichte des k. k. Finanzministeriums über die Er gebnisse der Verzehrungssteuer im Jahre 1890 entnehmen wir bezüglich unseres Kronlandes Fol gendes: Auf Tirol und Vorarlberg entfielen an Verzehlniigssteuern 1,173,900 fl., was 1,05°/„ der in Oesterreich gezahlten

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Lienzer Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 19.12.1886
Physical description: 12
^ Zweite Beilage zur „Lienzer Zeitung' Nr. ä9. Lienz, Sonntag den 19. Aezemöer 1886. Das Tiroler Landesveriheidigungs- Gesetz. Das neue LandesvertheidigungsGesetz für Tirol und Vorarlberg liegt vor, und es zeigt sich aus demselben, daß neben den einzelnen, Tirol in gleichem Maße wie die übrigen Länder belastenden Bestimmungen die beiden Länder Tirol und Vorarlberg, für welche das Gesetz gilt, durch dasselbe auch wesentliche Vortheile erhalten. Das Gesetz zerfällt in zwei Theile, von denen

der eine die Grundsätze der Landwehrgesetz. Novelle vom 24. Mai 1883 für Tirol und Vorarlberg zur Anwendung bringt, während der andere Theil den Landsturm in Tirol nach den Principien des neuen Landsturmgesetzes abändert. In Bezug auf die Landesschützen wird dem LandeSver- theidigungs-Commandanten ein größerer, von der Landes- vertheidigungs-Behörde unabhängigerer Wirkungskreis zu gewiesen. Insbesondere geht in den Wirkungskreis des Landesvertheidigungs-Commandanten über: die Evident haltung des Standes

werden. Eine wesentliche Begünstigung für Tirol besteht darin, daß die Gesammtstärke des zum Heere und zu den Landesschützen beizustellenden Truppenstandes mit 26.300 Mann festgesetzt wird. Bisher hatte Tirol für das Kaiferjäger-Regiment organisutionSgemäß 12,1 l8 Mann und den Landesschützen 21,710 Mann beizustellen. Zum Vortheile von Tirol und Vorarlberg resultirt somit ein Minus von 7328 Mann, und dabei kommt noch in Betracht, daß für die Zukunft jede durch militärische Rücksichten gebotene Standeserhöhung

, als inieqrirender Theil der bewaffneten Macht, unter völkerrechtlichem Schutze. Zum Landsturme sind alle nach Tirol und Vorarlberg zuständigen Staatsbürger, welche weder dem stehenden Heere ^Kriegsmarine), der Ersatzreserve noch der k. k. Landwehr ^LandeSfchützen) angehören, vom Beginne des Jahres, in wel chem dieselben das 19. Lebensjahr vollenden, bis zum Ende des Jahres, in welchem sie ihr 45. Lebensjahr vollstreckt haben, verpflichtet, insofern? sie nicht wegen geistiger oder körperlicher Gebrechen

iheilweif'r Jnansvruchnahme von Landsturm- pslich'igen soll auf wo chnnliche Ablösung unter Heranziehung b sdin nicht Einbemsener Bedacht -genommen werden. Wenn im Kriege znr Eelaltung deS systennsnten Standes der v.'N Tirol und Vorarlberg zum Heere »nt den Landesschütz, n gisetzinäßig beizustellenden Truppen die Eesatzreserve, beziehungS- n e le die nicht aetir>n Lan^esschntzen, nicht ausreichen, können ausnahmsweise n,-ch M. ßgabe und für die D ner des unuin.iäna - lichen Bedarfes, Landstumipslichtige

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Lienzer Zeitung
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Page 11 of 16
Date: 08.04.1939
Physical description: 16
im ReiÄSerb- vsfgesetze Der Verfasser hat sich bemüht, einen Ueberblick über das Reichserbho stecht zu Leben und dabei einerseits den Zusammen hang mit dem früheren Rechte aufzuzeigen und anderseits die neuen, das Reichserb- hofgesetz beherrschenden nativnalsoziallsti- schen Ideen bloßzulegen. Das tirolerische Höferecht, das bis zum 1. August 1938 im Kreise Lienz (Ost tirol) in Geltung stand, war alltehrwürdb- ges deutsches Bauernrecht. Die Unteilbar keit der Bauerngüter wurde das erste Mal schon

hatte den Zweck, das sogenannte Bauerlegen zu ver hindern. Die adeligen Ansitze und die Güter, die vom Adel selbst bewirtschaftet wurden, ge nossen ursprünglich Steuerfreiheit. Als unter Maria Theresia auch die grundherr lichen Grundstücke in die Besteuerung ein bezogen wurden, wurde für sie ein beson derer Kataster, der Dominikalkataster, an gelegt. Als weitere Unterart des Grund besitzes sind daher anzuführen: 4.) Die Dominikalgründe. In Tirol ivar seit altersher auch den Bürgern und Bauern gestattet

, Dominikalgründe zu erwerben. Die Erwerbsurkunden über Liegenschaften wurden in Tirol seit dem 16. Jahrhundert in Verfachbücher gesammelt. Das Grund buch wurde in Tirol erst auf Grund des Grundbuchanlegungsgesetzes vom 17. März 1897, LGB. Nr. 9, eingeführt. In Osttirol war das sogenannte Frei stiftsrecht vorherrschend, bei dem der Grund herr den Bauern nach Belieben abstisten das heißt absetzen konnte und der Bauer seiu Verbleiben auf dem Gute durch hohe Abgaben erkaufen mußte. Besonders drük- kend

war dies Freististsrecht in Matrei i. O., Virgen und Defreggen. Durch eine Verordnung des Kaisers Ma ximilian l. vom Jahre 1502 wurden die landesfürstlichen Freistiftgüter in Tirol in Erbleihen umgewandelt. Auf Osttirol, das zwei Jahre früher mit Alttirol vereinigt worden war, fand aber diese Verordnung keine Anwendung, weil die landesfürstli chen Gerichts- und Grundherrschaften in Osttirol ein Jahr vorher an die Wolken- st einer verpfändet worden waren, in de ren Fußstapsen später das Haller Da- menstift trat. Erst

als der Staat Ende des 18. Jahrhunderts die landesfürstlichen Grundherrschaften in Osttirol wieder in eigene Verwaltung übernahm, gingen auch iu Osttirol die landesfürstlichen Freistift- güter in Erbleihen über. Aber selbst ein so drückendes Besitzver hältnis, wie es das Freististsrecht in Ost tirol war, hat die Beziehungen zwischen dem Grundherrn und Bauern nur privat- rechtlich geregelt und die persönliche und politische Freiheit des Bauern nicht ge schmälert. In Alttirol waren die Bauern nachweisbar

