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Lienzer Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 17.02.1945
Physical description: 4
N. M.S.GZZ. Z^Z.SZ?l.S LIN A L L c tt I L D VOk kunk IAttkLn VON c A k I. Z A n s L k I. L Wakrkaktig, auks Adsckieclnekmen katts ick's damals ganz und gar nickt adgsss- k«n; im Osgsntsil. Wenn in jsnsn lstztsn ?ag«n vor msinsr Adrsiss irgend sin gutsr Sskannt«r sckon die ttand zückts und an- kud: „Also dann lsd' wokl, gell und . . .' 6 <l NN unterdrück ick allsmal: „Adsr was källt dir ein! Wir s«kn uns ja nock. Un6 sck1i«Llick . . . üd«rkaupt . . . Und sckon var ick ausgsrisssn. Als man mick

scklisk- lick zu einer Adsckisdskeier nack Dork 'kirol einlud, spazierte ick allein nack Lckönna, setzte mick in dis Lonne und sali nack kls- ran hinunter, Und just damals spürte ick's zum ersten Klais: Lrst ganz keik, dann eiskalt, jsdssmal mit so einein kleinen Stick an der linken Leite, und überdies nock so ein v/ässeriges kkmmsrn vor den Aug«n. „Nanu'. denk ick destürzt, „sollten das am Lnds g>ar Absckisdsgskükls sein?' Wart' einmal: Woran katts ick denn ei- gsntlick soeden gedackt

? ... 5a so, ein- tack, dak das da unten kleran ist. Weiter eigentlich nickts. klöckstsns, dak so ungs- käkr seit dem Dreikigjäkrigen Krieg all meine Vorkakren da unten — oder nickt weit davon — gslsdt und geardsiist, ge- lackt und gemeint Kaden und dak nun . . . 51a ja, so üdsrklüssigs Dinge kalt. Wie man sie so cisnkt. Nickt der ksds wert. Bäcker- lick. Zur Adlsnkung las ick nock einmal ganz genau meine amtlicks Linderukung nack l.ienz durck, dann sprang ick au! und rannte lustig pksiksnd das Stüokl« Oakl kinunter

, sind sie weg. Ader so ungekalten sie auck über Störungen zu sein scksinsn: Dort, wo niemand vorbeikommt, dort bleibt die Lidsckss justamsnt nickt. Orad wie kleine, scksue klädcksn . . . ttallo! Da sitzt ricktig sine Srusnz. Lang wie ein jungss Krokodil und grün wis ein I^zubkrosck. 5a ja, ick weiL sckon: Lei Lrekm ksikt du Lmaragdsidsckss. Und weil du au! kreisrsküken gskst, kast du dir einen ganz besteckend kimmslblauen kopk zugelegt. Du eitler l'ropt . . . Ssll, ick weik alles von dir? . . . Lo, und nun macken

wir wieder einmal das alte Spisl mit dem Nock, kennst du es nock? Oanz vorsicktig rücke ick ikr die glän- zsnde Lpitze meines Ltockes vor dis Nase, und im Nu ist das ?rackttier vom kopk dis zur Lckwanzspitze ganz Neugier. Ick takre langsam mit der Ltockspitzs die klauer entlang, die Qruenz züngelnd im- mer dickt dakinter ker . . . Tin kurzes ^d- gleiten der Spitz« ... die Srusnz wackt aut und ist mit einem Latz im rasckelndsn Ixiud versckwunden. Ick lacke wis sin Lckuldud und . . . nanu, was stickt mick denn da sckon

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Lienzer Zeitung
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Page 26 of 32
Date: 27.03.1909
Physical description: 32
er sich über ihn und küßt ihn, heiß und wild, als wollte er ihm sein Leben einhauchen. Da endlich schlägt Kurt die Augen auf. Matt, kraftlos, fragend blickt er um sich. Bruno aber reißt ihn aufs neue an sich. Und aufs neue küßt er ihn, heiß und innig. Und nun erwacht auch Kurts Bewußtsein. „Bruno,' sagt er ganz leise und sieht den Bruder mit mattem Dankesblick an,— „ach, du, Bruno!?' — Dann schwindet das Bewußtsein wieder. Endlich, endlich kommt die erste Hilfe. Der Försterknecht mit einem Schlitten ist es. Und ganz

, ganz hinten kommen nun auch schon andere. Schnell wird Kurt, eingehüllt in Decken und in Tüchern, unten auf Stroh gelegt, in den Schlitten gepackt. Und dann geht's zu rück zum Oberförster. Bruno aber verschwindet sofort im Wald. Im wilden Galopp rennt er dahin. Nicht um die Welt möchte er jetzt einen der an deren sehen! Oder gar Worte des Dankes hören! Immer schneller und schneller rast er dahin. Nichts von Nässe, nichts von Kälte merkt er. Sein Herz schlägt so froh und so warm wie noch nie

, und seine Seele jubelt förmlich, denn es ist wie eine Zentnerlast von ihr gefallen, — er ist seit langer, langer Zeit zum erstenmal wieder ganz froh und ganz glücklich und ganz frei. In wenigen Minuten hat er sein Gehöft schon erreicht. Entsetzt und angstvoll starrt ihn alles an. Niemand begreift, was geschehen ist. Und Fräulein Berta steht da wie vom Schlag gerührt. Er aber winkt allen fröhlich zu. „Ganz schnell, aber auch ganz schnell, einen heißen, strammen Grog!' — Und dann ins Bett. „Aber niemand, wer

heraus. „Ich. Onkel KlanS. Bitte mach mal auf.' „Tut mir leid. Geht nicht.' „Aber warum denn nicht?' „Weil ich im Bett liege und schwitze.' Onkelchen wollte wütend werden, aber sein Humor siegte. — „So ein Schlingel! Das sah ihm wieder mal ganz ähnlich! Sich einfach jedem Dankeswort zu entziehen! So ein Dickkopf.' „Hast du denn wenigstens einen Arzt geholt?' fragte er besorgt. Und lachend klang es heraus: „Wozu denn einen Arzt? Einen strammen Grog Hab ich geschluckt

,' sagte sie leise, „wie danke ich unserm Schöpfer, daß er dich gerettet hat!' Und ihre alten guten Augen schwammen in Tränen. „Und Bruno,' flüsterte er leise, „ihm, ihm habe ich ja so viel zu danken; wäre er nicht dagewesen, wer weiß, was dann aus mir geworden wäre.' Stumm nickte sie ihm nur zu. Ja, ja, wer hätte das wohl dem Bruno zugetraut: ein ganz unberechenbarer Mensch war er doch; von jetzt an würde man ihn nun doch mehr ins Haus ziehen müssend Auch Onkel Klaus und Grete kamen ans Lager

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Lienzer Zeitung
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Page 27 of 32
Date: 19.08.1911
Physical description: 32
jetzt in dem stillen Städtchen, im Heideland! S. Endlich war eine Nachricht von Max eingetroffen, ein Brief, der Jens Petersens Adresse trug. Tarin bat er reumütig um Ver zeihung, nannte sich selber einen Schurken und verlorenen Sohn, und versicherte auf sein Wort, daß er seinem erbärmlichen Dasein ganz gewiß durch eine Kugel ein Ende machen würde, wenn er nicht noch einen Schimmer von Hoffnung hätte, doch noch etwas zu erreichen und seine schwere Schuld einmal sühnen zu können. Er würde in den nächsten Tagen

aber zerfloß fast in Tränen. Sie konnte diese nackte Wahrheit nicht glauben, nicht begreifen. Ihr Max, ihr Stolz, ihr alles auf der Welt, nannte sich selber einen Schurken und hatte alle seine und ihre Luftschlösser mit eigener Hand zerstört. Was würde der arme Vater sagen? Ach, der durfte vorläufig überhaupt noch nichts davon erfahren. Es ging ihm nämlich ganz und gar nicht gut. An seine Rückkehr nach Heidemark war vor läufig noch nicht zu denken. Die Frau Bürgermeister saß zu dieser Stunde, wie immer

, wenn sie keine Gesellschaft hatte, neugierig auf ihrem Thron am Fenster und kritisierte die Leute. Edith einmal abzulösen in der Pflege und Unterhaltung ihres Gatten, der Gedanke lag ihr ganz fern. Dabei klagte und stöhnte sie doch bei jeder Gelegenheit über ihr schweres Los, über die große Mühe, die sie wegen des Kranken hätte. Plötzlich reißt sie ihre sehr beweglichen Mauseaugen weit auf und läßt den goldenen Klemmer, um besser sehen zu können, von der Nase rutschen — sie bediente sich desselben eben lediglich

