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Lienzer Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 26.11.1938
Physical description: 16
Eltern ab, die Anfang der neunziger Jahre nach den Vereinigten Staaten auswanderten. Daher auch sein ausgezeichnetes Deutsch. Seine Frau spricht allerdings nur englisch. In seiner Begleitung befinden sich außer Frau und Kind noch «drei Männer, die Sie als eine Art Leibwache ansehen müssen. Der eine ist ein Ire unö wird Tucky genannt. Der zweite ist ein Stockamerikaner na mens Hickson, ein ausgezeichneter Bo xer, der noch vor drei Monaten in Phila delphia im Ring stand. Und der dritte zum erstenmal

können Sie ihm blind vertrauen. Tolder kann froh fein, Hansen zu besitzen.' Jngeborg Körber wußte nicht, warum ihr Herz klopfte, oder war es das Tolderfche Schicksal, das sie erregte? „Sie weisen fraglos Ihre Gründe haben, mir dies alles zu erzählen, Herr Jussuposf', sagte sie. „Aber ich begreife nicht, was für eine Aufgabe auf mich wartet. Wünschen Sie, daß ich Frau Tolder pflege, ihr Gesellschaft leiste, sie auf andere Gedanken bringe? Soll ich mich um das Kind kümmern?' „Nichtig', nickte er. „Seit vielen Wochen

, bald find es zwei Monate, irren die Tolders durch die Welt. Frau Tolder steht vor einem Nervenzusammenbruch. Stündlich erwartet sie, daß das Furchtbare geschieht, die Entführung Dorrits. Um die Denkungsart dieser Frau wieder in ruhige Bahnen zu lenken, bedarf es des Einflusses einer weiblichen Perfon, die imstande ist. sich in Frau Tolders auf gewühlte Gefühlswelt hineinzudenken, darüber hinaus aber willensstark genug ist, der Unglücklichen nach und nach alle Angst zu nehmen und sie. Schritt

. An und für sich war die ses Empfinden lächerlich nnd durch nichts begründet. Trotzdem wurde er die Unruhe, die ihn feit einigen Tagen ae- fangenhielt, nicht mehr los. uud er war entschlossen, dem ungewissen Hin unö Her ein Ende zu machen. Aber Ingeborg kam nicht. Er wartete bis um eins. Bis um halb zwei. Dann hielt er es nicht mehr aus und fuhr in die Kurfürstenstraße. Es war das erstemal, daß er sie zu Hause aufsuchte, uud noch auf der Treppe kamen ihm Bedenken. Aber er zerstreute sie und klingelte an Frau Vellermanns

Wohnungstür. Angesichts der unwahrscheinlich dicken Frau, die wenig später vor ihm stand, erging es ihm ähnlich wie «in paar Stunden früher dem Pagen Fritz. Doch schnell überwand er sein Staunen und fragte nach Fräulein Körber. „Meine Iüte', schüttelte Frau Beller mann den Kopf und musterte den Herrn ungeniert von oben bis unten. „Js' ja heute eeu doller Betrieb. Was wollen Se denn von det Frollein?' „Sprechen möchte ich sie. . . in einer überaus dringenden Angelegenheit . . . ich schrieb

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Lienzer Zeitung
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Page 22 of 24
Date: 25.10.1902
Physical description: 24
Hexenmeisters versun ken, als an die Thür geklopft wurde und eine lebhafte kleine, höchst elegant gekleidete Dame eintrat und sie überfchwänglich begrüßte. „Ich habe die Gelegenheit benutzt, meine liebe Frau Riedel,' sprudelte sie heraus, „Sie aufzusuchen, da ich so wie so auf einem kleinen Spaziergang begriffen bin. Und da dachte ich, wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich Sie znm Freihafen nnd auf das Schiff begleiten. Wir könnten dann ja so lange dort bleiben, bis es abfährt.' Frau Riedel

war sehr erfreut über diesen Vorschlag- Es würde ihrem gestrengen Eheherrn doch nur angenehm sein, dachte sie, wenn sie in weiblicher Begleitung auf dem Kai erschiene. „Hübscher Vogel,' meinte Frau Möller, indem sie mechanisch die Spitze ihres Sonnenschirms zwischen die Gitterstäbe des Käfigs steckte. „Lassen Sie das lieber bleiben,' warnte ihre Freundin. „Warum denn?' „Ach, der Vogel hat ganz schreckliche Redensarten an sich, wenn er gereizt wird.' „O. das möcht' ich aber zu gerne hören,' entgegnete die queck

silbrige Fran Möller. Sie hielt den Sonnenschirm dicht an den Baner und öffnete ihn plötzlich. Er war von scharlachroter Farbe und der Schreck wirkte dermaßen auf den Papagei, daß er im Augenblick keine Worte fand, um seinen Gefühlen Luft zu machen. „Sehen Sie, er bleibt ganz ruhig,' sagte Frau Möller. Der Pagagei zog sich in die äußerste Ecke des Bauers zurück und machte eine harmlose Bemerkung. Als er jedoch dahinter kam, daß nichts besonders Furchtbares sich ereignete, wurde er etwas kühner

und wiederholte dieselbe Bemerkung mit lanter Stimme. Jetzt gewann er die Ueberzeugung, daß der rote Sonnenschirm völlig unschädlich sei, ärgerte sich, daß er sich aus so geringfiigiger Ursache hatte ins Bockshorn jagen lassen nnd hüpfte auf seine Stange zurück, von wo er die ahnungslose Frau Möller mit einer Flut von Schimpfworten überschüttete. Fran Möller wurde ebenso rot wie ihr Sonnenschirm. „Wenn das mein Vogel wäre,' erklärte sie, „würde ich ihm das Genick umdrehen.' „Das nun wohl

doch nicht,' entgegnete Fran Riedel, deckte ein Tuch über den Käfig, um den Vogel zu beruhigen und erkärte ihrer Freundin seine merkwürdigen Eigenschaften. Frau Möller sprang von dem Stuhl, worauf sie sich ebeu nieder gelassen hatte, wieder auf. „Was?' rief sie. „Wolleu Sie mir wirklich weiß machen, daß Ihr Mann Ihnen das erzählt hat?' Frau Riedel nickte. „Er ist furchtbar eifersüchtig auf mich,' sagte sie verlegen lächelnd. „Na, ich wünschte nur, das wär' mein Mann. Ich möchte bloß, daß Möller 'mal so zu mir reden

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Lienzer Zeitung
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Page 9 of 24
Date: 03.01.1903
Physical description: 24
. Ä. Rohracher, Bürgermeister s. Fam. Hochw Herr Joh. Hartmair, Pfarrer in Meransen. Familie Oberhueber, Kaufmann etc. Hr. Josef Kleinlercher, Privat. „ Andr. Kleinlercher, Privat. „ Cafsian Kleinlercher, Privat. „ Eduard Oberkircher, Schloßbesitzer. „ Leander Keibl, k. k. Bez.-Offizial im R. „ Josef Aichholzer, k. k. Forstmeister im R. „ Dr. Adalbert Hell, k. k. Grundbuchs- Commissär s. Frau. „ Alois Herrnegger. Kaufmann mit Fam. „ August Gander, Buchbinder mit Fam. . Anton Troyer, Glaser und Spängler

mit Frau. vom 3. Jänner 1W3. ' Hr. Anton Majerotto, Glaser und Spängler mit Fam. „ Franz Guggenberger, Bäckermeister mit Frau. Fr. Franziska Lugsch, Heizhauschefs-Witwe. Hr. Dr. Albert Kirchberger, pract. Arzt mit Frau. Fr. Maria Witwe Spielmann, Hausbesitzerin , mit Fam. Hr. Franz Zuegg. Bäckermeister mit Frau. „ Franz Emberger, Schuhmachermeister. „ Johann Ludl, Ob.-Conducteur mit Frau. „ Dr. Anton Wurnig, Stadt- und Spital- Arzt mit Fam. „ Franz Speibenwein, Selchwarenhändler mit Fam. Josef Sailler

