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Lienzer Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 09.05.1942
Physical description: 6
, die der Kamera Gelegenheit gibt, möglichst viel von der Athmofphäre um Wien, von dem Hu mor und Leichtsinn, dem Herz und Gemüt des Wieners einzusangen. Wir erleben auf der Leinwand die Wandlung, die der reu- ßische Graf Wollersheim, ein in den streng sten Formen des diplomatischen Dienstes aufgewachsener Mann, der eine bezaubernde Wienerin geheiratet hat, in den überschäu menden Bezirken wienerischer Lebenslust und in der Gelöstheit der zauberhaften Kon greßstadt durchmacht. Unter den Darstel lern finden

, Berufsjäger, wurde mit Agnes Oberlojer, Schnei derin, beide aus Leifach, getraut. kam«m vcm It.SK k>l (Z»l. Mv k 37 „Mary? — Sie ist krank, und mit Kranken spricht man liebevoll, Glaube doch, was ich dir sage, Moni. Du bist die erste Frau, die mich gelehrt hat, daß ich ein Herz habe.' Mund an Mund, Auge in Auge hatte er diese Worte gesagt. Lieber Mund, geliebte Augen! Sie konnten nicht ltigen. und das junge, klopfende Herz, das vertrauende Antwort gab, würde nicht enttäuscht werden. Mo glaubte dem Manne

, daß Eifersucht oder Neid mir den Blick trübe. Du hättest auch nicht auf mich gehört. Mein Herz hast du nicht angenommen, und das deine wirfst du dem andern hin, der nicht weiß, was für eine Kostbarkeit du ihm damit schenkst. Er wird es nehmen und zerbrechen, wenn er des Spieles über drüssig geworden ist, oder wenn — was der Himmel verhüten möge — auch du eines Tages krank und elend in einem Sana torium liegst Ich liebe dich, Mo. Nie werde ich aushören. Sich zu lieben. Im Sommer werde ich in mein kleines Haus

ziehen und auf dich warten. Ich weiß, das ist nicht sehr männlich und heldenhaft, und die Vernunft sagt mir, daß ich alles Denken und Sorgen um dich aufgeben iollte Aber das Herz ist eigensinnig, Mo, es hält an dir sest und glaubt, daß du mich noch einmal brauchen wirst. Was wäre die Welt ohne Treue und Verläßlichkeit? Wie viele Menschen müßten verzweifeln und zugrunde gehen, wüßten sie nicht irgendwo ein Herz, das ihnen offensteht. Und wenn es auch nur das Herz eines Freundes ist' Mttiq rief

habe ich noch: Vertraue Roxa nicht zu sehr Laß Kopf und Herz immer zusammen urteilen, wenn Du vor wichtigen Entscheidungen stehst. Eine einzige, kopflose Stunde hat schon viel Unheil in der Welt verschuldet, und eine Frau hat mehr zu bewahren als nur ihr Herz.' Wolf Wittig verschloß den Brief. Ob Mo verstehen wird, was seine Sorge ihm zu sagen einge geben hatte? Bei der Nachmittagsprobe erzählte ihm ein Artist, daß der Clown Aogo ebensalls nach Turin verpflichtet worden sei. Er arbeite im gleichen Programm

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Lienzer Zeitung
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Page 23 of 28
Date: 21.08.1909
Physical description: 28
, ergriff die Hand der vor mir Sitzenden und ließ die Geliebte einen iefen Blick in mein so volles, so unsäglich liebendes Herz werfen. Sie hörte mich schweigend an, nur der leise Druck ihrer zit ternden Hand, der Blick, der mich traf, als ich zu Ende war, ver raten mir, daß meine Liebe erwidert wurde. Aber umsonst harrte -ch auf das ersehnte ,Ja^, ihre Lippen blieben stumm; und als ich in sie drang, mir zu antworten, stürzten die Tränen aus ihren Augen, sie riß sich los und eilte ins Haus

auf dem Herzen trage.' Der Doktor entfaltete den Brief und las: „Mein Gustav! So laß mich Dich nennen, Du mein teurer Geliebter, dessen Bild ewig und unauslöschlich in meinem Herzen ruht! — Hast Du doch selbst mir das Recht gegeben, Dich also nennen zu dürfen, und mein Herz macht Gebrauch von diesem Rechte, — ach, daß es auch meine Lippen dürsten! — Wohl hattest Tu recht, als Du sagtest, unsere Seelen seien füreinander ge schaffen, und eine würde nur im Glücke der anderen das eigene Glück finden! O, wie gern

wäre ich Dir ans Herz gesunken, an jenes treue, gute Herz, welches ich ganz durchschaut und liebge wonnen habe! — Doch das Schicksal ist hart, unerbittlich tritt es zwischen uns und ruft: Laßt ab, ihr Toren, die ihr ein Glück erträumt, welches euch die Wirklichkeit nie geben wird! — Sieh, Gustav, wäre ich reich wie Du, hätte ich geachtete Eltern und den Ruf einer ehrbaren, züchtigen Jungfrau, jubelnd würde ich hineilen zu Dir und Dir zujauchzen: Da bin ich, nimm

mich hin, Dein will ich sein auf ewig, wie auch ich Dich halte und nimmer von Dir lasse! Höre mich und verdamme mich nicht. Du kennst mein Herz, es liegt vor Dir wie ein aufgeschlagenes Buch, in welchem jede Seite Dir sagen wird, daß ich ehrbar, sittsam und tugendhaft bin. — Doch die Welt, die böse, böse Welt urteilt anders, in ihren Augen findet der Ruf eines Schenkmädchens keine Gnade, um so weniger, wenn die Arme das Kind eines Diebes und Selbst mörders ist. — Was kann sie dafür, daß ihr Vater sich verging

, daß sie im Waisenhause erzogen wurde? Sie muß es büßen, und nun sprich, was würde Dein Vater, der strenge, an den Bor urteilen seines Standes so fest Hangende Regierungsrat, sagen, wenn Du ihm eine Schwiegertochter ohne Rang, ohne einen ge achteten Ramen, ein Mädchen aus dem Volke brächtest? Ich kenne Dein edles Herz, weiß, daß Du auch gegen den Willen des Vaters dem Mädchen Deiner Wahl treu bleiben und mit diesem gern Armut und Sorge teilen würdest, und deshalb will ich es so weit nicht kommen lassen, will entsagen