, um würdig und gelehrt zu scheinen —, denn da steht ein langer, hagerer Mann von ganz seltsamem Aussehen. Er hat ein leder- farbenes Gesicht mit struppigem Bart und ein paar unheimliche, große, kohlschwarze Augen, trägt einen mächtigen schmutziggrauen Schlapphut und einen Anzug, wie er hierzulande nicht modern ist, wie sie ihn aber als Kind drüben in Amerika bei Trappern und Farmern gesehen zu haben glaubt. Jetzt nimmt der Mann seine kurze Schifferpfeife aus dem Munde, spuckt auf die Straße und fragt

dieser hochachtbaren alten Dame, und wäre es noch heute, wenn mich eine abscheuliche Person, die Kammerjungfer Bianka Smith, nicht verdrängt hätte. Dieses Fräulein, das von ganz einfacher Herkunft ist, wußte sich dermaßen bei ihrer Herrin einzuschmeicheln, daß sie schließlich von ihr wie ein eigenes Kind gehalten wurde. Es war oft genug auch von Ihnen, verehrte Frau Sommerfeld, die Rede, jedoch nie im guten. Ihre Tante haßt Sie wie die Sünde — verzeihen Sie meine Offenheit —, und nannte Sie ein herzloses, gemeines

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Lienzer Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 30.04.1941
Physical description: 8
der Gatens lag in der alten, geschnitzten Wiege, die Mamsell Marthel vom Boden her untergeholt und mit weißem Mull und Spitzen duftig ausgekleidet hatte. Elisabeth ruhte erschöpft in ihren Kissen, ein glückliches Lächeln um den Mund. vr. Ruth Deinert, die junge Arztin, die zu Eli sabeths schwerer Stunde gekommen war, rief Bodo herein, daß er seinen kleinen Sohn begrüße. Er trat an das Lager seiner Frau: „Mein Geliebtes, was hast du gelitten', sagte er ganz still, als er die junge Mutter blaß und matt

daliegen sah. Aber Ruth lachte: „Unsinn! Das ist ja längst vergessen. Lise freut sich schon auf das Schwesterchen für unfern Sohn.' Elisabeth blickte erschrocken zu ihr hinüber: „Du hast gut reden, dir tut's nicht weh — Sie schloß müde die Augen. Da krähte neben ihr ein quarriges Stimmchen auf, und Eli sabeth lächelte schon wieder. Sie erwiderte den sanften Druck, mit dem Bodo ihre Hand umfaßte: „Aber', sagte sie ganz leise, „ich möchte doch noch gern ein paar Kinder haben — „Siehst du, ich wußte

! — Aber', schloß sie, „unsere Heldin braucht jetzt Ruhe. Bitte, junger Bäte,, ich werde Sie rusen, wenn Lise wieder Audienz erteilt.' Damit öffnete sie ihm freundlich lachend, aber unmißverständlich die Tür. Ge horsam schritt Bodo hinaus. Ruth schloß die Vorhänge, rückte der Wöch nerin das Kissen bequemer und setzte sich dann ganz still in das Nebenzimmer. Da pochte es leife. Sie öffnete, vor ihr stand der alte Baron. Er trat auf Zehenspitzen zu ihr ein: „Fräulein Doktor, wie geht es meinem Enkel

? — Ist er auch wirklich ganz gesund?' flüsterte er hastig. „Ein Prachtjunge, Baron. Ein ganzer Gaten natürlich! Sowie Lise aufwacht, zeige ich Ihnen den Stammhalter. Jetzt', sie hob bedauernd die Schulter, „jetzt muß Ihre Schwiegertochter unbedingt Ruhe haben.' Er versuchte noch, durch die offene Tür einen Blick auf die Wiege zu werfen, aber unbarmherzig schob Ruth ihn sanft dem Aus gang zu. Dann versicherte sie sich, daß Eli sabeth eingeschlafen war, streifte den Kittel ab und ging wenige Minuten später

den Schubtransport oder trug er sich mit schlimmeren Absichten: Ich ziehe in Ragusa ein, Das Meer reflektiert den Sonnenschein; Ich reflektiere aus das Geld vom Vater, Auf der Post schon beginnt da» Theater. I^ems Mt». Dann geh ich klopfen. Ich brauche Moneten, Und stückweis geht der Mut mir flöten, Ich klopfe, bis der Ekel mich packt, Bis zur Tragödie letzten Akt. t^em» »ist». Daß die Sachsen ulkige Käuze find, weih ganz Europa, der unsere aber hat das Leben besonders originell aufgefaßt: Gibt Dir das Leben

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Lienzer Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 28.01.1942
Physical description: 6
Seite 4 — Folge 8 „Lienzer Zeitung' Mittwoch, 28. Jänner 1942 Von Soläat Ln^elbert Lccli, !.ien? Ginsatzort, Jänner 1942. Brausend und stöhnend fegt ein rauher Winterwind, aus Nordnorwegen kommend, über die schneebedeckten Muren und treibt ganze Wolken von feinen, winzigkleinen Kristallkörnchen vor sich her. Tannen und Nichten, ganz nahe unserer Stellung, rau schen so vielsagend und geheimnisvoll, als hätten sie sich heute was ganz besonderes zuzuflüstern. Unwillig schütteln

soll, ganz besonders schön mit frischem Tannengrün geziert. In der Ecke dieses geräumigen Bunkers steht ein Tannenbaum, groß und stolz, wenn auch mehr als bescheiden in seinem Schmuck. Ginige Lichtlein, Engelshaar und Weih- nachtskugeln bilden seine ganze Dekoration, und doch hat an ihm ein jeder seine kind- liche Freude, die vielleicht tiefer ist, als die manch anderer Menschen, die vor prun- kenden und von Schmuck strotzenden Bau- men stehen. Gemütlich, an einer primitiven Weihnachtstafel versammelt

der Neöner wörtlich fort, „fern der Heimat feiern müssen, so haben wir trotz- dem, wenn nicht goldne, doch silberne Weih- nacht. Denken wir ganz besonders in diesen Stunden an unsere Kameraden an der Front im Osten. Hart auf hart kämpft ein jeder dieser Helden, welche Diamanten er- lesenster Güte im zwanzigsten Jahrhundert sind, Tag und Nacht, Stunde um Stunde, Geschützdonner und todbringendes Blei sind ihre Weihnachtsgrüße, Behaglichkeit und Nuhe, Gemütlichkeit und Unterhaltung sind ihnen fremde

Begriffe,- Strapazen und Ge- waltmärsche sind an der Tagesordnung. Sie kennen nur eine Parole und die heW „Vorwärts'. Gin leiser Gedanke an sie wird rms mit dem Schicksal einiger- maßen aussöhnen und stillen Schmerz, heimliches Leid vergessen lassen. Wenn in der Heimat das „Stille Nacht' verklungen, dann liebe Kameraden glüht hier bei uns ein kleines Nubinsteinchen ganz dunkelrot auf und sagt uns, unsere Heimat hat ihre ganze Liebe uns auf den Weihnachtstisch gelegt, all' unsere Lieben sind in Gedanken

bei Uns.' Gs ist ganz still geworden. Jeder Käme- raö sitzt ganz in sich gekehrt auf seinem Platz. Wo Mögen ihre Gedanken weilen?? Obwohl Soldaten von strammer Mannes- zucht und eiserner Disziplin, schimmert manches Auge feucht und über manch rauhe Wange rinnt heimlich, ganz verstohlen ein Tränlein. An diesem- Tränlein liegt ein Meer von Liebe, ein Strom von Sehnsucht nach der Heimat, nach Frau und Kind, nach den Eltern. Zwei Kameraden in Stahlhelm zünden feierlich die WeihnachtSlichter an Unsere bauerliche tcke

