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Lienzer Zeitung
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Page 20 of 22
Date: 31.12.1904
Physical description: 22
hin. „Hier nimm auch mein Geschenk. Nein, — ich bitte dich — um Gotteswillen — nur kein Dankwort!' Sie hätte es vielleicht auch ohne seine ängstliche Abwehr nicht gefunden. Das kostbare Armband paßte so wenig zn ihr uud ihrer schlichten Art. Kurz «ach dem Abendessen, bei welchem selbst der vorzügliche Weihnachtspnnsch keine heitere Stimmung hervorzurufen vermochte, zog sich Bernhard, einige undeutliche Entschuldigungen von dringen der Arbeit, Wirtschaftsrechnung und Jahresabschluß mnrnielnd, in sein Zimmer

zurück. Es schien ihm darum zu tun, einer etwaigen Frage auszuweichen, und offenbar peinigte ihn der stumme, trau rige Blick seiner Frau. Diese folgte mit den große», kindlich klaren Augen voll stiller Angst dem Gatten. Wie der helle Kerzenschimmer am Christbanme, so war auch Annas Frende erloschen. Vorbei, was sie sich von dem heutigen Abend erträumt hatte. Es hatte kein Wort des seligen Geständnisses, das Bernhard beglücken sollte, den Weg über ihre Lippen gefunden. Zurückgedrängt nnd erstarrt

, der Blick ihrer brennenden, dnnklen Auge» umstrickte» ihn willenlos. Es war wie ein plötzlicher Rausch über ihn gekommen, wie ein Zaubers der, allen beneren Vorsätzen zum Trotz, ihn immer wieder dorthin zog, wo die Gesahr sür sein hänsliches Glück, für die Rnhe seines Herzens lag. Bernhard war ein fester, männlicher, ein ehrenhafter Charakter. Er durfte sich die Kraft zutrauen, die Grenze lebhafter Bewunde rung uuo erlaubter Galanterie in seinem äußern Benehme» gegen Lncrk^nicht zu überschreite

Wohlwollen — Kinderfrenndfchaft?! Die Weihnachtsfesttage zogen still vorüber. Draußen tobte nu- ansgefetzt der Schneesturm fort, häufte immer dichtere, weiße Massen um das alte Gutshaus, Felder und Wege zu einer unab sehbaren, eintönigen Fläche verschmelzend. Bernhard kämpfte noch immer wortlos den Kampf mit seinen widerstreitenden Empfin dungen. Oft kam ihm der Gedanke, Anna alles zu sagen. Sie würde ihn freigeben, das wnßte er. Aber dann war ihm ja so sonderbar zumute, ähnlich dem, der ein liebes

, bekanntes Bild vom altgewohnten Platze entfernt nnd dessen Angen es nachher unwillkürlich immer an der leeren Stelle suchen. So unstet, so schwankend, so innerlich zerrissen hatte er sich noch nie gefühlt wie in diesen stillen Weihnachtstagen. Der letzte Abend des Jahres war herangekommen. In sausen der Fahrt gleitet ein leichter Schlitten über die tief verschneite Landstraße. Bernhard führt selbst die Zügel. Seine Hände beben, aber nicht vor Kälte, sondern vor Erregung. In weniger

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Lienzer Zeitung
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Page 32 of 34
Date: 03.07.1909
Physical description: 34
ja nicht einmal, wie ich Sie nennen kann!' Er stutzte einen Augenblick. „Verzeihen Sie', sagte er. „Unsere unvermittelte Begegnung ließ mich vergessen daß —' Er zögerte ein wenig: „Ich heiße Bernhard', schloß er dann schnell. „Und ich Liselotte', berichtete sie. „Aber man nennt mich immer Lisi, was ich auch viel hübscher finde — also Lisi Müller.' „Lisi Müller!' wiederholte er, langsam jede Silbe betonend. „Ja — aber warum sehen Sie so verwundert drein? Was ist daran erstaunlich?' „O — Müller —' stotterte

er, „es ist ein so — aparter Name!' „Wirklich?' meinte sie vergnügt. „Das freut mich. In dieser Gegend ist er nicht selten. —Papa ist Gerichtsrat in der nächsten Stadt, und allein beim Kollegium sind drei Familien Müller, während es im Städtchen wohl noch zehn oder fünfzehn andere Müllers gibt.' Er folgte dieser Mitteilung offenbar sehr zerstreut, und wie sie nun: „Adieu, Herr Bernhard!' sagte, grüßte er und ging schnell davon. In der Haustüre stand bereits der Vater, hielt eine Lampe hoch und leuchtete