, Wachszieher mit Fam. „ Georg Groß, Musiklehrer mit Fam. ,/ Josef Wimmer, Gärbermeister mit Fam. „ Victor Riebler, Schlossermeister mit Fam. Fr. Anna Kleinlercher, Hausbesitzerin. Hr. Al. Gasser's Erben, Kupferschmied. „ Josef Allmann, Victualienhandlung mit Fam. „ Joh. Klebermaß, Spänglermeister. „ Math. Marcher, Schuhmachermeister, „ Ed. Solderer, Kaufmann mit Fam „ Jakob Stefaner, Fleischhauer mit Frau. „ Josef Ranacher, Hutmacher mit Frau. „ Ferd. Hölzl, Privat, mit Fam. „ Franz Grünwald. Bieragent

mit Frau. „ Johann Kern, in Villach. „ I- Jnthal, Bäckermeister mit Frau. Fr. Maria Witwe Kawrza, Hafnerin mit Fam. Hr. Johann Falkner Schuhmachermeister mit Fam. „ Hugo Hofer, Hausbesitzer mit Fam. Ehrw. Dominikanerinnen-Fraueu-Convent. Hr. Marian Wanner, Holzhändler mit Fam. „ Theod. v. Hibler, Kaufmann mit Fam. „ Josef (!bner, Gemeinde-Sekretär mit Frau. „ Otto Rainer, Commnnal-Verwalter mit Fam. „ Peter Ortner, Bäckermeister mit Fam. „ Josef Huber. Gastwirt. Löbl. Sparkasse Lienz. Hr. Anton Geiler

, Maschinenführer mit Fam. „ Math. Watscher, Friseur. Fr Elise Witwe Mayr, Victualienhandlung. „ Josesa Witwe Keifl, Kausmannin mit Fam. Hr. Johann Ortler, Dienstmann-Jnst.-Jnhaber mit Frau. Ungenannt. Ungenannt. Hr. Eduard v. Hibler, Hausbesitzer. „ Eugen Walter, Möbelhandlung. „ Franz Reiner, Hutmachermeister mit Fam. „ Gebrüder Glanzl, Fleischhauer. „ Alois und Kreszenz Mair, Kaufmann. „ Ant. Palmann. Weinhändler mit Frau. „ Alois Grißemann, Hausbesitzer mit Fam. „ Anton Steidl, Gastwirt mit Fam. „ Hugo Volz

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Lienzer Zeitung
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Page 34 of 36
Date: 15.05.1915
Physical description: 36
Flesuttat unserer 47. Wreisaufgaöe. (Preisfrage für unsere Leserinnen.) Für die besten Antworten auf unsere Preisfrage (siehe ausführliche Ver öffentlichung auf Seite 2 und 3 dieser Rummer) wurden durch Auslosung folgende Preisresultate erzielt: t. preis: A. Ehrecke (Abonnentin der Weißenseer Ztg.) eine Elektri siermaschine, S. preis: Frl. Frida Arendt (General-Anzeiger Kgs.-Wusterhausen) ein Kistctien Kölnisches Wasser, 3. preis: Frau M. Hm;, Porträtmalerin (Ostdeutsche Tageszeitung

) eine Arunrininnl-KausHattrrngsi'ampe. Durch weitere Auslosung unter den besten Antworten ent fielen Preise aus: Frau Alma Lindau (Sprendlinger Anz.). Luise Reinhard (Seegeist). M. Kemnitzer (Schwarzenbacher Amtsbl.). Clara Wendt (Büsumer Nachr.). Fraii^ Fechter (Stockacher Anz.). Selma Kreisler (Komotauer Bote). Anni Speth (Südd. Friseur-Ztg.). Frau R. Hoerner (Alltägl. Rundschau, Zuffenhausen). Therese Zettler (Landsberger Tagbl.). Josephine Höller (Auerbacher Ztg.). Frau K. Fischer (Altmärker Tagbl.). Frl

. Fanni Neumann (Jll. Bayr. Schützen-Ztg.). Frau E. Hübner (Reichcnbacher Tagebl.). Franziska Schmidbauer (Generalanz. f. die Oberpfalz). Alse Dittrich (Grünaer Nachr.). Anna Ketzer (Friedberger' Gemeindebote). Biarie Gülke (Büsumer Nachr.). Anna Schwanieldter (Jll. Bayr. Rundschau). Lina Lehner (Schwab. Bolksblatt). Frau Th. Wunder (Gersthoser Amtsbl.). Mina Jaeobi (Stützerbacher Ztg.). Gertr. Lindemann (Benrather Tagebl.). Clara Bastian (Schwarzwälder, Villinger Tagblatt). Frau E. Rösch

(Friedrichshasener Tagebl.). Frau M. Schaer (Anzeiger Seehausen). Martha Tettenborn (Mittelstand). Ella Auernheimer (Nürnberger Stadtztg.). Therese Lechner (Friedberger Gemeindebote). Anna Wach (Tiroler Grenzbote). Frau E. Montag (Reichenbacher Tagebl.). G. Rößler (Lindauer Tagebl.). Frau M. Baden (Soltauer Nachr.). Karol Hine grausame Sache. Es ist nicht recht von Deutschland, daß es die Holzausfuhr nach England verboten hat. Was für gute Ge schäfte könnten wir jetzt dabei machen. Man bedenke nur, wie viel Holz

Schrettle (Jll. Bayr. Rundschau). Mar. Rüde (Bote vom Kappei berg). A. Hosstetter (Jnnztg.> Anna Menzinger (Fried berger Gemeindeb.). Frau Ther. Reißner (Gersthoser Amtsbl.). Mar. Amann (Schwandorser Zeitung). Mar. Bäck (Jllustr. Bayr. Rundschau), Frl. L. Groß (AugSbg. General-Anz.). Marie Baer (Pasinger Ztg.). Martha Prägler (Planitzer Ztg). El. Steig- leder (Bote v. Kappel berg). Helene Spädel (Neckarsul Ztg.). Adelh. Kommnick (Tapiauer An zeiger). Auguste Vielgraf (Deutsche Volkswacht). Frau

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Lienzer Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 19.08.1939
Physical description: 12
kommt er nicht dazu. Denn hell und silbern klingt die Stimme der blon den Frau auf. „Ich danke Ihnen, Herr Wenger, daß Sie so tapfer für die Artisten eingetreten sind.' Ihre grauen Augen blicken dabei dankbar aus Hans, der sie verwundert anschaut. Higgins Baßstimme tönt auf. „Sie müssen das understand — MißKeele ist selbst Artistin — Schulreiterin', er klärt er. Der Iustizrat klopft in diesem Augenblick scharf mit einem langen Bleistift auf den Tisch. „Wir müssen jetzt endlich zur Sache kom men

mit ihr den Beeten und Büschen zugeht. Wie kann sie nur so auf dringlich sein. Aber James Higgins ist auch ein Mann, der einem Mädel wohl gefallen kann — noch dazu einem Mädchen, das so wenig von der weiten und bunten Welt da draußen weiß, aus der dieser Mister Hig gins in das Idyll von Ridagshausen hinein geschneit ist. „Aber, Kurtchen, du ißt ja kaum etwas, fehlt dir etwas?' Frau Christine Wolter, die gerade im La den eine Kundin bedient hat, ist in das kleine Zimmer zurückgekehrt, das neben dem Verkaufsraum

liegt, um das unterbrochene zweite Frühstück mit ihrem Sohn fortzu setzen. „Nein, Mama, mir fehlt nichts. Es ist wohl nur sehr warm heute früh, da hat man nicht den rechten Appetit.' Unsicher blickt Kurt Wolter über den ge deckten Tisch,zu seiner Mutter auf. Sie ist eine noch recht stattliche Frau, die Witwe des Maschinenfabrikanten Georg Wolter, der in den ersten Tagen des August 1914 auf einer Patrouille in Lothringen fiel. Aber die feinen, tiefen Linien um Mund und Augen in diesem Frauengesicht

du etwas auf dem Herzen? Du bist überhaupt so komisch heute morgen. Kurtchen.' Endlich faßt sich Kurt Wolter ein Herz: „Liebe Mama, erschrick nicht, ich mutz dir etwas sagen. Etwas Wichtiges.' Frau Wolter hat sich niedergesetzt. Ihr Blick läßt nicht von dem Sohn. Der spielt un ruhig mit seiner Krawatte. Jetzt gibt er sich einen Ruck. „Ich liebe ein Mädchen, Mama, und möchte mich mit ihr verloben.' Jetzt zuckt wirklich Angst über das Gesicht der Frau. Ihre Stimme verschärft sich zu einem leidenden, anklagenden Ton