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Lienzer Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 29.06.1940
Physical description: 10
würde. Als er Bodmers anklingelte, tönte ihm aus dem Apparat Lores frische Stimme ent gegen, die ihm meldete, daß Eva augenblick lich nicht da sei, aber bald wiederkommen würde. Noch ganz erfüllt von dem soeben mit Jens Erlebten, erzählte er Lore davon. Er fand so großes Verständnis und so reise und vernünftige Ansichten bei dem jungen Geschöpfchen, daß er sich darüber wunderte. Soviel warmes Empfinden und Zartgefühl klang aus all ihren Fragen nach Jens. So viel wollte sie von ihm wissen und hören, und dabei fand

sie zwischendurch immer mal ein liebes, tröstendes Wort für ihn selbst. Sie versprach, alles, was er ihr für Eva auf trug, getreulich auszurichten und zankte ihn beinahe aus, weil er Eva bitten ließ, sie solle jetzt besonders lieb und rücksichtsvoll zu Jens sein. „Aber, Onkelchen, das ist doch überhaupt ganz selbstverständlich, wie kannst du nur darum bitten! Eva wird doch jetzt ihren armen Bräutigam mit doppelter Liebe umgeben, nicht wahr?' Das Gespräch zwischen Vater Gasteiner und Lore dauerte sehr lange

er jetzt für schwere Stun den durchkämpfen, nachdem er erfahren hatte, was ihm geschehen war. Ganz unwillkürlich falteten sich die schlan ken Mädchenhände wie zum Gebet. Ein tiefer Ernst beschattete das junge Gesicht. Ganz in ihren Gedanken eingesponnen, saß Lore da. Sie hörte die Glocken, die den Mittag einläuteten, vernahm das Summen der Bienen, die über den blühenden Sommer- bluinen im Garten hin- und herflogen, und das leise Rauschen der Bäume. Irgendwoher klang leises Zirpen und Singen von Vogel stimmen

ist das doch, nicht wahr?' „Eva, wenn man semanden lieb hat, so richtig lieb, ist das alles doch ganz egal.' „Nein, nein, denn trotz aller Liebe sieht man doch, was hübsch oder häßlich aussieht. Was machst du denn für erschrockene Augen, wenn ich das sage, du dummes Dingelchen!' „So etwas darfst du doch gar nicht denken, Eva, und nicht wahr, du mußt es niemals den armen Jens fühlen lassen.' Wie beschwörend faßte Lore Evas Hand: „Versprich es mir!' Erstaunt sah Eva die Schwester an und löste ihre Hand aus der von Lore

Worte, ich weiß schon ganz genau, was du sagen willst, Lore. Ich höbe aber keine Lust, mich mit dir zu zanken. W« war da« übrigen«? Du saatHt vorhin, mein Schwiegervater hgbe dich ein geladen mitzukommen, wenn ich ihn besuche. Das ist mir sehr angenehm! Ich langweile mich sträslich bei jedem Zusammensein mit dem alten Brummbär. Der alte Philister liegt mir nun mal nicht, und jetzt nach dem Unglück mit Jens ist er überhaupt ungenieß bar geworden.' „Ist das ein Wunder, Eva? Er sorgt sich um Jens

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Lienzer Zeitung
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Page 27 of 32
Date: 27.02.1909
Physical description: 32
er weiter. Nach und nach schwand auch der letzte Groll, denn das Bild der jungen Frau erstand wieder vor ihm. — Ja, er interessierte sich für sie! Und es war ein ehrliches, tiefgehendes Interesse! Das war ihm gerade jetzt ganz klar. — Er hatte sie im Frühling nur ein paar flüchtige Augenblicke lang begrüßen können, aber schon dies kurze Wiedersehen hatte genügt, ihm zu zeigen, daß aus dem tollen Mädel, an dem er damals vor fünf Jahren eindruckslos vorüber gegangen, nun ein entzückendes Frauchen geworden

war, für das man sich wirklich begeistern konnte. Und deshalb war er hoch beglückt, als sie nun so plötzlich wieder angekommen war. — Mochte der alte poltrige Onkel sie noch so streng bewachen, es Würden sich schon Gelegenheiten genug finden lassen, sie wieder zu sehen! Und diesmal sollte sie ihm nicht so schnell entschlüpfen, dafür wollte er nun schon Sorge tragen! — Voll von froher Hoff nung sah er der Zukunft nun entgegen. — Nicht so der alte Klaus. Der machte sich jetzt doch ganz ernst haft Sorge um seine heimlichen

waren. Deshalb erwiderte sie nun scherzend: „Onkelchen, eigent lich bist du doch noch kein ganz guter Frauenkenner. Sonst müßtest du wissen, daß du durch eine Warnung gerade erst mein Interesse für Kurt zu wecken verstanden hast. Gerade das Verbotene reizt uns Frauen ja am meisten!' Da bekam der alte Knabe wirklich noch einen ganz roten Kopf und sah sie einen Moment beinahe hilflos an. . . . Wahrhaftig! sie hatte recht! Da war er ja ein netter Tölpel gewesen! Was Schönes hatte er in seinem blinden Eifer

und nagte noch immer tief an ihm. Aber so wollte er denn nun wenigstens einen Glücklichen im Hause haben. Und deshalb unterstützte er den Plan der Schwester. Der Glücklichste von allen aber war Kurt. Gerade das Hindernis des Onkels hatte erst seinen Mut enge feuert. Und mit zarter Aufmerksamkeit, mit leise aber sicher wer bender Kraft näherte er sich nun der jungen Frau, die ihn mehr und mehr entzückte, je länger er ihr gegenüber saß. Freundlich und mit ganz heimlichem Lächeln nahm Frau Grete

die Huldigungen hin. Die ganze überaus liebenswürdige Auf nahme, die man ihr bereitete, tat ihr wirklich wohl. Wenn schon sie keinen Augenblick verkannte, daß sie von jetzt an zwischen zwei Feuern stehen würde: drüben Onkel Klaus mit seinem Eheplan, und hier das Geschwisterpaar, das ihr den Kurt zugedacht hatte! Unwillkürlich mußte sie leise lächeln als sie das bedachte. Aber sie war doch nicht beherzt genug, um an den Ausgang dieses Wett» streites denken zu können. Nach zwei angenehm verplauderten, ganz

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Lienzer Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 13.08.1941
Physical description: 8
bleibt ihnen unverborgen. Nun find acht Wochen Sommerferien angebrochen. Acht Wo chen Sommerferien in einem KLV.-Lager sind aber etwas ganz anderes als acht Wochen Ferien daheim in Groß-Berlin. Diese acht Wochen Sommerferien müs sen daher ganz anders ausgewertet und erlebt werden. Was aber wäre näher gelegen, als auf Fahrt zu gehen, um dieses schöne Kärntner Land kennenzulernen. Ausflüge an den Weißenfee bei Greifenburg und an den herr lichen Wörther See wurden allen Teilneh mern

, wir zelten am Tristacher See,' da kannte der Jubel keine Grenzen. Wir waren einfach ganz außer Rand und Band gekommen vor lauter Freude. „Wer geht mit?' Wie man fo etwas fragen kann! Alle riefen wir durchs einander, denn jeder wollte sich als erster melden. Da kam bereits die bittere Pille in der trockenen Mitteilung, daß dieses La ger nur eine beschränkte Zahl von Jungen faffen werde. Die, die nicht zum Zug ka men, mußten sich auf ein späteres Lager vertrösten. Das Vorkommando Um ja nicht ausgeschieden

und still ist es hier. So ganz weltabgeschieden, fo ganz in einer anderen Welt, in der Welt gigantischer Bergriesen, die zu den deutschen Dolomiten zählen. Rasch haben wir den schönsten Platz mit Blick auf See und Berg uiü> Fels und Wald ausfindig gemacht und die Planung für unser Zelt abgesteckt. Schon begann der Aufbau. In ein paar Stunden standen die ersten Zelte. Wie spitze Zuckerhüte leuch teten sie in der fchönen Umgebung zum kla ren Himmel. Sollten die Kameraden nur kommen, das Vorkommando

hatte seinen Auftrag erfüllt. Nächtlicher Einbruch ins Zeltlager . . . Es war am dritten Abend unseres Zelt lagers. Wir hatten noch ein Bad. genom men und begaben uns dann zeitig zur Ruhe. Die ersten Schläfer fchnarchten be reits, daß die Zeltbahnen wackelten und bald schienen auch die Unentwegten mit irgendeinem verschwommenen Halbtraum aus dem pfundigen Lagerleben einzuschlum mern. Da, was war das . . . Da hatte ja jemand ganz grob von außen an unser Zelt dach geschlagen . . . Sollte draußen ein Sturm toben

