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Lienzer Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 24.01.1891
Physical description: 8
Verzeichnis; der P. T. Abnehme? von Neujahrs - Ent schuldigungskarten in der Stadt Lienz pro 1691. lSchluß.) 113 Herr Linder Jgnaz, Gastgeber. 114—IIS , Lercher Josef, Privat. 116 — 117 , Lercher Veit. yandelSmann. 118 Frau Mayr Elise. 119 — 120 Herr Mair Johann, Hausbesitzer. 121 , Mayr Anton. Schmiedmeister. 122 , Mail Josef, Hausbesitzer. 123 . Mair Franz, Krämer. 124—125 . Mahl Joh. Georg, Buch- druckereibesitzer s. Frau. 12k , Marke«! Engelbert, Kupfer« schmied. 127. , Mastera Kranz

, Maschinen. führer. 128 — 129 , Matzegger Johann, k. k. Bezirks - Sekretär s. Frau. 13V — 131 Frau Meßner Nothburga, Gasthof besitzerin. 132 — 133 Herr Müller Richard, k. k. Steuer- Inspektor. 134 — 137 , Murr AloiS, k. k. Landes- gerichtSrath in Innsbruck, s. Familie. 138 — 139 Herr Murr Karl, Südbahn-Jn> genieur, in Innsbruck. 140 — 141 , Mayr Johann. Gastgeber s Frau. 142 , NeunhäusererAnton,Wagner. 143 , Rußbaumer Gabriel, Gast- Hofbesitzer. 144—»145 , Nußbaumer Gottlieb, k. k. BezilkShauptmann

, f. Frau. 14k — 147 , Oberhueber Johann, GutS- bescher u. Kaufm s. Frau. 148—149 , Obeckircher Eduard, GutS- besitzer, s. Frau. 150—151 , OblafserJos., Schmiedmeister 152 — 153 , Ortner Joh., Tischlermeister, s. Frau. 154 — 155 , Oelackerer Jakob, Färber. 15k — 157 , Pichler AloiS, Handelsmann, s. Frau. 158 — 160 , Pickler Johann, Stadtpfarr- Cooperator. 161 — 1b2 . Probst Ferdinand, Liquer- Fabrikant, s Frau. 163 — 164Fr. Prokopp Emilie. Hotelbesitzerin. 165 — 16k Herr Putzenbacher Franz, Seiler

, s. Frau. 167 — 1K8 , Purtscher Gustav. Inspektor der k. k. priv. Südbahn. 1K9 — 170 , Raffeiner Johann. Lehrer s. Frau. 171 — 172 , Rainer Otto, Kommunal- Verwalter, s. Frau. 173 , Rapp Gottfried, k, k. Statt- Halterei-Eoncipist. 174— 175 , Reiner Franz, Hutmacher. s. Frau. 17k Frau Reiter Bibiana, Bäckerei-u. Hausbesitzerin. 177 — 178 Herr Rohracher AloiS. Eisenhandl. s. Frau. 179 — 184 Herr Rohracher Franz, Antiquar» buchhändler s. Familie. 185 — igg , Rohracher Josef, Gasthof besitzer s. Frau. 187

— 188 » Rottschopf Hermann, Han delsmann. 189 — 191 , Sailler Josef, Zuckerbäcker, s. Familie. 192 — 193 Fr. Sartori Witwe, Hausbesitzerin. 194 Herr Steidl Anton, Müllrrmeister. 195 , Stefaner Jakob. Fleischhauer. 196 — 197 . Sedlacek Josef, StationS- Chef. s. Frau. l98 — 201 , Sigwart Johann, Kaufmann, s. Familie. 202 — 203 , Specckier Jtalo, k. k. Gerichts- Adjunkt in Brixen, s. Frau. 204 — 205 löbl. Sparkasse Lienz. 206 FrauSpielmann Maria, HauS» besitzen». 207 — 208 Herr Scheitz Johann's Erben

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Lienzer Zeitung
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Page 3 of 16
Date: 14.01.1939
Physical description: 16
^agö auf Ingeborss Nomon von öert Gehlmann (9. Forlsetzung.) Mit einem Schlag sah sie alles in einem anderen Lichte. Das Erscheinen Schröders und die Art, die er an den Tag gelegt hatte, ließen Hendriks Worte geradezu als wahr erscheinen. Frau Vellermann faßte plötzlich einen Entschluß. Fünfzig Mark hatte Hendrik ihr geboten, wenn sie für ihn ins Alexandra-Hotel ging. Nun würde sie gehen, ohne sich dafür be zahlen zu lassen. „Frau Bellermann!' staunte der Page Fritz, als er sah, wer

sich da durch die Drehtür ins Foyer quetschte. Angesichts des jungen Menschen verlor Frau Bellermann die Hemmungen, die sie draußen vor dem eleganten Portal befallen hatten. „De Körbern muß ick sprechen, hören Se, wo is se?' Unsicher sah Fritz sie an. „Ich glaube nicht, daß Fräulein Körber noch im Hause ist', meinte er schließlich. „Aber warten Sie einen Augenblick, ich werde nachfragen.' Er eilte ins Büro zu Herrn Jussupoff und unterrichtete ihn, wer aekommen war. „Fräulein Körbers Wirtin?' Jussupoff war überrascht

. War irgend etwas geschehen? Kurz entschlossen befahl er, die Frau herein zubringen. „Um was handelt es sich, Frau Beller mann? Fräulein Körber können Sie leider nicht sprechen. Vielleicht sagen Sie mir, was Sie auf dem Herzen haben.' Frau Bellermann tat es. Von Harry Schröder erzählte sie. Daß er dagewesen sei und einen so eigentümlichen Eindruck gemacht habe. Von Herrn Hendrik, der von Schröder behauptet habe, er laufe seit heute mit einem Revolver umher . . . „Herr Hendrik? Wer ist Herr Hendrik

?' So nach und nach erfuhr Jufsupoff ver schiedene Dinge, die ihn lebhaft interessierten. Und einmal im Zuge, erzählte Frau Beller mann auch Einzelheiten, nach denen er nicht gefragt hatte. Jussupoff wurde immer nachdenklicher. „Stutzig bin ick erst feworden, als er heute nacht nich nach Hause kam. Een anständiger Mensch liegt nachts in seinem Bette. Hab ick recht oder nich? Na. sehn Se. Mittags is er denn heimjekommen. Un hat mir anjekriegt, ick soll zu de Körbern sehn un se fragen, wo de Reise nu eigentlich hingeht

än deret, aber so ' „Ein Polizeibeamtsr war es also nicht?' „Nee doch. Ich habe ihn ja ooch ertra je- fragt: Sind Se vielleicht von die Polizei? Nee, hat er jeantwortet, det nich, aber so wat ähnliches.' Das Interesse an Albert Hendrik nahm in Jussupoff von Augenblick zu Augenblick zu. „Würden Sie sich ein paar Augenblicke gedulden, Frau Vellermann?' „Klar.' „Was darf ich Ihnen anbieten? Ein Täßchen Kaffee?' „Nee', zierte sich Frau Bellermann und rutschte auf dem Sessel hin und her, „det kann ick

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 17.06.1939
Physical description: 16
seine Frau an das Kran kenbett einer gelähmten Tante eilen. Das Befinden war besorgniserregend. Frau Krause erglühte zu beifviellofer Hilfsbereit schaft. Sie verharrte Tag und Nacht am Krankenbett der Tante. Auch das war für Kraule ein Grund zum Trinken. Krause trug in sich die feste Überzeugung, daß die Tante sehr stark begossen werden mußte. Niemand darf behaupten, das sei ge mein. Es war schon deshalb nicht gemein, meit Krause auf nichts anderes als a^f die lküMn TMS tiank. 8S Zahre alt — nie

eine FW gesehen Jas Wer eines schrullenhaften Vaters — Eine Wette, aus die Kanada hereinfiel Paris, 13. Juni. Als vor kurzem in Paris ein gewisser Frederic Galt beerdigt wurde, trug man einen Mann zu Grabe, der bis zu seinem 33. Lebensjahr nicht ein einziges weibliches Wesen zu sehen bekommen hatte. Die Witwe, die tief verschleiert dem Trauerzug folgte, war die erste Frau, die Frederic Galt im Alter von 33 Jahren vor Augen gekommen war. Als sie sich zum erstenmal sahen, woll ten sie nicht mehr voneinander