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Lienzer Zeitung
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Page 19 of 24
Date: 10.07.1897
Physical description: 24
„Du lieber, guter Mami. Ich wußte, daß Dein Herz den Vater wie ehemals liebt und Du nur meinetwegen den Versöhnuugsplau nicht gleich gut hießest. Mit doppelter Hoffnung ziehe ich zum Vater, da Du uns begleitest. Der liebe Gott wird seinen Sinn erweichen, und reicher noch an Freuden, als wir hinauszogen, werden wir heimkehren.' „Ich wollte. Du redetest wahr, Martha,' seufzte Kurt. „Ein Liedchen will ich schreiben, mit dem unsere Hedwig Papa zum Geburtstag gratulieren soll.' „Unb

Augen blickten keck und unschuldsvoll in die Welt. Geraden Weges schritt die liebliche Kleine auf Robert Gerwig zu, 'ah ihm lächelnd in die Augen und plapperte dann nach Kindesart.- „Zu deinem heut'gen Wiegenfeste Wünsch' ich von Herzen dir das Beste Nnd biete als Geschenk dir dar Mein kindlich Herz, mein Augenpaar, Die Locken hier, mein ganzes Ich O, lieber Großpapa, nun sprich! Willst du die kleine Hedwig halten? — Sieh, meine Händchen will ich falten Und bitten dich i ,O, sei doch gut, Verstoße

nicht dein eigen Blut.' In Gerwigs Augen drangen Thränen. Als aber die Kleine knterfprach: „Auch ein Gruß aus fernem Land Wird durch mich dir zugesandt. Der Gruß, getränkt mit Liebe schwer, Von deinem Kinde kommet er. Dein Sohn, er fragt am heut j^en Tag: ,O Bater, lieber Bater, sag', Dein Herz, hat's ganz vergessen mich?' Ach, teurer Großpapa, s» sprich Doch endlich das Bersöhnungkwort. Weis' mich, dein Enkelchen, nicht fort.' da konnte der grollende Greis sich nicht mehr halten; lant schluch zend hob

er das kleine Mädchen auf seinen Schoß und drückte es an seine Brust, als ob er es nie wieder von sich lassen wollte. Des Kindes Augen, Locken, Wangen und Lippen bedeckte er mit Küssen. „Mein Engel, mein alles,' schluchzte er. „Dich soll ich weg weisen? Kind meines Kurt, komme an mein Herz. An Dir, Du holde Unschuld, will ich gut zu machen suchen, was ich an meinem Sohne gefehlt. „Deinem Vater aber will ich heute noch Kunde geben von dem Glück, das Dein Erscheinen mir bereitet hat, und ihn bitten

verbarg schluch zend sein Gesicht in den dunkelblonden Locken seines Kindes. Es war ein Bild, wie es ergreifender nicht gedacht werden kann. — Allmählich löste sich der Bann, den Schmerz und Freude um die Herzen gelegt hatte, und nun schloß Robert Gerwig auch Martha, seines Sohnes Gattin, in die Arme und bat sie, zu vergessen, was er einst gesagt.' „Zu vergessen, lieber Vater, habe ich nichts,' sprach Martha sanft und ihm zärtlich die Wangen streichelnd. „Ich wußte, daß das Herz bei jenen Worten

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Page 24 of 26
Date: 07.12.1901
Physical description: 26
erwartete und ängstlich und beunruhigt durch das Fenster blickte, wenn er einmal nicht Pünktlich zur erwarteten Zeit eintrat. Wochenlang hatte der Kansmann von Kasan seine Besuche im Hause Matwe- jeffs fortgesetzt; er wurde als unentbehrlicher Gast, ja mehr noch, fast als Familienglied betrachtet; mit innigster Freude bemerkte er, wie er sich täglich mehr der Neigung seiner angebeteten Na talie versichert halten durfte, und ein unzweifelhaftes Glück vor Augen, beschloß er, dem holden Mädchen sein Herz

, seine heilig sten Gesühle zu erschließen. — Die gewohnte Stunde war längst vorüber, an welcher der er sehnte Besuch regelmäßig erschien. Natalie war niedergeschlagen, und sinnend stand sie am Fester, sinnend, warum Wohl heute der Freund nicht erschienen; ihre blauen Augen schweiften melancholisch die Straße hinab, aus der er herzukommen pflegte, aber ihr Harren war vergeblich — der Erwartete kam nicht. Es war ein eigen tümliches Gefühl, welches sich in ihr Herz einschlich; er hatte es ja versprochen, heute

zu kommen, und doch — ach, wo blieb er nur? — wie preßte eine unheimliche Angst ihr Gemüt! wie schlug ihr Herz so bang, und doch mußte sie sich alle Mühe geben, all diese in ihr aufstürmenden Gefühle zurückzudrängen; denn eine ehr furchtsvolle Scheu gebot ihr, auch den Ihrigen gegenüber die wahren Regungen des Herzens zu verbergen. Sie fühlte sich so beklommen, so unruhig; es fehlte ihr ja alles —, er, den sie wirk lich liebte, und sie liebte zum ersten Male in ihrem Leben; die erste Thräne sehnender

sie sich zu sammeln und die Spuren des Kummers zu ver wischen; Strahlen der innigsten Freude glitteu über ihr schönes Antlitz; ihr Mund lächelte wieder und ihr Herz schlug plötzlich nicht mehr so bang; — war er doch bei ihr! Und wie trat er heute so verklärten Auges ihr entgegen! So war er ihr noch nie erschienen. Was hatte das alles zu bedeuten? — „Täusche ich mich nicht.' sagte betroffen nach der ersten Begrü ßung der eingetretene Gast, „so entdecke ich Spuren von Thränen in Euren schönen Augen; ich bitte

zu geben, als auch seinem Sinn für eine glückliche Häuslichkeit zu genügen, sah er sich bald wieder nach einer zweiten Lebensgefährtin um, und bereits hatte sich sein Herz entschieden, als, nur um der altherkömmlichen Sitte zu entsprechen, der Tag der Brautschau ausgeschrieben wurde. Tausende von Kerzen strahlten in dem prachtvollen Audienz saale des Kreml ihr blendendes Licht; entzückende Musik ertönte durch die weiten Räume, und die seltensten Pflanzen und Tropen gewächse im köstlichste» Blüte»flor

