Maharadscha verbindet der Mitteleuropäer den Begriff des märchen haften Reichtums. „Reich wie ein Maha radscha' gilt genau sc viel wie das ge flügelte Wort „Krösus'. Und man darf es als sicher annehmen, daß der gute Krösus nur ein leidlich begüterter Mann war. ge messen an dem wirklich unwahrscheinlichen Reichtum einiger — beileibe nicht aller — indischen Herrscher. Der Reichtum fast aller Maharadschas, soweit sie England noch in Thron und Wür den ließ, beruht nicht so sehr auf dem oft ungeheuren
Landbesitz und erst recht nicht in irgendwelchen bankmäßigen Anlagen. Die Maharadschas sind im gediegensten und altertümlichsten Sinne des Wortes reich. Ihr Vermögen ruht fast immer in einer großen Schatzkammer. Der reichste aller indischen „Herrscher', der Nizam von Hei- darabad, hat buchstäblich ganze Keller voL Gold und Edelsteine. Nur wenigen bevor zugten Gästen war es gestattet, einen Blick in diese Schatzkammern zu tun, aber sie wissen Wunderdinge davon zu erzählen. Da kann man buchstäblich
in großen Fässern voll Smaragden und Rubinen wühlen, da blitzen Hunderte und Tausende von schönen, freilich nicht immer geschliffenen Diamanten, da ist goldener Schmuck vorhanden, mit denen sich Tausende von Menschen schmücken könnten, ganz zu schweigen von den edlen Waffen, den verschiedensten Ausrüstungs gegenständen aus Edelmetall, so z. V. mit Steinen reich besetzte Pferdegeschirre u. dgl. Dieser Reichtum wurde natürlich zu einer Zeit zusammengetragen, als diese Maha radschas wirklich absolute
, und das geistliche Oberhaupt der indischen Mohammedaner, Agha Khan, der, mit einer Französin verheiratet, fast ständig in Frank reich lebt, unterhält in England einen eigenen großen Rennstall und gewinnt so manches wertvolle Rennen. So lange es also England gefällt, werden diese Maharadschas nach wie vor zu den reichsten Männern der Welt gehören. Ihren Reichtum zu vermehren oder, wenn er ver loren gegangen ist, neu zu erwerben, haben sie allerdings keine Gelegenheit mehr. Denn ohne englische Erlaubnis dürfen
, bitterer Traum nun mit einem Male ein unverdient gutes Ende gefunden. Seine Lordschast wäscht GeWrr Vor einem Jahr war John Henry Mark Fane noch Leutnant in der englischen Armee. Heute ist er Kellner im Hotel Berkeley mit einer Bezahlung von 7 Schilling wöchentlich zuzüglich der Trinkgelder. Dieser John Fane stammt aus einer der bekanntesten und reich sten Familien Englands. Er selbst wird eines Tages den Titel eines Lords haben. Denn sein Großvater ist Lord Clinton, der lange Jahre hindurch