lassen. Daß diese Liebe auf den ersten Blick die richtige gewesen war, hat die langjährige glückliche Ehe bewiesen, die das Ehepaar Salt geführt hat. Durch den Tod der Frau zum Sonderling geworden Warum Frederic Galt bis zu seinem 33. Lebensjahre keine Frau zu sehen bekam, ist eine sonderbare Geschichte, die mit seinem Vater, dem Sonderling Donald Galt, zusam menhing. Donald Galt stammte aus einer reichen 'schottischen Familie. Als er sich im Jahre 1868 anläßlich eines Besuches in Paris

in eine hübsche kleine Midinette na mens Olympe verliebte und sie heiraten wollte, geriet ganz Schottland in Entsetzen. Trotzdem der Vater mit Enterbung drohte, setzte Donald seinen Willen durch. Der junge Schotte und die kleine Verkäuferin wurden in Paris getraut. Aber der Ehe war kein Glück beschieden. Als 1869 ein Sohn — Fre deric Galt — geboren wurde, starb die Mutter im Wochenbett. Der Tod der gelieb ten Frau machte aus Donald Galt einen Sonderling. Daß Frauen Unglück brachten, wurde seine fixe Idee

war, wurde keine Frau geduldet. Alle Hausarbeiten wurden von Männern gemacht. Als der junge Fre deric ins schulpflichtige Alter kam, wurde er nur von Hauslehrern unterrichtet. Als Ge spielen hatte er nur Jungen, die von seinem Vater sorgfältig ausgesucht worden waren. In den Büchern, die er las, durfte nichts von Frauen vorkommen. Als Frederic älter wurde, führte sein Vater die verrückte Er ziehungsmethode noch weiter durch. Daß es ein Verbrechen war. den jungen Menschen zum Leben eines Einsiedlers

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Lienzer Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 25.11.1942
Physical description: 6
schaftsgebäudes im Beisein des zuständigen Bürgermeisters aus Dölsach, Pg. Stra gen z, wurde durch Dipl.-Jng. Baurat Pg. Putz und dem Vertreter des Land rates Lienz die Endüberprüfung vorgenom men und dem Besitzer die Benützungsbe!- willigung erteilt. Schlaiten. Gestorben ist hier am 2V. November im 64. Lebensjahre nach län gerem Leiden Frau Josefine Tabsrnig, Gattin des Schmiedemeisters Johann Ta- bernig. Zwei Söhne der Verstorbenen stehen im Felde. Die Beerdigung fand am Sonntag auf dem Ortsfriedhof

. Zum Oberscharsührer: Mar Bemerl. Zu Scharführern: Alois Rainer, Anton Huber, Äofef Berg- m a n n. Sillian. Gauredner Hohnfeld sprach kürzlich in Sillian in einer Ver sammlung der Ortsgruppe über die gegen wärtige Lage. Für seine ausgezeichneten Ausführungen dankte ihm eine aufgefchlof- fene Zuhörerschaft mit reichem Beifall. Sillian. Dieser Tage wurde im Kino saal in Sillian ein Gemeinschafts abend der NS.-Frauenschaft ab gehalten, der gut besucht war. Zum Ge denken der verstorbenen Frau Guggen berger wurde

erstreckt sich über sämtliche bäuerlichen und son stigen Privatwälder des Lesachtales, soweit sie im Landkreis Hermagor liegen, und über die Waldslächen der Gemeinden Kötschach, Mauthen, Würmlach, Dellach, Reisach und Kirchbach im Gailtal. Das Forstamt Kötschach übernimmt gleichzeitig die Bewirtschaftung und Betriebsführung des Forstgutes Weidenburg. Gre-'fenburg. Todesfall. Hier starb am 22. November im Alter von 79 Jahren nach einem arbeitsreichen Leben Frau Ma ria Moffer, geb. Wernifch, Gasthofbe

Einstich eine Blutprobe und entschwindet ins Laboratorium. Eine halbe Stunde bangen Harrens vergeht, dann kehrt Professor Urban zu Sabine zurück, und man sieht schon leinen leuchtenden Augen an, daß er ihr Gutes künden kann. „Ich gratuliere, Frau Brenkenkamp, es stimmt. Mor gen können wir die Transfusion vornehmen. Bitte stellen Sie sich um zehn Uhr vormittags ein. Hoffen wir, daß Ihr menschenfreundliches Opfer ni<S)i vergebens ist.' Als Sabine draußen im hellen Sonnenlicht des Sep tembertages steht

bis zum andern Vormittag? Soll sie die ganze Zeit im Hotel zubringen? Da fällt ihr ein, vr. Mergentin hat ihr erzählt, Ingrid sei zuerst bei ihrer Tante, einer ver witweten Schwägerin von Ingrids Vater, einer Frau Paula Sturm, untergebracht gewesen. Wenn sie zu ihr ginge? Vielleicht freut sie sich, wenn sie ihr von ihrem Vor haben erzählen wird. Vielleicht fordert sie sie auf, den Tag und womöglich die Nacht bei ihr zu verbringen. Nach einigem Hin- und Herfragen erfährt sie die Woh nung. In einem dieser hübschen

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Lienzer Zeitung
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Page 34 of 36
Date: 23.12.1911
Physical description: 36
Das Kreuz im Walde. Bon Angelika Schmidt. (Nachdruck verboten.) ^em strammen Burschen, lder sich an einem klei nen, auf dem Tisch der einfachen Stube stehen den Tannenbäumchen zu schaffen machte, sah Frau ? Bertram mit freundli- - ^ cher Miene zu. — Wie hübsch das wieder wurde I An dem Jungen hätte sie nur Freude gehabt, wenn seine Leidenschaft zum Wildern nicht gewe sen wäre. Der Bursche befestigte noch einige Lichtchen an den Zweigen, dann nahm er zwei kleine Paketchen aus der Rock tasche

und legte sie unter das Bäumchen. „So!' sagte er, befriedigt auf sein Werk schauend, „jetzt kann die Agnes kommen, es ist alles fertig.' Er wandte sich zur Tür. „Wie, willst du dennoch fort, heut am helligen Christabend?' rief die Frau mit angstvoller Stimme. „Attlß noch zum goldenen Lamm, der Lorenz wartet auf mich.' „Zum goldenen Lamm? Sollst wohl noch einen Festbraten besorgen, Severin? O, bleib hier, ich bitte dich darum? Einmal nimmt's ein böses Ende, hör' auf mich. Der Schäfer wartet

nur auf eine günstige Gelegenheit, dich zu fangen —' „Pah, der Schäfer ist wütend, daß ihn die Agnes nicht will, das ist alles. Mach dir keine Sorge, dem bin ich viel zu schlau.' Aber an der Türe wandte er sich nochmals zurück. „Agnes kann schon die Lichter anzünden und das da auspacken,' er zeigte auf die Päckchen, „ich bin gleich wieder da.' Ohne die flehende Ge bärde der Mutter zu beachten, ging er rasch hinaus. Gleich darauf klappte die Haustüre, eilige Schritte entfernten sich. Frau Bertram rang verzweifelnd

wurden die grauen Schatten, die nun bald über allem lagern würden. Unschlüssig stand Frau Bertram in ihrer Stube, sie wußte nicht recht, sollte sie gehen und den Severin heimholen oder nicht. Aber dann griff sie hastig nach einem großen Um schlagtuch, warf es über Kopf und Schultern und verließ das Haus. Abzuschließen brauchte sie nicht, Diebe gab's keine im Dorf, und jeden Augenblick konnte Agnes kommen. Erst wandte sie sich dem Wirtshaus des Lorenz zu, wenn sie Severin noch dort traf, mußte

er mit ihr nach Hause gehen. Sie wollte ihm in des Wirtes Gegenwart ihre Jugendgeschichte erzählen, damit er endlich erfuhr, weshalb dieser ihn zum Wilddieb gemacht. Lorenz stand breitspurig in der großen Küche, von wo er den Hausflur übersehen konnte. Als Frau Bertram das Haus betrat, rief er ihr mit lauter Stimme entgegen: „Ah, Gertrud, besuchst du mich auch einmal?' „Wo ist Severin? Ich muß mit ihm reden', sagte Frau Ber tram, ohne- seine Worte zu beachten. Ihr Blick durchforschte die Küche

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Lienzer Zeitung
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Page 34 of 36
Date: 15.05.1915
Physical description: 36
Flesuttat unserer 47. Wreisaufgaöe. (Preisfrage für unsere Leserinnen.) Für die besten Antworten auf unsere Preisfrage (siehe ausführliche Ver öffentlichung auf Seite 2 und 3 dieser Rummer) wurden durch Auslosung folgende Preisresultate erzielt: t. preis: A. Ehrecke (Abonnentin der Weißenseer Ztg.) eine Elektri siermaschine, S. preis: Frl. Frida Arendt (General-Anzeiger Kgs.-Wusterhausen) ein Kistctien Kölnisches Wasser, 3. preis: Frau M. Hm;, Porträtmalerin (Ostdeutsche Tageszeitung