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Lienzer Zeitung
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Page 19 of 24
Date: 26.10.1901
Physical description: 24
.Erika!' rief die Kranke aus dem Nebenzimmer, und Erika eilte zu ihr. Der Arzt seufzte tief auf, schüttelte sorgenvoll das graue Hailpt und folgte ihr langsam. Es ward Abend und Kurt ließ sich nicht mehr sehen. Erika saß im letzten Tagesschein am Fenster und starrte hinaus. Von fern sah sie den gewaltigen Transportwagen voriiberschwanken, der, was bisher ihre Welt gebildet hatte, mit sich führte — ein schwerer Druck legte sich auf ihr Herz; war das ihr Glück, das dort davonzog? Fast schien

es so. Sollte sie wirklich versuchen, von Kurt zu erbitten, was sie für ihr natürliches Recht ansah? Mußte sie ihm denn wirklich folgen, wenn er hinter ihrem Rücken über sie verfügte, ohne zu fragen, ob auch sie mit dieser Wendung der Dinge einverstanden sei? Und wenn er wirklich das Recht dazu hatte, wie konnte er es nur über das Herz bringen, sie so zu quälen — nur nm seines momentanen Behagens willen. Er liebte sie doch Wohl nicht so, wie sie ihn — nein, nein, er liebte in ihr eben dieses Behagen

. Ob sie auch ihrem schwindenden Glück galten? Erika stand im Gärtchen ihrer Wohnung und schaute durch das Fenster in die wüsten, leeren Räume hinein — so wüst sah es auch in ihr aus, und wer war schuld daran? Ihr eigener Manu. Da stand er neben ihr — er mußte in der Nähe gewesen sein und sie gesehen haben. „Nun, Erika! Bist Du zur Vernunft gekommen?' Das kalte Wort traf sie ins innerste Herz — erkältend, was sie mit Mühe an warmen Worten, die sie ihm sagen wollte, zu sammengesucht hatte. „Kurt,' hob sie zögernd

an, „ich suchte Dich, um Dich noch einmal herzlich zu bitten.' O, wie schwer ihr die Worte fielen. „Um Dich herzlich zu bitten.' Wieder eine Pause. „Sei gut, Kurt, und laß mich hier,' kam es überstürzend von ihren Lippen. Aber die Worte klangen weder demütig, noch bit tend, man hörte ihnen den Zwang an, der sie hervorgerufen hatte. Erika fühlte es selbst, und ihr Herz zog sich vor Angst zusammen. O, die unglückselige Scene am Mittag. Wenn sie nicht gewesen wäre, wie anders hätte ihre „herzliche Bitte

, wenn die Angst als greuliches Nachtgespenst zur Thür hereintritt und den erregten Sinnen die Dinge des wirklichen Lebens in gräß licher Verzerrung im Spiegelbild der eigenen Phantasie zeigt, der kennt sie nicht, die stumme Qual der Menschenseele, die jedem Nerv seine Spannkraft nimmt uud das gequälte Herz vorahnend tausend fach empfinden läßt, was das Schicksal Böses im Schoß trägt. Nicht umsonst singt Goethe: Wer nie die kummervollen Nächte Auf seinem Bette weinend saß, Der kennt euch nicht, ihr himmlischen

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Page 23 of 28
Date: 17.04.1909
Physical description: 28
plötzlich bleischwer auf ihre Glieder legte, so hüllte sie den zarten, fröstelnden Körper in eine dicke Reisedecke, klappte die schirmende Hülle vor das grelle Licht, kauerte sich in die Ecke und schlief sofort ein. Das Glas Glühwein, das die Mutter ihr vor dem Mschied noch eigenhändig bereitet, mochte das Seinige dazu beigetragen haben. — Ach, hätte die schöne Schläferin geahnt, wie bitter unrecht ie dem Manne tat, dem ihr liebendes Herz gehörte, er würde ihr !etzt im Traume nicht als ein so treuloser

, was damit zusammenhing, das wollte er ihr alles eingestehen und genau erzählen. Sie würde es nicht msplaudern und vorurteilsfrei darüber urteilen, ihn nicht ver stoßen wie die große Welt. Da kam denn nun der Baron und erzählte ihm von seines Töchterleins Reise. „So gehst du morgen aufs Schloß, mag es aufdringlich scheinen oder nicht. Du mußt sie noch einmal vorher sehen', befahl Ernst sein liebendes Herz. Aber es follte anders kommen. „Sie übernehmen morgen den Tagesdienst, Herr Leutnant von Kellern, da Oberleutnant

draußen er kennt er in der vermummten Gestalt dort in der Ecke natürlich das Mägdlein, nach dem sein Herz sich sehnt, nicht sofort. (Fortsetzung folgt.) Sonnenschein. OstererMlung von Rorma Stengels. (Schluß.) Milse!' stammelte Fred. „Nicht, ich bin dumm, Fred? Immer gleich Tränen. Und ich will dir das Herz doch nicht auch noch schwer machen. Ich möchte doch so gerne, daß du wieder glücklich, wieder sröl - lich wirst. Laß den Sonnenschein ein in dein Herz und es wird

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Page 25 of 26
Date: 10.12.1904
Physical description: 26
ist ihm ein reicher Lohn für den zwischen den Rosen verborgenen sunkelnden Stern. „Ein wohlfeiler Dank!' bemerkt der Freund mit gutmütigem Spott; als er aber sieht, wie ernst es Dr, Wehming mit seiner Absicht ist, der Künstlerin Herz. Hand und Vermögen anzu tragen, bemüht er sich doch, durch eindringliche Vorstellungen denselben von seiner, wie er ohne Umschweise sagt, törichten Idee abzubringen. Umsoust! Die nächste» viernndzwanzig Stunden befestigen in dem jungen Assessor so seinen Entschluß, steigern

den Wnnsch, die schöne Geralda für immer an sich zu fesseln, so daß er kaum die Zeit zu erwarten vermag, zu ihr zu gehen und um ihre Liebe zu werben. — Endlich, heftig erregt, leicht beklommenen Herzens, begibt er sich zu ihr. „Fräulein Sarnow? Ja, sie ist zu Haus. Ich bitte.' Die Juugfer führt ihu in ein elegant ausgestattetes Zimmer. Immer banger wird ihm zumute — das Herz klopft ihm zum Zerspringen — sein Antrag kommt ihr sicher unerwartet — «och kein Wort des Geständnisses seiner Liebe

