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Lienzer Zeitung
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Page 22 of 24
Date: 12.07.1902
Physical description: 24
stärker und murmelte: „Wie verächtlich er von den Frauen sprach! Wenn Papa den kennte, er hätte gewiß nicht daran ge dacht, eine veraltete Mode wieder aufnehmen zu wollen! Gott be wahre mich vor der Bekanntschaft!' Sie zog ihr Taschentuch und wischte sich die Augen, denn sie dachte an ihr liebes Mütterchen, wie gut es gewesen! — der an dere, wie nannte er ihn doch? Hm, Philipp Lüders? Richtig! Der andere hatte ganz andere Ansichten von den Frauen! Sie hätte ihm dafür danken mögen! Das Taschentuch

legte sie neben sich. Da hört sie keuchenden Atem. Die Dogge Trim trottet heran, schnüffelt auf der Erde herum und packt dann ihr Taschentuch, läßt es fallen und hält ein anderes mit Monogramm und Krone fest, welches neben ihr liegt, auf dem sie halb gesessen. Die Dogge reißt daran und knurrt abscheulich; Eugenie stößt einen Schreckens schrei ans und will aufspringen. Da stehen Leopold Spillner und Philipp Lüders vor dem Run dell. Der erstere lacht belustigt, Philipp Lüders aber sagt: „Mein Fräulein

, die Bestie will nur ihres Herrn Taschentuch, aus dem Sie sitzen, haben. Der verrückte Baron hat das Vieh gewiß zum Apportieren geschickt.' Eugenie erhebt sich, Philipp Lüders hebt drohend das Spazier- stöckchen, die Dogge schielt ihn drohend an, knurrt verdächtig, er greift das Taschentuch mit dem Monogramm und der Krone und schießt pfeilschnell dahin. Leopold Spillner ist schon feige vor der drohenden Dogge ge wichen und reißt Philipp mit sich, so daß dieser kaum den Hut ziehen und sich in höflicher

Weise verabschieden kann. „Die Bestie ist gefährlich!' meint Leopold. „Und die Dame entzückend!' „Bah, wie viele hundert andere!' Indessen sind sie vorwärts geschritten. Drüben winkt die Re staurationshalle. „Komme mit! Das Wiedersehen muß doch ge feiert werden!' Philipp Lüders folgt widerwillig. Der reiche Spillner findet andere Bekannte; Philipp kann sich jetzt drücken und kehrt nach dem Rundell zurück; die Dame ist fort! Dort hat sie gesessen, das sind die Abdrücke ihrer Stiefelchen im Kies

! Da blitzt es im Sande; Philipp bückt sich und ein winziges Brillantringelchen ruht in seiner Hand. „Sie muß es verloren haben!' Das ist sein erster Gedanke. Er steckt es ein und geht langsam seinem Hotel z». Eugenie hat ihren Verlnst schon bemerkt. Sie geht sofort zu einer Zeitungsexpedition und giebt folgende Annonce auf: „Ver loren im Kurpark ein Brillantring. Dem Wiederbringer zwanzig Mark Belohnung! Viktoria-Hotel, Zimmer 28.' » ^ -i- Bei ihrer Heimkehr fand Eugenie ihren Papa im Hotel an gekommen

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Lienzer Zeitung
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Page 15 of 20
Date: 01.06.1901
Physical description: 20
benutzen. Vor allem muß ich wissen, ob Philipp noch schläft, damit ich ungestört mit Lilh reden kann.' Ohne Zögern betrat er das Hotel und ließ sich den Diener des Grafen rufen. Dieser bedauerte, daß sein Herr niemand empfangen könne, er sei erst gegen Morgen nach Hause gekommen, habe sich schlafen gelegt und befohlen, ihn ja nicht zu stören. Unter dem Vorgeben, ein anderes Mal seinen Besuch zu ma chen, entfernte sich Antony, kehrte aber nach Verlauf einer Viertel stunde zurück und forderte

? Ich habe mich so sehr nach Dir gesehnt, denn ich wußte, daß Du hier warst.' „Und ich erst! Seit zehn Tagen wartete ich beständig auf eine Gelegenheit, Dich allein zn treffen. Daß ich nicht schon früher kam, lag an dem Umstand, daß ich in der Zeitung den Namen Ladh Culwarren las und glaubte, Du seiest Philipps Frau geworden.' „Das brauchtest Du nicht zu denken — es wird nie geschehen.' „Aber Philipp liebt Dich, -und wenn ich nicht mehr in Deiner Nähe bin, wird die Gräfin Dich doch vielleicht dazu überreden.' „Jetzt nicht mehr

Cnlwarren vermachte. Konntest Du es denn entbehren? Hast Dn niemals Mangel gelitten?' „Nein, mein Lieb, niemals,' erwiderte Antonh leicht erntend, „obgleich Fosbrooke und ich oft wie die Vögel in der Luft lebten. Fosbrooke hat sich mir als ein guter Freund erwiesen und unter seiner Obhnt bin ich geborgen.' , „Das freut mich, zu höreu, Antonh,' atmete Lilh erleichtert auf. „Doch eins mußt Du ihn in. meinem Namen bitten: daß er Philipp nicht mehr zum Spielen verleitet.' „Was weißt Du von solchen Dingen

?' fuhr der juuge Mann betroffen auf. „Tante Emilh spricht immer davon. Sie sagt, daß Philipp ein ganz anderer Manu geworden ist, seitdem wir hier sind und daß Mr. Fosbrooke ihn auf Abwege gebracht hat. Damit meint sie Dich natürlich auch, Miß Paget, und ich glaube das aber nicht. Tante Emilh behauptet, er habe Tauseude im Spiel verloren. Ist das wahr und hat Dein Freund das verschuldet?' „Ich fürchte, es ist teilweise wahr,' gab Antonh etwas kleinlaut zu. „Philipp hat iu letzter Zeit sehr hoch

gespielt und viel verloren.' „Und Du hast nichts gethan, es zu verhindern?' fragte Lilh. „Es ist nicht so leicht, jemand vom Spielen abzuhalten,' ver setzte Antonh ausweichend, „und der Gras ist ja auch kein Knabe mehr. Aber ich hätte ihn doch vielleicht mehr warnen sollen.' „Ich finde es schlecht nnd unedel, einen Mann, der in solchen Dingen unerfahren ist, absichtlich zu ruinieren. Tonh, Du mußt um jeden Preis der Sache Einhalt thnn. Hörst Dn, Du mußt. Wenn Du auch in Philipp nicht mehr den Bruder