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Lienzer Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 21.11.1942
Physical description: 6
von Volkstreue und herzhaftem schlichtem Heldentum wird er für immer im deutschen Ge dächtnis weiterlebe». Es war im Jahre 1809. Napoleon hatte nach dem Sieg über Osterreich das Land Tirol dem Könige von Bayern geschenkt. Die österreichische Regierung hat selber die Tiroler aufgerufen zum Ausstand, und der Sandwirt Hofer im Gasthaus „Am Sand' bei St. Leonhard im Passeiertal, Wirt, Wein- und Pferdehändler nach Italien hinein, der schon 1796 im Kriege Hauptmann einer Schützenkompanie war, sollte ihr Mann

: Niemals werde das alte große Haus Osterreich seine Tiroler Landeskinder verlassen; niemals würde es Frieden schließen, wenn nicht auch Tirol einbegriffen sei und wieder zugehörig zuj Österreich. Sie haben ihr Wort schlecht gehalten, die diplomatischen Herren in der Habsburger Hof burg! Andreas Hofer aber hielt sein Wort! Was er versprach, hat er auch wahrgemacht. Am 8. April 1809 erließ er durch Lauszettel den Aufruf zum Ausstand in Tirol.. Bereits drei Tage später hat er mit seinen Landsturmleuten

aus Sarent heim und Passeier bei Sterzing, am Sterzinger Moos, den Rückzug der Bayern verstellt und sie gefangengenommen. Auf diese Freudenbotschaft hin kamen die Österreicher, und sie hielten, um geben von den Scharen der Landesverteidiger> ihren Einzug in Innsbruck. Napoleon aber zog weiter, immer näher an Wien heran, und schickte den Marschall Lesebre und den Bayern-Befehls haber Wrede voraus nach Tirol. Auch Hofer hatte Verstärkungen herbeigezogen, und am 25. und 29. Mai kam es zu den berühmten

Schlachten am Berge Jfel. Die Franzosen und Bayern wur den aufs Haupt geschlagen, und die Tiroler hielten wieder Einzug in ihre Hauptstadt. Inzwischen hatte Napoleon bei Wagram über das österreichische Heer gesiegt und Österreich mußte Frieden schließen. Tirol und Vorarlberg wurden erneut Bayern zugesprochen. Von drei Seiten her drangen 4V lM Franzosen, Bayern und Sachsen nach Tirol und besetzten Innsbruck. Andreas Hofer raffte ein paar tausend Mann Bauern und Schützen zusammen, meist aus dem Passeier

, aus Meran und Algund, zog über den Jausen und stieß mit der Schar Vaterlands- Verteidiger seines Freundes Speckbacher zusammen. Vereint schlugen sie zum drittenmal eine Schlacht am Berge Äset, am 13. August. Der Marschall Lesebre verließ mit seinen Trup pen fluchtartig Tirol, und Hoser hielt zum dritten mal als Sieger unter dem Jauchzen der Bevöl kerung Einzug in Innsbruck. Er wurde zum Oberkommandierenden von Tirol ernannt und erhielt vom Kaiser in Wien eine goldene Gna- denkette. Im endgültigen

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Page 11 of 20
Date: 18.05.1912
Physical description: 20
Schund, ge borene Grünbacher. Innsbruck. (Grund u ng ei nes Sama riter-Landesverband es in Tirol.) Am 12. ds. M. fand in Innsbruck die Gründung des deutschtirolischen Samariter-Landesverbandes statt. Derselbe bezweckt den engeren Zusammen schluß aller jener Vereine, welche sich die Pflege des Rettungswesens zur Aufgabe gemacht haben, gleichgültig ob nun ein solcher Verein einer Feuer wehr oder dem Roten Kreuz angegliedert ist oder ob er für sich allein besteht. In absehbarer Zeit dürsten

die Landesverbände der einzelnen Kronlän der zu einem Reichsverband zusammenstehen, der dann den gemeinsamen Bestrebungen durch innigere Beziehungen zu den Zentralbehörden mehr Nach druck verleihen kann. ^ (Rotes Kreuz.) Im Kongreßsaale des Landhauses in Innsbruck findet am Montag, den 2t). ds. M. die Generalversammlung des Landes und Frauenhilfsveremes vom Roten Kreuz sür die gesürstete Grafschaft Tirol statt. Dabei wer den wichtige Mitteilungen des Präsidiums über die Errichtung

des Krankenpflegerinneninstitutes der Roten Kreuzschwestern erfolgen. — (Die nächsten Klausurprüfun gen) sür das Mittelschullehramt werden bei der Prüfungskommission in Innsbruck Montag den 3. und Dienstag den 4. Juni stattfinden. Die Anmeldungsfrist endet Dienstag, den 21. Mai. — (Der Landesverkehrsrat in Tirol) hält seine nächste Sitzung am 8. Juni l. I. mit folgender vorläufiger Tagesordnung ab: 1. Ge schäftsbericht ; 2. Beratung über eine Tiroler Hotel ordnung; 3. Die Besteuerung des Hotels; 4. An träge für den Winterfahrplan 19l2

/13. 5. Be richt und Anträge des BauberatungZausschusses; 6. Beratung über ein allgemeines Subventions programm ; 7. Beratung über Maßnahmen gegen falsche Sensationsmeldungen^ 8. Allfälliges. — (Die letzte Fahrt des Ballon „Tirol') endete nach dreistündiger Dauer glatt bei Klagenfurt. Das an den Verein für Luft schiffahrtin Tirol eingelangte Landungstelegramm lautet: „Nach dreistündiger Fahrt über Benediger, Glöckner und Sonnblick glatte Landung östlich von Klagenfurt, herrlichste Alpenbilder

.' — Nach diesem Telegramm habe» die Herren tatsächlich eine großartige Fahrt gemacht und die Ostalpen in ihren höchsten Teilen überflogen. — (Ernennungen.) Der k. k. Handels- minister hat den Oberrechnnngsrat Johann Bayer in Wien zum Rechnungsdepartement der k. k. Post- und Telegraphen-Direktion in Innsbruck übersetzt. — Das k k. Handelsministerium hat den Bau adjunkten Karl Berger in Innsbruck zum Bau kommissär für den technischen Dienst bei der Post- und Telegraphen-Direktion für Tirol und Vorarl berg ernannt

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 20
Date: 08.03.1902
Physical description: 20
<krjk Anlage ?« Ur. Ist der Zeikung' vom 8. März IM. Hebung der Milchwirtschaft in Deukschtirol. In Deutschtirol kommen jährlich etwa 150 Millionen Liter Milch zur Verarbeitung auf Butter und Käse. Diese Milchmenge, das Liter zu 10 k gerechnet, stellt einen Werth von 15 Millionen Kronen dar. Daraus geht hervor, daß die Milchwirtschaft nächst der Viehzucht die bedeutendste Einnahmsquelle in Tirol ist. Der Werth der ganzen in Deutsch tirol jährlich erzeugten Milchmenge beträgt etwa 30 Millionen