, diesen Ton, den Kurt so von Jugend an fürchtet. „Kurt, es ist unerhört, mir mit dieser alten Geschichte zu kommen. Du hast schon vor Monaten darüber hergeredet, ich habe es dir verboten. Du wirst deine Mutter doch nicht wegen eines hergelaufenen Mädchens verlassen — das habe ich nicht verdient, wie du mich nur so aufregen kannst.' Sie ist wirklich aufgeregt, die Frau Wol ter. Ihre Hände, die auf der Tischdecke lie gen, zittern. Ganz schmal wird der Mund. Rote Flecken stehen auf den Wangen. Kurt kennt

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Lienzer Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 20.03.1943
Physical description: 6
von: Antlitz der Frau, wenn sie von ihnen sprach. Einer wie der andere rückte in die junge Wehrmacht ein, erhobenen Herzens, Soldat zu sein und des Vaters Vermächtnis zu tragen, von dem ich ihnen oft erzählt hatte. Dann fiel in Polen der erste, der Karl. „Wenn eö dein einziger wäre!' befiel eS schreck haft die Frau, und krampfhaft klammerte' sich ihr Herz in zuckendem Schmerz an die anderen beiden Söhne, um Halt zu finden in der schweren Prüfung. Und sie dankte ihrem Schöpfer trotz hartem Schlag

meines Herzens, unter dem ich euch alle ge tragen, ist darum in Polen doch mit ins Grab gesunken!' Dann kam von Norwegen die Kunde, daß auch dieser nicht mehr war, der Wilhelm. Ich bin zur Stunde, da ich es erfuhr, zu der Frau geeilt, wie zu einem Kameraden, der, schwer getroffen, des Beistandes bedarf, da aber war einer schon beigesprungen, der sie aufrichtete im ersten Wanken, ihr dritter und jüngster Junge: „Mutter, denk, hast mich noch! Wein nicht. Sie StandschiHen -sormationen Erinnerungen zur Stundung

und plötzlich ging die Woche um und der Samstagabend war da. Sieben Fuhren hatten sie an diesem Tage einzufahren. Als der Ahndl mit der sechsten Fuhre den Hohlweg Hinauffuhr, um w das Sträßlein einzubiegen, das zum Hof führte, gab's einen kleinen Aufenthalt, denn da kam, eine mächtige Staubwolke hinter sich aufwirbelnd, ein schnittiger Zweisitzer vom Dorf herauf und hielt mit einem scharfen Ruck an der Straßenkreuzung. Der Ahndl war also gezwungen, ebenfalls zu halten. Im Wagen saßen Frau Adelheid

und ihr Sohn Alfons. Sie hatte einen hellen Staubmantel an und eine weiße Haube aus. Nun schob sie die Autobrille auf die Stirne und fragte den Ahndl: .Geht es hier zum Hartegghof?' .Haa?' fragte der Ahndl und wölbte die Hand hinterm Ohr. .Zum Hartegghof', schrie Frau Adelheid ziemlich unwillig. .Ja, ja, zum Hartegghof.' „Sagen Sie. mein Guter, ist dort nicht ein Fräulein Wolters?' Der Ahndl nahm die Pfeife aus dem Mund und kratzte fich damit am Hals. Dann deutete er mit der Pfeifenspitze zur Wald wiese

hinüber. „Wenn S die Maria meinen, die is dort drunt' aus der Wies'n.' .Natürlich, die Maria Wolters meine ich.' „Bist amend gar d' Mutter von der Maria?' wollte der Ahndl wissen. Frau Adelheid wandte sich perplex an Alfon». .Hast du gehört, Alfons, er hat mich geduzt.' „Das scheint hier so üblich zu sein, Mutter. Aber »as willst du nun tun?' .Ich werde auf die Wies« Hinübergehn zu ihr.' „Was is denn, wie lang bleibst denn noch stehn, mit dein Benzinesel. Siehst net, daß ich net auße

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Lienzer Zeitung
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Page 25 of 26
Date: 12.01.1907
Physical description: 26
Darauf sagtc die beleidigte Dame: „Aber Sie versprachen mir doch, daß Sie selber über das Buch schreiben wollten?' Zustimmend nickte er: „Gewiß, gnädige Frau, und ich hätte mein Versprechen auch sicher erfüllt, leider aber fand ich bisher noch nicht die Zeit, das Bnch zu lesen; und da der Roman bei den andern Büchern lag, die uns zur Besprechung eingeschickt waren, so hat eben mein Kollege, der sonst die Kritiken zu schreiben Pflegt, Ihr Buch gefunden und es ohne mein Wissen

und Wollen besprochen. Sie sehen also, gnädige Frau, daß ich schuldlos an dem Unglück bin, und ich hoffe und bitte darum, daß Sie mir deswegen nun nicht mehr zürnen, gnädige Frau!' Die gekränkte Dichterin war nun freilich nicht mehr so böse, aber sie blieb immerhin noch ein wenig zurückhaltend, indem sie mit Resignation sagte: „Also war es ein unglücklicher Zufall!' Dazu nickte Fritz nur; bei sich aber dachte er: für mich war es ein glücklicher Zufall! ^ In diesem Augenblick erschien Lolo. Mit heiterem Gesicht

uns ja, beste Mama! Ich soll ja seine Frau werden!' Nun ergriff auch Fritz die Gelegenheit; mit der Kleinen Arm in Arm bat nun auch er: „Ja, gnädige Frau, geben Sie uns Ihren Segen! Ich liebe Lolo und erbitte sie von Ihnen zur Frau!' ^Und da kam der Mama ein Gedanke: halt, dachte sie, wenn er erst dein Schwiegersohn ist, dann darf er dich doch nicht wieder verreißen, wenn du einen Roman veröffentlichst.' — Das stimmte sie milder, und deshalb sagte sie nun lächelnd: „Die Sache kommt mir ein wenig

.' Einen Augenblick trafen sich ihre Blicke und ruhten ineinander. Dann sagte der Alte: „Ich verzeihe Ihnen, mein lieber, junger Freund — aber nun noch etwas' — und hier begann er wieder behaglich zu schmunzeln — „wenn Sie nun wirklich unser Schwieger sohn werden sollten, dann versprechen Sie mir, daß Sie sich nie beeinflussen lassen, deshalb über ein schlechtes Buch meiner Frau eine gute Rezension zu schreiben.' „Das verspreche ich Ihnen gern, mein lieber Herr Kommerzien rat!' rief Fritz heiter. „Das ist nämlich

die einzige Möglichkeit, meine Frau von ihrer Marotte zu befreien; so, und nun will ich Lolo rufen lassen.' Eine Minute später stand das junge Paar in glückseliger Freude vor dem alten Herrn, der den beiden Kindern seinen väterlichen Segen gab. Als dann die Frau Mama erschien, mußte sie natürlich auch ja sagen — und sie tat es auch ganz gern, weil sie wirklich hoffte, in dem jungen Schwiegersohn einen Buudesgenossen gefunden zu haben — sie aHute eben nicht, die arme, verkannte Dichterin

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Lienzer Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 24.08.1940
Physical description: 10
im Hause, als sie lebte, ganz anders als die Frau Land- gerichtsrat war sie mit uns Mädchen. Gar nicht stolz, wie ihresgleichen hat sie uns be handelt. Zu mir war sie besonders gut, denn sie hatte mich ja aus ihrer Heimat in Ost preußen kommen lassen. Als ihre schwere Stunde kam, habe ich ihr in die Hand ver sprechen müssen, daß ich bei euch bleiben würde, wenn sie dieselbe nicht überstehen sollte. Sie hat es gewußt. Lorchen, und hat's mir oft gesagt. Ach Gottchen, ach Gottchen —' Große Tränen rannen

über Maries faltiges Gesicht und wurden mit dem Handrücken hastig, als schäme sie sich ihrer, abgewischt. „Du gute, treue Seele. Ja, du hast wirtlich dein Versprechen gut gehalten und hast mehr Mutterstelle an uns vertreten als Vaters zweite Frau. Du gabst uns Liebe, sie erfüllte nur eine übernommene Pflicht. Je älter ich werde, um so fühlbarer- wird es mir.' „Ach Lorchen, sprich nicht so — ich bin doch nur ein ganz einfaches, ungebildetes Weibs bild.' „Was du bist, weiß ich besser als du! Wenn ich mal

Bodmer wohnt doch hier?' „Ja! Ich bin Lore Bodmer.' Über das Gesicht der fremden Frau glitt ein Heller Schein, während sie Lore ansah. „Sie sind Fräulein Bodmer selbst?' Lore nickte, ein wenig befangen unter die sem Blick. „Ich hätte es mir denken können.' Eine dunkel gefärbte, sehr angenehm klingende Stimme sagte es, und fügte nach einer kleinen Pause hinzu: „Darf ich wohl nähertreten? Ich komme aus Amerika, aus New Jersey, und hätte Ihnen etwas über Ihre Ver wandte, die Schwester ihrer verstorbenen