. Ein par alltägliche Redensarten herüber nnd hinüber, dann aber faßt der junge Doktor Mut und tapfer auf sein Ziel zugehend, erklärt er iu heiße«, leidenschaftlichen Worten seine Liebe und legt ihr sein Herz und Vermögen zu Füßen. Mit immer sich steigernder Erregung hört sie ihm zu — seine leidenschastlichen Worte versetzen sie in sichtliche Bestürzung — wiederholt öffnet sie die Lippe», seinen Redestrom zu unterbrechen — aber was soll sie sagen? Jetzt hat er zn Ende gesprochen — zärtlich

nicht traue« zu dürsen. „Verheiratet?!' stößt er endlich hervor, „und das halten Sie so geheim? — Sind vor der Welt Fränlein Sarnow! Rauben ewem vertrauensseligen Mann sein Herz, nn? sich hinter seinem Rücken lustig zu machen?' „Nicht doch, lieber Freund,' erwidert sie, als die hestige innere Erregung den Doktor nicht weiterrede» läßt, „das ist ein unge rechter Vorwnr^; habe ich Ihnen nicht dadurch mein besonderes Vertrauen gezeigt, daß ich Sie in mein Geheimnis eingeweiht habe?! — So schauen

Sie nicht, was Sie mir soeben versprachen!' „Verlassen Sie sich ganz auf meine Diskretion. Nun aber verraten Sie mir auch, wer es ist'?' „Mein Mann! Sie wollen seinen Namen wissen: Robert Billach, der Juwelier.' her verschneite Keg. inen Weg in schöner Zeit Zah ich hier durchs Grün sich winden, '^Wintersturm hat ihn verschneit, 5Aund ich soll ihn nicht mehr finde». Fuhrt' er nicht zur Liebsten hin? Bin ich ihn nicht oft gegangen? Damals war so leicht mein Siun, Und es glühten Herz und Wangen. tiber mir die Lerche sang Hoch

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Lienzer Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 17.09.1941
Physical description: 6
für die Bimpfnitzer; und Heinz sagt, stolz lächelnd, seine Mit wirkung zu. Er ist noch nicht überall so gesucht. Dazwischen kommen immer wieder diese kleinen elfenbeinfarbigen Briefe aus Jugo slawien voll Zärtlichkeit. „Geliebter', schreibt Trixi und hat Herz klopfen dabei, „denkst du auch, heute um diese Zeit in sechzehn Tagen sind wir schon Mann und Frau.' Und dem Empfänger, Heinz Kuppelweger, wird langsam angst und bange dabei. Ein mal kommt ein großer Karton. Der Cut vom Schneider aus München. Georg schnei

. Heute kämpfe ich um Dein Leben, um das Leben unseres Volkes. Schon damals vor 25 Jahren trug Dein Mann, mein Vater, den grauen Rock und Du konntest den Schmerz nicht verbergen, der Deine Seele überschattete und Dein Herz unruhig schlagen ließ. Heute bin ich Soldat! Heute sind meine Brüder Soldaten! Heute sind meine Ka meraden Soldaten, mit denen ich aufwuchs, heute sind alle Männer Soldaten! Wir ste hen in einer Front, Dir, Mutter, das Le ben zu erkämpfen, das Du für den Fort bestand der Nation

fünfmal eingesetzt hast. Wenn ich auch nicht daheim bin, so kenne ich doch Dein Gesicht, sehe es vor mir, heute und in allen Tagen dieses Kampfes, es ist das Gesicht mütterlicher Liebe zu ihrem Sohn. Dein Herz weilt auch jetzt wieder an der Front mit allen Segens wünschen, die Du für unser Volk bereit Haft, die aus Deinem mütterlichen Herzen wachsen, wie ich als Glied diefes Volkes aus Deinem Herzen wuchs. Ich weiß, daß Du keinen größeren Wunsch hast, als daß Deine Söhne bald zu Dir zurückkehren

, daß alle Söhne zu ihren Müttern zurückkehren, gesund an Leib und Seele. Aber ich iveiß auch, daß Dein verstehendes Herz die Größe unserer Zeit erkennt. Männer braucht unsere Zeit, die aufrecht stehen zum Kamps für die Freiheit vom Joch der plutokratifchen Unterdrückung. Wir führen jetzt diesen Kampf und die Entscheidung, und ich weiß, ich sehe es vor mir, daß über Schatten des Schmerzes, die über Deinem Ge ficht liegen, die stolzen Strah len der Freude ziehen, daß Dein Sohn dabeifein darf im Schick

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Page 3 of 8
Date: 21.05.1941
Physical description: 8
sein Herz. Ein toller Gedanke kam ihm. Er rief sie so gleich an. „Bitte?' Willi murmelte einen unverständlichen Na men: „Sie haben sich um die Pslege meiner Kinder beworben. Ihr Brief gefällt mir. Haben Sie Kenntnisse dafür?' „Etwas praktische Kenntnisse durch die Be treuung der Kinder meines Vetters', sagte sie, „aber ich stehe ganz allein, ich liebe Kinder und sehne mich nach ihnen.' „Es ist mir dringend', antwortete er, „kann ich sogleich noch zu Ihnen kommen? Ich möchte Sie in Ihrem Heim sehen

sie ihn nicht, doch schien ihr sein Äußeres und seine Art sogleich sympathisch. Willi folgte ihr in das Zimmer. Sie bot ihm einen Platz und setzte sich selber. Er sah sich um, sah sie an. Das Herz schlug ihm stark. Und weil er schwieg, leitete sie endlich die Besprechung ein. „Wieviel Kinder sind es?' „Das weiß ich noch nicht.' Sie sah ihn verständnislos an. „Wie? Ich glaubte, es handele sich um Ihre eigenen Kinder?' „Das hoffe ich sehr', sagte er und neigte sich verbindlich gegen sie. Da wurde sie mißtrauisch

Herz, und als sie auf sah, blickte sie gerade mitten hinein in die strahlenden, braunen Augen des HerrnPieficke, die sie seit jenem Tage oft genug verfolgt hatten. „Brigitte!' rief übermütig der Direktor Piesicke und war plötzlich nur noch der glück- >MMIIMIIIMIIIIII»IIIU»IIMMMI»NII»IMMM»MMMIIMIIIMIU»MMNMIII»M»IMI»I Und Nieder zieht der Pflsg seine Mlhes Von ^ossf pogrii? Schon als unsere Vorfahren ihren schweren und ihnen allein eigenen Räderpflug, den die Römer und Slawen damals

wollte bei ihm nicht abreißen. Aber schon am folgenden Morgen enthielt die Postmappe einen dicken Brief für Egon. Als Absender stand Ruths Name darauf. Ihm fetzte das Herz aus in freudigem Schreck. Und dann laß er und vergaß die Welt um sich her. Ein Brief voll innigster Liebe war es, so, wie sie ihm noch niemals geschrieben hatte. Ein Bild der lachenden Ruth lag dabei, das er in heißer Aufwallung an die Lippen drückte. Das Wichtigste aber war ein ausführliches Schreiben aus einer deutschen Kolonie in Argentinien