, das Mölke, eiwesen in die Höhe zu bringen und habe» auf diesem Gebiete schon sehr viel erreicht und Tirol übeiflügelt. Will Tirol daher nicht noch weiter zmückbleiben, nickt noch mehr Abnehmer verlieren und nicht noch weiter zusehen, wie eine ihrer wichtigsten Einnahmsquellen immer mehr und mehr ver siegt, so ist es hoch an der Zeit, daß sich die Landwirte Tirols die nöthigsten Kenntnisse im modernen Molkereibetnebe aneignen. Dies könnte durch fleißigen Besuch der Molkerei- curse an den beiden

landwirtschaftlichen Lan- deslehranstalten Rothholz und San Michele, und wenn diese nicht mehr ausreichen sollten, durch Errichtung einer eigenen Molkereischule für Tirol erreicht werden. Die Molkereien wären ferner mit moder nen Einrichtungen auszustatten. Musterhafte Molkereibanten, gute Geräthe und Maschinen für den Moklereibetrieb kommen bei ihrer An schaffung allerdings etwas thener, aber diese Mehranslagen machen sich durch die höheren Einnahmen von den betreffenden Molkerei erzeugnissen reichlich bezahlt

Verwerthung der Milch auf genossenschaftlichem Wege viel leichter und besser zu erreichen ist. Diese Erfahrung hat man ja in Tirol schon längst gemacht. Die Molkereigenossenschaften hätten sich wieder zu einem Genossenschaftsverbande mit einer ge meinsamen Centrale zusammenzuschließen. Seit dem Jahre 1894 besteht in Tirol zwar be reits der „Verband der Molkereien Deutsch tirols', dessen Obmann der Gefertigte ist. Doch herrscht gegenwärtig für diese wichtige Einrichtung leider noch zu wenig Verständniß

Subventionirung durch den Landes- culturrath in Tirol; die Auskunftsvermittlung über die Abnehmer von Molkereiproducten:c. Aber noch viel mehr gibt es zu erreichen und anznstreben. Wenn größere Einnahmen ans der Milch wirtschaft erzielt werden sollen, so ist es nicht nur nothwendig, bessere Producte herzustellen, sondern es muß auch der Verkauf derselben entsprechend centralisirt und organisirt werden. Dies hat man in Tirol längst eingesehen. Es wurden daher seitens des tirolischen Land tages

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Page 13 of 28
Date: 16.08.1902
Physical description: 28
in»,»» „in»»»,»,» »»»i^ii»»»<>^^iIt»,»i,IIIIIII>IItU,UIIMI>IIII W8e untl /Inniger M?u§ttttal uncl vbeckämten. KOK Erscheint vom 1. Juni bis 15. September. > ii 1 Dritte Beilage zur „LienK Zeitung' Nr 33 W, 16. August 1902. l »»IX ''>> «MI»»,»» II »IM,»,»»»,»» »III»,II» IHIIIi,»II,II,„,,»»? Tirols volkswirtschaftliche wünsche. Der Landesverband für Fremdenverkehr in Tirol hat an das k. k. Eisenbahn-Mini sterium eine Eingabe um Verbesserungen im Eisenbahnverkehre in Tirol gerichtet

. Diese nun mehr als Broschüre erschienene Eingabe zählt leiten und erscheinen die vorgebrachten Wün sche als durchaus berechtigt und nachweisbar. Der Landesverband für Fremdenverkehr in Tirol will als der oberste Vertreter aller Körperschaften und Einzelpersonen des Lan- des, die an der Hebung des Fremdenverkehrs Interesse haben, dadurch die Aufmerksamkeit des k. k. Lisenbahnministeriums auf alle Tiro ler Wünsche im Betriebe des Eisenbahnver kehres lenken und ersucht um geneigte Wür digung, besonders

nach anderen Routen und Ländern her vorgerufen durch die Anstrengungen der Nach barn, zu beseitigen.oder wett zu machen ge eignet sind. Wir fühlen heute schon die Ueber- legenheit der Gotthardlime mit ihren vorzüg lichen italienischen Verbindungen, nicht minder auch jene der süddeutschen Transversallinien über München. vieles .hat sich in Tirol gebessert, um auch anspruchsvollen Reisenden gerecht zu wer den, nnablässig wird daran gearbeitet, es meh ren sich die Straßenzüge, es fehlt nicht an mustergiltigen Hotels

, an Heilbädern und Aur orten von Weltruf, es fehlt auch nicht an Sommer frischen und wohleingerichteten Höhenstationen. Tirol besitzt außerdem noch das größte Netz alpiner Unterkunftshütten, es weist..statistisch eine Besucherzahl von 55^.000 Fremden nach und zahlt dem Staate und dem Lande aus dem Fremdenerwerbe einen reichliche (Zuote und Abgaben der verschiedensten Art. Es soll auch deshalb unterstützt werden, es soll hauptsächlich nicht, wie bisher, gänzlich über gegangen werden, wenn es sich um große

Staatshilfen handelt. Tirol wird direkt geschädigt durch den Bau der - Tauernbahn, geschädigt durch die Simplonlinie im Westen und es droht die Splügenbahn. Wir brauchen: Die Ausgestaltung der Konkur renzfähigkeit der Brennerlinie und der Arlberglinie für den großen internationalen Durchzugs- und. Reiseverkehr. hier ließ der Innsbrucker Standpunkt natürlich die Bitte um beschleunigte Ausbau- Förderung der Vintschgau-Bahn und deren Anschluß „Mals-Landeck' „vergessen', die wir Südtiroler eingeflochten sehen

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Page 5 of 22
Date: 17.05.1902
Physical description: 22
: Zu den durch den Handelsvertrag mit Italien mit. am schwersten geschädigten Pro vinzen gehört gewiß mein Heimatland Tirol. Als in den Siebziger- und Achtziger-Jahren Frankreich von der Phylloxera stark heimge- sucht wurde, importirte es colossale Mengen italienischer und dalmatinischer Verschnittweine. Damals wurden ungeheure Flächen in Apülien und Sicilien mir Wein bepflanzt, und die italienische Weinproduction ist rasch auf die jetzige Höhe gehoben worden. Wir in Südtirol haben diesem Beispiele Folge ge leistet und konnten

es umsomehr. als wir bis 4891 durch den Zwanzig Gulden-Zoll gegen den italienischen Wein geschützt waren, als niemand die Wiedereinführung der alten Klausel vorhersehen konnte, und als auch da mals der Niedergang der ungarischen Wein production uns geradezu zur Anlegung neuer Weinberge und zu Investitionen bedeutender Capitalien anspornen und veranlaßen mußte. Die Weinproduction ist demnach in Süd tirol von 200.000 bis 300.00 Hektolitern jahrlich in den Siebziger- und Achtziger Jah ren jetzt auf 700.000

einer anderen Culturgattung zuführen, da durch geht das ganze Capital zu Grunde und der Besitz wird einfach werthlos. Unsere Weinberge sind, wie vielleicht kein anderes Steuerobject der Welt, mit Steuern zu Gun sten des Staates, der Provinzen und vsr allem der Gemeinden,fürWassergenossenschasten, Flußregulirungen und Wildbachverbauungen be lastet. Oesterreich exportirte im Jahre 1899 133.000 Metercentner Weinmost und Maische nach Deutschland. Tirol hat an diesem Ex porte mit 233.000 Metercentern participirt