sich doch vor. Er hieß Bernhard.' „Herr Bernhard!! — Was tut der Name? Solch ein Glücks ritter wechselt den nach Gefallen,' sagte mit drohend erhobener Stimme Herr Müller, als seine Frau beschwichtigend ihm zurief: „Laß das doch, Männchen! Warum uns nachträglich Angst machen.? Lisi ist doch nun da!' „Himmel!' rief plötzlich Liselotte laut. „Mein Portemonnaie ist fort ' „Siehst du,' donnerte nun der Herr Gerichtsrat los, „da haben wir die Folgen! —Ein Straßenräuber also — aber von solcher Brut soll der Ort

hier gesäubert werden. Der Herr Bernhard wird es merkeu!' „Aber Lisi,' ermahnte die Mutter, „besinne dich doch, du hast es sicher in die Kommode getan.' „Wie viel Geld war darin und welche Münzsorten?' inqui- rierte Themis treuer Jüngrr in großer Erregung. „Ach, Papachen, Geld war gar nicht mehr darin,' meinte Lisi. „Ich bekomme mein Monatsgeld doch erst übermorgen. Nur eine Briefmarke und ein Zettel von Doris.' „Nun, deswegen wird kein Hochstapler sich an linser Kind machen,' lachte Frau Müller herzlich

, „zumal das Aussehen deZ Portemonnaies ' „Das konnte er nicht wissen,' brummte der Herr Gerichtsrat und zog sich in sein Schlafzimmer zurück. — Lisi huschte auch in ih: Stübchen und besah im Spiegel ihr lustiges Gesicht. Ja, es machte sich recht nett, daß sie das alte Portemonnaie verloren hatte, nun konnte sie doch morgen früh — es suchen gehen. Sie suchte es auch und wenn sie es auch freilich nicht fand so fand ihr Bemühen doch die freundlichste Unterstützung. Herr Bernhard war schon

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Page 23 of 28
Date: 04.04.1908
Physical description: 28
auf einer nicht eben weichen Chaiselongue. Er dachte nach. Wenn Leutnant Helmer nachdachte, wollte er nicht gestört sein. Das wußten seine Kameraden, das wußten die Ordonnan zen, und das wußte sein Bursche, der vieledle Bernhard. Dieser Bernhard trug aus der rechten Wange ein großes Feuermal, was denn zn dem geistvollen Witz veranlaßt hatte, ihn „Helmers Bernhardi ner' zu nennen. Wenn Hans Jochen Hem mer nachdachte, hatte alcr Bernhard wirklich dieFnn'.- tion eines treuen Beruha^ diners zu übernehmen. Cr mußte

wachen, daß nie mand seinem Herrn zu nahe kam. Die Mannschaften schli chen über die Korridore, Vizewachtmeister Wonnig lich hakte seinen Säbel hoch, Frau Wachtmeisters Sei- deupinfcher zog seine Kral len ein, falls er am Leut nantsquartier vorbeitappte — kurz: der Korridor der zweiten Schwadron glich in seiner Ruhe eiuem Fried hof, sobald Bernhard wach te und Hans Jochen Hel mer dacht'. Leutnant v. Hennig, HansJochens Freund, träl lerte vergnügt vor sich hin . und trat an Helmsrs Tür

. Wie ein biffiSer Köter schoß Bernhard auf Herrn v. Hennig zu, und aller Subordination zum Trotz flüsterte er energisch: „Bst — Herr Leutnant, nicht singen! Herr Leutnant Helmer denkt nach!' „Ah — so! Das ist ja wonniglich! — Na, da kommen wir eben noch mal wieder!' Er ging auf den Zehen davon. Hans Jochen war heute in einer Stimmung, die nicht als rosig bezeichnet werden konnte, und es war Herrn v. Hennigs Glück, daß er dem treuen Bernhardiner Order parierte. Hans Jochen überdachte zunächst die dienstliche