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Lienzer Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 17.09.1898
Physical description: 16
sein. Restgewinne? beim Kaiserjubiläums-Freischießen in St. Johann im Wald. I. H a u p ts ch eu b e „K a lfer' : I. Rudolp!, v. Hibler, Lienz, 2. Hochw. Pius Goller, W.-Matrei, 3. Hochw. Pfarrer Kröll, Ainet, 4. Karl Jnwinkl. S. Dr. Knoflach, Lienz, 6. And. Hüter, Kals, 7. Ant. Mair, Lienz, 8. Alois Grissemann, Lienz. 9. Johann Jakober Lienz, 10 Alois Popcller, St. Johann i. M. — 2. Schleckerscheibe: 1. Thomas Füger, Kals, 2 Philipp Vergeiner jun., St. Johann i W., 3. Joh. Steiner, Oberlienz, 4. Jos. Theuerl

, Aßling, 5. Seb. Hüter, Kals, 6. SU. Mair, (Hibler), Lienz, 7. Thom. Füger, Kals, 8. Karl Jnwinkl, Lienz, 9. And. Vergeiner, St. Johann i. W., 10. Dr. Knoflach, Lienz, II. Job. Jakober, Lienz, 12. Seb. Huter. Kals, 13. Fr. Schneebcrger, St. Veit, 14. Joh. Lumaßegger, IS. Philipp Vergeiner jun., St. Johann i. W, IK. Peter Kofler, Lienz, 17. Peter Ascher, Aßling 18. Karl Jnwinkl, Lienz, 19. Anton Großgasteiger. 20. Anton Mair, Lienz. — 3. Serienbeste: 1. Fr. Schnee bcrger, St. Veit, 2 Joh. Jakober

, Lienz, 3. Josef Theuer!, Aßling, 4. Dr. Knoflach, Lienz, S. Jos. Stra- ganz, Nikolsdorf, 6. Th. v. Hibler, Lienz, 7. Philipp Vergeiner jun. 8. Alois Jßlitzer, Prägraten, 9. Thom. Füger, Kais, 1V. Karl Jnwinkl Lienz. - Tages- prämien: Für die erste Nr. jeden Tag: Philipp Vergeiner jun., Seb. Hüter, Philipp Vergeiner jun., Anton Mair. Für die erste Nr. Nachm. Philipp Ver geiner jun., Alois Mair. Für die letzte Nr. jeden Tag: August Mattersberger, Philipp Vergeiner jun., Dr. Wurnig, Philipp Vergeiner

jun. Für die meisten Nr. jeden Tag: Josef Theuerl, Philipp Vergeiner jun., Al. Jßlitzer, durch Los: Thom. Füger. Für die meisten Nrn. überhaupt: Philipp Vergeiner, für die zweitmeisten: Karl Jnwinkl. Sammelkasten für die Abbrändler in Tristach. Ungenannt . . . . fl. I. Schriftleitung und Verwaltung der „L. Ztg. „ 4.— Summa: fl. 5.- Wir stellen an unsere P. T. Leser die höfliche Bitic, um gütige Spenden für die armen Abbrändler in Trist ich. Jede auch die kleinste Gabe wird dankbarst

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Page 15 of 20
Date: 15.06.1901
Physical description: 20
daß, wenn Du jemals Lilh heiraten wirst, Dn mir ein Plätzchen in Deinem Hause gönnst.' „Das versteht sich von selbst! Sie sind ja die einzige, die zu mir gehalten hat, und ohne Sie läge ich Wohl schon längst in der kühlen Erde.' Er kiißte ihr die Hand und sank dann erschöpft zurück, das Sprechen griff ihn noch sehr an. Die Bewohner von Gardenholm, d. h. Philipp und Lilh war teten vergebens auf die Nachricht vou Antonhs Wiederherstellung. Woche auf Woche verstrich; Miß Paget schrieb

es noch schlimmer. Wie ein Geist ging sie um her, still und ohne Klage, aber sie lächelte nie, und stundenlang saß sie in einem Winkel und dachte an Antonh. Infolge der allgemeinen Verstimmung kamen keine Gäste mehr nach Gardenholm, und Lady Cnlwarren, die gewohnt war, stets eine Anzahl von Freunden um sich zu sehen, litt sehr unter dieser gezwungenen Vereinsamung. Sie hoffte, Philipp werde den pein lichen Eindruck bald überwinden und mit erneutem Eifer um Lily werben; als aber Monat auf Monat verstrich

Lächeln au, „was hast Du vor, heute morgen zu thun?' „Ich weiß es nicht, und es ist mir auch einerlei!' war die gleichgültige Antwort. „Das ist nicht recht von Dir! Du solltest doch endlich wieder Interesse am Leben zeigen. Willst Du nicht mit Lily ansreiten und in der Nachbarschaft Besuche mache«?' „Ich hasse das Reiten!' rief Philipp. „Und ich Besuche zu machen!' fügte Lilh hinzu. „Das ist wirklich unerträglich,' zürnte die Lady, von ihrem Sitz aufspringend. „Ich thne alles, um euch glnckich

und zufrieden zu machen und ihr lohnt es mir, indem ihr beständig den Kopf hängen laßt. Es ist wirklich schade,' setzte sie in sarkastischem Ton hinzu, „daß ihr kein Paar seid! Ihr harmoniert so gut zusammen und könntet euch dann gemeinsam bis an euer Lebeuseude diesen tragischen Erinnerungen hingeben. Das müßte eine heitere Ehe werden!' Und spöttisch auflachend verließ sie das Zimmer. „Meine Mutter hat kein Herz,' seufzte Philipp, als sich die Thüre hinter der Lady geschlossen, „sie wäre sonst nicht fähig