Mutter, zu sagen.' „Von Tante Hilde? O das ist ja wunder schön. Bitte, gnädige Frau, kommen Sie herein! Ich freue mich ja so sehr, endlich mal etwas von meiner Tante zu hören. .Wo lebt sie? Wie geht es ihr? Bringen Sie uns Ihnen meinen Geburtsort, das Gut meines Vaters in Ostpreußen, nennt, bürgt sür die Richtigkeit meiner Angaben.' Die Stimme, die es sagte, wurde schwan kend, zitterte vor verhaltener Rührung. „Lore, weißt du nun, wer ich bin?' Fassungsloses Staunen malte sich einen Augenblick

über Lores Gesicht. Dann strahlte es freudig auf. „Sie find — du bist Tante Hilde?' „Ja, mein Kin-d, deiner Mutter Schwester. Ich bin gekommen, um dich und deine Brü der kennenzulernen.' „Ist es denn möglich? Ach, ich freue mich ja so.' Ehrfurchtsvoll zog Lare die Hand, die sich entgegenstreckte, an ihre Lippen. Frau Weber aber hob sanft den geneigten blonden Kopf in die Höhe und strich mit leiser Liebkosung die Haare. „Kind, Kind, du bist das ganze Abbild deiner verstorbenen Mutter! Gott segne

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Lienzer Zeitung
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Page 15 of 30
Date: 18.11.1911
Physical description: 30
Vierte Beilage zu Nr. 46 der „Lienzer Zeitung' vom 18. November 1911. Die fünf reichsten Frauen. Wer die reichste Frau in Deutschland ist, ist nur zu bekannt. Frau Berta Boh len, die Tochter des Essener Kanonenerzeu gers Krupp, soll ein Jahreseinkommen von über 12 Millionen Kronen haben. Dabei ist Frau Bohlen, wie alle deutschen Frauen, eine wirtschaftliche Hausfrau, die überall selbst zum Rechten sieht. Ist auch Seuora Cusino nicht die reichste Frau der Welt, so zählt sie doch zweifellos

amerikanischen Hafenstadt die „schwarzen Dia- mante' der Frau Cusino hinaus in die Welt. Die reichste Amerikanerin ist bekannt lich Frau Hetty Green, eine tüchtige Geschäfts frau, von der man sich im Börsenviertel Wallstreet erzählt, daß alle Börsenlöwen bei ihrem bloßen Erscheinen erzittern, denn Frau Green zeigt sich nur dann in Wallstreet, wenn es sich um ein vielver sprechendes Geschäft handelt. Ihr Vermö gen wird auf rund vierhundert Millionen Kronen geschätzt. Frau Creel ist die reichste Dame Mexi kos

, dieses Landes der Romantik, der Revo lutionen und der fabelhaften Goldminen. Wenn es wahr ist, daß sie über ein Jah reseinkommen von rund 30 Millionen Kro nen verfügt, dann ist sie wohl die reichste Frau der Welt. Fraü Creel befitzt 280.000 Acker Landes und 600.000 Stück Horn vieh. Vor Jahren, als ihr Gatte mexika nischer Botschafter in Washington war, haben ihre überaus kostbaren Hüte unter den Frauen des diplomatischen Korps eine wahre Revolution hervorgerufen. Für jeden ihrer Hüte spendete

sie die Kleinigkeit von 2000 k. Die Tochter des verstorbenen Prinzen Roland Bonaparte ist die reichste Frau Frank reichs. Doch hat sie ihr Vermögen nicht ans den Gütern ihrer Familie ererbt, denn man erinnert sich vielleicht, daß ihr Vater eine Enkelin Herrn Blancs heiratete, des Gründers der Spielbank Monte Carlv an der Riviera. Die Reichtümer der Prinzes sin Marie haben also geschickte Croupiers von Monte Carlo zusammengetragen. «nd fch»» ins Hau» zeliefsrt. »-lch- Naft-raui oihlZ am - z-h-nd. Seiilen-k'sdrilct

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Page 5 of 30
Date: 18.11.1911
Physical description: 30
Erste Beilage zu Nr. 46 der „Lienzer Zeitung' vom 18. November 1911. Weckruf an unsere deutschen Frauen. „Kommt dann der Tag der Freiheit und der Rache, Dann ruft dein Volk) dann, deutsche Frau,erwache, Ein guter Engel siir die gute Jache/' Körner. Werfen wir einen Blick auf unseren heutigen völkischen Kampf, so müssen wir die nur allzutrauige Wahrnehmung für uns Deutsche machen, daß wir auf fast allen Linien von den völkischen Gegnern zurück gedrängt werden und das nur aus dem einen Grunde

, weil ein Glied der großen Armee dem Ringen fast völlig ferne steht: die deutsche Frau. Welch wichtige Rolle die Frau im nationalen Kampfe spielt, haben die Tschechen und Welschen schon seit lan ger Zeit eingesehen, dieselben für den natio nalen Kampf gewonnen und dadurch bereits manchen schönen Erfolg errungen. Und fragen wir uns darnach, weshalb nicht auch der Deutsche seine Frau in den nationalen -Kampf geführt hat, so liegt der Grund darin, daß wir Deutsche den nationalen Kampf nicht richtig auffaßten

die Frauen ein wichtiges Glied in dem Kampfe um deutsches Recht und Sitte, ÄUch in der germanischen Vorzeit und im Mittelalter beweisen zahlreiche Beispiele, wie notwendig es ist, daß die Frau am natio nalen Leben teilnimmt. Schon Tacitus berichtet in seiner „Germama', daß die wankenden Schlachtreihen oft durch dasFleheu nnd die Zurufe der Weiber, sie und ihre Kinder doch nicht in die Sklaverei kommen zu lassen, wieder zum Stillstande gebracht und so ein fast verlorener Kampf oft sieg reich

für die Germanen endigte. Aber wir brauchen ^ja nicht bis in das graue Altertum zurückgreifen, um Bei spiele hervorragenden Opfermutes für das eigene Volk von Seite der Frauen zu sehen, ein leuchtendes Beispiel gibt uns Preußens heldenhafte Königin Louise, die in den für ihr Volk und Land so schweren Tagender Franzosenherrschast den Mut nicht verlor, sondern fest und entschlossen dem Weltbe zwinger Napoleon entgegentrat und ohne Furcht die Rechte ihrer Nation verteidigte. Und wenn heute manche deutsche Frau

die Kornblume, die Lieblingsblume der Köni gin trägt, dann möge sie sich auch stets jener echt deutschen Frau auf Preußens Thron erinnern und sich fragen, ob auch sie ihre Pflicht ihrem Volke gegenüber so heldenhaft erfüllt. Freilich, die Zeiten sind vorüber, wo die Frauen vereint mit den Männern in den Kampf zogen und sogar an offener Feldschlacht teilnahmen. Heute muß eine deutsche Frau auf andere Art und Weise ihrem schwer bedrängten Volke zu Hilfe kommen. Zwei Gebiete sind es, auf denen