) eine Arunrininnl-KausHattrrngsi'ampe. Durch weitere Auslosung unter den besten Antworten ent fielen Preise aus: Frau Alma Lindau (Sprendlinger Anz.). Luise Reinhard (Seegeist). M. Kemnitzer (Schwarzenbacher Amtsbl.). Clara Wendt (Büsumer Nachr.). Fraii^ Fechter (Stockacher Anz.). Selma Kreisler (Komotauer Bote). Anni Speth (Südd. Friseur-Ztg.). Frau R. Hoerner (Alltägl. Rundschau, Zuffenhausen). Therese Zettler (Landsberger Tagbl.). Josephine Höller (Auerbacher Ztg.). Frau K. Fischer (Altmärker Tagbl.). Frl

. Fanni Neumann (Jll. Bayr. Schützen-Ztg.). Frau E. Hübner (Reichcnbacher Tagebl.). Franziska Schmidbauer (Generalanz. f. die Oberpfalz). Alse Dittrich (Grünaer Nachr.). Anna Ketzer (Friedberger' Gemeindebote). Biarie Gülke (Büsumer Nachr.). Anna Schwanieldter (Jll. Bayr. Rundschau). Lina Lehner (Schwab. Bolksblatt). Frau Th. Wunder (Gersthoser Amtsbl.). Mina Jaeobi (Stützerbacher Ztg.). Gertr. Lindemann (Benrather Tagebl.). Clara Bastian (Schwarzwälder, Villinger Tagblatt). Frau E. Rösch

(Friedrichshasener Tagebl.). Frau M. Schaer (Anzeiger Seehausen). Martha Tettenborn (Mittelstand). Ella Auernheimer (Nürnberger Stadtztg.). Therese Lechner (Friedberger Gemeindebote). Anna Wach (Tiroler Grenzbote). Frau E. Montag (Reichenbacher Tagebl.). G. Rößler (Lindauer Tagebl.). Frau M. Baden (Soltauer Nachr.). Karol Hine grausame Sache. Es ist nicht recht von Deutschland, daß es die Holzausfuhr nach England verboten hat. Was für gute Ge schäfte könnten wir jetzt dabei machen. Man bedenke nur, wie viel Holz

Schrettle (Jll. Bayr. Rundschau). Mar. Rüde (Bote vom Kappei berg). A. Hosstetter (Jnnztg.> Anna Menzinger (Fried berger Gemeindeb.). Frau Ther. Reißner (Gersthoser Amtsbl.). Mar. Amann (Schwandorser Zeitung). Mar. Bäck (Jllustr. Bayr. Rundschau), Frl. L. Groß (AugSbg. General-Anz.). Marie Baer (Pasinger Ztg.). Martha Prägler (Planitzer Ztg). El. Steig- leder (Bote v. Kappel berg). Helene Spädel (Neckarsul Ztg.). Adelh. Kommnick (Tapiauer An zeiger). Auguste Vielgraf (Deutsche Volkswacht). Frau

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Lienzer Zeitung
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Page 14 of 20
Date: 11.03.1905
Physical description: 20
Von Waldcmar gedrängt, begab sich Frau Berger am folgen de» Morgen zn ihrem Rechtsanwalt, vr. Kilian, einem grund ehrlichen Mann, der die Interessen seiner Klienten aufs gewissen hafteste wahrnahm. Sobald er erfahren, um was es sich handelte, gab er sich die redlichste Mühe, Frau Berger von ihrem Vorhaben abzubringen. Er malte ihr die Zukunft in den düstersten Farben, warnte sie vor dem Schicksal, das sie sich selbst bereitete, und nannte ihr ver schiedene Fälle ans seiner Praxis

gelassen. Da der Notar sich begnügen mußte, seiner Klientin Vor stellungen zu machen und diese fruchtlos blieben, so hieß es schließ lich, der Sache freien Lauf zu lasse». „Ich werde die vierzigtausend Mark ans Ihren Wunsch unver züglich flüssig machen,' versprach er, als Frau Berger sich vou ihm verabschiedete, „aber,' machte er einen letzten Versuch, „wäre es Ihnen nicht angenehm, wenn ich zuvor Erkundigungen einzöge, welcher Art das vou Ihrem Sohn projektierte Unternehmen ist?' Fran Berger lehnte

dies jedoch ab. „Dazu habeu wir keine Zeit,' sagte sie, „denn die Sache eilt. Zudem ist Waldemar nicht der Mann, der sich leichtsinnig auf zweifelhafte und riskierte Dinge einläßt; er hat alles genan anf Heller und Pfennig berechnet. Einen wahren Sturm der Entrüstung rief Frau Bergers Ent schluß, Dornhausen zu verlassen, bei der alteu Leue hervor. Als Waldcmar ihr die Mitteiluug machte, war sie im ersten Moment starr über diese Nachricht, dann aber brach sie in eine Flut von Tränen und zornigen Worten ans

bei Frau Berger vorsprach, um ihr oder vielmehr ihrem Sohn in seiner derben, ungeschminkten Weise die Wahrheit zu sagen. „Meine liebe Frau Berger,' begann er, ohne anfangs von Waldemar Notiz zu uehmeu, „wir kennen uus fast eiu Viertel- jahrhuudert, und so gestatten Sie mir wohl aus alter Freund schaft ein freies Wort. Ich habe unter der Leitung Ihres Mannes gelernt, nnd wir hielten später treu zusammen wie Brüder. Ich höre noch, wie er ans feinem Sterbebette zu mir sagte: ,Ger hardt, mein alter Freund

an,' nickte Frau Berger, „und bin Ihnen auch dankbar dafür, allein Sie wissen nicht, daß mein Sohn, weit entfernt, mich ruinieren zu wollen, nnr daran denkt, mich reich zu machen.' Gerhardt zuckte die Achseln. „Das ist ja möglich, wird aber auch nichts weiter als ein Phantasietraum fein, wie er deren schon viele gehabt hat. Bis zur Verwirklichung —' Jetzt verlor Waldemar seine Selbstbeherrschung. „Mein Herr,' suhr er in barschem Tone anf, „ich bezweifle nicht nnr Ihre Ihnen angeblich von meinem Vater

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Lienzer Zeitung
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Page 9 of 10
Date: 04.09.1914
Physical description: 10
Pestsälle mil 182 Todesfälle amtlich bestätigt. In denselben Ge bieten wird anch eine Zunahme der Cnvlera konsta tiert. Niederländisch-Iiidi.'i: ist cholera- und pestsrei. 3. Spendenansweis der beiden Zweigvereine des „Roten Kreuzes' in Lienz. Frau Gerichtsooriteher Labler Kronen 20.—,Jng. Logar 10.—, Frau Inthal 4.— , Aurelia Steidl 2.—, Maria Fritzer 2—, Fanni Dapra 3.—, Joses Lerg- meister 2.—, Marie Eder 2.— , Frau Hauptmann Schlacht 3V.—, Herr Bodner 2.50, Gertraud Koczuvan 2.—, Anna Solderer

2.—, BrixenerBank 5.—, Dr. Kon rad v. Posch u, Fran !0—,'Mabel Gal 5—.Theres Wtwe. Maier 5—, Oekonom Heinricher(Tomabnrg) 10.—, Theresia Panlmichl 5.—, Frau Geiger-Duiegger 6.—.Herr Gitterle2.—.HerrMsentheinerL.—,F Mayr 2.—, Hans Fracaro 2.—, Josef Harold 5.—, Olga Pich ler 2,—, Notburga Tschnrtschenthaler 2.—, Herr Jobst 5—, Ernst Sokonp 4.—,AUg. Rechtsschutz-und Gemerk- schasts-Verein Lienz 15.—, Rechtsschutzverein österr. Lokomotivführer in Lienz 15.—, Touristenverein „Na der „Lienzer Zeitung' turfreunde

' Lienz 15.—, Herr Henggi 7.—, für Vo gelbeeren, Villa Monti2. -, Tiroler Volksbund Lienz, Männer- und Frauen-Ortsgruppe je Kr. 25.—, 50 —, JohannPichler8.- , ElifeIdlu —, SantoPuntel 10.—, Berta Dapra 2.—, Frau Scheriau 2,—, Frau Tschug- guel 2.—, Simon Erlacher 2.—, Anton Fasching 3.—, Kunststeinerzeuger E. u. A. Fuchs 10.—, Gemeinde sekretär Ebner 3 —, Marie Ortner 10 —, Anna Posch з.—, Theres Himmelmayer 5 —, Herr Moser 5,--, Vergeiner, Fischwirt 20—, Herr Alliani 10. , Herr и. Frau Jos. Glanzl