, uns so in unseren heiligsten Gefühlen zu verletzen.' „Das ist wahr!' nickte Lily gedankenvoll. „Sie versteht un seren Kummer nicht, denn sie hat Tony nie geliebt. Aber hast Du nicht gefunden, Philipp, daß auch Miß Paget zuweilen sehr sonderbar ist? In Florenz pflegte sie den armen Tony mit sol cher Hingebung, daß man glauben konnte, er sei ihr das Liebste auf der gauzeu Erde. Und nun er dahin ist, scheint es sie kaum zu berühren. Sie ist wieder ebenso kühl und zurückhaltend, und sobald ich von ihm reden

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Page 4 of 22
Date: 23.07.1904
Physical description: 22
18 Ausflügler wurden getötet und 68 verletzt. Bestgewinner beim Freischießen in st. Johann im Walde am 10., 11.. 17. und 18. Juli 1904. Ächt Hauptbeste: 1. Bergeiner Philipp, jun., St. Johann t. W., 2. Kuprian, Lienz, 3. Klawutschnig An ton, W. Matrei, 4. Grober Johann, Kals, 5. v, Hibler Theoder, Lienz, 6. Vergeiner Andrä, St. Johann t. W., 7. Fuger Thomas, Kals, 8. Ragginer, Cooperator, W.« Matrei. Acht Serien beste: i. Vergeiner Andrä, St. Johann i. W., 2. Jakober Johann, Lienz, 3. Jnnwinkl Karl, Lienz

, 4. Putz Alois, St. Johann i. W., 5. Ver geiner Philipp jun., St. Johann i, W., K. Füger Tho mas, Kals, 7. Klawutschnig, Lienz, 8. Kuprian, Lienz. 15 Schleckerbeste'. 1. Poppeller Alois, (Zentrum) St. Johann i. W., 2. Kröll Johann, Pfarrer ^Zentrum) Ainet, 3. Vergeiner Philipp jun., St. Johann i. W., 4. Mair Alois, Lienz, 5 Bergeiner Philipp jun., St. Johann i. W., 6. Jnwinkl Karl, Lienz, 7. Putz Alois, st. Johann I. W,, Matte-sberger Lukas, W -Ma trei. 9. v. Hibler Theodor, Lienz, Ili. Dr. Wurnig

, Lienz, I I. Heidenberger Anton, Debant. 13. Ragginer, Cooperator, W.-Matrei. 13. Wolsegger Franz, W.-Matrei, 14 Ragginer, Cooperator, W.-Matrei, 15. Dr. Wurnig. Lienz. Tages-Prämien: Am IU.Juli. I, Vergeiner Philipp jun., 2. Vergeiner Philipp jun. Am 1> Juli: 1. Füger Thomas, Kals, 2. Mair Alois, Lienz, 3. Dr. Wurnig, Lienz. Am I? Juli: I. Vergeiner Philipp un, 2. Vergeiner Andrä. Am 13. Juli: I. Jnwinkl Karl, Lienz, 2. Jnwinkl Karl, Lienz, 3. Vergeiner Andrä. Das schießen war von 41 Schützen

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Page 14 of 19
Date: 20.04.1901
Physical description: 19
gegen mich waren!' „Nun — in Liebesbezeugungen bin ich nicht verschwenderisch, aber Du wirst doch gemerkt haben, wie lieb Du mir bist.' „O gewiß! Ihre Güte für mich und — für meinen Vetter Antony —' „Antonh? Warum hebst Du ihn besonders hervor? Gehört Philipp nicht auch dazu? Ich sah euch doch alle drei heranwachsen und habe keinen Unterschied zwischen euch gemacht.' „Ich weiß nicht,' erwiderte Lily verlegen. „Ich dachte nur, — Sie liebten Antony am meisten.' „Du urteilst nach Deinen eigenen Gefühlen, mein Kind! Ich habe allerdings stets

ein besonderes Interesse für Antony gehabt, aber das geschah vielleicht, weil sich sonst niemand um ihn küm merte. Er hat einen wilden heftigen Charakter, Lily, und taugt wenig zu einem Ehemann. Mit Philipp würdest Du ein viel fried licheres Leben führen.' „O Miß Paget, wissen Sie denn ' „Daß Deine Tante nach Dir schickte, um Dir mitzuteilen, daß Philipp Deine Hand begehrt. Ich habe die Sache längst bemerkt und wußte, was kommen würde.' „Und was raten Sie mir, zu thun?' fragte Lilh eifrig. „Stets

Du von mir? Einen Rat? Nun gut: Erfülle den Wunsch Deiner Tante — heirate Phi lipp! Genieße, was Rang und Reichtum Dir zu bieten vermag und sei zufrieden!' „Wie kann ich damit zufrieden sein?' rief Lilh heftig. .Für mich giebt es kein Glück mehr auf der Welt! O Antony —!' „Antony! Ich habe immer gedacht, daß Du diese thörichte Neigung noch nicht überwunden habest. Wirklich, ich hätte Dich für vernünftiger gehalten! Laß die Vergangenheit ruhen, bedenke, was Du Deiner Tante schuldest und mache Philipp glücklich. Hei

er den Wagen, aber als die Zeit hinging, ohne daß derselbe erschien, wurde er unruhig und ärgerlich. „Fosbrooke,' wandte er sich an diesen, „ich fürchte, es ist etwas nicht in Ordnung. Ich schrieb meiner Mutter gestern von London aus und bat, mir heute zwölf Uhr den Wagen hieherzufchiÄen. Sie muß den Brief nicht erhalten haben, sonst wäre Philipp sicher schon gekommen, mich zu begrüßen. „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich vorausgehe und Sie dann holen lasse?' „Durchaus nicht, mein lieber Junge! Ich glaube

von dieser Anerkennung ihrer Reize ließ sich Lady Culwarreu aus dem Sofa nieder, riß Lilh an ihre Seite, strich dem Mädchen liebkosend über das volle Haar und fragte mit be deutsamem Lächeln: „Nun, Lilh, wo ist denn unser teurer Philipp ?' „Ich weiß es nicht!' stammelte Lilh verwirrt. „Oder willst es nicht wissen, eh? Meine liebe Mrs. Hutter- leh,' wandte sie sich an die betreffende Dame, „wenn ich nicht irre, so haben Sie eine erwachsene Tochter. Sagen Sie mir, bitte, ist dieselbe in Liebesangelegenheiten ebenso