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Page 16 of 22
Date: 18.03.1905
Physical description: 22
? Wäre Frau Berger an Ort nnd Stelle gewesen, würde sie vielleicht nicht darans eingegangen sein; er wollte ihr jedoch Vorreden, daß dann überhaupt nichts aus dem Verkauf ge worden wäre. Die alte Lene freilich mußte das Quartier räumen; sie zog in die Nähe zu Verwandten. Als Waldemar zurückkehrte, fragte ihu die Mutter, was aus ihre» Möbeln geworden sei. Er erzählte ihr, unter welchen Be dingungen der Kauf zustande gekommen war und reichte ihr den Tansendmarkscheiu. Im Grunde besser geartet

wie seine Frau, empsand er zuweilen Gewissensbisse. „Behalte die tausend Mark,' sagte er großmütig. Frau Berger schüttelte den Kopf. „Was sollte ich damit an fangen ?' fragte sie, ihren Kummer über den Verlust ihres Besitz tums tapfer niederkämpfend. „Dir werden sie für dein Geschäft mehr nützen können. Ich brauche ja nichts.' „Nun, so behalte wenigstens hnndert Mark,' redete er ihr zn. „Wir lassen es dir ja an nichts fehlen, aber — man hat doch immer gern ein Paar Pfennige in der Hand, sei es anch

streuen. Das Ehepaar lebte also auf großem Fuß weiter, gab kostspielige Gesellschaften und machte alles mit. Schon längst war Frau Berger an den Empfangsabenden auf ihr Zimmer verwiesen worden, wo sie ihr einsames Mahl ein nahm. Stephanie hatte ihr mit süßlichen Worten vorgestellt, es sei zn anstrengend für sie, mit vielen Menschen zusammen zu sein; auch wäre in ihrem Alter di^ gestörte Nachtruhe gesundheitsschäd lich. Aber anch den Tag über saß die alte Frau meist allein in ihrem Hiuterstübchen

eines Menschen zugeben, der meinen Mann so gröblich be leidigt hat? Es ist abscheulich, ein junges, unerfahrenes Ding in Liebeständeleien zn unterstützen. Uud Erna, diese Heuchlerin mit der unschuldigen Kindermiene! Ich werde sie lehren, hinter dem Rücken der Eltern zu kokettieren!' Die arme Frau Berger zog in dieser Sache den kürzeren; obgleich von den besten Absichten geleitet und sich nichts Böses denkend, hatte sie deu Schein gegen sich uud mnßte sich die lieblosen Vor würfe der Schwiegertochter gefallen

, daß ihre Korrespondenz mit ihren Freunden in Dornhansen jäh unterbrochen wnrde, aus dem einfachen, vou ihr jedoch nicht geahnten Grund, daß Stephanie die vou dort einlaufenden Briefe unterschlag, was ihr mit Hilfe des Portiers leicht gelang. Frau Berger schrieb verschiedene Male, erhielt jedoch niemals eine Antwort. So war anch das letzte Band, das sie mit der Heimat verknüpft hatte, zerrissen. 5. Ernas Pensionsjahr war abgelaufen. Sie kehrte ins Eltern haus zurück, mit Schrecke» gewahrend, wie sehr die geliebte

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Page 6 of 24
Date: 14.09.1901
Physical description: 24
. 'Eine schweigende Frau. Die „schweigende Frau' wird die Amerikanerin Lucrezia Hillman von JacobStown (New-Jersey) in allen amerikanischen Blättern genannt, und mit diesem geheimnißvollen Namen hat es folgendes Bewandtniß: Frau Hillman ist eine der eifrigsten Verfechterinnen der Frauen- Emanzipation in Amerika. Nach ihrer Theorie muß die Frsu, die dieselben Steuern zahlt wie der Mann, auch dasselbe Stimmrecht haben. Als sie im Jahre 1886 Steuern zahlen sollte, machte sie die Zahlung von der sofortigen Einführung

des Frauenstimmrechtes abhängig und zahlte erst, nach dem man ihre sofortige Einsperrung wegen Steuer verweigerung in Aussicht gestellt hatte. In ihrer Frauenwürde verletzt, hob sie die Hand zum Him mel und that einen heiligen Schwur, daß sie erst nach der Einführung des Frauenstimmrechtes in Amerika den Mund wieder zum Sprechen öffnen werde, Frau Hillman hat den Schwur gehalten und seit 1886 nicht ein Wort gesprochen, nicht einmal über Moden, Freundinnen und Dienstmäd chen. Das ist allerdings

< den mit einer gewissen Plötzlichkeit alle Automobile aus den Straßen der City. Ein Dienstmädchenbrief. Ein originelles Schreiben auf ein Inserat, mit dem ein Dienst mädchen gesucht wurde, geht der „M. N. N.' aus Hamburg zu. ES lautet: »Frau .... Wohl geboren. Sie zuchen ein Mädchen. Ehe ich mich aber die Stelle annehme, muß ich wißen, ob ich auch nicht zu vill zu tuhn happ. Und op Sie auch uich zu vill Kinder haben bei meine chetzige Herr schaft kommt sich jedes Jarr eins an, daß happ ich nich gerne. Und arpeite

gnätige Frau auch mit oder muß ich alls all leine machen. Und Wäsche wasche, wasch ich mich auch nich gern, daß thun sich ja auch alle besern Herrschaften auß dem Hauß. Und happ ich auch foontaks immer Aus- gank und kann sich mein Breitikam mich beznchen. Er ißt sich ein ganS ordentlicher Mann und Be amter hier bei der Straßenreinigungk. Und wivill Dalerr Lohn gippt knädige Frau mich und auch waß zu Weinachten. Auff meine Zeugnisse geb ich mich nichts. Wenn knädige Frau mich nich kann schreiben

, kann knädige Frau mich ja bezuchen kommen. ES grüßt Sie bestens Dora P . . . . M. Entschuldungen knädige Frau bitte die Vett- fleckenS. Dora.' Wie viel Briefe empfangen die Herr scher? Nach einer Statistik, die die „Berl. Ztg.' nach dem Pariser „Matin' mittheilt, ist der Sou verän, der den Record der täglichen Korrespondenz hält, der Papst. Im Laufe des Jahres 1900 hat dieser in der That im Durchschnitt täglich 22.700 Briefe, Packete und Zeitungen erhalten. Die Bureaux des Vatikans, die mit der Durchsicht

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Page 6 of 16
Date: 02.04.1898
Physical description: 16
. Allein ihr Mann, Mijo Brezovitsch, der gefürchlete Räuber, der nicht Vater und Mutter schonte, hegte eine unbegrenzte Liebe und Zärtlichkeit für sein Weib; er hatte Alles gethan, um jeden Verdacht von ihr abzulen ken. Wie weit diese Liebe des Räiiberhauptmaunes ging, ist daraus ersichtlich, daß er vor seiner Hin richtung vor seiner Mutter geführt werden wollte, um sie zu umarmen, thatsächlich aber in der Ab sicht, die alte Frau zu erwürgen, um eine Belast- ungszeugin gegen seine Frau zu beseitigen

, als das Ergebniß verkündet wurde: 107 Ja, 1 Nein. Der Versprecher des Frenden- trl^nkes hatte mit Nein gestimmt, um die Ausgabe zu ersparen. Sechsfacher Ehemann. In New-York starb unlängst ein gewisser Jamos Henry Whitelegge mit Hinterlassung eines Vermögens von 6V 000 Dollars. Auf diesen Nachlaß haben bis jetzt sechs Frauen Anspruch erhoben, welche sämmtlich die Gattinnen des Verstorbenen sein wollen. Die erste Frau heirathete er im Jahre 1848 in Heaton Chapel. Schon im nächsten Jahre heirathete er ganz

in der Nähe eine zweite Frau. 1854 ging der Mann mit den türkischen Allüren nach Deutsch land und England und nahm die Gattin Nr. 1 mit. 1858 heirathete Whitelegge in England eine dritte Frau, worauf er alle Weiber verließ und nach Amerika zurückkehrte. Hier heirathete er eine gewisse Marie Sturr, mit der er 30 Jahre zu sammen lebte, bis er 1891 wieder heirathslustig wurde und eine Frau Curry heimführte. Kurz vor seinem Tode nahm er noch eine sechste Frau; man nimmt jedoch an, daß er noch weit mehr Frauen

die dnrch den Glimmer nicht hin durchdringen können, welche als Ursache der Wol kenbildung anznsehen sind. Pou der Kaiserin. Man schreibt der „Ex trapost' : „Während ihrer jetzigen Reise gelingt es der Kaiserin Elisabeth nicht, die richtige Erholung zu fiudeu. Daher geschieht es, daß die hohe Frau absolut keinen fixen Plan für den Frühjahrsauf enthalt zu fassen im Stande ist. Insbesondere klagt die Kaiserin über Schlaflosigkeit und ist in Folge dessen auch das Allgemeinbefinden nicht nach Wunsch

. Die Gepflogenheit der hohen Frau, sich einige Stunden vorlesen zn lassen, haben die Aerzte nun untersagt, und geht ihr Urtheil dahin, daß aus jeden Fall die Ruhe für die Nerven das Zuträglichste fei. Auch die Korrespondenzen der Kaiserin sind jetzt bedeutend eingeschränkt worden, die einzige Zerstreuung, die sich die hohe Frau göunt, besteht iu gemüthlichen Gesprächen mit ihrer Schwester, der Gräfin Trani. In den letzten Tagen wurde der Versuch gemacht, die Kaiserin bei ihren Ausfahrten, ein neu angeschastes