10.—, Familie Kajetan Hnber 20.—, Josef Waldner 5.—, Herr Buresch 5.—, Hans Bergmann 5.—, Lotte Preschern 10.—, Herr Ebel 2.—, Hochw. Melitzer, Oberlienz (2. Sammelergeb- nis) 100.—, Iosefine Maurer 2. -, Hotel Post (Rechn. Block) 8.—, Frau Ganzer 2 —, Sparkasse Lienz 300.—, Frl. Kamill« Trotter 20.-, Herr und Frau Lebeda2.—, 100Kreuzkarten,TH. Wtwe. Maier 10.— , Karl Franke, Thal 3,8ö, Anton Bacher, Thür» 20.—, Allgem. Arbeiterverein Lienz 5.—, Florian Wallner, Thnrn 3.— , Sammelergebnis des hochw

. Pfarramtes Untertillrach 213,80, unter .Ungenannt' liefen lg Spenden mit zusammen 73.10 ein, je 1 Kr. spendeten: Frau Kröll, Alois Leibetseder, Georg Rnbner, W. Mitterberger, Frau Schneider, Lanzinger und Stei der, Anna Fercher, Herr Pertz, Lisi Grubinger, Lina Zainer,Wathilde Kr-'mer, Mathilde Wiedmer, Georg Guggcnbichler, Euphemia Bachlechner, Herr Stucker, Antonie Petschnig, Leistentritt, Kirchgeßner, Lang Johann, Ferdinand Leiß, Marie Nenhuber, Kathi Tscharmg, Schiller, Bäckerei Müller, Unterweger

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Page 4 of 10
Date: 20.07.1940
Physical description: 10
war, war er zu einem Schlos ser und Schmied im Dorf in die Lehre gekom men. Als er ausgelernt hatte, war er jahre lang als Wanderbursche herumgezogen und hatte in aller Herren Länder gearbeitet und dazugelernt. In harter Arbeit und ständigem Ringen war er vorwärtsgekommen. Die Nächte hatte er dazu benutzt, um sich weiter zubilden und Sprachen zu lernen. Mit dem bißchen Gelde, das seine Frau, die eines ehr samen Schneidermeisters Tochter gewesen war, in die Ehe gebracht hatte, hatte er eine eigene Schlosserei aufgemacht

du, ich Hab' schon oft bedauert, daß ich kein Mann bin, euch sind doch viel größere Ziele gesteckt als uns Frauen. Euch sind ganz andere Möglichkeiten gegeben, für andere zu schaffen.' „Du liebes, liebes Mädelchen, sage das nicht, gerade die Frau hat die großen und heiligsten Pflichten im Berufe der Gattin und Mutter. In ihrer Hand liegt die Er ziehung und das, was der kommenden Ge neration für das Leben mitgegeben wird. Weißt du, Lore, ich meine immer, Kinder sind das Tor der Hoffnung, das aus dem Heute

der Gegenwart hinüberführt in das Morgen der Zukunft.' „Schön klingt das, das Tor der Hoffnung, Onkel. Wie ein Leitspruch für das ganze Leben.' Aus tiefem Sinnen heraus sagte es Lore. Verstohlen gähnte Eva hinter der vorge haltenen Hand. Sie war so müde und abge spannt und fand diese Unterhaltung schreck lich langweilig. Unter dem Tisch stieß sie leise die Mutter an und gab ihr mit den Augen einen Wink, daß sie die Tafel aufheben möchte. Frau Bodmer stand auf. „Ich glaube, es ist Zeit

zurück.' Er küßte Eva auf die Stirn. „Also Gott befohlen, kleine Frau, und wenn du morgen zu Jens gehst, grüße ihn nur tausendmal von mir. Ich werde jetzt ein paar Tage nicht in die Klinik kommen. Ihr sollt ungestört zusammen sein.' Er küßte Frau Bodmer die Hand und ließ sich von Claus und Lore, die sich rechts und links bei ihm einhenkelten, zum Wagen brin gen. Die beiden frischen, lieben Menschen kinder hatten es ihm angetan, und von ihnen fiel der Abschied ganz besonders herzlich

, Eva ist wütend auf Bodo, daß er ausgerechnet an ihrem Hochzeitstage nach Berlin gefahren ist und nun nicht mit hier ist.' „Wieso denn! Er konnte doch nicht wissen, daß wir hiehergeholt wurden, davon war doch nie vorher die Rede. „Na, dann ist ihr eben irgend was an deres in die Krone gefahren. Du kennst doch Eva! Sieh nur. wie wenig nett sie jetzt mit ihrer Mutter spricht. Ich glaube, Claus, Jens wird es mal nicht leicht haben mit seiner Frau.' „Unsinn, Lore, der wird sie schon bän digen.' Kaum

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Page 20 of 26
Date: 04.03.1905
Physical description: 26
den; sie fühlte sich ordentlich erwachsen, als ein Wesen, das Be achtung fand, das begehrt wurde. Gleich einem Kinde hatte sie auf der Wiese Blumen pflücken wollen, und nun brachte sie eiuen Strauß wonniger Erinnerungen mit, der ihr ganzes Leben durch- dnftete. Wie schade, daß der süße Traum durch die drohende Treuuuug zerstört werden würde, — Während des Mahles tauschte Waldemar wiederholt eiuen Blick mit seiner Frau, als wolle er sich bei ihr Mut holen für das, was er vorhatte

. Und da war seine Frau ans den glorreichen Gedanken gekommen, er solle sich an die Mntter in Dornhausen wenden. „Sie hat so wenig Bedürfnisse,' bemerkte Stephanie. „Was fängt sie mit all ihrem Gelde an? Das könnte durch dich besser verwertet werden als es jetzt der Fall ist.' Mit seltener Einigkeit stimmte Waldemar ihr bei. „Der Himmel selbst hat dir diese gute Idee eiugegebeu.' Der Himmel nicht — eher der Teufel! Aber darin irren sich die Menschen nur zu leicht. So wurde denn Erna instruiert, um die Großmutter

sie, ihm mißtrauisch nachblickend. Als er ins Eßzimmer zurückkehrte, setzte er sich ueben seine Mutter. „Na, Mama,' begann er mit einem kühnen Anlauf, „wie würde dir sein, wenn ich dir sagte, daß du eiuen zukünftigen Millionär vor dir siehst?' „Was? Du?' fragte Frau Berger überrascht. „Ja, ich,' bestätigte er. „Habe ein ganz pompöses Geschäft in Händen, das uns steinreich machen wird. Du sollst bald vier spännig fahren.' „O, behalte nnr alles für dich und die deinen,' wehrte die Mutter lächelnd ab. „Ich zähle

nicht mit dabei, denn in meinem Alter hat man nur uoch wenig Bedürfnisse, und um zur Kirche zu gelangen, brauche ich keine Equipage.' „Pah! Das sind gauz spießbürgerliche Ansichten,' fiel Walde mar ein. „Man kann auch im Alter noch genießen.' „Wozu?' widersprach Frau Berger sauft. „Warum nicht ein fach leben, wenn man sich wohl dabei fühlt. Doch erzähl' mir von deinem Geschäft. Das interessiert mich.' „'s ist ein großartiges Unternehmen,' erklärte ihr Waldemar. „Ein Dutzend Kapitalisten

. „Die Erbschaft des Baters und die Mitgift deiner Frau!' warf die Mutter ein. „Ist das nicht ein wenig unvorsichtig?' „Pah, man mnß das Glück festhalten, wenn es einem entgegen kommt,' gab Waldemar in leichtem Ton znrück. „Das ist die Pflicht eines Familienvaters. Solch eine Gelegenheit bietet sich nicht alle Tage. Bedenke uur: für dich eiu angenehmes Alter iu Reichtum uud Wohlleben; für Erna die glänzendste Znknnst, eine reiche Erbin, die nur zu wählen braucht —' Z -I'»- „Weißt du, Papa,' unterbrach ihn Erna

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Page 24 of 26
Date: 03.04.1915
Physical description: 26
, ja scheiden!' Und Anne-Marie hatte die feinen alten Hände geküßt, die in einem langen Leben so viel Liebe gaben, die auch jetzt, trotz aller Arbeit, die sie geleistet hatten, noch immer bereit waren, aus dem unergründlichen Born zu schöpfen. „Du hast recht, Mutter', sagte sie. „Ich komme zu dir, da du mich haben willst und ich — komme gern.' So war die junge Frau bei Beginn des Krieges, in dem heißen Augustmond, der dem Vaterlande so viele wichtige Ge denktage brachte, in ihre Heimat übergesiedelt