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Page 18 of 24
Date: 11.05.1901
Physical description: 24
1 8. Der Verstoßene. Als Lilh die beiden Brüder verließ, befand sie sich in sehr ge drückter Stimmung. Sie war von Natur nicht feige, aber sie war jlmg und schüchtern und hatte noch keine Gelegenheit gehabt, selb ständig zu handeln, da sie sich stets allen Wünschen ihrer Tante gefügt. Abneigung empfand sie nicht gegen Philipp, im Gegen teil, sie hatte ihn gern, — aber vor einer Heirat mit ihm schreckte sie zurück, und seit sie Antonh wiedergesehen, wußte sie klar, daß sie das halbe Zugeständnis

, der weiß, was er will und der auch den Mut hat, zu kämpfen.' „Sprich nicht so, Antonh. Geh', laß mich allein! Du weißt, die Tante hat mir verboten, noch länger an Dich zu denken.' „Ah!' fuhr Antonh auf. „So ist es wahr, was Philipp mir vorhin sagte — Du bist seine Braut geworden?' „Nein, nein!' widersprach das geäugstigte Mädchen. „Das heißt — heute morgen verlangte die Tante . O Tonh, sieh mich nicht so an!' Und schluchzend barg sie das Gesicht in den Händen. „Ich fordere keine Entschuldigung

von Dir — nur die Wahr heit will ich wissen,' erwiderte der junge Mann in strengem Ton. „Hast Du versprochen, Philipp zu heiraten oder nicht?' „Ich konnte nicht anders,' stammelte Lilh. „Die Tante zwang mich dazu.' „Hast Du versprochen oder nicht?' wiederholte er seine Frage. „Ja!' schluchzte sie, „aber — aber ' „Und das ist das Mädchen, das mir Treue geschworen?' warf . Antonh bitter ein. „O Tonh, ich habe Dich immer geliebt und liebe Dich noch!' stieß Lilh mit thränenerstickter Stimme hervor. „Dieses Jahr

der Trennung war ein qualvolles für mich. Jedeu Tag dachte ich an Dich und jede Nacht betete ich für Dich!' „Und Du bildest Dir ein, ich würde das glauben, nachdem Du Dich mit Philipp verlobt hast? Weshalb, heiratest Du ihn? Hast Du Dich für eine Grafenkrone verkauft?' „Taute Emilh sagte, ich verdankte ihr alles,' suchte Lilh sich zu verteidigen, „und ich könne es ihr nie wieder vergelten.' „Pah, leere Ausflüchte! Ich kaun mir ganz gut denken, was sie Dir sagte. Ich biu nur der jüngere Sohn — ein armer

Schlucker, der weder Vermögen noch Titel besitzt, folglich ist Philipp eine viel bessere Partie, und ich mag meiner Wege gehen — nicht wahr?' „Wie grausam Du bist, Tonh!' stöhnte Lilh. „Du brichst mir das Herz! Laß mich gehen!' Und sich gewaltsam aufraffend eilte sie dem Hause zu. Antonh folgte ihr langsam. In seinem Inneren tobte ein wilder Sturm, und bittere Gesühle erfüllten sein Herz. „Der Traum ist ausgeträumt,' murmelte er vor sich hin, „und es ist vielleicht besser, ich habe die Wahrheit gleich

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Lienzer Zeitung
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Page 27 of 32
Date: 20.05.1911
Physical description: 32
von Salten hatte beides erfahren und die Aussicht, die Papa Henschel ihm machte, hatte einen besseren Nachgeschmack. Jetzt würde auch Philipp seinen Weg machen. — Dieser ver herrlichte mit seiner Gegenwart natürlich gleichfalls das Fest. Sonnte Papa Henschel sich in dem Glücke seiner Tochter, so konnte Philipp das gleiche Recht mit Bezug auf seinen Bruder für sich in Anspruch nehmen. Er erinnerte sich nicht, jemals in einer so gehobenen Stimmung gewesen zu sein als heute. Denn nie mals

hatte ihm der Himmel mehr voller Geigen gehangen. Er lud die ganze Gesellschaft für einen der nächsten Tage zu sich, sein Atelier zu besuchen, was allerseits mit großer Begeisterung aufgenommen wurde. „Philipp,' sagte Ferdinand von Salten, als die beiden Brüder beim Nachhausegehen, trotz der späten Stunde, noch ein Nachtcafs aufsuchten, „spare nichts. Schaffe an, was du für nötig hältst; Teppiche, Felle, kurz alles, was so eine Malerwerkstatt, Pardon Atelier, schmücken kann. Der Henschel hat eigentlich

würde hinfort nicht mehr im Dunkeln bleiben, Philipp sah sich schon als berühmter Künstler, als gemachter Mann. Die Gesellschaft war schon ziemlich vollzählig beisammen, als die Flemshagener Equipage vorrollte. Derselben entstiegen zwei Damen; Toni hatte ihre Schwester Mimi mitgenommen. Das Kind hatte bald sein siebzehntes Jahr erreicht und sollte im Winter in die Gesellschaft eingeführt werden. Philipp machte mit großer Gewandtheit die Honneurs. Er war von ganz besonders ausgesuchter Höflichkeit

gegen die Flems hagener Damen, während sich der Oberleutnant taktvoll zurückhielt. Die beiden Räume, über die Philipp von Salten verfügte, waren nicht übermäßig groß, die Auswahl der Bilder keine allzu mannigfache, aber es befanden sich sehenswerte Sachen darunter.