. Sein Vater, ein hoher Gerichtsbeamter, war längst gestorben; von der Pension der Mutter konnte er so gut wie nichts erhalten, und so Ivar sein reicher Onkel Krause sein ewiges Hoffnungslicht gewesen. Auch das war nun erloschen. Vor drei Wochen hatie Herr Krause sich von dieser Welt verabschiedet und ihm nichts weiter hinterlassen als ein altes Bild, ein Jagdstück in nair- ster Ausführung. Heute war es angekommen, und Bernhard hatte es über Eck im Zimmer ausgehängt. Hans Jochen war noch nicht fertig

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Page 19 of 20
Date: 23.09.1905
Physical description: 20
.' Der alte Priester freute sich nicht wenig über die guten Folgen jeuer Flucht, verweilte einige Tage bei seinem bekehrten Wirte nnd setzte dann seine Reise mit dem Bewußtsein fort, dnrch die Begünstigung zn jener Flucht reichen Segen gestiftet zn haben. C. T. Einweihung der neue» Straße über den Großen Sankt Bernhard. Alle» Paßwanderern wird es eine willkommene Nachricht sein, wenn sie hören, daß jetzt der Weg über den Großen Sankt Bernhard durch die Anlage einer neuen Straße wiederum »m vieles bequemer

geworden ist. Ter Große Sankt Bernhard ist ja ganz besonders vom Hauch der Romantik nmweht. Seitdem hier Bernhard von Menthon, dem man jetzt eine Statue errichtet hat, an der Stelle, wo sich früher ein Jupitertempel erhob, ein Kloster gebaut hatte, wnrde der nach ihm benannte Paß uud das Hospiz recht eigentlich die Schule nnd das Muster sür die Geistlichen und Ordensbrüder, die es sich zur Lebens aufgabe gemacht, i» der wilden Natur des Hochgebirges dem Wanderer christ» lichen Liebesdienst zn erweisen

. Die Mönche, die zu den Chorherren der regulierten Augustiner gehören, sind übrigens meistens wisieiischastlich ge bildete Männer, die in den Mußestunden, die ihnen die Religionsübungen und ihr Nachtdienst übrig lassen, mannigfachen Studien obliegen. Bon hier an sind fast alle Hospize auf deu verschiedenen Alvenpäsfen gegründet worden. Eine historische Berühmtheit hat der Große Sankt Bernhard durch den Uebergang des ersten Napoleon erhalten, der dort im Jahre 180» mit 40 St)» Mann und

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Page 9 of 12
Date: 15.12.1888
Physical description: 12
. ,Bci uns zu Hause,' antwortete ich, , gibts ein Sprichwort und das heißt: .Ein todtes Uebel ist besser als ein lebende?. Die Er innerung an den todten Bernhard, der sie so treu geliebt, wird weniger schwer aus ihr lasten als daS Leben mit dem bünden B>til»r. Ich kann wenig thun, aber erlösen kann ich sie von dein Uebel. Schreiben Sie. ich bitte.' Ich hörte die Feder jetzt hastig über das Papier hineilen. Auf einmal swnd die Wärterin auf. .Ich habe geschrieben,' sagte sie .Soll ich Ihnen vorlesen

, waS ich schrieb?' , Ja. Sie erweisen mi>- einen Gtfallen damit.' Sie begann: »Stirb, Unglückliche! Dein Bernhard ist todt. Wa5 ten Brief an Kaiserin Friedrich gerichtet, in welchem sie ihr in schwunghaft,-» Worten erzählt, daß eS nirgends einen schöneren und interessantere» Aufenhalt gäbe, als Griechenland. Die hohe Frau empfiehlt der Kaiserin Friedrich, recht bald das künftige Heim ihrer Tochter Sofie zu besuchen, und ihr Schreiben schließt mit den Worten, sie fühle sich überzeugt, daß in jenem geseg neten

an mich bei und beförderte ihn durch die Post. Ich hatte soeben meine Mutter begraben, verkaufte das Häus chen und reiste sofort ab. Der Arzt gestattete mir nicht, mich früher zu erkennen zu geben — Du warst ja so schwach! Er fürchtete, die ungewöhnliche Aufregung würde Dich tödten oder Dir wenigstens daS Augenlicht auf immer rauben! — Nein, Bernhard, Du bist kein blinder Krüppel — wenn eS der Arzt auch anfänglich glaubte und demgemäß an mich schrieb. — Du trägst die Binde nur noch kurze Zeit um die Augen

