, sondern, daß er, der Heimlichgeliebte, nun wirklich zum Osterfeste kam. — Ihr Herz war so voll Jubel über diese Nachricht, daß sie den mit freudigem Gebell an ihr hoch springenden Hofhund, den Karo, in Ermangelung eines besser dazu geeigneten Gegenstandes, in ihre Arme schloß. Als sie nun oben im Wohnzimmer bei der Mutter eintrat, kam ihr diese, eine kleine, korpulente Frau, in große rAufregung entgegen: „Wo steckst du denn nur so lange, Rose; die Kirche ist doch längst aus, und wir hatten eben einen so interessanten Besuch
zu geben, mit den Schultern zu zucken; sie wußte ja, wenn ihre liebe Mama auf dieses Thema kam, war Schweigen das beste; auf ihre Oster- freude war aber durch diese Einladung ein leichter Reif gefallen, und bedrückt ging sie aus dem Zimmer. Frau Keilholz dagegen, deren Brust geschwellt war von der Hoffnung auf einen adligen Schwiegersohn, mochte es im Zimmer zu eng zu werden, denn sie eilte hinunter in den österlich sprossen den Garten; dort bückte sie sich, um aus den ersten Frühlings kindern
einen kleinen Strauß zu binden, als Schmuck für die Mittagstafel; niemals wäre der ziemlich nüchtern in das Leben schauenden Frau sonst so etwas zu tun in den Sinn gekommen; aber heute, in ihrer gehobenen Stimmung, mußte sie diese auch durch eine Äußerlichkeit kundgeben. Der laute Zuruf: „Guten Morgen, Frau Gevatter!' ließ sie erschrocken von ihrer Beschäftigung auffahren. Ein Mann, eine wahre Hünengestalt, in hohen bestaubten Stiefeln und großem Schlapphut stand vor ihr. „Ach Gott, Sie sind's, Doktor
, wie Sie mich erschreckt haben?' „War gar keine Ursache dazu, sind doch sonst keine von den neumodischen Zimperlichen mit den schwachen Nerven; aber potz tausend, bin da vorhin dem Assessor, dem Kitzerstein, begegnet; er sagte mir, daß er hier auf Kötfchau gewesen; will Ihr Mann etwa gar sein Testament machen?' dabei schüttelte er der Frau Gutsbesitzer kräftig die Hand. Tie kleine dicke Frau sah den Sprecher verdutzt an: „Um Himmels willen, Doktor, was reden Sie da? Ohne das bißchen Zipperlein wäre mein August
doch kerngesund, tut ihm doch sonst keine Ader weh, und —' „Der Doktor Birkfeld verdient sein Jahresfixum auf Kötfchau mit Sünden, das wollten Sie doch bemerken', siel jener lachend ein, „denn die Frau Gevatter selber ist ja so gesund wie ein Fisch im Wasser; jeden anderen auf dem Gute kuriert sie mit den Er zeugnissen ihres Kräutergärtleins. — Wie steht's, hatte sich vielleicht der Herr Assessor auch für irgendein Leiden etwas bei der ,klugen Frau^ holen wollen? Nun, ich rate Ihnen, geben Sie dem Herrn