, sollte ein Einbrecher . . . aber das war ja nicht möglich. Angespannt lauschten wir und siehe da, wir hatten uns? nicht getäuscht. . . wieder, und zwar ganz vernehmlich schlug draußen einer auf unser Zeltdach . . . und jetzt hörte man auch das Schaben und Schirren am groben Leinen, also da mußte etwas nicht stimmen. Mit leicht klopfendem Herzen sprangen wir vom La gerstroh in die Höhe und öffneten unseren Zelteinstieg, um nach dem Rechten zu sehen. Gerd, unser Lagerkameradschaftsführer, ging voraus

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Lienzer Zeitung
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Page 8 of 10
Date: 19.10.1940
Physical description: 10
Begeisterung bei der Sache, denn es wird ja „ihr' Lager werden. Nach 14 Tagen der Grundausbildung im Lager wird es hinaus gehen in die neuen Einsatzstellen. Wie sind unsere Maiden gespannt darauf. Vielen ist ja das Land leben eine ganz neue und fremde Sache. Aber die Bauern von Matrei und S i l- lian werden ihre Freude haben, denn was eine richtige Arbeitsmaid ist, die gewöhnt sich sehr bald an die neue Arbeit iml Bauernhaus. Jetzt über den Winter ist die Arbeit nicht so dringend wie im Som mer

In den ersten Tagen habe ich schauer lich Heimweh. Es ist gerade Kartoffel ernte. Mein Lebtag habe ich sowas noch nicht getan. Wenn ich allein bin, lauf ich zum Wasser — es rinnt gerade neben dem Acker — und heul herzzerreißend eine Viertelstunde darauf führ ich unser Pferd übers Feld und bin glücklich wie ein König. Ohr feigen könnte ich mich für die vergossenen Tränen. Sie fließen auch von Tag zu Tag geringer, nach einer Woche fühle ich mich schon ganz daheim. Es ist doch fein, wenn man eine Arbeit gut

gemacht hat. „Ich freute mich auf das Kornreifen' Feldarbeit ist überhaupt etwas ganz Eigenartiges. Im Anfang dachte ich nichts als: „So eine Schinderei'! Ist doch so egal, ob der Mist schön sorgfältig ausge breitet wird oder ob er einfach drunter und drüber liegt. Und ganz langsam stehe ich nun so einem Stück Boden ganz anders gegenüber. Trotzdem ist es ein weiter Weg. Was haben wir in der Schule nicht alles vom deutschen Bauer gehört, haben Auf sätze geschrieben über die Heiligkeit des Bodens

, haben große, helle Augen bekom men, wenn wir die Werke unserer Dich ter lasen, die den Heimatboden preisen. Nun stehen wir vor diesem Boden und sehen, daß er ganz und gar ohne Roman tik da vor uns liegt und daß es halt doch eine Schinderei ist, aus ihm was zu ma chen. Zuerst möchte man sich doch hinter Gedichten und Kantaten verkriechen und den anderen die Arbeit überlassen. So war es mir, doch heute bin ich weiter, einen ganz kleinen Schritt nur, aber etwas ist es doch. Nun freu ich mich auf die Zeit

, wenn das Korn reif wird und ich davor stehen werde, nicht nur, um zu schauen und zu staunen. „Guten Margen' zu jeder Kuh Vier Wochen bin ich nun schon im Au ßendienst und mir ist, als wären es vier Tage. Ich habe helfen dürfen. Viel wohl nicht — ich muß Älles erst lernen — aber etwas war es sicher. Und das freut mich ganz stark. Wenn ich nun am Mor gen durch den Stall gehe, sage ich ganz laut: „Guten Morgen' zu jeder Kuh. Auch unser neues Pferd begrüße ich so. Es heißt „Hanni' und ist mein Liebling

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Page 2 of 6
Date: 12.11.1941
Physical description: 6
Seite 2 — Folge 86 „Lienzer Zsitung* Mittwoch, den 12. November 194? Abrechnung mtt den Weltseinben Ler Züliror lprach >>> leinen getreuen — Es geht um ganz Europa München, 9 November. In eindrucksvollen Feiern, die in Ihrer würde der Größe des Zeitgeschehens entsprachen. Hai die deutsche Nation am Jahrestag des Schicksalsmarschcs, den Adolf hiller mit seinen Getreuen vor t8 Jahren in München zur Feldherrnhalle antrat, ihrer Helden gedacht, die im Kamps gegen den inneren Feind

mit Ihnen, meine ersten Anhänger und Mitkämpfer, zu spre chen und jene zu ehren, die damals das größte Opfer, das sie bringen konnten, für unsere Bewe gung und damit sür Deutschland gebracht haben. Als ich das lctztemal hier vor Ihnen stand. lag hinter uns ein ruhmvolles Jahr großer Geschehnisse. Ich weih nicht, wie viel« Menschen außerhalb des Reiches sich vor dem Jahre I94t> eine klare Vor stellung von dem gemacht hatten, was sich ereignen würde. Selbst in unserem eigenen Volk gab es wohl nur ganz wenige

, die eine Ahnung besaßen von dem, was damals bevorstand, was gelingen mußte und was gelungen ist. Als im Jahre l939 auch meine letzten Bemühunaen. die notwendige Re vision auf friedlichem Wege zu erreichen, schließlich gescheitert waren, nachdem es also den internatio nalen demokratischen Hetzern gelungen war, Europa in den Krieg zu stürzen, mar zunächst unsere erste Ausgabe, den einen Feind im Osten zu besiegen Das geschah in 18 Tagen. Eigentlich hätten iich die nicht ganz vom Geist Verlassenen schon

und Schwatzhastigkeit der Gegner erfuhren wir, daß man unter dem Motto, Finnland Helsen zu wollen, einen Handstreich gegen Norwegen, in Wirklichkeit gegen die schwedische Erzbahn und die schwedischen Erzgruben, plante. Sie haben schon damals nicht mit uns und mit meiner Entschlußkraft gerechnet! Sie haben sich das Bild meiner Persönlichkeit von jenen Emigranten zeichnen lasten, die gerade wegen mir Deutschland verlassen mußten (Heiterkeit) Dieses Bild stimmt allerdings nicht ganz genau: e« ist falsch (erneute

gemacht würden. Der wohnsinnige Säufer, der nun seit Jahren England dirigiert «stürmischer Beifalls, hat auch darin sofort wieder ein neues Zeichen meiner Schwäche erblickt. So blieb uns nichts anderes übrig, als nunmehr den Helm endgültig seftzu chnallen und den Weg anzutreten, der uns für alle Zeit von den Gefahren befreien wird, die nicht nur das Deutsche Reich, sondern ganz Europa bedrohen. Als ich das letztemal hier zu Ihnen sprach, meine alten Parteigenossen, da konnte ich im Vollgefühl

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Page 5 of 6
Date: 10.03.1943
Physical description: 6
, ineint darauf: „Es wird ivohl auf den Zu sammenhang ankommen. Es kann der, des, dem oder den März oder auch Februar heißen; denn die Monatsnamen unterliegen ebenfalls der De klination !' „Als ob das nicht ganz gleich wäre, dem oder d e n. Was ist überhaupt eine Deklination?' stellt Monika eine Gegenfrage. Toni rekelt sich wohlig in der Sonne, bevor er zu einer Entgegnung den Mund öffnet. „De klinieren heißt biegen oder abwandeln. In unse rem besonderem Falle zum Beispiel der Februar, des Februars

, dem Februar, den Februar. Haben wir doch soooo oft in der Schule üben müssen!' „Aber du weißt doch. Toni, das war immer meine schwacke Seite. Auch jeftt wird mir ganz wirr im Kopf'. „Dazn ist gar kein Grund da. Packen wir's mal anders an. Sagen wir statt „dem' März „diesem' März, zum Beispiel: An diesem 21. März. Schon klingt es nicht mehr so fremd und ungewohnt'. „Allerdings, das kommt mir ganz bekannt vor'. Doch Toni hat den Eindruck, daß Monika nur einlenkt, um sanft zu einem anderen Thema