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Page 22 of 24
Date: 04.06.1904
Physical description: 24
„Das habe ich nicht gesagt, mein Sohn!' „Sie wollten sie doch aber nicht wieder ansnehmen,' „Freilich nicht.' „lind ohne ein Gerichtsverfahren können Sie Ihrer Frau das Sans nicht verbieten. Sie brauchen ja keine Schritte zu tun. Es ist uur eine Warnung, wissen Sie.' „Ja so!' Dimmidge nickte beifällig. „Soll ich es von heute ab vier Wochen lang täglich einrücken lassen?' „Vielleicht auch noch länger, mein Sohn.' Lächelnd schrieb der Redattenr „bis auf weiteres' an den Rand. „Wie groß

. „Jawohl,' sagte er nnd wiegte nachdenklich das Haupt, „wir brauchten nur die unverschämt große Schrift von den letzten Wahlzetteln zu verwenden.' Dimmidges Augen strahlten; offenbar gefiel ihm die Bezeich nung „unverschämt groß'. „Ja, so wollen wir's machen; dann ist meine Frau doch ordentlich in der Zeitung ausgeschrieben.' „Vielleicht würde sich auch eiu Bild gut dazu ausnehmen.' schlug der Faktor vor. „Etwas Derartiges zum Beispiel.' Er holte einen altehrwürdigen Holzschnitt aus dem Kasten

, der leider nm die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in den Zeitungen des Siidwestens nnr allzu häufig gebraucht worden war uud eine Negerin in vollem Lauf darstellte, die an einem Stock über der Schulter ihre Habseligkeiten in einem Sacktuch eingeknüpft trug — das Bild einer flüchtigen Sklavin. „Ja, setzen Sie das dazu,' sagte Dimmidge vergnügt. „Ganz so dunkel ist die Gesichtsfarbe meiner Frau kaum, aber das schadet nichts. — Nnn aber wieder hinaus,' fuhr er fort und schob den Faktor ohne Umstände

es R. B. und die andern Leute sollen es ja gerade nicht verstehen.' „Kann sein, kann aber auch nicht sein,' erwiderte Dimmidge mit selbstzufriedener Miene. „Ich will Ihnen nur im Vertrauen gestehen, daß R. B. der Mann ist, den ich im Verdacht habe, daß er bei der Flucht meiner Frau die Hand im Spiele hat. Wenn er nun nach Elktown an E. I. D. schreibt — das ist meine Frau, wissen Sie — so bekomme ich den Brief und bin meiner Sache sicher.' „Aber wenn Ihre Frau Ihnen zuvorkommt und den Brief holt oder holen läßt

uud der Zeitnng hundert Dollars eingebracht habe. Nun stritten die Leute hiu und her, ob der Mann die Sache so großspurig anzeigte, weil ihm die Frau so viel wert war, oder weil ihm kein Preis zn hoch sei, um sie los zu werden. Einige hielten sie für ein wnnderschönes Weib, andere für eine wahre Hexe. Bald schilderte man Dimmidge als einen schwachen, verliebten Ehemann, der sein Geld und Gut für ein Geschöpf verschwende, das nichts von ihm wissen wollte; bald als einen znr Verzweiflung getriebenen

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Page 15 of 20
Date: 10.01.1913
Physical description: 20
, welche nur stundenweise in den Hotels einkehren, bekommen weder sür Geld, noch gute Worte separat etwas serviert, doch dürfen sie sich zur Essens zeit an die Speisetafel fetzen und mitessen, wofür sie den be stimmten Satz zu entrichten haben. Diese Gepflogenheiten drücken dem Hotelleben auf den Lofoten ein ganz eigenes, patriarchalisches Gepräge auf, das nicht ohne Reiz ist. Trotzdem Heinrich Vogeler schon seit mehreren Wochen im Lofotenhotel wohnt, erregen Frau Olsens Speisezimmer und Salon immer von neuem

in modischen Toiletten, welche die Zeit, während deren die Schiffe, auf denen sie reisen. Kohlen einnehmen, zu einem Ausflug ans Land benutzen, sitzen neben einfachen Seeleuten und Pelzhändlern. Angehörige der Heils armee, welche auf den Inseln mehrere Quartiere aufgeschlagen hat. neben Jahrmarktsartisten; hohe Regierungsbeamte aus Drontheim und Christiania neben den Angestellten der Waren häuser und Guanofabriken. Am oberen Ende der Tafel prä sidiert Frau Olsen, würdevoll in hocheleganter Toilette

, und am untern eine junge Verwandte, die halb die Stelle einer Tochter, halb einer Stütze bei ihr einnimmt. Neben Frau Olsen sitzt ihr Sohn, der in Amerika als Ingenieur eine Anstellung hat, mit seiner jungen blonden Frau. Der junge Olsen aber übt nur im Sommer seine Jngenieurtätigkeit aus, im Winter zieht er im amerikanischen Westen herum und gibt Konzerte. Er singt und spielt Geige, und seine Frau begleitet ihn auf dem Piano. Zurzeit hält sich das Paar für mehrere Mouate bei der Mutter

auf, um sich von seiner angestrengten Tätigkeit zu erholen, und nach jeder Mahlzeit unterhält es die Gäste mit musikalischen Darbietungen. Es ist von fast märchenhafter Wirkung, wenn in diesen bunten Räumen, die an die Gemächer der alten nordischen Seekönigs erinnern, und durch deren Fensler man hinter den Schiffsmasten di« schneebedeckten Berg gipfel sich erheben sieht, die junge elegante Frau am Klavier sitzt, und ihr neben ihr stehender Gatte in ununterbrochener Aufeinanderfolge Opernarien, groteske Niggersongs und Couplets

neben der Schwiegertochter der Wirtin einnimmt, fragt diese, was es gäbe. Frau Therese Olsen ist eine geborene Deutsche aus Berlin, aber sie war erst vier Jahre alt, als ihre Eltern mit ihr nach Amerika über siedelten; ihr Vater hat jedoch darauf gehalten, daß sie seine Muttersprache nicht vergaß; sie spricht das Deutsche völlig richtig, aber eS klingt infolge ihrer Gewohnheit, seit früher Kindheit englisch zu reden, so höchst sonderbar, daß es anfäng lich niemand für deutsch hält, und man sich erst

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Page 26 of 32
Date: 08.12.1906
Physical description: 32
Nach diesen Worten stand er auf, schnallte einen Riemen um und steckte die Pistolen in den Gnrtel. „Gib mir etwas zu essen.' Tie Fran deckte den Abendtisch und nahm einen kochenden Topf vom Feuer. Das vorherige Stillschweigen trat wieder ein, wäh rend der Mann aß. Die junge Frau lehnte sich gegen einen Stuhl am Tischende und betrachtete den Mann mit einem gedankenvollen, forschenden Blick. „So!' rief er ein wenig später. „In Gottes Namen vorwärts.' „Gehst du schon?' fragte die Frau traurig

. „Ja gewiß, es ist Zeit, sie warteu uuteu am Strande anf mich.' Er zog einen dicken Seemannsrock über seine Unterkleider nud ging znr Tür. „Lebewohl, Christine,' sagte er, ohne sie anzusehen. Die Frau streckte ihm beide Hände entgegen, ihre Lippen be wegten sich, aber die Worte erstickten in einem lauten Schluchzen. Der Mann trat zu ihr hm uud betrachtete sie einige Augen blicke still und forschend, ehe er ausrief: „Warum weinst dn?' „Ach, Jan Stessens,' flüsterte sie halblaut, und streckte

.' — Mit diesen Worten ging er. Als er an der Tür war, wandte er sich zu ihr um und rief aus: „Der Herr segne dich, Christine.' Tann verließ er die Stnbe. Die jnnge Frau beugte sich über den Tisch, verbarg das Gesicht in den Händen und brach in Tränen aus. Einige Zeit verging so. Plötzlich hob sie den Kops, denn sie hörte Schritte draußen. Sie giug zum Fenster. — Gleich darauf erschien eine Gestalt in der Tür. Es war ein junger Mann in Seemannstracht nud in derselben Weise bewaffnet wie Jan. „Gnteu Abend, Christine

!' rief er, „ist Jan schon fort?' „Ja!' antwortete die Frau, „du kannst ihn unten bei den Schiffen treffen.' Der Fischer schien nachzudenken, inzwischen war sein Blick un verwandt auf die Frau geheftet. Er bemerkte die Tränen in ihren Augeu, trat in die Stube und ergriff ihre Hand. „Christine!' rief er mit weicher, teilnehmender Stimme, „du weinst! hast du etwas mit deinem Manne gehabt!' „Nein!' antwortete sie. Sie versuchte, ihre Hand zurückzuziehen, aber der Fischer hielt sie fest. „Wollte Gott

