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Lienzer Zeitung
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Page 16 of 22
Date: 03.02.1912
Physical description: 22
mißbilligend. Endlich wa völlige Ruhe hergestellt, und Antoinette, die Augen auf da. Blatt in ihrer Hand gehestet, begann in inbrünstigem Ton: „Schwestern, weint mit mir! Ich weine nicht um meiner Brüder Tod Ihre seligen Geister schweben oft um mich im Abendrot, Wehn mit ihren Siegeskränzen kühlen Trost von fern mir zu — Sollt' ich denn durch eitle Tränen stören ihre Grabesruh? — Schwestern, weint mit mir! Ich weine auch um meinen Liebling nicht Lebt er, o, so weiß ich, daß er als ein Held

für mich auch ficht. Sank er, will ich Lorbeerbäume pflanzen über sein Gebein, Und die Stätte wird ein Tempel für die freie Hellas sein. Schwestern, weint mit mir! Ich weine, weine, daß ich bin kein Mann Daß ich nicht ein Roß besteigen, keine Lanze schwingen kann. Daß ich nicht kann Eisen sprengen, schwimmen durch die wilde Flut, Und im freien Griechenlande frei verspritzen freies Blut.' Antoinette verstummte, und ihre Hände mit dem Blatt sanken nieder, aber in ihren Augen leuchtete noch der verklärte Glanz

. „Antoinette, das hast du wundervoll gesagt!' „Und das Schönste, find' ich,' entgegnete Antoinette, von einer wahrhaften Ekstase ergriffen, „ist, wie das Mädchen on ihrem Bräkltigam fpricht!' Sie wiederholte noch einmal diesen Vers: „Schwestern, weint mit mir! Ich weine auch um meinen Liebling nicht. Lebt er, o, so weiß ich, daß er als ein Held sür mich auch ficht. Sank er, will ich Lorbeerbäume pflanzen über sein Gebein, Und die Stätte wird ein Tempel für die freie Hellas sein!' „Einen Helden

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