. Sie fand Arbeit in Hülle und Fülle. Frau Egloffstein hatte recht, als sie behauptet hatte: „Der Kampf, der sich draußen an den Fronten abspielt, findet Widerhall in den Hütten der Armen. In den Häusern, wo der Mann, Vater, Sohn oder auch der Bruder im Felde steht, war es den Zurückgebliebenen oft schwer, den Kampf ums Dasein aufzunehmen, dem Leben mit seinen täglichen, kleinen Sorgen gerecht zu werden. Auch zu trösten galt es, Weinende aufzurichten. Und doch, bei allem Schweren, was dieser Winter

brachte, die junge Frau fühlte trotzdem, daß der Aufenthalt ihr gut getan habe. Zuwellen erschien es ihr, als sei sie von einer schweren Last er löst, als habe eine sanfte Hand die Wirren und Stürme der letzten Jahre aus ihrem Lebensbuche gestrichen, und als sei sie nun wieder die, die sie einst vorher gewesen, wieder ein Mensch, der in ruhiger Sicherheit seinen Weg geht, der den festen Halt in sich selbst fühlt, well er die Kraft dazu in dem Frieden des Hauses findet. Mit Gefühlen, halb der Trauer

heilen besser Als Wunden schlagen ist.' Und doch habe ich nelllich das Eiserne Kreuz erhalten und bin über diese Anerkennung persönlicher Tapferkeit ebenso erfreut, wie ein junger Feldsoldat.' Die Stimme der alten Frau hatte gezittert, als sie die Worte las. „Er ist mein tapferer, guter Junge', sagte sie. „Ich bin stolz auf ihn, trotzdem ich fühle, daß sich die Angst um ihn steigern wird', fügte sie hinzu. „Nicht wahr, Anne-Marie, du denkst wie ich?' Die roten Lippen der jungen Frau

aber hatten bei dieser Frage seltsam gezuckt. Was sollte sie darauf erwidern? War es nicht ihre Pflicht, der Mutter endlich einmal zu gestehen, daß sie und Willy seelisch nicht mehr zusammengehörten, daß sie beide eine Trennung der Ehe erstrebten ? Schllldete sie der Mutter, die so viel für sie getan, nicht Offenheit ? Frau Egloffstein hatte den Brief von neuem in die Hand genommen und den Schluß vorgelesen. Der lautete also: „Noch eins, meine Lieben: Ich kann Euch nicht sagen, wie sehr ich mich nach den furchtbaren

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Page 20 of 26
Date: 24.12.1914
Physical description: 26
hinaustriebe aus seines Hauses Frieden. Und dem war auch so und die Ursache war niemand anders, als das blonde Bertel. Nicht, daß sie unfreundlich oder zänkisch zu ihm gewesen wäre, nein, sie tat wie immer, still ihre Arbeit, war freundlich und bescheiden und suchte der alten Mutter Trillmich jeden Wunsch an den Augen abzulesen. Aber diese Bemühungen wurden von dieser nicht anerkannt, sondern als Berechnung angesehen, und als der Sohn eines Tages erklärte, er wolle das Bertel zur Frau

, daß er in die Fremde gehen wolle, er habe ein Angebot aus Bayern mit höherem Lohn und unter annehmbaren. Bedingungen. Das fuhr wie ein Blitz in das Häuschen am Walde und so kam es, daß sowohl die alte Frau wie das junge Mädel heimlich viele Tränen vergossen, und Ernst mehr wie je das Heim mied. Alles Bitten der Mutter blieb ohne Erfolg, und als die alte Frau sagte, sie wolle dann lieber die Bertel vor die Tür setzen, da hatte er brüsk erklärt, dann erst recht gehen zu wollen, und zwar um nimmermehr heimzukommen

auf allen Bewohnern des Hauses gelegen hatten. Er selbst schien gern in den Krieg zu ziehen, und die Mutter sagte es offen und ehrlich, daß ihr diese Lösung willkommener war, als ein Aus wandern des Sohnes. Nur die Bertel hatte von da ab noch rötere Augen und tat zum ersten Male nachlässig ihre Arbeit. Frau Trillmich wachte wie ein Argus über den beiden, daß sie sich nicht heimlich allein sprechen konnten, aber eines Abends, als Bertel mit der Wäsche früher als sonst aus der Stadt kam und eben in den steil

dann mit bebender Stimme: „Ernst, Liebster, verhärte doch nicht dein Herz gegen die Mutter und gegen mich! Sieh, es ist vielleicht Gottes Fügung, daß jetzt gerade der Krieg ausbricht und du nicht im Zorn fort nach Bayern gehst. Wenn du deiner Mutter ge horchst, so wird dich der liebe Gott beschützen und auch gesund zu uns zurücksühren, und dann —' „Und dann bist du vielleicht schon die Frau des Postassistenten, der um dich herumscharwenzelt Denke nur nicht, daß ich das nicht bemerkt habe und dich durchschau

.' „Ernst, du tust mir bitter unrecht, aber ich vergebe es dir. Ich halte meinen Schwur, daß ich auf dich warte, bis deiner Mutter Sinn sich erweicht hat. Ich bleibe auch jetzt während des Krieges bei ihr, du darfst unbesorgt um sie sein, aber deinen Wunsch kann ich nicht erfüllen, es ginge gegen mein Gewissen.' „Und wenn sich die alte Frau nie bekehren läßt?' fragte er, als das Mädchen aufstand und nach den Tragbändern des Korbes griff „Dann müssen wir es in Ergebung tragen und denken, daß es Gottes

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Page 18 of 20
Date: 20.05.1905
Physical description: 20
Ein Menschenstrom schob sich zwischen den Stoffen hin — Prü fend — wählend — feilschend. „Na, das muß doch sofort einem jeden einleuchten, daß man hier billiger kauft als bei Israel, Jordan oder Hertzog,' rannte Frau Flora ihrer Cousine zu. „Die eleganten Läden, die Spiegelscheiben und die galonierten Diener muß unsereiner ja doch mitbezahlen!' Und nun ging's ihrerseits ans Prüfen, Wählen und Kaufen. Fran Flora kaufte alles, was ihr nur irgend gefiel, sie konnte sich das leisten als vierfache

Hausbesitzerin. Sie fand gar kein Ende und mußte erst vou ihren Töchtern darauf aufmerksam gemacht werden, daß sechs Uhr längst vorüber und die Verkäuferinnen schon etwas lan zu werden anfingen. Endlich, um dreiviertel sieben, verließen unsere fünf Damen die Fabrik, alle mit hochgeröteten Wangen nnd besonders Frau Beierleiu — ganz hin? So lange sie beim Handel war, hatte sie keine Kopfschmerzen gespürt, jetzt machten sie sich doppelt fühlbar. Sie war ja sehr zufrieden mit ihrem Einkauf

aus?' Ich muß gestehen, ich hab' über dem Einkauf das Gewitter gauz vergessen und rate nun, wir gehen eiligst nach dem Bahnhof. Ich beabsichtigte zwar, ench zu Kotelette uud Spargel einzuladen, aber Wenn's einen Nassauer gibt, ist die Sache faul. Und zu Hause die offenen Fenster ' Frau Beierlein war ganz derselben Meinung; sie sehnte sich un endlich nach ihren kühlen Zimmern. Obgleich nun die Mädchen, diesmal sogar anch die verständige, ruhige Grete, bei dem Gedanken an sofortige Heimfahrt außer

Trubel. — Eine Unmenge Schulkinder, die mit ihren Lehrern eine „Landpartie' gemacht hatten, harrten der Heimfahrt. Auf alleu Gesichtern lag noch der Abglanz der Wonne, einen Tag im grünen Walde verlebt zu haben. „Na, das wird schön voll werden!' sagte Frau Flora verdrießlich. Noch immer neue Schareu strömten herbei. Die Fahne voran, mit Laub und Blumen geschmückt, zogen sie singend auf den Perron. Als nach einer Weile der Zug einlief und unsere Damen eiligst einsteigen wollten, wurde ihueu bedeutet

sich Frau Flora; wenn sie ärgerlich wird, fällt sie stets in den Ber liner Jargon. „Dort hinten find noch leere Wagen.' Man raste zurück. Jeder Wagen war übervoll befetzt, nur die zweite Klaffe zeigte gähnende Leere. „Ach was! Wenn „Dritter' besetzt ist, darf man „Zweiter' einsteigen. Man hier immer 'rein, Kinder!' rief Flora energisch. Sprach's und saß auch schon in einem Abteil der zweiten Wagen klaffe; die andern folgten halb betäubt. Im nächsten Augenblicke ertönte das schrille Abfahrtssignal