. Viel bedeutender ist aber der Export Tirols nach Deutschland an Obst. In den letzten zehn Jahren hat Südtirol durchschnittlich 64.000 Metercentner Obst nach Deutschland exportirt, in einigen Jahren sogar 84.000 Metercentner. ^ Endlich ist für Tirol der Export an Rindvieh nach Deutschland von der aller größten Bedeutung. Tirol hat in den letz ten zehn Jahren durchschnittlich 16.000 bis 17.000 Stück Rindvieh meist bester Quali tät nach Deutschland exportirt und in Jahren, in welchem die Grenzsperre weniger

scharf und ich möchte fast sagen, vertragswidrig gehand- habt wurde, betrug der Export bis 20.000 Stück. Ganz Oesterreich-Ungarn exportirte in den Jahren 1898,. 1899 und 1900 jähr lich durchschnittttich 126.000 Stück Riedvieh nach Deutschland. Tirol mit seinen circa 17.000 Stück ist also mit einem Siebentel am Gcsammt- export Oesterreich-Ungarns an Rindvieh nach Deutschland betheiligt, während der Viehstand Tirols sich zum österreichisch-ungarischen ver hält wie 1 : 32.- < i,,.' Ich führe

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Page 1 of 4
Date: 22.03.1919
Physical description: 4
gelüste austreten und verlangen, daß Deutsch- füdtirol beim übrigen Tirol bleiben müsse, um gemeinsam mit diesem den Anschluß an das große deutsche Baterland zu finden. ?o!itik. Die dentschfreiheitliche Partei fSr Tirol fiir die Lie«zer Entfchlietznng. Die Parteileitung der deutschfreiheitlichen Partei für Tirol hat das folgende Schreiben an den Lienzer deutschfreiheitlichen Verein ge richtet: „Die zielbewußte und unzweideutige Haltung des Lienzer Gemeinderates in der Frage des Anschlusses

eine Zerteilung und keine Zentralisier ung fei: in Wahrheit ist es die Bestrebung zum größeren Bundesstaate Bayern zu kommen und bei dem projektierten winzigen Bundes staate Tirol noch dazu unter klerikaler Herr schast nicht zu verbleiben; denn der Beschluß des Gemeinde-Ausschusses vom 4. ds. Mts. auf Abtrennung von Tirol ist nur für den Fall gefaßt worden, als Tirol seine Selb ständigkeit weiter anstreben würde. Sollte Tirol aber als Provinz sich an Bayern anschließen wollen, so wird die Regulierung

der Provinzial- grenzen auch ohne spezielle Abtrennungsbe strebungen sich wohl von selbst ergeben. Die gesetzgeberische und »erwaltnngs» rechtliche Kompetenz ei»es selbstii«di« gen Bnndeslandes Tirol in Sch»lsache«. Die .Innsbrucker Nachrichten' verschwei gen konsequent und absichtlich, daß ein selb ständiges Tirol auch als deutsches Bundesland in Schulsachen dieselbe vollständige Unabhän gigkeit besitzen würde, wie als ein dem Deut schen Reiche nicht angehöriger ganz selbstän diger Staat

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Page 3 of 18
Date: 08.02.1896
Physical description: 18
Holz sich nur schwach be haupten kaini. Der Consum von der einmal so stark gesuchten Lärche ist infolge der ameri kanischen Concurrenz gleich Null, nachdem die Produstion weit schöner und die Ware billiger in Genua als Tirol uud Kärnten zn stehen kommt^ Um nicht noch weitere Absatzgebiete zu verlieren, kann den Producenten gar nicht genug empfohlen werden, der sorgfältigen Be handlung ihres Materiales die größte Aufmerk samkeit zuzuwenden. Aus der Geschäftswelt. Vom k k. Kreisgerichte

in Tirol und Vorarlberg. Gemäß §30 der Schießstandsordnung vom 14. Mai 1874, werden für das Jahr 1896 nachfolgend ver zeichnete k. k. Schießstände Tirols und Vorarl bergs mit kaiserlichen Fest-, und Freischießen betheilt: Mit dem Landes-Fe st und Freischießen: Bregenz mit 120 Du katen. L) Mit einem D istrrkts - Fest - und Freischießen: Bruneck mit 25, Riva mit 15 Dukaten. L) Mit einem Bezirk s- Fest- und Freischießen: 1. Hopfgar- ten mit 10 Dukaten. 2. Innsbruck mit 25, Mieders mit 9. Telfs

den Bezirksschießständen Reutte und Tione mit 16 und 8 Dukaten zugewiesene Bezirksschießen, voraussichtlich auch im Jahre 1896 abgehalten werden. Das Kaiserjubilaum in Tirol. Der Kaiserjubi!äum?ausschuß des Tiroler Landtages hat sich in folgenden Anträgen an das Plenum des Landtages geeinigt: Das Land Tirol grün det aus Anlaß und zur Feier des 50jähr!gen Regierungsjubiläums des Kaisers Franz Josef l. eine Anstalt, in welcher 250 mit unheilbaren Krankheiten behaftete oder unheilbarem Irrsinn verfallene Tiroler

der Grün dung und completen Einrichtung der Anstalt sind theils ans Landesmitteln, theils aus den Spenden der Wohlthäter zu bestreiteu. Dieses unter der Verwaltung deS Landes stehende In. stitnt soll dort erstehen, wo ein mildes Klima uud günstige Communicationeu dem Zwecke der Anstalt zu statten kommen. Das Kekrnten-Contingent für Tirol und Vorarlberg pro 1896 beträgt 235i Mann für das Heer und 4l3 Mann für die Land- wehr. Grrichtnng einer tirol. Zwangsar- beitsanstalt fnr Manner. In der ver

nieuren. weiter den Landeskultur-Oberin« geuieur Franz Neuner zum Landeskultur-Jn- fpector und den Landeskultur-Ingenieur Fridolin Hohenleitner zum Landeskultur-Oberingenieur ernannt. Schweine -Ginfuhr. Mit Rücksicht auf den nunmehr günstigen Gesundheitszustand des Borstenviehes in Steiermark ist das Ausfuhr» verbot nach Tirol und Vorarlberg wieder außer Kraft gesetzt worden. Uertheidigerliste. Herr Otto Ritter von Weymann. Notars-Substitut in Sterzing, wurde iu die Vertheidigerliste eingetragen

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Lienzer Zeitung
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Page 3 of 24
Date: 27.04.1901
Physical description: 24
- holz unter großer Betheiligung der Gemeinde Herr B. Unterberger, k. k. Postmeister in Penston, zu Grabe getragen. Unterberger war einer der ältesten und angesehensten Männer der Gemeinde. Schloß Kruneck. Ans Bruneck wird gemeldet: Die Renovierungsarbeiten im Schlosse Bruneck haben wieder begonnen und sollen Heuer beendet werden. Die Herstellung der großen Oefen für die hohen Fürstenzimmer wurden der wett über Tirol hinaus bekannten Kunt- ner'schen Hafnerei übertragen. Die Oefen sind wahre