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Page 3 of 8
Date: 28.05.1941
Physical description: 8
sein Postensoldat verstummt war. Dem Leutnant war die Gruppe aufgefallen. Er zwirbelte seinen Schnurrbart und trat heran. Der Korporal meldete ihm den Tatbestand in soldatischer Kurzheit. So ein Fall war auch dem Leutnant noch nicht vorgekommen, er war noch jung und hatte zu Hause eine sehr besorgte Mutter, die Sache griff ihm ans Herz. Er forderte die Betträgerin freund lich auf, mit ihm zu kommen, und geleitete sie. nicht ohne iyr den Packen durch zwei Soldaten tragen zu lassen, zum Hauptmann

sein. Wir wußten jedenfalls von nichts. — Wie kamt Ihr nur darauf?' „Ich bin doch feine Mutter', sagte sie lächelnd. EmlZ 6M65 Vrsut Ich weiß ein Herz — das an den Zelsgesladen Des hohen Nordens für die Heimat wacht. Ich weiß ein herz — das auch aus sernen Pfaden In Liebe an mich denket, Tag und Nacht. In Schnee «nd Eis — gelreu dem Fahneneide, Den einst du schwurst für Volk und Vaterland, Stehst du mit deutschen Brüdern Seit' an Seite Zum Kamps, der um die Heimat ist entbrannt. Dir gilt mein Eruß! Dir gilt

. Vor den Frauen braucht man ja in unserem Alter nicht mehr zu warnen.' „Ich denke erst jetzt mein Leben zu be ginnen, Professor', entgegnete Mr. Wyatt ernst, ohne in das Lachen Professor Röchlins einzustimmen. „Sie haben meinen Körper von innen nach außen gedreht. Jetzt müssen Sie einmal mein Gehirn begutachten. Ich liebe nämlich ein Mädchen.' „So, so', sagte Professor Röchlin, ernst werdend. „Ich denke, bei uns in Deutschland ist hierfür das Herz zuständig.' „Mag sein', gab Mr. Wyatt zur Antwort. „Ich liebe

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Page 7 of 12
Date: 28.12.1940
Physical description: 12
zu ihr gewesen. Auch wenn sie mit ihm allein war, blieb er ganz Kavalier. Der Vater schien ihn ins Herz geschlossen zu haben. Er behandelte ihn wie einen eigenen Sohn, zumindest besser als seine Tochter. Manchmal wurde Resl so gar ein wenig eifersüchtig. Sie wußte eigentlich nicht warum. Dann sollte der Abschied kommen. Jetzt erst merkte Resl, daß sie den jungen Freund, den Willibald, recht gern gewonnen habe. Ob er ihr mehr sein konnte als Hans? Aber zu dumm solche Gedanken. Sie ge hörte doch zu Hans und zu keinem anderen. Der Abschied

, je mehr strengte sich die kleine Resl an. O, sie machte sich Vorwürfe über Vor würfe, daß sie heute den Kaffee zu fpät fertig hatte, daß die Semmeln nicht ge strichen und die Schuhe nicht fein genug poliert waren und fo übertraf sie sich selbst in ihren hausfraulichen Pflichten. Willibald sah das alles und er glaubte, seine Frau wolle sich ihm aufdrängen. Er liebte seine Frau, aber sein Herz blieb verschlossen, er konnte ihr seine Zuneigung, seine Verehrung, seine Liebe nicht mehr so sagen

ihm zu rückgeschrieben hätte ...und Willibald be trieb die Scheidung. Nicht etwa, weider von seiner Frau frei werden follte, o nein, er liebte fie ja, nur weil er sie zutiefst kränken, weil er ihren Stolz brechen, sie zum Nach geben zwingen wollte. Aber es kam alles anders, als Willibald vorausgerechnet hatte. Resl hatte die Scheidung angenommen, denn ihr krankes Herz zagte, mit einein Manne weiterzuleben, der sie nie verstehen würde. Als Willibald das Gerichtsgebäude ver ließ, war er frei. Aber auf seiner Seele lag

er ge rungen und weil sie erkannte, daß er über den Zwiespalt seines Herzens, über seine unglückliche Veranlagung nicht Sieger wer den konnte. Resl kannte nur noch ein Ziel: ihr Kind. Ihm wollte sie leben, für es arbeiten und sorgen. Kaum genesend, nahm sie eine Stelle an, um für sich und das Kind Brot zu haben. O, es wurde ihr imanchmal bitter schwer, aber sie nahm ihr Herz in beide Hände, sie wollte das Leben meistern, sie hatte ja ein Ziel. Zwei Jahre lang hatte sie gearbeitet und gedarbt

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Page 23 of 24
Date: 23.08.1902
Physical description: 24
ich Deinen Schatz erst sehen. Bringe ihn mir hierher, wenn die Sitzung beendet ist.' Rosette ließ sich das nicht zweimal sagen. Ihr Herz schlug vor Freude bei dem Gedanken, daß es ihr vielleicht gelingen werde, den jungen Grasen, zu dem sie sich so seltsam hingezogen fühlte, zu retten. War es Liebe? Sie wagte nicht darüber nachzudenken, sondern beeilte sich, Autoiue die Uniform eines republikanischen Soldaten zu verschaffen. Alsdann führte sie ihn zu dem Präsi denten, der sie bereits erwartete. Zum Glück

vor dem Präsidenten. Doch sie blieb schweigsam und preßte die Hand aufs Herz. Warum mußte der Mann, den sie liebte, ein Graf seiu nnd eine so weite Klnst sie von ihm trennen? Unweit der belgischen Grenze machten sie Halt. „Sie sind nnit geborgen, Herr Graf,' sagte Rosette, „mein Pflegebruder wird Sie noch eine Strecke begleiten und ich werde ihn hier erwarten. Sie können ihm ruhig vertrauen, er bringt Sie in Sicherheit.' „Was liegt mir an meiner Rettung ohne Dich, Rosette!' unter brach Autonie sie ungestüm

und einzige Liebe erwärmte ihr das Herz, das in den Fesseln ihrer unbefriedigenden Ehe so kalt, so öde geworden war. Spitze in Häkelarbeit. Die Grundlage der Spitze bildet ein schmales Bündchen; an einer Seite behäkelt man dasselbe mit Stäbchen, gefolgt von je 1 Luftm., je 1 Picot des Bändchens übergehen; an der anderen Seite arbeitet man die Bogen folgender maßen: 7 f. M. in 7 Picots des Bandes, 1V Luftm., zurückgreifend anschlinge» an die 2te der 7 f. M.; den Bogen mit 15 f. M. behäkeln