. Es bleibt also dabei, am Sonntag, dem 21. März, Frühlingsanfang, gehen wir zusammen anf die Biedner Alm. Pfüat dil' -ck Poswerspälung ganz verständlich Schimpfte doch da gestern einer in einer Gast stätte von Lienz auf unsere Post, sprach von Schlamperei und Bummelei und regte sich wahr haftig auch noch auf, weil ein Brief von seinem Bruder aus Spittal länger als einen Tag für die Zustellung gebraucht hätte. Aber diesmal war er an die richtige Adresse gekommen, denn der Zivilist neben ihm am Tische >var

unter den er schwerten Verhältnissen heute leisten, sei phan tastisch, und das mache uns kein anderes Land nach. Es sei doch ganz klar, daß im Winter die Post weit mehr Hindernisse zu bewältigen habe als zu irgendeiner anderen Jahreszeit. Er solle mal ganz ruhig sein und sich freuen, daß man ihm seine Briefe noch so treu und pünktlich ins HauS bringe. Unsere vergbauern im totalen Krieg Zn der öemeinschaftsarbeit liegt die Kraft für unseren Sieg Villqraten, 9. März Der totale Krieg stellt an uns Bauern noch größere

durch Anschluß an das E-Werk Sillian in Angriff zu nehmen. Die elektrische Energie wird unsere schwere Berg- bauernarbeit ganz wesentlich erleichtern. Nun werden wir auch Rundfunkapparate auf stellen und hörsn können. Die Villgrater Straße wurde von Panzendorf bis Kalkstein wesentlich verbessert. Unsere treuen Pferde haben es jetzt nicht mehr so beschwerlich, und dem Schmied wird viel Arbeit erspart. Fast zu jeder Jahreszeit ist die Straße jetzt für Fuhrwerke und Antos befahrbar. Die Hilföpostämter in Außer

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Page 3 of 6
Date: 09.01.1943
Physical description: 6
von verschiedenen Seiten zugleich und doch planvoll in Angriff genommen werden. In unübertrefflicher Organisation werden Kamps- und Kriegsbedarf von oben gelenkt und zugleich auch schon alle Kräfte des neueroberten Landes mit eingespannt. Sonderführer betreuen Gebiete — größer als ganz Osttirol Tatsache ist, daß die sowjetrussische Bevölkerung der eroberten Gebiete gerade deswegen, weil sie die überragende deutsche Führung und Disziplin nicht nur sieht, sondern auch am eigenen Leibe schon vorteilhaft verspürt

des ganzen Landes und selbst in Gegenden, wo vor 'Wochen noch gekämpft wurde, schon im Jahre 1942 eine so befriedigende Ernte einzubringen, daß ganz Deutschland fühl baren Anteil daran haben durfte. Dabei entfällt heute noch bei weitem nicht für jeden Stütz punkt mit mindestens 10 WO Hektar Kulturland je ein Sonderführer, sondern mancher hat ein größeres Gebiet nach den Richtlinien seines Wirt schaftskommandoS zu verwalten als sein ganzer HeimatkreiS umfaßt. Bei großer Selbständigkeit in der Wahl

wie Sonnenblumen und insbeson dere, wie die jüngsten Versuche ergeben haben, auch die Weinrebe ganz vorzüglich. Neben Arzneipflanzen, Baumwolle und Gummi werden auch Seidenraupen gezüchtet. Gegen das Jaila- gebirge zu, wo es schon etwas mehr regnet, oder >vo künstlich bewässert werden kann, verwandelt sich das Land in einen fruchtbaren Obst- und Ge müsegarten. Dort sind auch die großen Rosen-, Salbei- und Lavendelsarmen zur Gewinnung äthe rischer Ole, Die höheren Lagen des wild zer klüfteten und bis ISM Meter

ansteigenden Jaila- gebirges sind mit Eichen, Akazien und Buchen, im Westteil auch mit Kiefern bewaldet und bilden die letzten Verstecke der von bolschewistischen Fall schirmspringern unterstützten Bandenreste. Die steil zum Schwarzen Meer abfallende Südküst? aber wird wohl mit Recht zur schönsten Gegend von ganz Rußland erklärt. Weinkeller mit elf Millionen Litern Wenn man das erstemal von der Steppe über daö in seinen Formen an unsere Dolomiten erinnernde Jaila-Gebirge zur Küste hinunter-- kommt

werden muß. Ausschließlich der Weinbau und etwas Ta bak herrscht dort vor. Boden und Klima aber sind dort für die Rebenzucht auch ganz besonders ge eignet. Welche Bedeutung der Weinbau an der Südküste erreicht hat, sieht man auch aus den riesigeil Kellereien, die im Laufe der Zeit dort angelegt wurden. So hat z. B. der Massandra- ketter von Jnkermann allein einen Fassungsraum von elf Millionen Litern. Kilometerlange Gänge wurden unter gleichzeitiger Bausteingewinnung aus dem weichen Muschelkalk

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Page 24 of 30
Date: 13.07.1907
Physical description: 30
. „Und .. . ?' „Und? ... ja, sehen Sie, das ist nicht so ganz einfach!' „Ich liebe Lncie aufrichtig, von ganzem Herzen.' „Gut. . . natürlich ist das viel wert.' „Ich bin ein angesehener Mann, nicht ohne Vermögen.' „Ja, denken Sie denn, daß ich irgend ein „aber' habe?' Labodi führt mit der Hand über seinen graumelierten Bart und ist selbst über seine Freimütigkeit etwas betroffen. Der junge Mann blickte ihn fest an. „So ist Frau von Labodi das Hindernis?' „Mein Gott...' „Welche Gründe könnte sie gegen mich anführen

?' „Nun, Gründe, die immerhin ganz stichhaltig sind, wie ich zu geben mnß . . . Ihre Jugend, . . Ihre nicht ganz festbegriindete Stellung .. . auch Lucie ist noch sehr jung ...' „Sie ist doch achtzehn Jahre alt.' „Jawohl.' „Junge Mädchen heiraten sehr gern mit achtzehn Jahren.' „Glanben Sie das?' „Ich weiß es ganz genau, Herr von Labodi... Wenn weiter keine Gründe vorhanden sind...' „Nein, weiter nichts . . . soviel ich weiß.' „Aber dann? ... Ihre Worte bedenten doch ein definitives — Nein!' „Bon selten

.' „Das mag wohl so seiu.' „Ach, mein armer, verehrter Herr von Labodi.' Der unglückliche jnnge Mann hatte seinen ganzen Schmerz in diesen Ausruf gelegt. Herr von Labodi erhebt sich, kommt ganz nahe auf ihu zu und sagt lächelnd und leise: „Ich möchte fast wetten, daß Sie mich bedauern?' Sein Gesicht strahlt bei diesen Worten vor innerer Zufriedenheit. „Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Sie denken, ich bin nicht glücklich. Es gibt genug Lente, die mich für unglücklich halten

ohne — ohne alles. Es wäre eine ganz nutzlose Heirat.' „Nutzlos! Was verstehst du unter nutzlos?' Frau von Labodi znckt mitleidig die Schultern. Sie ist aber doch so gnädig, sich des weiteren auszulassen: „Stell dir mal vor, morgen erfährt man in Angers, daß Lucie sich mit Charles Remy verlobt hat, was werden die Leute dann sagen?' „Sie werden sagen .. / Fran von Labodi läßt ihrem Gatten keine Zeit, den begonnenen Satz zu vollenden. „Nichts wird man sagen, denn es ist eben nichts darüber zu sagen! Remy

ist ein Durchschnittsmensch, nichts weiter. Jnnge Rechtsanwälte, wie er, gibt es viele in Angers. Lncie ist aber die reichste Partie in der ganzen Umgegend, sie ist außerdem hübsch und sehr wohlerzogen. Remh genügt mir nicht für sie. Ich will eine glänzende Partie für Lucie. Eine Partie, welche unsere Stellung in Angers zn einer ganzganz unantastbaren macht.' „Ja, aber wenn sich min zufälligerweise Lucie und der junge Mann lieben?' „Sie lieben sich nicht.' Darauf ist keine Antwort weiter möglich, und Herr von La bodi

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Page 25 of 34
Date: 03.08.1907
Physical description: 34
ist: „er hat nicht einen Weg gewählt, sondern alle beide nacheinander eingeschlagen. Das ist ganz modern, man muß heutzutage alles kennen, nicht wahr?' „Ich hatte noch die Wahl zwischen Betteln und Betrügen ge habt, gnädige Frau. Mir erschien die Fabrik lockender. Sehr »schick' ist das ja nicht von mir, so viel steht fest, und ineine Hände tragen auch manchmal die deutlichen Spuren meiner Tätigkeit.' „Der wahre Adel besteht in der Arbeit', läßt sich Frau von Labodi kühn vernehmen, und diese Worte wirken wie ein kalter