Kunstwerke, die Modelle alte in hoch feiner Ausführung und machen dem strebsamen Meister und seiner Werkstätte alle Ehre. Die Oefen in den anderen Stockwerken wurden vom Hafnermeister Eliskafes hier hergestellt und sind ebenfalls sehr gelungen. — Mit der Fortsetz ung der Malerarbeiten wird Herr R. Thaler aus Innsbruck am Montag beginnen. ES ist noch sehr viel Arbeit zu machen, doch wird Schloß Bruneck nach beendeter Renovierung eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges in Tirol werden. Gendarmerieposten

im 72. Lebensjahre. Neue Uereine in Innsbruck. In Innsbruck hat sich eine katholisch-österreichische Studentenverbindung „Leopoldina' und ein Ve rein mit dem Namen „Deutsche Volksbücherei' gebildet. Kom Ginstandsschießen. Das von derLandeshauptschießstands-Vorstehung für das „Einstandsschießen' gewählte Festzeichen ent spricht vollends dem Character des Schießens. Die Idee für dasselbe ist dem bekannten „Wap penbuche der Städte und Märkte von Tirol' entnommen und stellt, nach der von einem Inns brucks

der Kai ser ernannte den OberrechnungSrath Josef Dei- senser zum RechnungSdirector bei der Statt- halterei in Innsbruck. — Das Oberlandesge richt für Tirol und Vorarlberg hat zu Aus kultanten für den Oberlandesgerichtssprengel ernannt die Rechtspraktikanten Hektor Bona- pace in Mezzolombardo, MariuS Guetti in Trient, Sebastian v. Probizer und AloiS Fiorio in Bozen. Todesfalle. Nach längerem Leiden starb in Sterzing der Metzgermeister und Besitzer deS Gasthofes „zum schwarzen Adler' (Schüler) Herr

Mathias Schwarz im 43. Lebensjahre. — Der frühere Jnnsbrucker Bibliotheksbeamte Joh. Georg Obrist, bekannt auch als Dichter und in den 70er Jahren Redakteur des „Boten für Tirol und Vorarlberg', ist nach langem Leiden, in Mitte der 50er Jahre stehend, ver schieden. Ernennung. Der Ministerpräsident er nannte den Bezirkscommissär Dr. Wildauer zum Polizei-Commissär in Tirol und Vorarlberg. Dienstesverjehungen. Der k.k. Statt halter hat den Statthalterei-Concepts-Practi- canten Dr. Gotthard v. An der Lan

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Page 10 of 20
Date: 21.09.1901
Physical description: 20
einer zu hohen Besteu erung fast zusammenzubrechen drohen. Weil aber derartige Fälle äußerst selten sind, muß eben auf dem Gesetzeswege ein Zwang und eine gerechtere Steuervertheilung geschaffen werden, als dieses heute der Fall ist. Da rum muß die Forderung nicht allein des Bauernstandes, sondern der gesammten Grund besitzer sein: Aenderung dieser ungerechten Umlagenwirtschaft! Ein deutscher Bauer. Touristik und Verkehr. Straßenban in Süd-Tirol. In nächster Zeit gelangen nach dem Straßenbaugesetze für Tirol

zwei wichtige Straßen in Süd-Tirol zum Bau, und zwar 19VZ die Ulten- und dreiJahre darauf die Gampenstraße. Die Kosten der ersteren sind auf 330.000 fl., der letzteren auf 484.000 fl. präliminirt. Ein Lob für Tirol, für Südbayern nnd für den Deutschen und Oesterreichischen Alpen- Verein. Unter dem Titel „Zum Touristenver kehr in der Schweiz' veröffentlicht ein deutscher Gelehrter in der „N. Züricher Ztg ' einen Ar tikel, worin er in einem für die Schweiz wohl wollenden Tone die Frage erörtert

, warum von den Touristen Tirol und Südbayern vielfach gegenüber der Schweiz bevorzugt werden. Dabei geht es natürlich nicht ohne Kritik der Verhält nisse der schweizerischen Fremdenindustrie ab. Er schreibt u. A.: „Jedenfalls steht die- Thatsache fest, daß der deutsche Tourist neuerdings Tirol und Südbayern viel lieber aufsucht, als die Schweiz. Das ist auffallend, denn die Schweiz hat jenen Ländern gegenüber nicht zu leugnende Vorzüge: die landschaftliche Schönheit ist impo santer und mannigfaltiger

; ein weitverzweigtes Eisenbahnnetz führt tief hinein in's Hochgebirge (die Bergbahnen selbst sieht der Tourist kaum als Vorzug an); eine große Anzahl wirklich preis würdiger Pensionen ladet zu längerem Aufent halt ein-, fast überall treffen wir große Reinlich keit und gute Betten. Ein Hauptgrund sürjene Bevorzugung des Tirol liegt wohl in der Thätig keit des Deutschen und Oesterreichischen Alpen vereins. Die bedeutenden Mittel, die diesem über ganz Deutschland und Oesterreich verbrei teten Vereine zu Gebote stehen

im Jahre 1900 in Tirol unter Leitung concefsionirter Bergführer 6742 Hoch touren unternommen, an welchen sich 10.588 Alpinisten betheiligten. Die Zahl der concessio- nirten Bergführer betrug 647 Mann, so daß im Durchschnitte auf einen Verführer 10'4 Touren entfallen. Unter den bestiegenen Gipfeln steht in erster Linie die Oetzthaler Gruppe, dann kamen die Stubaier Berge, die Dolomitgebiete und erst zuletzt die Berge der Bozener Gegend und der Ortlergruppe. Neue Nnterknnftshütte in den Ampezzaner

