Kleine österreichische Geschichte.- (Reihe interessante Wissenschaft ; 1)
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Author:
Litschauer, Gottfried Franz / Gottfried Franz Litschauer
Place:
Wien
Publisher:
Buchfolge der Lesergilde
Physical description:
400 S.. - Obelisk-Ausg.
Language:
Deutsch
Subject heading:
g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark:
II A-37.037
Intern ID:
550294
üsterreidi und Preußen politik, 1859 bis 1864 von Graf Rechberg geleitet, versuchte zwar, eine Reform des Deutschen Bundes durchzusetzen, stieß aber dabei auf die entschiedene Ablehnung Preußens (Bis marck!). So blieb auch der Frankfurter Fürstentag 1863 ergeb nislos. Die Metternichsche Politik, aus der Überzeugung ent- . standen, daß Österreich nicht gegen, sondern nur mit Preußen seine Stellung in Deutschland behaupten könne, schien ver gessen. Der Deutsche Bund, der das Erbe des Reiches
übernahm, war besser als sein Ruf. Freilich fehlte ihm etwas Entscheidendes: die oiganische Weiterentwicklung. Er war weder „Reich' noch Nationalstaat. Viele sahen in ihm einen groß angelegten Versuch zur Neuordnung Europas, das Vorbild einer kommenden staat lichen Neuordnung des Erdteils und seiner deutschen Mitte. Er blieb jedoch belastet mit der Rivalität der deutschen Führer mächte; die neuen Energien konnten in ihm, seiner ganzen Struktur nach, nicht zur Geltung kommen. Die Lebensgesetze
Beharrung, sondern auch realpolitische Notwendigkeit, wenn Österreich gegen das natio- nalslaatlic'h-zentralistische und liberale Prinzip das föderalisti sche und konservative vertrat. Hingegen forderte das Lebens gesetz des preußischen . Militärstaates Erweiterung und straffe Zusammenfassung; das durch die Freiheitskriege mächtig ge hobene Selbstbewußtsein Preußens drang auf Gleichstellung mit .dem Kaiserstaat. A Noch einmal fanden sich die beiden deutschen Großmächte zu einer gemeinsamen Politik
zusammen. Der dänisch-deutsche Konflikt wegen der Fürstentümer Schleswig - Holstein führte 1864 zum gemeinsamen Krieg gegen Dänemark, der durch den Wiener Frieden beendet wurde. Doch über die Frage der Ein ordnung beider Provinzen in den deutschen Staatsverband, kam zum Konflikt. Österreich widersetzte sich der von Bismarck erstrebten Einverleibung der nordelbischen Fürstentümer in Preußen. Der drohende Bruch wurde allerdings durch die ■ 230 ' c