, wie sind Sie denn so plötzlich zu dem Ent schluß gekommen, Ihr Leben ganz anders zu gestalten? Sie müssen wirklich recht interessante Erinnerungen haben.' „O, gnädige Frau, das war höchst einfach ..antwortete der junge Mann. Labodi fährt erschreckt zusammen. Jossan wird doch nicht etwa hier seine ganze Lebensgeschichte erzählen wollen? Diesen Parisern ist alles zuzutrauen. „Aber, liebe Frau, ich glaube, du nimmst Herrn Jossan ein bißchen zu sehr ins Verhör, er sieht ja schon ganz ausgefragt aus.' Und während er seiner Frau

das mit lächelnder Miene sagt, wirst er sehr beredte Blicke von Jossan zu Lucie und zurück. „Laß doch Herrn Jossan uns die Geschichte, wie er aus einem Saulus ein Paulus wurde, erzählen. Nachher wollen wir ihn auch ganz in Ruhe lassen. Man ist nicht umsonst ein berühmter Mann.' „Meine Geschichte ist ganz kurz, wie ein Epilog. Ich hatte in einer Nacht meine letzten 25,000 Frank verloren ...' „Na, da haben wir's ja!' denkt Labodi. „Nun wird er uns gleich die Geschichte mit der Mühle erzählen.' Am liebsten

würde er sich aus dem Kreis der Anwesenden ent fernen. „Ich war zu Fuß nach Haus gegangen, ohne mir über meine pekuniäre Zukunft ganz klar zu sein. Ich stieg die Treppe zu meiner Wohnung hinauf und machte ohne jede Schwierigkeit meine Tür auf. .. Aber als ich im Entree stand, da suchte ich mecha nisch meine Streichhölzer. Ich hatte keine. In meinem Zimmer fand ich sie auch nicht. Da mußte ich lächeln, denn diese Dunkel heit kam mir wie ein SyMwl vor. Mit mir ist's zu Ende, sagte ich mir, alles um mich herum

, auch noch eine Zigarre damit an zuzünden. Auch das gelang. Und da warf mir mein Spiegel das Konterfei eines sehr befriedigt aussehenden Menschen zurück. Das Endchen Streichholz war an dem Abend in meiner Tasche gewesen, um mir den Beweis zu liefern, daß man nie verzagen soll, wenn's auch noch so dunkel ist.' „Oh? allerliebst!' „Ganz reizend!' „Wirklich scharmant!' ließen sich die Damen vernehmen. Frau von Labodi richtete sich stolz zu ihrer ganzen Höhe auf. Sie gratulierte sich im stillen zu dem Gedanken, Jossan

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Page 20 of 22
Date: 06.12.1912
Physical description: 22
-»-4 Da setzte er wieder sein Iso sicheres, so überlegenes Lächeln auf und erwiderte: „Aber ich bin doch ein verständiger Mann, der seine Frau gut genug kennt; warum sollte ich dir diese un schuldige Freude denn nicht gönnen?' Sie nickte ihm vergnügt zu — aber sie dachte sich ihr Teil. Da plötzlich geschah etwas ganz Neues, völlig Unerwartetes. Während noch das Ehepaar unter dem brennenden Christbaum stand und dem Jubel der Kleinen zusah, kam plötzlich das Mädchen mit einem großen

in Seidenpapier eingehüllten Gegenstand herein. „Dies ist soeben von einem Dienstmann für die gnädige Frau abgegeben.' „Für mich?' rief Frau Emma, trat erstaunt näher und wickelte die Umhüllungen auseinander. Auch der Gatte trat langsam, aber neugierig heran. „Noch ein Bukett!' jubelte die Frau, „sieh doch bloß! noch viel schöner als das andere, und auch nur La France-Rosen! Das ist doch ganz wundervoll, ganz einzig!' Aber der Mann sagte kein Wort, sondern machte ein Gesicht, das man eher verblüfft

! Viel schöner noch als der erste!' Während die so begeisterte kleine Frau die Blumen bestaunte, wurde das Gesicht des Eheherrn länger und länger, und nur mit knapper Not noch konnte er seinen Arger verbergen. „Ist denn keine Karte dabei?' fragte er endlich ganz kleinlaut. „Gott bewahre!' rief sie heiter, „ich habe auch schon den ganzen Slrauß danach durchsucht.' „Sonderbar', meinte er nur. „Wieso denn sonderbar? Ich finde es gerade so ganz reizend! Tie Karte war ja schon bei dem ersten Strauß! Dieser zweite

leuchteten, wie ein feines zartes Rot auf ihren Wangen schimmerte, fast um zehn Jahre verjüngt erschien sie ihm heute abend! Und plötzlich kam ihm wieder die so beängstigende Frage: wer, wer nur konnte sich so für sie interessieren, daß er es wagte, ihr heute einen so kostbaren Strauß zu schicken!? Harmlos und heiter trat sie näher und rief: „Aber, Manne, heute, am heiligen Abend, ziehst du dich hier in dieEinsamkeit zurück!' Schweigend sah er sie an, ernst und voll Würde, dann sagte er ganz ruhig

: „Bitte, komm, setz' dich hierher und laß uns mal ganz ruhig sprechen.' Erstaunt folgte sie seinem Wunsch, mußte aber doch lächelnd einwerfen: „Das sieht ja aus, als sollte es eine hochnotpeinliche Verhandlung geben.' Und ganz ruhig fragte er: „Also, was glaubst du, von wem kann der neue Strauß sein?' Jetzt lachte sie hell und fröhlich auf. Er jedoch blieb ernst und gemessen und sagte: „Bitte, beant worte meine Frage, wen hältst du für den Spender?' „Aber, Mann, wie soll ich denn das wissen!?' rief

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Page 24 of 30
Date: 11.08.1906
Physical description: 30
... auf ihre Schwä gerin, so fuhr es mir durch den Sinn. . . sie weiß um das Bild iu dem Ringe des Toten. Um sie zum Sprechen zu bewegen und um ihre wahre Mei nung zu erforschen, sagte ich möglichst gleichmütig: „Ich weiß je mand, der uns vielleicht nähere Aufklärung geben könnte .. „Und wer wäre das?' „Ein Mann namens Richard Kien .. .' „Richard Kien!' Auf der weißen Stirn der schönen Frau erschien ein kleines Fältchen, ein ganz kleines, das gleich wieder verschwand, aber ich hatte es doch gesehen. „Kennen

waren die sonst so roten Lippen, und erst nach längerem Zögern erwiderte sie auf meine Frage: „Weil alle . . . alle, die ihn kannten, genau wissen, daß er gestorben ist.' „Und ich sage Ihnen, Richard Kien hat iu der Gaststube bei Warre gesessen und Bier getrnnken und hat sich nach allen Einzel heiten erkundigt, welche die Familie des Grafen betreffen.' „Das tat er? Sind Sie dessen ganz sicher?' Die zitternden Lippen hatten Mühe, die Worte zn bilden. „Ich habe es mit eigenen Ohren gehört . . „Und wann

er sich absichtlich solch reduziertes Äußere gegeben.' „Ja, wenn er also wirklich zurückgekommen ist, dann bedeutet das Unheil!' rief die Gräfin, die noch immer ganz blaß war, ob gleich sie etwas ruhiger sprach; „die Tatsache, daß er nicht tot ist, wie wir alle geglaubt haben, ändert meine Anschannng in betreff des Verbrechens und der Veranlassung dazu vollständig.' „Sie halten deu Maun für den Mörder?' „Nein, das ist unmöglich,' gab sie rasch zur Antwort; „triftige Gründe, sehr triftige Gründe schließen

diese Vermutung ganz ans.' „Ist denn der Mann so achtbar?' Ich fragte es, um mehr von der Gräfin zn erfahren. „Achtbar!' Sie sprach mir das Wort nach. „Nun, daß Sie es nur wissen, es ist der einzige Mensch in der ganzen Welt, der .. . doch nein, sagen Sie, Rndhnse, Sie sind doch Georgs Freund?' „Warum fragen Sie danach? Darf ich darum nicht die Wahr heit wissen?' „Sie dürfen das Geheimnis meiner Schwägerin Lolita nicht wissen. Ich darf ihr Vertrauen nicht hintergehen.' Ganz gefaßt und sicher hatte Marigold