. Wie die Abb. veranschaulicht, schlingt man bei dem Ar beiten der folgenden Zacke das erste Picot an da- letzte der vorhergehende». Zu stehn in frommer Eltern Pflege, Welch schöner Segen für ein Kind! Ihm sind gebahnt die rechten Wege, Die vielen schwer zu finden sind. Ludwig UHIand. Die Geisterwelt ist uicht verschlossen, Dein Sinn ist zu, dein Herz ist tot. Auf, bade Schüler, unverdrossen, Die ird'fche Brust im Morgenrot! Goethe. Spar, wenn du liebst, des Mundes Hauch Und brauch ihu nur am rechten Orte

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Page 22 of 24
Date: 16.12.1905
Physical description: 24
war, sie seiner Mntter ans Herz zu legen, gestattete sich Moritz, den Ton gegen sie anzuschlagen, den eine iuuere Stimme ihm diktiert vom ersten Moment ihres. Sehens au. „Ich liebte dich auf den ersten Blick, Marie!' sagte er, ihre Hand fest in der seinen haltend. „Mein Herzblatt, willst du die Meine werden?' „Ja, Moritz,' flüsterte sie zurück. „Du stahlst mir mein Herz, ! als du mir das deiue gabst!' Und ihre Arme schlaugeu sich sest uud treu um den starken Mann, der fortan den Inhalt ihres Lebens ausmachen

, wo hier bnnte Blumen blühten uud lustige Falter darüber hiuflogeu — wo leichte Mädcheufiiße durch die grüne Wiese eilten, uud liebe Hände die Blumen zum Strauß wanden? Wie lange ist das her! Ihn dnukt es eine Ewig keit. — So kalt uud erstarrt wie diese öde Fläche ist jetzt seiu Herz, in das doch der Frühling mit so wonniger Gewalt einge zogen war. — Dort drüben unter jener großen Buche war's, wo er sie, von der die Frenndinueu schwärmte» und jedermann im Städtchen mit Liebe und Bewunderung iprach

seiner Liebe ahnte, das wnßte er freilich nicht, und noch weniger, was sie fiir ihn empfand. Er war eine tiefe, verschlossene Natur, gewohnt, seine Gefühle den Blicken der Welt zu entziehen, selbst denen der besten Freunde. So kam anch jetzt kein Wort über feine Lippen, wenn auch sein Herz jubelte vor Seligkeit, uud nur das glückliche Ausleuchten der sonst so ernsten Augen, wenn der Schritt der Geliebten erklang, sprach eine gar beredte Sprache. Uud andere hatten diese Sprache verstanden. Der herzliche Ton

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Page 26 of 32
Date: 26.09.1908
Physical description: 32
ihr die bebenden Knie den Dienst, und mit einem stöhnenden Laut sank sie zu Boden. Großer Gott, so sollte sie ihn wiederfinden! — Aber sie mußte sich fassen, durfte sich nichts merken lassen, wenn ihr das Herz auch noch so weh tat bei dem, was sie sehen würde. Mit übermenschlicher Gewalt erhob sie sich und schritt auf den Wagen zu. Da sah sie eine Gestalt darin sitzen, in sich zu sammengesunken und unbeweglich, wie schlafend. Elisabeth tat einen Blick unter den breitrandigen Hut, der das Gesicht be schattete

er seinen Zustand? Da er noch nicht zu ihr sprach, ergriff sie seine Hand und fragte sanft: „Leidest du?' „Jetzt nicht, — nicht mehr. Nur müde bin ich, ach, so müde!' „Mein Eberhard! O, daß ich mit meinem Leben deine Ge sundheit erkaufen könnte!' Da zog ein Freudenstrahl über sein bleiches Gesicht. „Mir ist, als sei ich schon unter der Erde gewesen — es war so lange dumpfe Nacht um mich, doch nun, da ich dich sehe, scheint die Sonne wieder ein wenig. Bleibe bei mir!' Wie zog sich bei dieser Frage ihr Herz

, daß Elisabeth in ihrer engelgleichen Güte, wenn sie seine Hand annähme, auch den Hilfsbedürftigen als liebes Familienmitglied mit Sorgfalt umgeben werde. Der Unterschied der Jahre kam ihm jetzt nicht mehr so gewaltig vor wie im letzten Sommer. Die traurigen Erlebnisse am Schlüsse ihrer Reise hatten in Elisabeths Gemüt tiefen Eindruck hinterlassen, der sie um Jahre gereift erscheinen ließ. Würde seine ehrliche, treue Liebe nicht end lich ihr Herz heMWen-usd Pürde «icht Mch^j^U^wach Gewicht fallen

, als sie mit dem jungen Mädchen oben angelangt war. „Was du mir zu sagen hast, kannst du mir morgen mitteilen. Heute ist uns beiden der Schlaf nötig.' 5- 4- Allein gelassen, hing Elisabeth ihren Gedanken nach. Der sonnige Traum ihrer Liebe stieg wieder vor ihrer Seele auf. Jede einzelne Phase durchlebte sie nochmals mit greisbarer Deutlichkeit. Da wurde es ihr immer klarer, daß die äußere Macht seiner Per sönlichkeit vielleicht den geringeren Anteil daran gehabt, daß sie Eberhard ihr Herz zu eigen geben gemußt

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Page 26 of 32
Date: 11.04.1908
Physical description: 32
und da bereits in Übermut auszuarten drohte. Ferdinand stellte den Kameraden seinen Freund vor. „Äh, gratuliere,' schnarrte Prinz Richard, ein blutjunger Ritt meister von nicht üblem, aber etwas zu blasiertem Äußern. „Haben sich da nicht nur mit Ihrer Heldentat das Ritterkreuz mit Schwertern verdient, sondern zweifellos auch gleich das Herz der liebreizenden Tochter unseres liebenswürdigen Wirts erobert.' Diesen Witz begleitete er mit einem schallenden Gelächter, in das verschiedene Herren wie auf Kommando

uns die Kriegerschar nicht. Gehen wir dorthin.' Dieser Vorschlag Ferdinands fand Beifall. Wilhelm schritt neben Agnes voran, Ferdinand aber wußte es so einzurichten, daß er mit Fritzchen, die heute sein von edlen Regungen geleitetes Herz in ihrer natürlichen Anmut ganz und gar erfüllte, ein gut Stück hinter den beiden blieb. O, er hätte das reizende kleine Geschöpf küssen und immer wieder küssen mögen, er liebte die Waldfee, darüber war er sich in dieser Stunde vollkommen klar geworden. Und da er, trotz