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Page 14 of 20
Date: 15.06.1901
Physical description: 20
: „Aber ich werde das nicht länger dulden, wenigstens nicht von Dir, Lily. Noch heute reise ich nach England zurück, — keiue Macht der Erde soll mich hier festhalten.' Damit erhob sie sich und rauschte aus dem Zimmer, während die arme Lily, außer sich über diese Ankündigung, in Thränen ausbrach. „O Philipp,' schluchzte sie, „laß die Tante jetzt nicht abreisen! Ueberrede sie, doch noch ein paar Tage zu bleiben, bis wir wissen, wie es Tony geht. Wenn er — vielleicht — sterben sollte, ohne daß ich ihn noch einmal gesehen hätte

zu sehen,' sagte Philipp schließlich, als er einsah, daß er nichts ausrichten konnte. „Um keinen Preis der Welt!' widersprach die Gräfin heftig. „Ich sollte Dich in den Händen jener Schurken lassen, die Dir Dein halbes Vermögen geraubt haben?' „Aber wenn ich Dir verspreche, nie wieder eine Karte anzu rühren? Ich habe eine zn harte Lektion bekommen, denn An- tonys Tod ist vielleicht die Folge meiner Thorheit.' „Darüber magst Du denken, wie Du willst,' war die kühle Antwort, „aber auf keinen Fall darfst

Du mich und Lily allein reisen lassen. Und uuu sei so freundlich, die Hotelrechnung zu be zahlen und die nötigen Vorbereitungen zu treffen. Ich will in dessen noch ein wenig ruhen.' Die kurze Zeit der Freiheit benutzte Lily, nm mit Philipp zu Miß Paget zu eilen und ihr Lebewohl zn sagen. Antonh war jetzt Wohl bei Besinnung, aber noch immer in der größten Gesahr und nach Aussage des ihn behandelnden Arztes war es sehr fraglich, ob er gerettet werden konnte. Jedenfalls bedürfte er der sorgfältigsten Pflege

und Ueberwachnng. Die wurde ihm allerdings Vollaus zn teil, denn Miß Paget wich nicht von seiner Seite, trotzdem sie. noch eine barmherzige Schwester zur Hilfe angenommen hatte. Als Philipp mit Lily erschien, empfing sie sie in einem ent fernten Zimmer. „Ich kann mich nicht lange aufhalten,' sagte sie, „denn Antonh ist sehr krank und darf nicht allein gelassen werden.' „Er wird doch nicht sterben?' fragte Lilh angstvoll. „Ich weiß es nicht, aber ich fürchte das Schlimmste,' war die traurige Antwort

ich Tony nicht sehen? Nnr einen einzigen Augenblick!' „Unmöglich, Lilh! Der Arzt hat es streng verboten! Ich weiß, daß Dn ihn liebst, aber jede Aufregung ist gefährlich für ihn und er dürfte doch nicht mit Dir sprechen.' „Aber Sie werden ihn gut Pflegen, nicht wahr?' bat Lilh ein dringlich, „und weuu Sie Geld brauchen, so wenden Sie sich nur an Philipp.' „Gewiß!' nickte dieser. „Vergessen Sie ja nicht. Miß Paget, daß ich Antonh noch immer als Bruder betrachte uud ihn dem gemäß behandelt zu sehen

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Page 21 of 22
Date: 10.03.1906
Physical description: 22
zu: .Das wäre ein passendes Paar!' Blankerz nickte nur und flüsterte: .Ich habe eS auch schon ge dacht! Wollen sehen, was daraus wird! Doch wisset, Freund, ich bin im Prinzip gegen alles Heiratsstisten, denn das sührt selten zu etwas Gutem!' „Habt recht!' nickte Genthien ernst. Papa Benno murmelte aber leise: „Möglich wär's ja schon, daß Herr Philipp hier doch eine goldene Jungfrau fände!' Da lächelte Genthien: „Ja, ja, wenn er bescheiden denkt und mit dem goldigen Haar zufrieden ist!' „Nun, Herr Philipp

reichte ihm die Hand: „Das wünsche ich von Herzen, Freund!' Inzwischen ging das Pärchen im Park spazieren. Es war gleich von Anfang an ein Herz und eiue Seele. So traf sie der alte Wolf und fragte Herrn Philipp um sein Abenteuer in der Postkutsche. „Ach,' sagte der Gefragte, .ein Strauchritter wollte sich die siebzehnhnudert Taler, die die Post mit sich führte, aneignen! Als er aber mich und die Pistole erblickte, gab er Fersengelv!' , Hm,' meinte Wolf, „an der .Ellernbriicke' hat schon

aber habe ich eine goldige Jungfrau getroffen, die mir besser gefällt als die andere!' Madeleine schlug den Blick nieder. „Ich meine,' suhr er fort, indem seine Augen leuchteten, „eine ge wisse Demoiselle Madeleine von Urbach, mit langem, goldigen Haar!' .Wollen wir nicht zum Oheim gehen?' sragte sie verwirrt. .Ja,' sagte er darauf, „wenn Ihr mir gejagt habt, ob Ihr mir gut seid!' Da lehnte sie sich an ihn und flüsterte: „Ja, lieber Philipp, warum sollte ich es leugnen, daß ich Euch gleich gut war?' Da umfaßte

der L-ebesleute eins trinken!' „Den .Ellerubrückuer' habeu sie soeben verhaftet! Beinahe, Herr von Urgenheim, hätte er Euch um die goldene Juugsrau von Hoh- Barr gebracht! Gott segne euch, Kinder!' Also sprach der Förster. Uud vier Wochen daraus war Herr Philipp Baumeister iu Za ber» und Madeleiue von Urbach seine Gattin. Königin Marie Antoinette auf der Bühne. ^^Uarie Antoinette liebte das Theater so leidenschaftlich, daß sie. um auch selbst als Schauspielerin auftreten zu können, bei dem berühmten

