wir dies hervorheben, und wir haben keine Hoffnung, daß sein Nachfolger Dr. Schöpfer in Brixen, der politische Theologie-Professor, wie ihn die „Tiroler Stimmen' nennen, dem Pusterthale nur halbwegs das sein kann, was ihm sein Vorgänger war. Mit der Wahl des Mitredakteurs der „Brix. Chr.', Dr. Schöpfer hat man, wie die „Tir. N.' sagen, „eine arme Seele erlöst' — was die Wähler davon haben werden, wird sich zeigen. Daß an Stelle Dr. Wackernells der Vorsteher von Welsberg, Peter Bach - lechner, Tapezierer und Krämer
eines unbeliebten Vertreters den Mangel an S« lb5tüäM akeit verräth. Die Pusterthaler Landgemeinden werden also durch zwei Geistliche, einen Bauern und einen Gewerbsmann im Landtage vertreten sein. Der Städtewahlbezirk im Pusterthal und am Eisack hat einen k. k. Beamten, Bezirkshauptmann Dr. Schorn, erkoren. Der bisherige Abg. Kaufmann Kirchberger in Brixen wurde fallen gelasfen, aber wie der Wahlgang bewiesen hat, stand noch immer ein Anhang hinter ihm, der sich nicht einen anderen Vertreter ausoctroiren
lassen wollte. Ueber die Wahlbewegung geben nachstehende Ziffern nicht umntereffm.te Aufschlüsse. Es erhielten: Zigwart 5>r. Schon? Kirchberger In Lirnx 1L6 59 — „ Jnnichen 8 56 — „ Brunneck 59 93 — „ Brixen 25 154 78 „ Klausen 9 39 — „ Sterzing — 34 1 487 79 Zusammen: 227 Für den fortschrittlichen Candidaten lieferte nnr Lienz eine ansehnliche Mehrheit; in den anderen Wahlorten hat die fortschritt liche Partei nicht gehalten, was sie einem organisierten Wahlkampfe schuldig
war und was man nach gegebenen Zusicherungen er warten durfte. In Jnnichen rückte die „alte Garde' mit 8 Mann aus, nachdem vorher von 25 bis 30 Stimmen gesprochen wurde. Bruneck blieb weit hinter den konservativen Stimmen zurück, mit denen man doch die Wagschale halten wollte. Es wird lebhaft daran erinnert, wie kräftig Lienz vor Jahren für einen Brunecker Candidaten eingestanden ist. In Brixen kam nicht die Hälfte der in Aussicht gestellten Stimmen zusammen und in Sterzing, von wo berichtet worden war, daß die wenigen
das tiefe Dunkel unter- brechenden Lichter nicht unter den Scheffel gestellt werden würden, erhielt der fortschritt liche Candidat keine einzige Stimme. Die Lichter hatten sich vielleicht in die Dämmer ung der Gilfenklamm zurückgezogen. — Im Jahre 1889 hatte Jnnichen 26, Bruneck 97, Brixen LO, Sterzing 17 Stimmen für den fortschrittlichen Candidaten abgegegeben. Aus dem übrigen Tirol ist das Be merkenswerteste der Durchfall des Dekans Dr. Glatz in den Meraner Landgemeinden, wo der viel angefeindete