, lustige, vergnügungssüch tige Marigold Gordou von Gleu war eine kokette, lustige, ver gnügungssüchtige Gräfin von Stauchester geworden, die ihrem Manne erklärte, daß man das Leben genießen müsse, ja einzig und allein lebe, um zu genießen. Wie ganz anders war Lolita, rnhig, still, vornehm in allen Bewegungen, in ihrem Handeln uud Denken; die beiden Schwäge rinnen bildeten die größten Gegensätze. All das war mir durch deu Kopf gegangen, während die Gräfin mich gefragt, ob ich ihres Mannes Frenud

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Page 4 of 16
Date: 15.04.1939
Physical description: 16
zu vergleichen. Man neigt heute zu der Auffassung, daß die übrigen kleineren Pyramiden anfangs nur in ganz bescheidenem Umfang erbaut und später gewissermaßen durch Aufstockung vergrößert wurden. Aber die Cheops- Pyramide wurde gleich als ein kompaktes Stück geplant und ausgeführt. Die ganze Höhe beträgt ISO Meter. Wir wissen über den Bau der Cheops-Pyramide einiges durch Herodot, der als griechischer Historiker um das Jahr 450 nach Ägypten kam und eine Anzahl Einzelangaben üb?r dieses ge waltige Bauwerk

kann. Auch die Kantensteine bei der Cheops-Pyra mide wurden sehr sorgfältig ausgehauen und dann mit einer allerdings noch nicht ganz rekonstruierten Transportmaschine in die Höhe hinauf befördert. Dabei hat ein Hilfsmittel in der Form des großen Buch staben ^ vermutlich eine Rolle aespielt. Die ses Hebewerkzeua diente in Verbindung mit Seilen dazu, den Stein von einem Stockwerk zum anderen binaus zu heben, bis er den voroesebenen Platz erreicht hatte. Heute ist die Cheovs-Pyramide eine riesige Trevve. Ursprünglich

men und sprachen über die Zukunft. Ich höre seine damaligen Worte noch wie heute. „Jo mei', sagte er in seinem unverfälschten Bayrisch, „i möcht' holt mol ganz gern mit so an schnellen Rennwoaan sohr'n!' Und heute, ein knappes Jahr später, traf ist ihn wieder, als er vom letzten Training in Monza mit dem Auto-Union-Rennwagen zurückkam, gern Rede und Antwort stand und begeistert von seinem Training erzählte, das ihm endgültig den Platz im Rennstall der Auto-Union gesichert hat. Goldmedaille beim

ersten Start Obwohl der „Gußeiserne' inzwischen Oberfeldwebel geworden ist, bleibt er sür uns halt doch der „gußeiserne Feldwebel', wel chen Namen ihm Korpsführer Hühnlein höchstpersönlich nach einigen Bravourleistun gen während einer internationalen Sechs tagefahrt für Motorrüder gegeben hat. Wir fangen ganz vorne an, und wenn Meier mal den Faden verloren hat, hilft seine junge Frau aus, die mit am Tisch sitzt. „Ein Lebenslauf beginnt immer mit dem Geburtstag', meint Georg Meier und fährt fort

. Aber zum richtigen Rennfahrer kam es vorläufig noch nicht. Erst im Jahre 1937 wurden bei dem Schlußrennen der Internationalen Sechs tagefahrt im Donningtonpark in England die BMW-Leute auf mich aufmerksam und ver- pslichteten mich gleichsam vom Fleck weg für die S00er BMW. Das war jo eine richtige Maschine für mich und wir zwei haben manchen Kurvendreh zusammen gemacht. Und dann dachte ich mir halt eines Tages, daß es ganz schön wäre, auch mal Wagen rennen zu fahren, und ich war glücklich, als ich im vergangenen

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Page 5 of 12
Date: 21.12.1940
Physical description: 12
Aamstag. den ZI. Dezember !S4S Zolg« »t - Se«« X IVA KG5-S-M ZWKK MZ VG«! ZVSVK MVZSLN-WWKzWK v»ne«k»-»rL»rii«^»v?2 . kötti^tinkv^K okL8l)v>) <S1. Fortsetzung) In einem sehr liebenswürdig gehaltenen Schreiben hatte Eva darum gebeten, daß man ihr in einem guten Hotel ein Zimmer belegen lassen möchte. Man war dem Wunsch« nach gekommen. Evas entzückende Persönlichkeit verfehlte nicht, auf die Damen den besten Eindruck zu machen. Sie waren ganz entzückt von der Schönheit der jungen Frau. Eva merkt

, von denen sie erzählte, daß sie ganz zeitig schlafen ge gangen war. durchtanzte si« fröhlich bis in die späte Nacht hinein. Es war ihr recht, daß Bodo erst im August nachkam. Sie amüsierte sich prachtvoll mit ihren neuen Anbetern. Nach Hause schrieb sie oft. Jens bekam kurze. Bodo lange Briefe, ihr Inhalt war wesentlich verschieden. Kühle Schilderungen ihrer täglichen Erlebnisse, von denen die Hauptsache weggelassen war, und ein paar freundliche Fragen nach seinem und Karlas Ergehen, dann Grüße für Oma

, was er gern gehört hätte. Natürlich waren zwischen ihm un«d seiner Schwiegermutter das Houptthema ihrer Un terhaltungen Eva. Und dabei erfuhr er man ches, was ihm mißfiel und in eine gewiss« Unruhe versetzte, vor allem die ein« Erwäh nung, daß Bodo als ganz junger Mensch sich ganz ernstlich mit dem Gedanken getragen hatte, Eva zu heiraten. „Es wäre ja doch ganz gut gegangen', meinte Frau Bodmer, „denn sie sink ja in kei ner Weise miteinander verwandt. Aber natür lich habe ich es den beiden dummen Kindern

ausgeredet. Das hätte was Schönes gegeben! Eva mit ihren großen Ansprüchen war doch keineswegs geeignet, die Frau eines armen Mannes zu werden.' „Bestimmt nicht!' sagte Jens uwd tiefe Bitterkeit stieg plötzlich in ihm empor. „Si« hat's wohl auch selbst eingesehen, denn sie war es, die der Sache ein Ende machte. Sie gab Bodo sehr deutlich zu ver stehen, daß seine Liebe zu ihr aussichtslos sei.' „Sie also liebte ihn nicht?' „Nein! Sie hatte ihn ganz gern, mehr war es bei ihr wohl nicht. Es waren ja damals

beide noch halbe Kinder. Bodo war dann lange durch sein Studium fort und ist rasch vernünftig geworden. Wie du selbst siehst, haben sich alle beide jetzt wunderschön in ihr geschwisterliche« Verhältnis gefunden.' „Ja, es scheint so zu sein.' Ganz ruhig sagte es Jens und doch stürmte es in ihm. „Es scheint nicht so, es ist wirklich so. Sieh, wenn Bodo wirklich noch was für Eva emp funden hätte, so hätte er doch bestimmt nicht die Stellung in eurem Betriebe angenom men. Da müßte

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Page 4 of 6
Date: 10.02.1943
Physical description: 6
Zügen zum ersten mal wiedei seit langem der Heimat heiligen Frieden ... „Grüß dick, Gott, Hans, tausendmal!' erklang da auf einmal eine weiche Mädchenstimme, und aus dem Schatten des Wegkreuzes sprang Marie- liesl, deS Försters Töchterlein, Friedlö einzige Schwester. „Willkommen Hans, ans ganzen, Her zen', suhr sie fast flüsternd fort und faßte nnt beiden Händen nach meiner Rechten. Dann stand sie ganz nahe bei mir und lispelte nur noch: „Darf ich dir ein Bußl geben?' - „Na, und ob!' — — dann stand

aus der Härte und Schwere der Zeit zum totalen Siege führen. tt>tt»III«II»III>N»I>I>IIIIIIII>I>>I»,I«>I»IIIIMIIIItt>IINII»IIIIII»IIIIIII»I»»Itt»>»II»»»I«IIIIIII»»»»IIN»»I»I»II,»»III»»I»IIII ich heute nicht mehr, aber ich fühle jetzt noch, wie damals, ihre Tränen über meine Wangen rinnen und vermeine noch das stürmische Klopfen ihres Herzens an meiner Brust zu spüren. Dann suchte sie ganz glücklich meine weggeworfenen Sachen zusammen und wir gingen gemeinsam ins Dorf hinein und standen in der ersten Stunde