, und dann — dann wirst Du sehen! Aber wenn Du auch blind wärest, Bernhard, ich ließe Dich nicht! Lieber blind, als todt!' WaZ da in mir vorgieng, kann ich nicht beschreiben. Aber wie Sie mich alten Kerl da heute vor sich sehen — ich habe

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Page 30 of 30
Date: 13.11.1897
Physical description: 30
des Erzherzogs Leopold (Kaiser Leopold II.) mit seiner Braut In fantil» Maria Ludovica erbaut. Gegenüber der Einmündung der Landhansstraße in die Maria-Theresien-Straße erhebt sich das Ottenthalhaus mit Fresken von Plattner; rechts die Anna-Säule, im Jahre 1706 zur Erinnerung an den am Annentage (26. Juli) 1703 nach Beendigung des Erbfolgekrieges erfolgten Ab marsch der Bayern errichtet. Bon der Maria-Theresien-Straße gelangt man in die Herzog Friedrichstraße und in die Altstadt Innsbrucks. St. Bernhard

v. Bülow, Staatssekretär des Auswärtigen Amtes. Bernhard von Bülow, Nachfolger des Freiherrn Marschall von Biederstem ist am 3. Mai 1849 geboren. Er studierte Rechts- und Staatswiffenschaften, trat 1874 ins Aus wärtige Amt ein und fungierte als Staatssekretär in Rom, Petersburg uud Wie». Während des russisch-türkischen Krieges von 1877 und 1878 war er Geschäfts träger in Athen, wurde dann dem Sekretariat des Berliner Kongresses beige geben und war 1879—1884 zuerst zweiter, dann erster

Ör. Mendelssohn aus Berlin gesucht. Mendelssohn war Ehrendoktor und als solcher auf seinen Titel nicht wenig stolz. Hätte er gewußt, daß auch der Doktor nicht vor des Gendarmen Eisen klauen schützt, würde er sich nicht so beeilt haben, auf den „Dr. Mendelssohn' zu reagieren. St. Bernhard v. Bülow, Staatssekretär des Auswärtigen Amtes. (Mit Text.) skmrinnüyigrs Gegen Bcrbrennung nnd Verbrühung. Eines der besten, aber wenig bekannten Mittel ist ge wöhnliche Waschseife. Diese wird mit einem Messer geschabt

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Page 29 of 34
Date: 08.01.1910
Physical description: 34
und, es wird mir allerdings schwer, Sie daran :ri»',ern zu müssen, die Verfallzeit meines Schuldscheins ist nahe. Das Armband, welches Sie mir zum Pfände gelassen haben, sesitzt auch nicht den Wert von tausend Florin, wie Sie glauben, ch habe es von einem Kenner taxieren lassen. Dazu ist es eine Iniquität, die nicht jedem gefällt. Ich bin, Herr Graf, mit dem größten Respekt Ihr sehr er- zebsner und gehorsamer Diener I. Bernhard. Nodo Czinsky warf sich von neuem in seinen Sessel zurück. Z? zerknitterte den Brief Bernhards

nicht — noch vor dem Ende des Monats werde ich nach Wien zurückkehren und meinen Verpflichtungen nachkommen. Zinek Tages werden Sie sich vor mir auf die Knie werfen und nich anflehen, Ihnen tausend Florins zu borgen. Dann werde ch Sie durch meine Dankbarkeit in Erstaunen setzen. Gehaben Sie sich wohl, mein lieber Bernhard.' Ws der Graf diesen Brief beendet halte, hörte er die Töne wn Harfen und Violinen an sein Ohr klingen. Wandernde Musikanten gaben in dem mit Ballons und Flambeaus erleuchteten Narten des Hotels

. Leider waren ihm zur Zeit nur noch zwei Stücke davon geblieben. Das Armband, das sich in den Hän den des Bankiers Bernhard befand, und ein Brillantring, den er an seinem Finger trug. Er beschloß, diesen Ring, bevor er Chur verließ, zu verkaufen, um sich dadurch etwas Geld zu verschaffen. Lange saß er noch in seinem Bette ausrecht, bevor der Schlaf ihn auf kurze Zeit aller Sorgen überhob. Wenn er die Augen schloß, sah er Fräulein Guerber deutlich vor sich, wie sie am Ann ihres Vaters im Garten auf uud

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