in Aussehen und Wesen gerade so war, wie sie sich einen Mann vorstellte, dem sie einmal ihr Herz schenken könnte. Er hatte so etwas Besonderes, er unterschied sich von all den auf dringlichen Kavalieren, die sie bei Hofe und hier in der Einsamkeit belästigten, trotzdem er nicht von Adel war, so vorteilhaft, daß sie ihm volles Vertrauen schenkte. Auch sah er nicht übel aus. Die hellen, geistvollen grauen Augen, die hohe, weiße Stirn, das braune, dichte Haar, der flotte, aufwärts gebürstete Schnurrbart

aber fühlte sie sich als schwaches, besiegtes Mädchen. Dieser Mann, der Freund ihrer Kindheit, hatte ihr stolzes, hartes Herz erobert. „Äh, guten Tag! — Pardon, wenn ich störe!' schnarrte da — ein widerlicher Mißton, — plötzlich eine Stimme. Der Schloß herr stand vor der Laube. „Ferdinand — der Herr Oberst von den Ulanen hat bereits zweimal nach dir gefragt! Die Herren kamen vor einer Stunde! — Du vernachlässigst ja ganz deine Kameraden! — Herr — Ober leutnant, ah, auch hier! —Agnes, ich glaubte

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Page 14 of 19
Date: 20.04.1901
Physical description: 19
sehr zurückhaltenden Gesellschafterin, aber Lilh empfand ein so brennendes Verlangen, ihr Herz auszuschütten, daß sie sich, in Ermangelung einer anderen mitfühlenden Seele, an Min Paget wandte. Diese besand sich im Mnsikzimmer, an der Orgel sitzend und in einem Notenhest blätternd. Voll Ungestüm warf Lily sich in ihre Arme, in eine Flut von Thränen ausbrechend. „Was ist geschehen, Lilh?' rief Miß Paget überrascht. „Warum so verzweifelt?' „O, es ist furchtbar!' schluchzte das Mädchen. „Können Sie es nicht ahnen

nur an die Gegenwart zu denken,' war die rasche Ant wort, „und die Vergangenheit zu vergessen! Nnd willst Du mit Erfolg in dieser Welt bestehen, Lilh, so mußt Du vergessen, daß Du ein Herz hast!' Sie stieß das Mädchen fast ungestüm von sich, sprang auf und trat ans Fenster. „O Miß Paget,' ries Lily, ihr verwundert nachschauend, „wie Sie mich erschrecken! Ich habe Sie nie so sprechen gehört!' Die Gesellschafterin beachtete diese Worte nicht; sich wieder zu Lilh wendend, fuhr sie erregt fort: „Du bist ein Weib, Lilh

, aber durch Dein Herz wirst Du nie zum Glück gelangen! Im Gegen teil, — es wird Dir nur Schaden bringen, wenn es Dich dazu verleitet, an die Lüge zu glauben, die man Liebe nennt und den Männern zu vertrauen, die doch nur unsere Feinde sind und die Liebe als Waffe gebrauchen, uns zu verderben.' Betroffen hörte Lily diesem leidenschaftlichen Ausbruch zu, dessen Grund sie sich nicht zu erklären vermochte. Miß Paget lenkte aber bereits wieder ein. „Verzeih, Lily, ich vergaß einen Augenblick meine Rolle. Was wolltest

ratest Du ihn, so ist Deine Zukunft gesichert, und Du wirst nicht den Versuchungen und Kümmernissen der Welt ausgesetzt sein, denen Du vielleicht nicht gewachsen bist.' Sie schloß das Mädchen in ihre Arme, und einen Kuß auf Lilys Stirne drückend, murmelte sie: „Es laueru zu viele Ge fahren da draußen, vor denen ich Dich bewahrt sehen möchte. Darum sage mir, mein liebes Herz, daß Du Lord Tulwarren hei raten und — den anderen vergessen willst!' „Ich will es thun,' erwiderte Lily mit versagender Stimme

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Page 18 of 24
Date: 11.05.1901
Physical description: 24
Schlucker, der weder Vermögen noch Titel besitzt, folglich ist Philipp eine viel bessere Partie, und ich mag meiner Wege gehen — nicht wahr?' „Wie grausam Du bist, Tonh!' stöhnte Lilh. „Du brichst mir das Herz! Laß mich gehen!' Und sich gewaltsam aufraffend eilte sie dem Hause zu. Antonh folgte ihr langsam. In seinem Inneren tobte ein wilder Sturm, und bittere Gesühle erfüllten sein Herz. „Der Traum ist ausgeträumt,' murmelte er vor sich hin, „und es ist vielleicht besser, ich habe die Wahrheit gleich

meine Liebe zu Lilh gestanden. Sprich Du, Lilh?' wandte er sich an das junge Mädchen, das abwechselnd errötete und erbleichte. „Sage omn, daß, was auch geschehen sein mag, wir uns wirklich geliebt und Treue geschworen haben. Wie, Du schweigst? Bist Du so falsch, oder bin ich zu unwürdig, als daß Du mir ein Wort gönnst, nachdem ich Dein Herz besessen habe?' „Ich erlaube Lilh nicht, Dir zu antworten!' rief die Gräfin zürnend. „Keine Silbe, Lilh, hörst Du?' . „Den Mund kannst Du ihr verschließen,' gab Antonh

auf gebracht zurück, „aber ihr Herz wird doch für mich sprechen. Und Dir, Philipp, sage ich vor allen, daß Dn ein Verräter bist! Du. wußtest es ganz genau, daß ich mich als den Verlobten Lilian Ospreys betrachtete; trotzdem hast Du Dich zwischen uns gedrängt und sie Dir mit Mamas Hilfe erkauft.' „Schweig' und geh' ans meinen Augen!' unterbrach ihn die Ladh zornbebend. „Ich gehorche Dir, weil Du meine Mutter bist,' erwiderte Antonh, sich gewaltsam beherrschend, „aber darum beschwöre