'. Und als ich nach diesen Sonnenragen doch wie der fortmußte, da hat die Tapfere nicht ge weint. Ganz fest stand sie da nnd schaute mir in die Augen. Fröhlich und voll glücklicher Hoff nung: „Leb wohl, und komm bald wieder , — Und nur ganz leise sühlte ich das Zittern ihrer kleinen Hand — -' Nun solgen bloß noch drei Seiten. In diesen steht obenhin sünsmal der Name Marielies. Auf der letzten Seite, ganz unten, steht noch: Heute ist der 31. Oktober . . . Hans B. — Draußen, so ungefähr hundertfünfzig Schritte Nudols Herzog gestorben

sein oder Tootl''' „Aber 'Wölschen wie kannst du >c> etwas denken ' Die Bedienung kam und Wolsgang bestellte. Dann nahm er ji-md in die seine und streichelte sie zärtlich. Wir wollen ganz vernün'tig zuiammen sprechen Anita 'ch weiß daß :ch oiü, nicht >o in Unwissenheit Härte lassen dürren ''ber mein Gott wie es eben io geht Ich bade dich ia immer >!- nernünstig gekalten und denke auch nichi dah du mir nach- i tr.iuert hätt>>sr Aber höre mal Anitomndel manchmal kam es nich ielber verdammt schwer

Aber hör na! Anita, wollen wir nicht lieber diese? Thema ganz lassen^ ^ch freue mich, daß ich dich wieder einmal getroffen habe und nöchte mir dleie Stunde nicht verderben lassen ' „Ach, eine Stunde nur willst du bei mir bleiben? Und ich »achte du würdest den Abend mit mir verbringen ' Sie neigte ich nahe gegen sein Gesicht, „Oder bist du lo verliebt, daß du es rn» deinem Gewissen nicht vereinbaren zu können glaubst wenn du zu mir kommst und iei es nur um meine neuesten Zeichnungen i anzusehen

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Page 25 of 34
Date: 31.08.1907
Physical description: 34
„Euisührt? Wohin entführt?' .„Er will das Kind behalten. Er will es wir nicht wiedergeben .. . und nun werden Sie doch begreifen, Alex, daß ich fort muß ,. , Ich muß ihm folgen ... ich kann mein Kind nicht allein lasfen! Ich bin doch seine Mutter ... ohne das Kind kann ich nicht leben .. . Ich kann mich nicht von meinem Knaben trennen.' In einem. Schluchzen bricht die Stimme ab, ein Zittern geht über die schlanke Gestalt, und ganz behutsam, wie in heiliger Scheu, fährt Alex

er über sich selbst und sagt: „Na, da wäre ich also seit zehn Jahren zum erstenmal heftig geworden. Schadet nichts, hat mir ganz gut getan. Nun ist mir ganz behaglich zumute, und jetzt wollen wir unseren Schlachtplan entwerfen. Ganz, ganz klein sollen unsere Gegner werden. Ich sage unsere Gegner, denn diese Kindesentführung ist das Resul tat (iner großen Verschwörung, die von meiner Schwester, von rau von Labodi und von dem interessanten Herrn Gaston von iw gegen uns beide ins Werk gesetzt ist. Ich habe so verschie dene

. Sehen Sie mir in die Augen. Lächeln Sie einmal. Ich sage es Ihnen nochmals, ich weiß es ganz bestimmt .. , Aber gehorchen müssen Sie mir. Vor allen Dingen dürfen Sie nicht gleich alles verloren geben, wie Sie es soeben tun wollten.' „Ach, lieber Freund,' flüstert Therese leise, „ja, ich bin nicht tapfer gewesen ... aber der Schlag war so grausam ... er kam so unerwartet ... ich wußte nicht, was ich tat ...' „Nun, ich werde schon für uns beide stark genug sein . , Jossan ist aufgestanden, und Therese

hascht nach seiner Hand. „Was wäre ich ohne Sie?' „Ja freilich, bei dem Gedanken schaudere ich auch', lachte Alex. „Aber ich bin ja doch nun einmal da, und nun ist alle Furcht vorbei?' „Ja! ja. . .' „Was auch kommen möge ... ganz tapfer werden Sie sein?' „Ja.' Frau von Labodis erster Gedanke, nachdem sie ihrem Neffen reichlichen Beifall für sein Vorgehen erteilt und den kleinen Jacques der Aufsicht Lucies übergeben hat, war der, Frau von Moren sofort zu besuchen. Und mit gewohnter Energie wurde

der Plan auch gleich zur Ausführung gebracht. Sie mußte ja der Verbündeten Mitteilung von dem ersten großen Sieg geben. Die beiden Damen sind noch nicht zehn Minuten in dem Salon zusammen, als Alex Jossan ganz ungeniert hereinkommt. Frau von Labodis Augen leuchten triumphierend, und Jos san, der das sieht, freut sich darüber. „Herr Jossan, kommen Sie nicht aus Sanssouci? Erzählen Sie uns doch, wie es der schönen Schloßherrin geht.' „Ganz ausgezeichnet geht es ihr, gnädige Frau. Der Besuch des Gatten

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Page 25 of 30
Date: 09.01.1909
Physical description: 30
wieder und schlug einen anderen Ton an. „Reden wir nicht mehr davon. Ich schelte mich jetzt selbst, daß ich unser Gespräch dahin kommen ließ. Ich wollte ja etwas ganz anderes von dir. Na, trinken wir mal erst. Prost!' Nachdem sie getrunken, fragte Bruno: „Also, was wolltest du denn, Onkelchen?' Der Alte war jetzt wieder ganz Lebenslust und Freude. Scher zend rief er: „Ich habe 'ne Neuigkeit für dich, jawohl.' „So? Und was für eine denn?' „Ja, mein Jung', so ohne weiteres geht das nun auch nicht. Erst mußt

du mal ein ganz anderes Gesicht machen, damit ich weiß, daß du all den Krimskrams von vorhin vergessen hast. Ja, ja! Es ist nämlich 'ne ganz besondere Neuigkeit, die ich für dich habe.' Bruno mußte lächeln. Dieser prächtige alte Mann meinte es gut mit ihm, das wußte er, und deshalb hatte er ihn ehrlich lieb. Eben wollte er ihm auch eine fröhliche Autwort geben. Aber mit einemmal wurde ihre stille Unterhaltung gestört, Kurt, der jüngere Bruder, ganz aufgeregt, trat schnell näher. „Ah, endlich finde

im Begriff zu gehen.' „Aber Bruno, laß doch mit dir reden! Es ist doch kein ein ziger jüngerer Herr mehr frei!' „Aha, deshalb hast du an mich gedacht, sonst auch nicht! Als Notbehelf, wie gewöhnlich! Nein, ich danke dafür,' rief Bruno verbittert. Kurt biß die Lippen aufeinander. Er kochte vor Wut. Aber er nahm sich zusammen. Hilfesuchend sah er zu Onkel Klaus. Aber der verhielt sich ganz passiv. Jetzt kam auch Tante Marie angerauscht. „Nun, wo bleibt ihr denn? Die Paare stellen sich schon auf!' Ganz

atemlos war sie. „Bruno will nicht,' erklärte Kurt fast schroff. „Was denn? Bruno, was soll denn das nun wieder? Es handelt sich hier um des Bürgermeisters Tochter!' Ganz außer sich war sie. „Ich bedauere, ich tanze nicht,' erklärte Bruno ruhig, aber bestimmt. Jetzt wollte Tante Marie sich noch einmal aufs Bitten legen, doch Kurt zog sie mit sich fort, indem er, ohne sich umzusehen, leicht ironisch sagte: „Laß doch, du kennst ihn ja auch zur Genüge!' Schnell gingen sie weiter. Und wütend

und blinkten in leuchtender Pracht. Alles war in Glanz und silberschimmern-- den Nebel getaucht, so daß die schlanken Erlen am Weg beinahe gespensterhaft dreinschauten. Ganz lau und mild war die Luft. Ein leiser Windhauch wehte den Geruch von frisch gepflügtem Acker her, würzig und kraftvoll. Und allenthalben regte sich neues Leben, keimte und sproß und formte sich zu neuem Werden und Gedeihen. Der Frühling war es, der lachende, kichernde Knabe, der mit segenspendenden Händen über die neuerstaudene Wunder

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