hat. Es zeigt sich eine so herrliche Entschlossenheit, ein solch inbrün stiger Opfermut in den Reihen des deutschen Volkes, für diesen Existenzkampf des Reiches das Aeußerste zu tun und zu wagen, daß oen Feinden ringsum wohl bange werden könnte. Alle politischen Parteien im ganzen Deutschen Reich, so auseinanderstrebend sonst ihre Ten denzen sein mögen, sind restlos einig über die Notwendigkeit, den aufgezwungenen Krieg mit höchster Tatkraft durchzukämpfen. Auch die sozialistische Partei, die, so lange
, den es sich mit dem Schwert errungen hat, mit dem Schwert behaupten. Rußland vor allem ist es, das das Reich von diesem Platz verdrängen will. Rußland ist der Feind, Frankreich nur des Feindes willi ger Diener. Auch in Kaiser Wilhelms schöner, ruhiger, würdevoller Ansprache an die Volks vertretung ist der Krieg gegen Rußland das Hauptthema. Gegen Rußland, das stets in so enger Beziehung mit Preußen gestanden, mit ihm durch höfische Verschwägerung und gleiche konservative Traditionen inngst verknüpft schien. Ueber
Frankreichs Gegnerschaft geht Kaiser Wilhelms Rede mit einer leichten, fast freundlichen Geste hinweg. Im übrigen ist die Rede in allen ihren Teilen ein überzeugendes Dokument für Deutschlands gutes Gewissen, für den ehrlichen Glauben an Kaiser und Reich, das sie um einer gerechten und guten Sache willen nach einem halben Jahrhundert fried licher Arbeit zu den Waffen greifen. Ne äeutscke skronreäe. Kb. Berlin, 4. August. Kaiser Wil helm eröffnete heute um 1 Uhr mittags im Weißen Saale des königlichen
Abgrund auf. Mein hoher Verbün deter, der Kaiser und König Franz Joses, war gezwungen, zu den Waffen zu greifen, um die Sicherung seines Reiches gegen gefährliche Um triebe aus einem Nachbarstaate zu verteidigen. Bei der Verfolgung ihrer berechtigten Interessen ist der verbündeten Monarchie das russische Reich in den Weg getreten. An die Seite Oesterreich-Ungarns ruft uns nicht nur unsere Bündnispflicht, uns fällt zugleich die gewal tige Aufgabe zu, mit der alten
, von denen jedes einzelne sonst die Aufmerksamkeit voll in Anspruch ge nommen hätte. Am wichtigsten sind jedoch die Nachrichten, welche zeigen, daß der Ausbruch des Krieges zwischen Deutschland und England wohl kaum noch zu vermeiden sei. Der eng lische Staatssekretär hat in der letzten Sitz ung des Unterhauses eine Rede gehalten, wie sie nur dem Ausbruch eines Krieges vorherzu gehen pflegt. Aus seiner Darstellung geht her vor, daß England sich viel tiefer mit Frank reich eingelassen halte