, wir dachten daran, zusam men zu wohuen, mit einander zu arbeiten und zu erproben, was uns an Glück beschieden wäre. Da kam Jan Steffens und jetzt —' „Ja, und jetzt bin ich Jan Steffens Frau,' äußerte sie heftig. „Sprich deshalb nie mit mir von früher, Kjeld, das ist vergangen und vergessen,' — fügte sie dnmpf und klanglos hinzn. In diesem Augenblick fiel der Lampenschein auf ein Gesicht, welches von dranßen durch das Fenster starrte. In der Stube ahnten sie nichts davon. — Kjeld fuhr fort: „Warum

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Page 8 of 10
Date: 25.07.1886
Physical description: 10
Redakteur d. Presse, Wien. Markgraf und Markgräfin Hypolit v. Pallavicini. Wien. Markgraf Anton Pallavicini, Hußaren- Oberl., Oedenbucg. Harry Nugent f. Frau, Wien. H. M. Hamilton. N. S. Low, Schottland. Rotter, k. k. Lt., Wien. S. Löwy, Redakteur der Vorstadt Ztg., Wien. Alfons Mark graf Pallavicini, Wien. Gräfin Berchem-Pallavicini, Berlin. Edl. Giesl von Gißlingen, Wien. W. Ulrichs, Bremen. Fr. Hussa s. Tochter, Wien. Brückner, Wien. Sulger, Privat, Basel. Dr. L. Kluy, Preßburg. Maurer

, Trieft. Hans v. Ebner, Innsbruck. Dr. M. BartelS s. Frau, Berlin. Felix Krappe, Troppau. Jacobson, Fulda. Julius Tavrean sammt Frau, Leipzig. Theod. Fritsche, Wien. M. Neuda, Red. der N. Fr. Presse s. Frau und Kind, Wien. H. R. Kork, Eng land. Erasmus Atlaß s. Frau, Wien. H. Pahn s. Töchter, Barchen. Philipson, Gymnasiallehrer, Magdeburg. Berceval Webb sammt Frau, England. A. F. Prins s. Frau, Holland. H. A. Crommelin s. Sohn, Holland. B. Klönne, Holland. Dr. Roll, Darmstadt. G. Baron, Vranyezany

. Dr. R. Mutter, Berlin. Poetsch, Halle. Blümel, Realgymnasiallehrer, Berlin. Dr. Parcan, Dr. Vißering, Dr. van Osterzee, M. W. Lüber, meä. stuä., Holland. Gasttzof zum weihen Lamm. F. E. Zimmermann, Wien. Hauptmann Lorenz s. Frau, Lotzen. Oswald Stampfer s. Frau, Wien. Reginald Czer- mak, Teplitz. Jgo Wolf Edler v. Glanvell, k. k. Major i. R. s. Frau und Sohn, Graz Heinrich Störtzenbach, k. Rr. a. D. s. Frau, München. Taver Kalzer mit Frau, k. Maschinenmeister, München. Dr. Friedr. Fuchs

, k. k. Gerichtsadjunkt beim Han delsgerichte, Wien. Fräulein Fuchs, Wien. Henry Vallentin s. Frau u. 2 Söhnen, Hamburg. Dr. Hur. Rud. Cohen, Ober- landesgerichtSreserendar, Altona. Johann Hopfner, k. k. Prof., ?x ZmckZS -- ksstkof IUM IVkiSSKN I.JMM. 8 eil 6 i ^ 6 r A A 8 8 e. Bequeme Ammer. (Karten. Veranäll. Lecti- onslokal äer Leetion I^ien^ äes O. u. Ö. ^ .-V. Alpine Lidliotkelc. (Grosse ^.ns^akl von ^Vie- ner, liroler, Xärntner- u. Ivnristen-Leitungen. im Hause. Auskünfte nder louren in clen IclULin unä

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Page 23 of 24
Date: 13.05.1905
Physical description: 24
- ^75!^ 1 ^ 'ZM Eine scheußlich stickige Lust herrschte da drinnen, nnd Frau Beierlein fragte ängstlich, wie lange die Fahrt dauern werde. Der gestrige Ärger, die Hitze heute, die endlose Pferdcbahutour, jetzt der schlecht gelüftete Wagen, na — eine Migräne wäre nicht angenehm. „Kaum fünfzehn Minuten!' tröstete Cousine Flora. „Wir werden aber doch erst Kaffee trinken, bevor wir den Ein kauf besorgen?' Krau Beierlein sah unsicher die Cousine an. So energisch die kleine Frau ihrem Mann gegenüber

mindestens sechse bei die Hitze und det kleine Gehalt.' „Aber Else!' rügte die ältere Schwester. „Na sicher!' rief diese übermütig. „Wozu sind wir denn mit gekommen — Trude und ich? Wir wollen uns doch bloß amüsieren. Nich', Trude? Also, Mutterken, erst Kaffee triukeu, denn kommst dn erst in die Fabrike ' „Rede mal anständig, Kücken du!' snhr Frau Flora ihre ver zogene Jüngste an. „Aber meinetwegen denn! Es ist anch wohl bester, wenn wir vorher die Knchentüteu los sind.' „Na, seht ihr, Kinder!' rief

die keineswegs eingeschüchterte Else triumphierend. „Unsere Mutter ist einem vernünftigen Vor schlag noch immer zugänglich.' „Das Mädel ist unverbesserlich!' — Und Frau Flora stimmte wider Willen in das Lachen der andern ein. Dann zog sie einen Notizzettel aus der Tasche nnd rechnete der interessiert aufhor chenden Fran Beierlein genan aus, wieviel sie bei dem heurigen Einkauf profitieren werde. „Ich biu ganz gespannt darauf,' meinte diese, „ob wirklich alles so billig ist.' „Geradezu schauderhaft

,' entgegnete Frau Flora im Brustton der Überzeugung. Da hielt der Zng in Niederschöueweide—Johaunistal. Mit einem Ausatmen der Erleichterung verließ die kleine Ge sellschaft den Wagen. Lockte doch in unmittelbarer Nähe der kühle Schatten des Waldes. An einer Wegkreuzung eustaud abermals ein kleiner Disput über die Wahl des Restaurants, in dem man einkehren wollte. Frau Flora schlug den „Waldkater' vor — eine kleine obskure Waldscheuke, die jedoch der besagten Fabrik ganz nahe lag — er regte

aber damit einen allgemeinen Sturm der Entrüstung. Ans Wasser wolle man — an den grünen Strand der Spree! „Nach Neptnnshain!' rief Else, alle übertönend, und versetzte Trndchen einen vielsagenden Puff iu die Seite. „Na, meinetwegen!' seufzte Frau Flora ergeben. „Wir werden wohl nach der Fabrik kommen, wenn sie zumachen. Dann aber fix vorwärts!' — Nuu saßen sie endlich auf einem hübschen Plätzchen des vom Waldessanme bis zum Spreeufer sich leicht abwärts senkenden Gar tens von „Neptunshain' — ein viel besuchtes