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Page 18 of 24
Date: 12.12.1903
Physical description: 24
Marder! Wo bleibt Ihre Be sonnenheit, Ihre Überlegenheit, die ich früher so oft bewundert habe? Ich habe stets zu Ihnen aufgeblickt wie zu einem Meister in der Selbstbeherrschung, und jetzt muß ich, der junge Mensch, Ihnen Ruhe der Überlegung predigen! Ich werde zuuäckst nach Habichtsberg fahren. Es ist doch immer möglich, daß Ihre Schwieger mutter weiß, wo Ihre Frau Gemahlin sich aufhält.' Er zweifelte zwar selbst an dem Erfolg dieser Fahrt, aber er wollte ihm doch Mut zusprechen

kannte, hoffte er doch durch eine Wendung, vielleicht durch ein einzi ges Wort, irgend einen Anhalt zu gewinnen. Auch das war vergeblich. „Ob Ihre Herren Söhne denn nicht mit Ihrer Frau Tochter in Verbindung geblieben sind, gnädige Frau?' unterbrach er den vom Hundertsten ins Tausendste kommenden Redefluß der alten Dame. Frau Eisen schüttelte den Kops. „Das glaube ich nicht/ sagte sie. »Von Kunibert und Egon habe ich erst kürzlich Briefe be kommen, worin sie kein Wort von der ganzen Sache erwähnen

setzen, wenn Sie die Güte hätten, mir die Adresse auszu schreiben. Die Antwort werde ich mir nach Metz bestellen, wohin ich direkt von hier aus fahre. Ich darf Sie wohl bitten, gnädige Frau, über meine Unterredung mit Ihnen vollständiges Schweigen gegen jedermann zu beobachten, da man ja den Ausgang der An gelegenheit noch nicht übersehen kann.' Frau Eisen versprach zu schweigen. „Warum sollte ich nicht so viel Rücksicht auf meinen Schwiegersohn nehmen? Er hat sich mir gegenüber von der nobelsten

Seite gezeigt. Er muß doch ein sehr guter Mensch sein! Um so weniger kann ich meine Tochter verstehen, daß sie solch ein Juwel sich nicht zu erhalten verstanden hat. Aber ich habe das kommen sehen. Ihr war die reiche Frau in die Krone gefahren. So verständig sie als Mädchen meinen Rat stets befolgte, so wenig ließ sie sich als Frau von mir be- einflnssen. Wäre sie mir gefolgt, hätte sie Bergerns Annäherungs versuche in Karlsbad rundweg abgewiesen. Wie fein verstand sie es früher, einen Herrn

hat e» ebenfall» nicht für nötig gehalten, mir die Details auseinanderzusetzen. Was ich weiß, ist also fast alles Kombination, die aber der Wirklichkeit Wohl ziemlich nahe kommt. Ich habe es Marder gegenüber ja nicht aufkommen lassen. Aber sagen Sie selbst, ist es ihm zu verdenken, daß er eifersüchtig wird, wenn er seine Frau mit ihrem früheren Anbeter tief im Walde findet? Hätte ich ihn nur gesehen, als er ankam, ich hätte ihn so lange festgehalten, bi» Gerda zurückkam. Daß sie da« Bild fertig malen

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Page 6 of 16
Date: 02.04.1898
Physical description: 16
. Allein ihr Mann, Mijo Brezovitsch, der gefürchlete Räuber, der nicht Vater und Mutter schonte, hegte eine unbegrenzte Liebe und Zärtlichkeit für sein Weib; er hatte Alles gethan, um jeden Verdacht von ihr abzulen ken. Wie weit diese Liebe des Räiiberhauptmaunes ging, ist daraus ersichtlich, daß er vor seiner Hin richtung vor seiner Mutter geführt werden wollte, um sie zu umarmen, thatsächlich aber in der Ab sicht, die alte Frau zu erwürgen, um eine Belast- ungszeugin gegen seine Frau zu beseitigen

, als das Ergebniß verkündet wurde: 107 Ja, 1 Nein. Der Versprecher des Frenden- trl^nkes hatte mit Nein gestimmt, um die Ausgabe zu ersparen. Sechsfacher Ehemann. In New-York starb unlängst ein gewisser Jamos Henry Whitelegge mit Hinterlassung eines Vermögens von 6V 000 Dollars. Auf diesen Nachlaß haben bis jetzt sechs Frauen Anspruch erhoben, welche sämmtlich die Gattinnen des Verstorbenen sein wollen. Die erste Frau heirathete er im Jahre 1848 in Heaton Chapel. Schon im nächsten Jahre heirathete er ganz

in der Nähe eine zweite Frau. 1854 ging der Mann mit den türkischen Allüren nach Deutsch land und England und nahm die Gattin Nr. 1 mit. 1858 heirathete Whitelegge in England eine dritte Frau, worauf er alle Weiber verließ und nach Amerika zurückkehrte. Hier heirathete er eine gewisse Marie Sturr, mit der er 30 Jahre zu sammen lebte, bis er 1891 wieder heirathslustig wurde und eine Frau Curry heimführte. Kurz vor seinem Tode nahm er noch eine sechste Frau; man nimmt jedoch an, daß er noch weit mehr Frauen

die dnrch den Glimmer nicht hin durchdringen können, welche als Ursache der Wol kenbildung anznsehen sind. Pou der Kaiserin. Man schreibt der „Ex trapost' : „Während ihrer jetzigen Reise gelingt es der Kaiserin Elisabeth nicht, die richtige Erholung zu fiudeu. Daher geschieht es, daß die hohe Frau absolut keinen fixen Plan für den Frühjahrsauf enthalt zu fassen im Stande ist. Insbesondere klagt die Kaiserin über Schlaflosigkeit und ist in Folge dessen auch das Allgemeinbefinden nicht nach Wunsch

. Die Gepflogenheit der hohen Frau, sich einige Stunden vorlesen zn lassen, haben die Aerzte nun untersagt, und geht ihr Urtheil dahin, daß aus jeden Fall die Ruhe für die Nerven das Zuträglichste fei. Auch die Korrespondenzen der Kaiserin sind jetzt bedeutend eingeschränkt worden, die einzige Zerstreuung, die sich die hohe Frau göunt, besteht iu gemüthlichen Gesprächen mit ihrer Schwester, der Gräfin Trani. In den letzten Tagen wurde der Versuch gemacht, die Kaiserin bei ihren Ausfahrten, ein neu angeschastes

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Page 27 of 40
Date: 04.12.1897
Physical description: 40
„Muß ich nicht als rechtschaffener Mann daran denken, meine Tochter so viel lernen zu lassen, daß sie einmal eine gute Haus frau wird, daß sie, wenn wir beide nicht mehr da sind, sich durch ihre Arbeit selbst erhalten kann? Wem die Trennung am schwer sten fallen würde, das fragt sich Wohl sehr. Oder auch nicht,' fuhr er leise brummend fort, indem er seine Pseife ausklopfte und verstimmt von dannen ging. Es verdroß ihn, daß seine Frau, die oft tagelang so gleichgültig dahinlebte, als wüßte

sie kaum, was um sie her vorging, sobald es sich um eine Bestimmung handelte, sich jedesmal das Recht der Entscheidung anmaßen wollte. Früher war es nicht so gewesen, aber seit sie die große Erbschaft gemacht, während er damals mit seinem Herrn auf dessen schlesischen Besitzungen war, hatte sich diese Herrschsucht gezeigt. Oft schon hatte er das Geld verwünscht, das den Unfrieden in seine Ehe gebracht, die früher so glücklich war. Als herrschaftlicher Diener hatte er sich sehr gut gestanden, seine Frau

, welche ebenfalls in dem gräflichen Schlosse diente, hatte, da die Herrschast sehr sreigiebig war, auch ganz hübsche Ersparnisse mit in den neuen Hausstand gebracht — sie hatten gut leben können, auch ehe die Erbschaft des Onkels an sie gelangte. Mit dieser war die unselige Veränderung über seine Frau gekommen. Sie war unzufrieden mit ihrer Stellung, ihr Mann mußte den Dienst bei seinem geliebten Herrn aufgeben; bald schien es ihr wünschenswert, fern von anderen Menschen tief im grünen Walde zu leben, bald

sehnte sie sich, in einer großen Stadt zu wohnen. Wenn Willberg ihr auch nicht in allem nachgegeben hatte, so war doch diese ruhelose Unzufriedenheit allein hinreichend, ihm das Leben zu verbittern, nnd nur die Freude an seinem Töchterlein, das er daheim in der kleinen Korbwiege sand, als er von der Reise heim kehrte, aus welcher er seinen Herrn begleitet hatte, konnte ihn trösten, als Verhältnisse ihn zwangen, auf den Wunsch seiner Frau einzu gehen, den angenehmen Dienst zu verlassen und ein kleines