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Page 2 of 16
Date: 02.07.1912
Physical description: 16
: „Antisemitismus in Tirol. Das Werk der Hetzpfaffen. Boy kottbewegung der Sommerfrischler' einen Aufsatz über die Bewegung in Tirol gegen die Juden als Sommerfrischler bringt. Das Blatt zitiert folgende Zeilen, welche im christlichsozialen „Allg. Tiroler Anzeiger' in einer seiner letzten Nummern enthalten gewesen sein sollen: „Es wird Gott lob bald ganze Orte geben, die juden rein sind. Das alles müßte öffentlich kundgemacht und kon trolliert werden. Wenn in einem Hause die Schweinepest ausbricht, muß

es der Behörde angezeigt werden. Warum soll das christliche Volk nicht auch wissen dürfen, in welchem Hause oder Gasthofe die „Ju den Pest' herrscht oder welche Personen, Häuser und Orte judenrein sind? Oder sind etwa Glaube, Sittlichkeit und Vaterland weniger wert, als ein Tier?' Zu dieser wahn- und blödsinnigen Auslassung des führenden christlichsozialen Organs in Tirol bemerkt das Budapester Blatt: „Wir können den Artikelschrtiber beruhigen. Er und alle seine Ge sinnungsgenossen werden für alle Fälle

entspre chend geschützt werden. Dafür gibt es doch Tier schutzvereine. Aber die Sommerfrischler Tirols, die so viele Tausende, ja Millionen diesem Lande zufuhren, die müssen entsprechend geschützt und aufgeklärt werden. Schon machen sich die Folgen dieser Agitation geltend, denn es ist eine Boy- ,kottbewegung im Zuge, die hunderte und ^ tausende jüdische Sommerfrischler aus Tirol fern halten will. Die Tiroler Bauern werden dann sehen, wohin die ganz sinnlose, blöde Antisemiten» bewegung dieses Land

bringen kann. Leider gehen alljährlich auch viele hunderte, ja tausende unga» rische Familien nach dem antisemitischen Tirol. Das alles blos um in der guten Luft Tirols für teures Geld geduldet zu werden, wobei bemerkt werden muß, daß das mit der guten Lust auch so eine eigene Sache ist, denn in den letzten Jahren gab es speziell in Tirol mehr epidemische Erkran kungen, als in irgend einem Erholungslande. Dyphteritis, Scharlach und Schafblattern waren im Vorjahre fast in jedem Orte Tirols aufgetre ten

und auch Heuer liegen schon Meldungen von neuerlichen epidemischen Erkrankungen vor. Die größte Epidemie, von welcher Tirol heimgesucht wurde, ist indessen die Antisemitenkrankheit. Sie greift um sich wie die Maul- und Klauenseuche. Die einzige Arznei ist die Absperrung des Gebie tes, in welchem sie aufgetreten ist und die Impfung mit Boykottserum. Jeder freisinnige in» te lligen te M en s ch wir d d ies es Tirol meiden und boykottieren müssen.' So weit das Budapester Blatt. Die Folgen der Hetze

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Page 8 of 28
Date: 04.09.1909
Physical description: 28
eines Obersten des Kaiserjäger-Regiments dem Berg Jsel zu. Oben angekommen wurde er von dem Prälaten Adrian Zacherdes Stiftes Wil sen, dem der Berg Jsel gehört, und von Oberst Kruis namens her Tiroler Kaiserjäger-Regimen- ter begrüßt. Hierauf hielt Fürstbischof Dr. Josef Altenweisel von Brixeu eine Ansprache, die ex mit sinem Gebet für den Kaiser, für die Macht und Größe der Monarchie pnd für das Land Tirol schloß, auf das es bleibe, was eS war, ein Juwel von HabsburgS Krone. Dann trat der Bischof

an den Altar und erneuerte das Bündnis mit dem Herzen Jesu, welches das Volk von Tirol Anno 1809 schloß. Hierauf sang der vereinigte Kirchenchor unter Musikbegleitung das Herz-Jesu- Bundeslied. Unter den Läuten der Glocken, dem Donnern der Böller und dem Gesang des Chores zelebrierte der Fürstbischof ein Pontifikalamt, dem ver Kaiser gemeinsam mit den Erzherzogen und Erzherzoginnen im Zelte anwohnte. . Danach begrüßte Landeshauptmann Dr. K a th- rein den Kaiser namens des Landes und wies darauf

hin, daß das Bolk von Tirol nicht nur den Bund mit dem Herzen Jesu, sondern auch das Bündnis mit dem Kaiserhaus neu schließen wolle. Er gelobte dem Monarchen im Namen des Lan des neuerdings unwandelbare Treue, schloß, nach dem er auch einige Sätze italienisch gesprochen hatte, mit einem Hoch auf diesen. Der Kaiser erwidertedaraufu. a. folgendes: „Die Erhebung Tirols ist als ein Beispiel dessen, waS ein gptteSfürchtigeS, treues, durch harte Arbeit gestähltes Volk vermag, zum Gemeingut aller Böller geworden

. Ich aber, der ich heute als der Enkel weiland Seiner Majestät Eures in Gott ruhenden guten Kaisers Franz zu Euch spreche, ich gedenke mit meinem gan zen Hause dankbaren HerzenS all der Getreuen, die damals Hut und Blut für ihren Kaiser geopfert haben. Daß dieser Geistinden Nachkommen fortbesteht,haben meine Kaiserjäger, haben die Tiroler LandeSverteidi» ger in allen Kriegen gezeigt.' Der Kaiser fuhr dann in italienischer Sprache fort und schloß: „So versichere ich Euch denn, liebe Getreuen von Tirol

ge sprochenen Worten Edelweißsträußchen. Der Klei nere konnte sich von dem Sträußchen nur schwer trennen und zögerte, bis der Kaiser gütig sagte: „Nun, so gib mir das Büschlein.« Außer dem Kaiser legten beim Denkmal noch Kränze nieder: das Land Tirol, die Stadt Innsbruck, die Stadt Wien, Leopold v. Hofer (Wien), der I. Tiroler Andreas-Hofer-Verein (Wien), das Deutschmeister- Schützenkorps in Wien und der großherzoglich sächsische Krieger- und Mjlitärvereinsbund. Damit war diese Feier beendet. Der Kaiser

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Page 2 of 14
Date: 09.04.1892
Physical description: 14
. In der XI. und XII. Sitzung, welche am 2. April stattfand, wurden die Hoffnungen auf eine baldige Einführung des Grundbuches in Tirol zu Grabe getragen. Diese Frage hat im Laufe des Jahrhunderts wiederholt die ehemals ständische und später constitutionelle Vertretung des Landes beschäftiget. Im I. 1869 glaubte man durch die Hypothekar - Er neuerung den aus dem Verfachbuche sich ergebenden Uebelständen zu begegnen, seither stieg aber die Verwirrung in den Verfachbü- chern Tirols von Jahr zu Jahr

, daß die dermaligen Hypo- theken-Certisicate nicht jene Glaubwürdigkeit besitzen, welche als Grundlage eines gesunden Realcredits bezeichnet werden muß. Rechnet man hiezn die Unsicherheit der verfachbücher- lich ausgewiesenen Besitzverhältnisse und die möglichen Verstöße bei Führung der Register, so muß man zum Schlüsse kommen, daß sich, so lange nicht eine gründliche Reform der öffentlichen Bücher Platz greift, der Realcre dit in Tirol niemals weit über jenem Null punkt erheben wird^ auf welchen er znm größ- ten

Anträgen der Hellen Dr. Wackernell, Dr. v. Grabmayr, Dr. v. Riccabona und Franz v. .Zallinger zum Ausdrucke kam Während Dr v. Grabmayr. der Berichterstatter war, bean tragte. daß die Regierung ersucht werde, dem Landtage ehethnnlichst einen Gesetzentwurf, be treffend die Einführung der Grundbücher in Tirol vorzulegen, in welchen auf die besonderen Verhältnisse des Landes Tirol, insbesondere in Betreff der Erleichterungen des Legalisirungs- Weges und der blos facnltatioen Verbücheruiig minder wichtiger