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Page 25 of 30
Date: 02.03.1907
Physical description: 30
Ter dienerte tief vor dem Gaste. „Gibt es hier einen Lotse Franz Nedderholm?' „Ja, Ew. Exzellenz! Drüben, in dem hellen Hanse dort, welches ganz neu ist, wohnt er!' „Was ist er für ein Mann?' „Schlicht und recht!' „Lebt ein junges Mädchen bei ihm?' „Ah, Ew. Exzellenz meinen Fran Konstanze? Das ist die Frau des Oberlotsen, seines Sohnes, Olaf Nedderholm!' „Vielleicht ist sie's!' „Sie wurde einst vom Wrack der Lady Macbeth gerettet!' „Das ist sie!' fuhr es da freudig dein General heraus. „Gebt

und erzählte veu Glücklichen von seiner zweiten Frau und den übrigen drei Kindern. Dann fuhr er glücklich wieder nach England zurück. Macpherfou ward wieder zu Gnaden angenommen. Nach Guy Wilsons Wiederanknuft in London erhielt Frau Konstanze Nedderholm eine Sendung von sechstausendzweihundert Pfund Sterling. Die Nedderholms, Olaf, Konstanze, Gut), Neddh und Olaf, reisten im nächsten Jahre nach England, lernten Gnh Wilsons zweite Frau, Mrs. Elisabeth, uud deren Kinder Master George, Misses Siddi

und Natalie kennen. Alle gewannen die Schwester, deren Gatten und deren Kinder sehr lieb. Eines Tages stürzte Macpherson vor Frau Konstanze nieder nnd schrie: „Vergebung, Vergebung!' Wilson sah finster, Konstanze aber fragte: „Wer ist der Mann?' Da sagte Wilson: „Es ist Macpherson, der Unglückliche, der dich auf der Lady Macbeth verlassen hat!' „O,' versetzte da Konstanze, „er sei gesegnet! Denn ich bin eine sehr glückliche Frau geworden! Er soll sich beruhigen! Mein Mann und meine Kinder sind uud bleiben

mein Glück und meine Wonne!' Von diesem Tage an war der General wieder heiter und zürnte Macpherson nicht mehr. Er empfing seitdem jedes Jahr deu Besuch Konstanzens und ihrer Angehörigen. Jetzt erst kehrte eines TageS auch Wolfram Eskjölb zu seinen alten Eltern zurück. Er besuchte zuerst Olaf. Der schloß ihn in seine Arme und sagte: „Du wolltest es böse macheu, aber Gott machte alles gut; ihm. sei die Ehre!' Jetzt erfuhr auch Frau Konstanze, wem sie die Bekanntschaft mit ihrem Vater dankte. Sie drückte

Wulfram warm die Hand und sagte: „Dafür segne Ench Gott!' Und Frau Konstanze, geb. Wilson, ist in ihrer Einfachheit stets eine glückliche Frau geblieben. Ihre Kinder besuchen hohe Schulen in Stockholm nnd werden wohl einst hohe Ehrenstellen erklettern. Ihr Mann ist jetzt ins Privatleben zurückgekehrt. Maria Taglioni und die Räuber. Uor ungefähr siebzig Jahren war Trischkä der berüchtigtste Ränberhanptmann in ganz Rußland. Er war früher Diener beim Fürsten Paskewitsch und besaß daher einen gewissen

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Page 16 of 22
Date: 26.01.1901
Physical description: 22
hatte in den letzten Jahren stark gealtert und war kränklich und mürrisch geworden. Ernst bat die Mutter, den Alten zu entlasten und ihm die Arbeiten allein zu übertragen, doch davon wollte Frau Werner nichts wissen. „Weise ist erprobt und wenn ich Dir auch alles Gute zutraue, — Beweise habe ich nicht dafür. Vorläufig überlaß nur mir die Bestimmungen. Wenn Du erst Dein eigener Herr sein wirst, kannst Du alles nach Deinem Gefallen einrichten/ sagte sie. Und Ernst ging still an seine Arbeit

. Er wußte, seine Mutter hatte kein Vertrauen zu ihm. Der alte Weise aber nörgelte an ihm herum und wollte von allen Neuerungen, die Ernst vorschlug, nichts wissen, und wenn er abends zu Frau Werner kam, so sprach er über ihren Sohn, als wäre er ein unbedachter junger Mensch, der sich nur gern selber als Herrn aufgespielt hätte. In Kremzin waren jetzt keine guten Zeiten. Die letzte Ernte war durch einen Hagelschlag vernichtet und nur sehr notdürftig wieder ersetzt worden; im Viehstall war eine Seuche

ausgebrochen. Von allen Ecken und Enden drängten Verlegenheiten auf Werners ein. Ernst nahm an den Sorgen teil, ohne irgendwie helfen zu dürfen, und fühlte sich von Mißtrauen umgeben. So gingen ihm die ersten Jugendjahre unerquicklich dahin. Inzwischen hatte auch Heinz die Schule verlassen und war in das Neustädter Husarenregiment eingetreten. Und als er sich zum erstenmal in der goldstrotzenden Uniform Frau Werner zeigte, da klopfte ihr Herz in mütterlichem Stolze höher auf, und ihre Augen leuchteten

, selbst etwas zu schaffen und zu unterhalten. In jugendlichem Ungestüm unterließ er daher nicht, ihr den Plan so oft wie möglich auseinanderzusetzen. Aber wenn er glaubte, sie dadurch umzustimmen, so irrte er sich. Das Mittel war verfehlt durch die Form, die unglücklicherweise danach angethan war, Frau Werners Nerven gründlich zu verstimmen. Sie schrieb endlich einen Brief nach Greinshagen, und Hell born kam ohne Verzug. „Frau Elisabeth, was ist geschehen?' „Gottlob, lieber Freund, daß Sie da sind! Ich konnte

Sie was? Schicken Sie ihn auf Reisen. Es ist überdies hohe Zeit für ihn, daß er etwas von der Welt zu sehen bekommt!' Frau Werner sah fast bestürzt auf. Es war ihr uoch gar nicht eingefallen, daß auch Ernst in dieser Weise Ansprüche an sie zu stellen ein Recht haben sollte. „Sie wissen — unsere Verhältnisse — und —' „Elisabeth, Sie werden mir, dem Freunde, doch erlauben, für mein Mündel zu sorgen?' fiel ihr Hellborn ins Wort. „Sehen Sie, jeder Ihrer Söhne erbt von mir einmal fünftausend Thaler, das übrige

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Page 6 of 18
Date: 09.12.1899
Physical description: 18
Geschichte einer armen Witwe, Frau Georg Kövesdy, beschäftigte die Stadtvertretnng von Zenta (Ungarn) in einer ihrer jüngsten Sitzungen. Die Frau lebte bis vor kurzer Zeit ruhig und zufrie den. da ihre junge Tochter für sich und sie mit Näharbeiten das tägliche Brot veroiente. Zn ihrem Unglücke kehrte aber unlängst das Glück in ihr ärmliches Häuschen ein. Der reichste Mann der Stadt, ein bekannter Millionär, nahm das schöne Mädchen zur Frau, und trotzdem mußte sich Frau Kövesdy, um nicht zu verhungern

, an die Mildthätigkeit der Stadt wenden. I» einem Schreiben an die Stadtoertretung beklagte sich die alte Frau in bitterer Weise über ihr Los. Sie schreibt: „Ich habe versucht, zu betteln, allein man hat mich fortgejagt, weil mein Schwiegersohn ein Millionär ist. Aber kann ich etwas dafür s Ich habe mich an meine Tochter gewendet; sie fürchtet sich aber vor ihrem Galten und hat sich vielleicht auch ihrer Mutter geschämt. Unbarmherzig hat man mich aus dem Hause des Millionärs fortgejagt wie die anderen Btttler

. Ich bin fortgegangen und habe bis jetzt gehungert.' Die SladlLertretun»; erbarmte sich der unglücklichen Frau und bewilligt^ ihr ei» Monatsalmosen von drei Gulden. Die Heldenhaftigkeit der Burenfrauen. die ihren deutschen Schwestern alle Ehre machen, illu striert ein Brief aus Prätoria zur Zeit der Mobil machung, welchen ein franzöfches Blatt veröffent licht. In dem Schreiben heißt es: „Die ange stammte Vaterlandsliebe der Buren ist großartig und rührend zugleich. In dem District von Krü- gersdorp wurden 400 Mann

zu den Fahnen beru fen und 670 Freiwillige meldeten sich. Als man 270 wegen Untauglichkeit zurückschicken wollte, wei gerten sie sich, heimzukehren. In Maritzburg hatte man 150 Mann aufgeboten, und 800 meldeten sich. Jeder, vom Aermsten bis zum Reichsten, ist mit derselben Bravour und demselben unerschütter lichen Gottvertrauen bereit, sein Leben für daS Vaterland zu lassen. Mit den Männern wetteifern die Frauen. Eine Frau mit zwei Kindern beglei tet ihren Mann zum Bahnhofe. Sie tritt zum Commandanten

und erklärt einfach und bestimmt: „Ich will meinen Mann begleiten.' „Unmöglich!' erwidert der Befehlshaber. „Ich will es aber! Niemand soll mich von meinem Manne trennen. Ich kann schießen uud werde für ihn kochen.' Der Zug fährt ab und mit ihm das muthige Weib. Vor dem Willen der Frau beugt sich der Bur. Ein anderer Sohn Transvaals, welcher in den Krieg ausrückt, begibt sich zu seinem Obersten und verlangt zwei Gewehre. „Warum zwei?' fragt der Capitän. „Eins für mich und eins für meine Frau

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