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Page 18 of 22
Date: 10.03.1906
Physical description: 22
von Blankerz als Kastellan auf Schloß Hoh-Barr saß, der den Besitz der Herren von Rehan verwaltete. Da kam eines Tages ein junger Herr ins Schloß, der sich Phi lipp von Urgenheim nannte. Er machte auf Herrn Benno von Blankerz einen gewinnenden Eindruck und eroberte dessen vollste Gunst, weil er ein Dokument von Herrn von Rehan des Inhalts überreichte: „Herrn Philipp von Urgenheim autorisiere ich hiedurch, in Schloß Hoh-Barr jede ihm Passende Untersuchung vorzunehmen. Rene von Rehan.' Da Philipp

ein reizender Gesellschafter war, so ließ ihn Herr Benno gern gewähren. Es konnte aber nicht ausbleiben, daß der alte, einsame und verwitwete Mann sich an seinen jungen Gast anschloß und ihn fast beständig als Gesellschafter bei sich sah. Er lud ihn abends gern zu einem Becher Wein zu sich und spielte mit ihm eine Partie Schach, worin der Alte Meister war. Dabei erzählte er Herrn Philipp mancherlei, dieser dagegen teilte ihm mit, daß Herr von Rehan ihn gesendet habe, nach dem versteckten Schatz zu suchen

, dessen Verbleib man in derLängederZeit vergessen. Der Alte blickte starr zur Seite: „Ihr habt auch keine Ahnung, wo die goldene Jung frau ruht?' „Nicht die lei seste !' „Da würde ich Enchraten,einmal das Archiv durch zusehen, wobei ich Enchhelsenkann!' „Das ist aber auch wahr!' „Gut, morgen sangen wir an!' „Mir soll es recht sein!' SeitdiesemTa- ge hatte Philipp des alten Herrn Herz gewonnen, der ihm nun sei nerseits einenEiu- blick in seine Fa milienverhältnisse gestattete, obwohl

' I . ^ ^ ^ .. , Ei» Triumph de» moderne» AbcrsceoerkehrZ: Das 5 I» °»rt»-Rest<nirai»t auf dem der Hamdur«»Amerika -Lin,e er WNU ver,llU0,o gehörenden neuen Riesendampfer .Amerika--. - Phot. B « ron, New-Pl-rs sener war, als das Alter gewöhnlich bei seiner Neigung zur Ge schwätzigkeit zuzulassen pflegt. So erfuhr denn Philipp, daß Herr Benno von Blankerz einer lotharingischen Seitenlinie des Hauses Rehan entstamme, die während der häufigen Fehden seines Ge schlechtes verarmt sei, daß ihm die Vettern daher diesen Ruhesitz

mich ge nommen!' Er kram te unter seinenBü- chern um her uud brachte dann ein halberlo schenes, mit einer Rohrfeder geschrie benes Do kument herbei,anf dem noch Personenauszug des fünf überein ander liegende Tecks umfassenden Riesendampfers „Amerika'. deutlich zu entziffern war: „Hgiic virAinem anream in, . . eolumnKvi seclis sa- eise xosui'. — Das Wort hinter „in' war vollstän dig verlöscht. Philipp hatte das Blatt eifrig betrachtet, dabei sagte er: „Die Hauptsache fehlt! In welchem Pfei ler

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Page 10 of 28
Date: 31.10.1908
Physical description: 28
Jnnerkofler, Lienz und Thomas Taberuig, Ainet. 3 Prämien für Schleckschuß: I. Josef Jnnerkofler, Lienz, 2. Dr. Wurnig, Lienz. 3. Hans Aigner, Abfaltersbach. Bestgewinner beim Gans-Freischießen am 18. bis 21. Oktober 1W8 in Sillian. I. Hauptbeste: 1. Palla Philipp, Buchenstein 1045 T., 2. Stallbaumer Johann, Heimfels, 3. Stall- baumer Alois, Sillian, 4. Vergeiner Andrä, St. Jo hann, 5. Jungmann Josef, Anras, 6. Dr. v. Guggenberg, Sillian, 7. Jesacher Peter, Arnbach, 8. Aigner Johann, Abfaltersbach

, 9. Steinkeller Tdeodor, Bozen, 10. Hal ler Hans, Meran, 11. Toldt Eduard, Welsberg, 12. Winkler Heinrich, St. Leonhard. 13. Kinniger Wilhelm, Sexten, 14. Resmger Paul, Sillian, 1517 T. II. Schleckerbeste: 1. Vergeiner Andrä, 104 T., 2. Palla Philipp, 3. Ritzl Franz, Fügen, 4. Stallbau mer Jobann, 5. Aigner Johann, 6. «tallbaumer Alois, 7. Vergeiner Andrä, 8. Jnnerkofler Johann, Sexten, 9. Pseishoser Johann, Sexten, 1V. Nägele Karl, Meran, 11. Jnnerkofler Josef, 12. Prast Johann, St. Veit, 13. Winkler

Heinrich, 14, Aigner Johann, 15. Jungmann Josef, 16. Schöpfer Franz, Lie»;, 17. Ritzl Franz, Fü gen, 18. Palla Philipp, 19. Dr. v. Guggenberg, 20. Steinkeller Theodor, 595 T. III. Ehrenbeste.' 1. Bergeiner Andrä, 104 T., 2. Palla Philipp, 3. Ritzl Franz, 4. Stallbaumer Jo hann, 5. Stallbaumer Alois, K. Pfeifhofer Johann, 7. Nägele Karl, 8. Prast Johann, St. Veit, 9. Aigner Johann, 10. Jungmann Josef, 11. schöpfer Franz, 12. Steinkeller Theodor, 13. Prugger Cand., Olang, 14 Dr. v. Guggenberg, 648

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Page 28 of 40
Date: 23.12.1905
Physical description: 40
lichen. Wie er schon znm Fortgang gerüstet jetzt dnrch die Räume seines Betriebs ging und sich der durch eine in diesem Jahr besonders reich lich ausgefallene Weihnachtsgratifikation froh ge stimmten Gemüter seiner Angestellten srente, dachte er daran: daß Heuer zum ersten Male seine Einzige als Braut und sein Altester als Student unter dem Weihnachtsbaum stehen wür den — und jnst, als er diesen Gedanken weiter spann, lies ihm der Ausgehjunge in den Weg. „Du, Philipp', sagte er — „komm mal her

