Leben des ehrwürdigen Dieners Gottes Johann Nepomuk v. Tschiderer, Fürstbischofs von Trient : nach den Prozeßakten und beglaubigten Urkunden dargestellt
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Author:
Tait, Antonio / von Anton Tait
Place:
Trient
Publisher:
Monauni
Physical description:
XIV, 598 S. : Ill.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
p.Tschiderer zu Gleifheim, Johann Nepomuk ¬von¬;f.Biographie
Location mark:
II 105.263
Intern ID:
84095
lebhaften Anhänglichkeit und unauslöschlichen Erinnerung, welche unser Diener Gottes in Meran zurückgelassen, wird uns geboten durch eine Zuschrift des Herrn Joseph Haller, ehemals langjährigen Bürgermeisters der Stadt Meran, welche er am 20. März 1867 an dm Mercmer Dekan ein sandte, als es sich darum handelte, in Sachen des Selig- sprechunasprozesses die ersten Schritte zu tun. „ Auf die von Ew. Hochwürden gestellte Anfrage betref fend den verstorbenen Fürstbischof von Trient. Johann Ne- pomuk
v. Tschiderer, über seinen Charakter, seine Demut, seinen Seelenadel, seine Nächstenliebe und die andern Tu genden, welche er in seiner Wirksamkeit als Pfarr-Dekan dieser Stadt Meran geübt hat in den acht Jahren seiner Amtstätigkeit, während welcher ich daselbst bereits Bürger meister war. kann ich Ihnen folgendes berichten und be zeugen: „Als im Jahre 1819 die Nachricht nach Meran ge langte' daß Herr v. Tschiderer, damals Pfarrer in Garn tal. zum Pfarrer von Meran und Tirol ernannt worden sei
. hat sich eine allgemeine Freude kundgegeben und man wollte ihm einen festlichen Empsang bereiten; so sehr war schon damals der Ruf von seinen vorzüglichen priesterlichen Eigen schaften und von seinem reichen Tugendschatze verbreitet ge wesen. Aber der demütige Herr wollte solchen Auszeichnun gen ausweichen; er ist über die Berge herüber und zu un bestimmter Stunde aus einem Seitenwege zu Fuß in die Stadt gekommen. . .. „Gleich hatte im ganzen Dekanate die eigene Uber zeugung den vorausgegangenen Ruf bestätigt
, daß Herr v. Tschiderer ein Gesalbter des Herrn, voll Demut und Sanftmut, voll Liebe und Güte, voll Wohlwollen und vom Geiste des Wohltuns erfüllt sei, was jedoch niemand wissen sollte: Er tat alles still und unscheiulich. ..Er war eifrig mitwirkend bei Errichtung des Lese vereines in der Stadt Meran. wobei er dafür sorgte, daH nur gute Blätter und Zeitschristen in demselben ausgelegt wurden. „Ebenso war er teilnehmend für Errichtung des Mu sikvereines als einer Pflanzschule des Pfarrmusikchores