, um dem jungen Mädchen eine möglichst gute Ausbildung zu geben. Für Monika waren die Stunden, welche sie im Pfarrhause zu bringen durfte, eine große Freude. Sie fühlte sich heimisch in den freundlichen Räumen, in denen die rührige Frau Pastorin so fleißig waltete, und so lange der Sommer ihren Weg mit Blumen schmückte, trat Monika nie ohne einen hübschen Strauß in das Haus, welcher stets gerne angenommen wurde und ihr ost eine liebreiche Ausforde rung zu längerem Verweilen nach den Unterrichtsstunden

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Page 16 of 22
Date: 26.01.1901
Physical description: 22
hatte in den letzten Jahren stark gealtert und war kränklich und mürrisch geworden. Ernst bat die Mutter, den Alten zu entlasten und ihm die Arbeiten allein zu übertragen, doch davon wollte Frau Werner nichts wissen. „Weise ist erprobt und wenn ich Dir auch alles Gute zutraue, — Beweise habe ich nicht dafür. Vorläufig überlaß nur mir die Bestimmungen. Wenn Du erst Dein eigener Herr sein wirst, kannst Du alles nach Deinem Gefallen einrichten/ sagte sie. Und Ernst ging still an seine Arbeit

. Er wußte, seine Mutter hatte kein Vertrauen zu ihm. Der alte Weise aber nörgelte an ihm herum und wollte von allen Neuerungen, die Ernst vorschlug, nichts wissen, und wenn er abends zu Frau Werner kam, so sprach er über ihren Sohn, als wäre er ein unbedachter junger Mensch, der sich nur gern selber als Herrn aufgespielt hätte. In Kremzin waren jetzt keine guten Zeiten. Die letzte Ernte war durch einen Hagelschlag vernichtet und nur sehr notdürftig wieder ersetzt worden; im Viehstall war eine Seuche

ausgebrochen. Von allen Ecken und Enden drängten Verlegenheiten auf Werners ein. Ernst nahm an den Sorgen teil, ohne irgendwie helfen zu dürfen, und fühlte sich von Mißtrauen umgeben. So gingen ihm die ersten Jugendjahre unerquicklich dahin. Inzwischen hatte auch Heinz die Schule verlassen und war in das Neustädter Husarenregiment eingetreten. Und als er sich zum erstenmal in der goldstrotzenden Uniform Frau Werner zeigte, da klopfte ihr Herz in mütterlichem Stolze höher auf, und ihre Augen leuchteten

, selbst etwas zu schaffen und zu unterhalten. In jugendlichem Ungestüm unterließ er daher nicht, ihr den Plan so oft wie möglich auseinanderzusetzen. Aber wenn er glaubte, sie dadurch umzustimmen, so irrte er sich. Das Mittel war verfehlt durch die Form, die unglücklicherweise danach angethan war, Frau Werners Nerven gründlich zu verstimmen. Sie schrieb endlich einen Brief nach Greinshagen, und Hell born kam ohne Verzug. „Frau Elisabeth, was ist geschehen?' „Gottlob, lieber Freund, daß Sie da sind! Ich konnte

Sie was? Schicken Sie ihn auf Reisen. Es ist überdies hohe Zeit für ihn, daß er etwas von der Welt zu sehen bekommt!' Frau Werner sah fast bestürzt auf. Es war ihr uoch gar nicht eingefallen, daß auch Ernst in dieser Weise Ansprüche an sie zu stellen ein Recht haben sollte. „Sie wissen — unsere Verhältnisse — und —' „Elisabeth, Sie werden mir, dem Freunde, doch erlauben, für mein Mündel zu sorgen?' fiel ihr Hellborn ins Wort. „Sehen Sie, jeder Ihrer Söhne erbt von mir einmal fünftausend Thaler, das übrige

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Page 13 of 24
Date: 16.03.1901
Physical description: 24
Das kranke Fohlen. „Heute lasse ich das Fohlen in den Garten hinaus', sagte an einem der letzten Tage des Februar der Jörg zu semer Frau. „Das Wetter ist schön wie im Mai und das Fohlen ist jetzt 6 Wochen lang nicht mehr in das Freie gekommen.' „Latz aber das Fohlen nicht zu lange draußen, Jörg,' versetzte ängstlich die Frau. „Es scheint freilich die Sonne, aber es geht doch ein ganz rauher Qstwind. Bedenke auch, daß das Pferdchen die Luft im Freien gar nicht mehr gewohnt ist.' Der Jörg sagte

erst wollte er heimkehren. Die Frau war draußen in der Küche beschäftigt. Plötzlich dachte sie an das Fohlen draußen im Tummelplatz. Eilig ging sie hinaus, um nach dem munteren Tierchen zu sehen. Als sie hinauskam, stand es in der Nähe oes Einganges auf drei Füßen. Ueber und über war es mit Schweiß bedeckt. Es konnte nicht mehr auf den rechten Fuß auftreten. Sobald es einen Versuch machte, knickte es im Fessel aus. „Das Fohlen hat sich den Fuß übertreten!' jammerte die Frau. Dann lief sie so ellig

war der warme Stall erreicht. Jetzt bemerkte der Bauer, daß das Fohlen einen tintenschwarzen Urin absetzte. „Ich glaube gar, das Fohlen hat das SchwarzharnenI' sagte er zu seiner Frau, die indessen eine Flasche warmen Kamillenthee gebracht hatte. „Ich habe es gleich gesagt!' rief die betrübte Frau des Jörg, „daß es dem Fohlen schadet, wenn es zum erstenmale lange im Garten draußen ist.' Der Bauer sagte nichts. Er sah jetzt ein, daß die Frau wohl recht gehabt hatte. „Lauf sofort in die Stadt und hole

den Tierarzt', befahl er seinem Knechte. Inzwischen schüttete der Jörg mit Hilfe seiner Frau dem Fohlen den warmen Kamillenthee ein. Dann nahm er einen Strohwifcher und rieb kräftig das Fohlen ab. Das kranke Tierchen fiel einige Mal? um. Aber mit Hilfe des Jörg und seiner Frau kam es immer wieder auf die Beine. Im allgemeinen wurde aber das Tierchen wieder ruhiger. Der starke Schweißausbruch ließ etwas nach und auch, das Atmen wurde nach und nach leichter. An dem vorgelegten Heu kaute es sogar

mit dem Urin ab. Deshalb ist der Urin bei diesen Patienten tinten schwarz.' Während der Tierarzt dieses sprach, stellte sich das Fohlen zum Harnabsetzen an. Der Tierarzt fing in einem Kübel den Harn auf und betrachtete ihn prüfend. „Jetzt ist anzunehmen, daß das Fohlen bald wieder gesund ist', sagte er. „Der Urin ist schon ziemlich hell. Es war ein großes Glück für das Fohlen, daß die Frau noch rechtzeitig nach dem Fohlen gesehen und das Verbringen in den Stall veranlaßt hat. Die Krankheit

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Page 26 of 28
Date: 20.06.1903
Physical description: 28
^ 1 Dulon, Herr Kandidat Klee und der pensionierte Major von Kuhlendorff!' Wolf verbeugte sich. „Speisezeit ist mittags zwei Uhr, abends acht Uhr!' „Einverstanden!' „So dürsten wir Sie heute abend schon erwarten?' „Ich werde erscheinen!' — Er verbeugte sich und schied. „Gott, welch ein hübscher und angenehmer Mann!' rief Therese hinter ihm her. „Tu hast recht!' bestätigte die Frau Doktor. „Wirklich ganz erwartungsvoll gestimmt, betrat Wolf das Haus am Abend wieder. Fränlein Therese führte

und Wolf Gesenius ward der Liebling der Speisepension, der mit Monsieur Dulon musizierte, denn er sang einen prachtvollen Bariton, während „Papa Dulon', wie ihn die Damen nannten, herrlich akkompagnierte, mit Klee über die Dogmen stritt, nnd Knhlendorffs Geschichten aus dem schles wigholsteinischen Kriege geduldig anhörte, mit den Damen Lawn- tennis spielte und mit Frau Doktor Rank den Küchenzettel beriet. Die Frau Doktor hatte so viel Vertrauen zu ihm, daß sie eines Abends sagte: „Ja, sehen Sie, Herr