. Philipp Lang wußte nicht, wie ihm geschah. Aber er fand sich doch schnell in seinen Reichtum. Denn er war nicht nur ein braver Kerl, sondern auch ein praktisches Männlein. Die Schule der Not und des Elends er zieht selten znm Guten, öfter zu einer gewissen praktischen Art, die aber dann ausartet in List nnd Trug. Aber es ist doch sonderbar: wie es Meu- scheu gibt, die aus ihren wohlgeordneten Verhält nissen Schuld und Fehl wie Magnete ziehen, so gibt es mitten im Sumpf uud Schlamm des Lebens jnnge

eine viel vornehmere Verwendung. Da wurden Nüsse und Äpfel und feine Anisbrödchen, Lichter und Flitter, ein Tannenbäumchen und eine große, weiche, warme Decke — ja ein buntes Band gekauft — uud zuallerletzt in einem prächtig erhellten Laden, der voll Dnft war, Veilchen — eine Hand voll lieber, süßer Veilchen .... weither. . . . Und dann stürmte Philipp heimwärts. Wie hüpfend ging sein Herzschlag vor Freude — und auch er hüpfte seines Wegs. Zu solcher Stimmung paßt kein Geheu. In einer alten, schmutzigen, dunklen

Mietskaserne am Schwantalereck war sein Heim, Rückge- bände, drei Treppen hoch, auf einem Flur, der gleichzeitig zu vier „Wohnungen' gehörte, um einen euphemistischen Ausdruck zu ge brauchen. Die Obstsran kam nie vor zehn Uhr nach Haus, so blieb Philipp ungestört. Nach einer halben Stunde trat er wieder aus der Stube. Das Bäumchen war ausgeputzt, alles, was er ge kauft, zwei, dreimal in Papier gehüllt — so schlich er noch eine Stille Weihnacht. Originalzeichnung von E. Koch.

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Page 4 of 24
Date: 08.08.1896
Physical description: 24
. 3. Peter Ladstätter, Lienz. 4. August Stark, Lienz. 5. Otto Jnwinkl, Lienz. 6. Josef Stadler, Lienz. 7. Andrä Weiß, Lienz. 8. Er hart Nitschnig, Göriach, (Reservistenbest). 9. Wilhelm Hochrauter, Thurn, (Reservistenbest. S) Kreisbeste: 1. Joh. Jakober, Lietiz. 2. Josef Jungmann, Anras. 3. Philipp Vergeiner jr., St. Johann. 4. EliaS Doma- nig, Lienz. 0) Schlecherbeste: 1. Dr. Alexander Freiherr v. Tiller, Innsbruck. 2. Andrä Lukasser, Aß- ling. 3. Anton Mayer, Lienz. 4. Andrä Lukasser, Aß- ling

. S. Josef Unterkircher, Nikolsdorf. 6. Carl Jnwinkl, Lienz. 7. Joh. Aigner> lAbfaltersbach. 8. Joh. Weitla- ner, Lienz. 9. Conrad Fuchs, Jnnichen. 10. Sylvester Etzelsberger, Nikolsdorf. 11. Dr. Hans Knoflach, Lienz. 12. Dr. Alexander Freiherr v. Tiller, Innsbruck. 13. Franz Weiler, Südbahn, Lienz. 14. Dr. Anton Wurnig, Lienz. Ib. Josef Grebmer, Lienz. 1k. Josef Grebmer, Lienz. 17. Theodor v. Hibler, Lienz. 13. Alois Griße- maim, Lienz. 19. Philipp Vergeiner, St. Johann. 2t). Josef Huber, Lienz

Schritt. Hauplbeste: 1. Anton Fuchs, Anras. 2. Dr. Hans Knoflach, Lienz. 3. Alois Bacher, Niederdorf. 4. Hermann Schwarz, Kematen. 5. Joh. Kinigadner, Fran zensfeste. 6. Nikolaus Watfchinger, Sexten. 7. Josef Gasser, Kufstein. 8. Josef Rogger, Sexten. 9. Peter Ladstätter, Lienz. 10. Philipp Vergeiner, jr. St. Johann. II. Andrä Lukasser, Aßling. 12. Franz Huber, Lienz- Burgfrieden. Schleckerbeste: 1. Joh. Kiniger, Sex ten. 2. Alois Grißemann, Lienz. 3. Dr. Alexander Frei herr v. Tiller, Innsbruck

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Page 15 of 19
Date: 20.04.1901
Physical description: 19
. „Ich meine, hat sie Dir meinen Herzenswunsch mitgeteilt?' „O bitte, sprich nicht jetzt davon!' bat Lilh zitternd. „Wenn es jemand hörte! Miß Paget,' wandte sie sich leise an die Ge sellschafterin, „sagen Sie doch Philipp, daß dies weder die Zeit, noch der Ort ist, über dergleichen zu reden.' Ihre Bitte blieb jedoch unerhört. Miß Paget saß unbeweglich, wie eine Bildsäule, mit atemloser Spannung den Worten des kleinen Advokaten folgend. „Ja,' sagte dieser, „er lebt wie ein Einsiedler, aber er hat seine Gründe. Der arme Mann hat viele

das Frühstück angekündigt. „Es ist eine schlimme Geschichte, Mr. Aschfold!' sagte Lady Culwarren, sich erhebend, „aber wir wollen uns damit nicht den Appetit verderben. Bitte, geben Sie mir Ihren Arm und lassen Sie uns bei einer guten Mahlzeit Kräfte für das nachfolgende wichtige Geschäft sammeln! Philipp, sorgst Du für Lilh? Ach, mein lieber Mr. Aschfold, ich glaube, Sie werden bald Arbeit er halten, wenn der Heiratskontrakt für die zukünftige Gräfin von Culwarren aufgesetzt wird.' „O, o! Will der Lord

!' „Ach, Philipp, lieber Junge!' wandte er sich zu seinem Bruder, demselben kräftig die Hand schüttelnd, „wie geht es Dir? Noch immer entschlossen, ein Genie zu werden? Und Miß Paget! Ich hoffe, Sie haben Ihren ehemaligen Quälgeist nicht ganz vergessen — ich wenigstens dachte oft an Sie!' Und nun stand er neben Lilh, und seine fröhliche Stimme ver stummte plötzlich, als er in das liebliche, errötende Gesichtchen, in die thränenfeuchten, dunklen Augen schaute. „Meine liebe Lilh!' sagte er endlich