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Page 24 of 30
Date: 13.11.1897
Physical description: 30
schürte. „Ich erinnere mich nicht, je ein schöneres Mädchen gesehen zu haben,' antwortete Anton. Edelwolf stieg das Blut heiß zu Kopfe. Sein bebendes Herz flüsterte ihm bereits eifersüchtige Befürchtungen zu. „Welches Glück, daß Du gerade noch zu rechter Zeit dazu kamst, sie aus den Händen eines Hallunken zu befreien.' „Ja, Gott sei Dank!' stimmte der Maler aus tiefstem Herzen bei, und da Roser ausstand, um zu gehen, erhob auch er sich. Als jener ihm zum Abschied die Hand schüttelte, sah

er ihm wieder mit demselben prüseuden Blick ins Gesicht, wie schon einmal, und als er die Thüre hinter sich geschlossen hatte, seufzte er schwer. Nach dem Diner hielt sich das junge Mädchen fast immer an der Seite ihres Vaters. Anton Roser weidete sich an ihrem Anblick und fragte sich, ob ihm das Herz mit der Vernunft durchgehen wolle, denn nicht allein Jofephas liebliche Erscheinung, sondern auch ihr anmutiges Wesen, ihr Lächeln übten einen wunderbaren Zauber auf ihn aus, und als eine milde Stimme an seiner Seite zu ihm sagte

; er hat alles für sich und wird ihr Herz gewinnen.' „Aber nicht ihre Hand,' fiel Rosalie mit Nachdruck ein. „Herzen gewinnen und heiraten ist ein gewaltiger Unterschied. Was schadet es, wenn sie sich in ihn verliebt, wenn ihr das Herz pocht und hämmert, bis es bricht? Es sind schon andere Herzen in dieser traurigen Welt gebrochen, und das ihre wird nur die Zahl um eins erhöhen. Was liegt daran? Ihr Geld, nach dem Sie streben, mein Freund, wird er mit ihrem Herzen nicht gewinnen.' Bernard biß sich auf die Lippen. „Ueberlassen

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Page 22 of 28
Date: 21.08.1909
Physical description: 28
schenke bestritt ich von unserem Überflüsse, und du weißt ja, wie glücklich mein Herz ist, wenn es dir eine kleine Freude be reiten kann.' „Lieber, guter Bruder!' rief Emma, ihn in ihre Ärme schlie ßend, „du wirst einmal sehr glücklich werden!' „Meinst du?' erwiderte August. „Wer weiß, ob nicht das Gegenteil deiner Behauptung eintritt; zur Ehe gehören zwei, und es fragt sich noch sehr, ob ich, wenn ich überhaupt eine Lebens gefährtin finde, eine gute Wahl treffe. Ich bin in dergleichen Sachen

, jungen Mannes, der einem Elegant ähnlicher sah als dem armen Teufel, welchen der Doktor in dem Schellenden ver mutet hatte. August erhob sich und blickte dem Fremden einen Augenblick forschend ins Antlitz. „Alle Wetter!' rief er erstaunt, „bist du's wirklich? — Gustav v. Raaven? — Komm in meine Arme, alter Junge, und sei herz lich willkommen!' Er drückte den Freund an seine Brust und zog ihn dann neben sich auf das Sofa. „Diese Dame ist meine Schwester, und der Herr hier' — fuhr er zu Emma gewendet

, daß ich Sie jetzt verlasse, Sie sind heute mittag unser Gast, so hat also die Hausfrau doppelte Pflicht in der Küche zu erfüllen.' „Sapperlot,' nahm Gustav das Wort, als die Tür hinter dem Mädchen ins Schloß gefallen war, „du hast eine hübsche Schwester, August; wäre mein Herz noch frei, ich glaube, die Rühe deiner Schwester würde seiner Ruhe gefährlich sein. Doch jetzt zu uns. Wie geht's dir? — Frisch, gesund und rüstig bist du noch, Ge sundheit und Lebenslust leuchten noch wie damals, als wir Stubengenossen

mir immerfort im Sinne liegt, und ich weder Ruh' noch Rast finde, solange mein Wunsch, sie wiederzusehen, unerfüllt bleibt? — Du weißt ja, welchen Eindruck das hübsche, lebhaste Mädchen auf mich machte, als wir zum erstenmal in jener Weinschenke einkehrten und sie uns den feurigen Burgunder kredenzte. Wir betrachteten damals leider diesen Eindruck als einen augenblicklichen, schnell wieder verschwindenden, an dem nur die Sinne, nicht aber das Herz Anteil hatte. Wir täuschten uns beide. Ich war töricht genug

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Page 15 of 20
Date: 03.11.1900
Physical description: 20
mit der ihren; ihr war's, als könne sie ihn nicht von sich lassen. „Bleib' nicht zu lange!' bat sie leise. Er schaute sie halb freudig, halb verwundert an. „Ich will mich möglichst beeilen, liebes Herz,' versicherte er lächelnd, „aber sag', ist es Dir wirklich lieber, wenn ich hier bin?' Herr Michael trat zu den beiden; er wollte dem Bruder einige Aufträge nach der Stadt mitgeben. „Erkundige Dich doch einmal nach Deinem Schwager,' be merkte er in seiner rücksichtslosen Weise, „man spricht davon, daß er nach Art vieler

ist!' Starr und stumm hörte sie ihn an; ihr Blick suchte nur Traugott. Dieser war rasch zur ihr getreten. „Aengstige Dich nicht so, Liebling,' bat er zärtlich, „es war unverantwortlich von Michael, Dich in solcher Weise zu erschrecken. Sei ohne Sorge, alles wird wieder gut werden, ich will als eiu Freund und Bruder an ihm handeln.' Sanft leitete er sie zum Sofa. „Ruhe Dich ein wenig, armes Herz,' sagte er bittend, „ich will Vallh zu Dir schicken — quäle Dich nicht mit unnötigen Sorgen

der Schwägerin legend. „Ist Charlotte zu Hause?' frug Klara Margarete unschlüssig; sie fühlte, daß jede Zerstreuung eine Wohlthat für sie sein würde. „Nein, nein, sie macht Besuche in der Stadt,' beruhigte Va lerie; sie begann seit einiger Zeit Klara Margaretens Abneigung gegen die Schwägerin zu verstehen. Es war ein wundervoller Maitag. Lichter Sonnenschein lag über dem prächtigen Garten, Fliederduft durchzog die Luft, und die Vöglein sangen lustig im Gesträuch, aber das alles machte das Herz der jungen

Frau doppelt schwer. „Ich bin so müde, Vallh, laß mich ein wenig ruhen,' bat sie und sank matt auf die Bank unter einem mächtigen Kastanien bäume nieder. Valerie setzte sich neben sie und verfertigte Kränze und Ketteil aus den Fliederblüten, welche die Kinder ihr brachten. „Die hängen wir Onkel Traugott an die Thür, wenn er wieder kommt,' schlug Kurt vor und Hildchen fand den Plan ganz reizend. Klara Margarete seufzte leise. O, wie ihr die harmlosen Wort: ins Herz schnitten! Valerie streichelte

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