Gesenius, es ist nicht so leicht, durchzukommen! Mein seliger Gatte hatte eine große Praxis! Aber er hatte die Armen alle umsonst behandelt, und als er starb, hinterließ er mir dieses Haus schuldenfrei, aber nnr ein kleines Kapital, so daß ich genötigt war, da ich auch noch Therese, jetzt eine Waise, aufnahm, diese Haushalts- .uud Speisepension einzu richten, die uns gottlob stets über Wasser hält!' „Sehr vernünftig, Frau Doktor; so habe ich das Verhältnis auch aufgefaßt

!' „Ja, Sie sind der vernünftigste junge Mann, der hier je am Tische gesessen hat!' „Machen Sie mich nicht eitel, Frau Doktor!' „Ganz Dernburg hat Sie gern!' „Das srent mich!' „Erlauben Sie mir eine vertrauliche, mütterliche Frage?' „Ja doch, liebe Frau Doktor!' „Siud Sie heimlich verlobt?' Wolf lachte belustigt: „Wollen Sie mich etwa verheiraten? Das Heiratstiften ist die schwache Seite mancher Frauen! Nein, ich bin frei, ganz frei!' „Wirklich?' „Warum fragen Sie?' „Na, es war so ein Gerücht, das vom — na, ich nenne lieber

die Quelle nicht — ausging!' „Ah, die gute» Deruburger!' Fräulein Ada störte sie. Sie hatte die Woche und wollte Dis- positioueu einholen. Als sie errötend gegangen, sagte Wolf lebhaft: „Welch ein graziöser Wuchs und Gang! Wissen Sie, Frau Doktor, wie ich Fräulein Emmerenz beim ersten Blick bei mir genannt habe?' Die Doktorin sah ihn von der Seite an: „Nein, Herr Gese nius! Wie denn?' „Bachstelze!' „In der Tat, das trifft!' Dann setzte sie ernst hinzu: „Auch schön ist sie und aus gutem Hause!' Wolf

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Page 17 of 22
Date: 27.09.1902
Physical description: 22
, wie das eigentlich mit dem Brief ist,' fuhr Frau Seuden indessen unbeirrt fort; „Dankelmann hat mir so manche Andeutung ge macht, ich konnte aber nie recht klug daraus werden.' „Mit welchem Brief, Taute?' „Nun, Herthas Brief an Herrn von Wolfsburg,' gab die alte Dame zur Antwort. „Hast Du von dem Brief etwas gewußt, oder hast Du Hertha gebeten, ihm zu schreiben, er möge nicht wieder kommen?' „Nein, ich habe nichts gewußt; es handelte sich nur um die Schlittenpartie, und das — das hat Hertha geschrieben?' frug

sie erschrocken. „Wenn sie ihm das in meinem Namen mitgeteilt hat, dann hat sie die Unwahrheit gesagt, Tante, ganz gewiß, es ist mir nie ein ähnlicher Gedanke gekommen.' Sie trat dicht an die alte Dame heran: „Glaubst Du mir das, Tante?' Da schlang Frau vou Seudeu zärtlich die Arme um ihre Nichte. „Du brauchst es mir nicht erst zu versichern, Lenchen, ich habe es auch vorher nicht geglaubt — nun kann ja alles noch gut werden.' Stürmisch zog Helene die alte Dame an sich, die Thränen rollten ihr über die Wangen

dem alten Dankel- mann zugedacht hat. Wie ein rechtes Kind freut sie sich auf den heutigen Abend, es ist ihr, als ob eine ganz besonders freudige Ueberraschung ihr bevorstände. Auf dem GutShos ertönt das Geläute eines Schlittens. Herr vou Horst war eben mit dem Ausschmücken des Baumes fertig. „Ich glanbe, die Herren sind da, verehrte Tante, ich darf Wohl jetzt den Baum anstecken?' äußerte er zu Frau vou Seuden, die ihm vor einigen Tagen von Wolfsbnrgs Besuch Mitteilung gemacht und ihn gebeten

hat, Helene nichts davon zu sagen. Der Präsident verstand, ohne daß die alte Dame ihm nähere Erklärungen machte, was Frau von Senden beabsichtigte. Er selbst freute sich, Herrn von Wolfsburg wieder zu sehen; seine Gefühle für ihn waren nach den vorgefallenen Ereignissen nur um so wärmer und herzlicher geworden. Auf der Borhalle ertönten Schritte. Frau von Senden rief schnell ihre Nichte herein und führte sie mit herzlicher Freude zu ihre» Geschenken an den Weihnachtstisch. Dann öffnet sich die Thür

, Dankelmann und Wolfsburg treten herein, einen Augen- blick sind sie von dem strahlendeil Lichterglanz geblendet — Helene blickt starren Auges zu ihnen hin, eine jähe Röte huscht über ihre Züge. Wolssburg hemmt unwillkürlich einen Augenblick den Schritt. „Nur näher, Herr von Wolfsburg,' ermuntert ihn Fran von Senden lächelnd, „wir wollten Ihnen eine Weihnachtsüberraschung bereiten.' „Das ist Ihnen auch so vollkommen gelungen, gnädigste Frau, daß ich bis jetzt keiue Worte fiudeu konnte,' entgegnete er ver

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Page 14 of 20
Date: 09.02.1901
Physical description: 20
angehen. Ich denke, Sie werden mir aus der Not helfen; es ist ja nicht auf lange Zeit!' Der Alte ward ein wenig verlegen. „Herr Leutnant, Ihre Frau Mutter hat mir so manches Stück Zeug abgekauft, damals, als ich noch mit dem Karren durch die Dörfer zog nnd mir jedes Stück Brot sauer verdiente. Sehen Sie, ich möchte Ihnen gern helfen, aber das ganze Vermögen hat der Max in Verwahrung. Warum soll er es auch nicht aufheben, habe ich damals gedacht, als ich ihm die Papiere auf seinen Wunsch übergab

werden,' sagte Ernst, sein neues Eigentum zufrieden musternd. „Das heißt?' fragte Frau Werner. „Das heißt, daß ich unsere alte Herde auf die Weide schicken nnd fett machen will; dann soll sie nach Berlin verkauft werden. Ich habe mich schon deswegen mit einem Lieferanten in Verbindung gesetzt.' Frau Werner schüttelte den Kopf. „Du fängst es im großen an, Ernst, und das ängstigt mich,' klagte sie. „Es ist, als setztest Du alles auf eine Karte. Wie aber, wenn Deine Unternehmungen mißglücken?' Der junge Mann

und sachgemäß. Frau Werner hätte auch gewiß die Richtigkeit seiner Bemerkung anerkannt, wäre nur nicht der Hinweis auf Heinz gewesen, wodurch sie sich wieder verletzt und gekränkt fühlte. Leider waren sie auch noch in anderen Dingen verschiedener Meinung. „Du hast, wie ich höre, Winkler gekündigt?' fragte Frau Werner eines Tages nach Tische, nachdem der Wirtschaftsbeamte das Zimmer verlassen hatte. „Ganz ohne Verwalter wirst Du in dessen doch uicht auskommen, und ich muß gestehen, daß ich mit ihm immer

zufrieden gewesen und fertig geworden bin. Er hat einen so biedern Ausdruck im Gesicht.' „Es ist gut, daß er die Ehrlichkeit in den Augen hat, wo anders habe ich sie auch noch nicht bemerkt,' entgegnete Ernst gelassen. „Du bist ungerecht,' erwiderte die Mutter. „Ich habe nie Un gehörigkeiten seinerseits bemerkt, auch Hellborn nicht; Winklers Bücher stimmten immer.' „Ich habe aber Beweise, die mir den Herrn in keinem beson deren 'Licht erscheinen lassen!' sagte der junge Mann. Frau Werner

wollte der Bemerkung keinen Glauben schenken. „Ich kenne ihn seit Jahren, Du erst seit Wochen,' meinte sie. „Offen gesagt, ich bin nicht ganz zufrieden, daß Du sein Wirt schaftssystem änderst und ein neues einführst. Ich fürchte, Du machst Dir übertriebene oder gar falsche Hoffnungen.' „Wir wollen das Resultat abwarten, Mutter!' Ernst griff nach dem Hute, er rüstete sich zum Gehen. „Noch eins, Ernst!' Frau Werner blickte den Sohn erwartungs- voll an, als sie sagte: „Du würdest also Winklers Kündigung

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