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Page 19 of 24
Date: 22.06.1901
Physical description: 24
verbündet, mich fernzuhalten. Und doch traue ich ihr dies kaum zu. Ich weiß Wohl, daß sie eine Heirat zwischen Dir und mir für unmöglich hielt, und daß sie glanbte, je eher ich Dich vergäße, desto besser wäre es sür mich, aber ich halte sie nicht des Verrates sähig, selbst nicht zu dem Zweck, Dich zur Gräfin von Culwarreu zu machen.' „Halt!' fiel ihm Lilh ins Wort, „Du hast vielleicht recht ge raten. Jetzt verstehe ich, weshalb sie so bestürzt aussah, als ich ihr heute früh sagte, daß ich Philipp

mir zwar, daß Du mir nicht ant worten dürstest, aber sie deutete mir niemals an, daß Du mich für tot betrauertest. Ich betrachte sie als meine Wohlthäterin, ob ich ihr jedoch diese Grausamkeit gegen Dich verzeihen kann, weiß ich nicht.' „Es ist ja jetzt alles gut!' flüsterte Lilh, sich an ihn schmiegend. „Gott sei Dank! Und Du sagst, Philipp habe sich so sehr ver ändert? Hoffentlich hat ihn das Geschehene von seiner Leidenschaft zum Spiel geheilt.' „Ja, — vollständig.' „Das freut mich. Habt ihr nie mehr von Fosbrooke gehört

des Duells sehr zu Herzen gegangen ist. Ob er mich ebenfalls für tot hält? Vielleicht weiß es Miß Paget. Ich bin wirklich sehr begierig, sie zu sehen und den Grund ihrer sonderbaren Handlungsweise zu erfahren. Wo ist sie? Und wo sind die übrigen?' „Tante Emily ist mit Mr. Aschfold, der heute hierhergekommen, ausgesahren, Philipp befindet sich in den Stallungen und Miß Paget Wird oben sein, wahrscheinlich bei der alten Matthews.' „Willst Du sie mir holen, Liebchen? Ich möchte sie gleich jetzt sprechen

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Page 14 of 20
Date: 18.05.1901
Physical description: 20
sein» wenn Lilh mich heiraten will.' Die Gräfin benutzte die erste Gelegenheit, mit Lilh über das Thema zu sprechen. „Mein liebes Kind,' sagte sie mit anscheinender Zärtlichkeit, „Du hast doch nicht Dein Versprechen vergessen, mein Töchterchen zu werden?' „Nein!' erwiderte das Mädchen scheu und zitternd. „Ich fürchte, Philipp beginnt ungeduldig zu werden; der Sep tember ist fast vorüber und er möchte vor Weihnachten heiraten. Was denkst Du, wenn wir die Hochzeit auf Anfang November festsetzen

nicht, was ich mit den beiden anfangen soll,' sagte sie mit unverhohlenem Aerger, „sie sind geradezu verhext. Philipp ist ganz gleichgültig in betreff des Heiratsprojektes und Lilh macht tausend Ausflüchte, um demselben zu entgehen.' „Sie müssen nicht vergessen, Mhladh,' warf die Gesellschafterin in ungewöhnlich sanstem Tone ein, „daß sie beide einen harten Schlag erlitten haben.' „Wegen Antonh? Gut, das gebe ich zu, — aber habe ich uicht noch mehr erduldet? Bedenken Sie doch, einundzwanzig Jahre für das Kind

werden, wollen wir uns seinetwegen nicht streiten. Geben Sie mir lieber einen Rat in betreff Lilhs und meines Sohnes!' „Wie wäre es, wenn Sie sie eine Zeitlang von hier fort nehmen würden?' „Ich sollte Gardenholm verlassen?' „Nun ja, — warum nicht? Eine kleine Veränderung würde allen gut thun, denn hier erinnert jeder Banm und jeder Stein die beiden an den verlorenen Jugendgespielen. Eine Reise ins Ausland würde Philipp auf andere Gedanken bringen, würde es Lily er leichtern, zu vergessen, und durch das bedingte Zusammensein

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Page 13 of 20
Date: 15.06.1901
Physical description: 20
trennt uns für ewig!' In diesem Augenblick trat Philipp mit dem Polizeichef in den Kreis. „So bin ich doch zu spät gekommen!' ries er außer sich, „und der arme Junge ist gefallen. O Miß Paget, wissen Sie, wie es um ihn steht?' „Ich weiß es nicht! Man muß sofort einen Wundarzt holen.' „Das ist bereits geschehen!' versetzte einer der Herren, dem Arzte Platz machend, der seine Hand ans Antonhs Herz legte und das hübsche, aber totenblasse Gesicht des Verwundeten dem La ternenscheine zuwandte

tragen.' „Giordiani hat Logier zimmer über dem Restau rant,' bemerkte der Lord. „Gut, — so wecken Sie den Wirt und sageu Sie ihm,DoktorMaceno brächte ihm einen Patienten. Er wird sofortallesherrichten.' Während Philipp dem Hause zueilte, das Nötige zur Aufnahme Antonhs zu veranlassen, legte der Arzt einen Notverband an; der Verwundete wurde mit allerVorsicht auf eine Trag bahre gelegt und in die Wohnnng Giordiauis ge bracht, wo der Arzt eine sorgfältige Untersuchung vornahm. Als er dieselbe beendet

?' fragte Philipp angstvoll. „Das will ich nicht sagen. Sein Leben hängt aber von der Pflege ab, die ihm z» teil wird. Sobald die Besinnung wiederkehrt, muß er Tag nnd Nacht gehütet werden, bis er außer Gefahr ist. Er muß eine ganz besonders zuverlässige, unermüdliche Pflegerin haben, und es ist vielleicht am besten, eine barmherzige Schwester zu nehmen.' „Ich werde sofort eine ho len lassen,' rief Philipp eifrig, aberMißPaget hielt ihn zurück. „Lassen Sie, — ich selbst will dieses Amt übernehmen

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