Dienstbarkeiten entsprechende Rücksicht zu nehmen ist — stellte Dr. v. Wa ckernell den Antrag: Der h. Landtag wolle beschließen: Es sei die Beschlußfassung über die Art der öffentlichen Bücher in Tirol, deren Nothwendigkeit anerkannt wird, einstweilen zu vertage», jedoch als unvermeidliche Vorarbeit jeder solchen Reform auf Grund eines zu er lassenden Landesgesetzes die obligatorische Jden tificirung des gesammten Realbesitzes in Tirol mit Zugrundelegung des neuen Parcellenoperates durchzuführen. Die Anträge

und Dr. Blaäs dafür, Dr. Kathrein für die Vertagung. Bei der Abstimmung wurde der Antrag Wackernell mit 24 gegen 19 Stim men angenommen. Mit den gegen die durch Wackernell beantragte Vertagung stimmenden Deutschliberälen stimmte auch Dr. v. Riccabona und Dr v. Graf. Nachrichten aus Tirol. Lienxer Sparkafla. Am 4. April ds. I. fand im daigcn Rathshaussaale die XVIII. General-Versammlung der Lienzer - Sparcassa statt. Wir werden über das Ergebniß der Schlußrechnung und den Jahresbericht noch später

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Page 5 of 28
Date: 24.07.1910
Physical description: 28
Erste Beilage zur Nr. 30 der „Lieuzer Zeitung' vom 23. Juli 1910. o Der Fremdenverkehr in Tirol und seine MsWiche Mentung. Aus ganz unscheinbaren Anfängen, na mentlich begünstigt durch die Werbetätigkeit des Alpenvereines, hat sich in Tirol der Fremdenverkehr entwickelt. Der erste, der die volkswirtschaftliche Bedeutung dieses Fak tors für die Zukunft erkannte (und dies auch in der „Wiener Zeitung' 1876 in einer Artikelserie aussprach), war der Verwaltungs beamte Baron Myrbach. Seinen Anregun

gen folgte der Sekretär der Bozener Han dels- und Gewerbekammer Dr. Josef An gerer, der in dem Wirtschaftsberichte für das Jahr 1830 schon nachweisen konnte, daß der Bozener Bezirk in jenem Jahre eine Einnahme von 4 Millionen aus dem' Fremdenverkehr erzielt habe. Im Jahre 1889 bildeten sich in Tirol zwei Vereine Zur Förderung des Fremdenverkehrs, einer für Nordtirol und einer für Deutsch-Süd- und Osttirol. Am 7. Jänner 1890 erfolgte dann in Bozen die Gründung des „Landesver bandes

für Fremdenverkehr', der 20 Jahre, lang als privater Verein bestanden und ganz Außerordentliches geleistet hat. Mit Beschluß des Tiroler Landtages vom 18. Februar 1910 - wurde sodann der Lan desverband auf gesetzliche Grundlage ge- stellt. - Vor kurzem ist nun eine von Dr. Otto Kölner und Dr. Heinrich Röhn verfaßte Denkschrift erschienen, welche hochinteressante Daten über die Entwicklung des tirolischen Fremdenverkehrs und über den gleichzeitigen wirtschaftlichen Aufschwung Tirols bringt. Danach wurde Tirol

im Jahre 1890 von 210.000 Fremden besucht, im Jahre 1895 von327.000,1900 von 485.000,1905 von 708.000 und 1909 von 820.000. 1890 gab es in Tirol 1101 Hotels und Gast höfe mit 20.9M Betten, 1909 2504 Gast höfe mit 54.252 Betten; gleichzeitig stieg die Zahl der in Privathäusern zur Versüg- uug stehenden Fremdenbetten von 6090 auf 18.882. / Das Hauptbahunetz hat sich nicht ver ändert, hingegen sind 459 Kilometer Lo kalbahnen hinzugekommen. Das Erträgnis der Fahrkartensteuer stieg innerhalb fünf Jahren

- briefträgerknrse und 2783 Postangestellte. Der Betriebsüberschuß den die tirolische Post dem Staate abliefert, betrug 1890 257.560 Kronen, 1909 806.000 Kronen. 1890 wurden 30 Millionen Briefe und Postkarten befördert, 1909 75 Millionen, 1890 zählte man 852.000 Pakete, 1909: 3,216.000. Ferner Zeitungen: 1,383.000 gegen9,680.000 und Telegramme: 236.000 gegen 4 Millionen im Jahre 1909. Das in den Fremdenverkehrsunterneh mungen investierte Kapital wird heute in Tirol auf mehr als 200 Millionen geschätzt; davon

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Page 5 of 16
Date: 12.11.1898
Physical description: 16
, wo er auch inzwischen als Ca- plan im Paffeierthal in der Pfarre St. Mar tin wirkte, erschienen bereits aus seiner Feder einige Werke. Mit glühender Phantasie be gabt, kühn in der Sprache, fanden die im Jahre 1838 erschienenen drei Bände „Das Land Tirol' mit einem Anhange „Vorarlberg', von welchem ein Auszug als „Handbuch für Reisende in Tirol' erschien (1842 und 1853), allgemeine Anerkennung. Dieses Werk erschien später auch in französischer Uebersetzung. Ferner erschienen „Meran und seine Umgebung

oder das Burggrafenamt in Tirol' (1836). Mit dem Werke „Huldigungsgedenkbuch' nach der Huldigung Ferdinand I. in Tirol machte sich Beda Weber zuerst als Schrift steller und Poet bekannt. Eine tiefgehende, ans dem Leben geschöpfte Schilderung des Tiroler Helden Andreas Hofer und des Jahres 1809 mit besonderer Rücksicht auf Paffeiers Theilnahme am Kampfe erschien später im Jahre 1852. Im sturmdurchtobteu Jahre 1848 wurde Beda Weber vom Meraner Bezirk in die deutsche Nationalversammlung nach Frankfurt am Main gewählt

; seine sonst kräftige Gesundheit war erschüttert. Nur seine geistige Kraft und sein starker Wille, und als letztes Mittel eine Reise, am liebsten nach der Heimat, um sich in der herrlichen Bergwelt zu stärken, hielten ihn noch eine Weile aufrecht. Eines Morgens am 28. Februar 1858, als Beda Weber im Begriffe war, sich vom Lager zu erheben, würde der rastlose Kämpfer durch einen jähen Tod von dem irdischen Da sein erlöst. Nicht nur in Frankfurt und im Lande Tirol, sondern im ganzen Deutschen Reiche trauerte

auszeichnen. Er schuf lyrische Gedichte, voll Feuer und Schwung. Seine „Lieder aus Tirol' (1842), „Clotilde von Payrsburg' können sich mit den besten epischen Gedichten jener Zeit messen, auch seine zahlreichen prosaischen Werke verrathen durch ihren Farbenglanz und Wärme der Darstellung den geborenen Dichter. Ihm gebührt auch das Ver dienst, die Gedichte Oswald von Wol- kenstein's (1847) zuerst veröffentlicht zu haben. Ferner sind hervorzuheben: „Friedrich mit der leeren Tasche' (1850

), die „Charakterbilder' (1835), „Die Stadt Bozen und Umgebung' (1849), ein Trauerspiel „Spartacus' (1846), „Tirol und die Reformation'. Ein hi storisches Meisterstück ist „Zur Refor mation in Nassau'. Als Prediger war Beda. Weber von packender Wirkung, auf der Kanzel eine Erscheinung, die Jedem, der ihn gehört hat, unvergeßlich bleibt. Seine „Predigten an das Tiroler Volk' sind von hinreißender Lebendigkeit und ab weichend von den gewöhnlichen Kanzel predigten. Durch seine drollig-kernigen und urwüchsigen Reden

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Page 1 of 14
Date: 06.06.1913
Physical description: 14
Christlichsozialen sind eine -eigene Spezies aus dem Troß des christlich sozialen Heerbannes, Gesinnungsbustarde, denn sie sind christlich nur dort, wo sie es sein müssen, und national, wo es vonnöten ist. Christlich sind sie in erster Linie in der Aus übung der Nächstenliebe. Beweis: Die ständi gen persönlichen Anflegelungen Andersdenken der ohne Unterschied der Parteizugehörigkeit. Längst hätten wir in Tirol den Frieden, wenn die das wirkliche Christentum vertretende Kon servative Partei in Tirol

schimpfender Christlichsozialer. Wenn die „Nachrichten' als Sprachrohr der christlichsozialen Partei in Lienz sich so in dieser journalistischen Rüpelei weiter entwickeln i wie bis jetzt, so werden sie das eine sicher er- i reichen, daß wir auch in Tirol ein christliches ^ „Wastl-Organ' erhalten, für jene Leser, die ! sich wie die Schreiber des Blattes, gerne ! im Unräte wälzen. Wir nehmen auch kei nen Anlaß ihnen dieses billige Vergnügen zu stören. Seitdem jedoch die Tiroler Christli^z?- alen

ihr deutsches Herz entdeckt haben, liegt die Sache etwas »anders. Hinter diesem Deutschtum lauert der Verrat am Volke. Ein Zusammengehen mit den Freiheitlichen und Nationalen gegen die Sozialdemokraten und Juden bedingt Kompromisse um Mandate. Allein sind heute in Tirol die Christlichso zialen in den Städten nicht mehr imstande zu siegen. Sie brauchen Waffenbrüder. Die Kon servativen sind für sie schwer zu haben, also der Versuch mag anderswo glücken. Daher ihr Volkstum. Die Macht im Lande

. Geld gibt Macht, das wissen sie alle, die den christlichsozialen Katechismus in Tirol kennen und nicht umsonst sagen wir auch heute: Noch ist die Stunde nicht gekommen in Tirol Hand in Hand zu gehen, noch ist das christlichsoziale Deutschtum Pflanz und eitel Plunder, noch ist die freiheitliche Sache nicht so schlecht bestellt, daß wir die Hand zum Frie den jenen reichen, die nichts anderes in Wort und Schrift verfechten als Haß, Rachsucht und Verleumdung. Jeder überzeugungstreue und ehrliche

So zialdemokrat ist uns lieber, als ein sich christlich sozial geberdender, politischer und völkisch hin terhältiger Till-Eulenspiegel. Politische Rundschau. Sesterreick-Ungarn. Die Trennung Vorarlbergs von Tirol. Bekanntlich hat der Vorarlberger Land tag beschlossen, auf die Trennung der politi schen Administration Vorarlbergs von Tirol und die Schaffung einer eigenen Landesstelle hinzuarbeiten. In Ausführung dieses Be schlusses erschien am M. Mai beim Minister- Präsidenten der Landeshanptmann von Vor-

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Page 1 of 4
Date: 28.09.1919
Physical description: 4
gefertigten Antrag zum Beschluß: Der verfassunggebende Landtag von Tirol erblickt in dem von der Nationalversammlung der deutsch-österreichischen Republik angenom menen sogenannten Friedensvertrage mit den alliierten und assozierten feindlichen Staaten eine unerhörte Vergewaltigung des Landes Tirol. Dieser Friedensver trag greift über die Vereinbarungen des Waffenstillstandes vom 3. November 1918 hinaus und steht mit den feierlich verkündeten und von allen feindlichen Staaten als Frie densgrundlage

Willen der gesamten Bevölkerung auseinander gerissen. So wurden die heuchlerischen Re densarten vom Selbstbestimmungsrecht der Völker, vom Schutze der kleinen Nationen Lügen gestrast und diese unerhörte Gewalt tat wurde von den BeKämpfern des Mili tarismus noch mit strategischen Gründen zu rechtfertigen gesucht. Vor Gott und det Welt bekundet der verfassunggebende Landtag von Tirol, daß er nicht ruhe« und raste« wird, bis diese Schändung Äer Freiheit des Lan des wieder gut gemacht ist und sich Norden

und Süden des Landes in ge meinsamer Staatlichkeit zu friedlicher Kulturarbeit vereinigt habe« werde». Der verfassunggebende Landtag von Tirol verwahrt sich gegen den im Friedensver trage unternommenen Versuch, durch papie rene Paragraphen die Zusammenfassung aller deutschen Stämme Mitteleuropas vereiteln zu wollen und betrachtet das Anschlußverbot als einen Angriff auf die Freiheit Tirols und seine verfassungsmäßigen Rechte. Nach der Ueberzeugung des Landtages stellt sich nach dem furchtbaren Zusammen

bruche des Staates, dem Tirol früher angehört hat, gerade dieser Zusammenschluß zu einem mit der nötigen Selbständigkeit der Teile ausgestatteten demokratisch-republika nischen Staatsganzen, das frei von imperia listischen Zielen, aber auch frei von den Fesseln wirtschaftlicher Sklaverei mit den anderen Kulturvölkern in friedlichen Wettbewerb tritt, als eines der ersten Mittel zur Aufrechter haltung des Kulturlebens und des wirtschaft lichen Aufstieges in Europa dar. Der verfassunggebende Landtag

O e st e r r e i ch, der dritte Punkt be trifft den Bericht des Finanzausschusses über Errichtung einer Landesbank. — Um 3 Uhr nachmittags trat der Ernährungsaus- schuß und der Ernährungsbeirat zu einer Sitzung zusammen. Ein Bundesland Tirol. An anderer Stelle berichten wir über die Spaltung in der Tiroler Volkspartei hinsicht lich der Frage des Anschlusses an Deutschland, die ja augenblicklich nicht zur Erledigung.steht«.. aber niemals aus dem Auge verloren werden darf, so wenig wie die mit ihr in Zusammen hange stehende

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