Deilsge zum ♦♦Uri&bubelcr Bote. Nedaktios. Druck und Verlag der Kgl. Bayer. Hofbuchdnrckerei von Gebrüder Das böse Wort. Eine Bauerngeschichte aus dem Taunus von Fritz Ritzel. (Schluß.) (Nachdruck verboten.) „Jauche'," rief Heinrich mit aufstrahlendein Blick, indem er die Hand des Mädchens erfaßte, „du glaabst an mich, ohne daß ich's dir beweise, daß ich unschuldig bin? Aus dir selbst heraus, Jauche', glaabst du, daß nur der Schein gege' mich war? Sag' mir's noch emol —, sag' mir's noch emol
—, dann is des böse Wort vergebe' un' vergesse'!" „Trag' mir's nit nooch, Heinrich — an dei' Unschuld glaab' ich, so fest wie ich an unfern liebe' Herrgott glaab!" In überströmendem Jubel zog Heinrich die Geliebte an die Brust und bedeckte ihr tränen feuchtes Gesicht mit Küssen. Lange hielten sie sich umschlungen; in dem seligen Ge fühle, daß sich ihre Herzen wiedergefun den, versagten ihnen die Worte; das Leid ihrer Seelen war ausgelöscht, und von rosigem Schimmer umwoben, wie ihn eben das scheidende
Tagesgestirn über den pfingstgrünen Wald ergoß, sahen ihre wonnetrunkenen inneren Blicke die Zukunft. Als sie dann Hand in Hand durch den dämmernden Wald nach dem Dorfe schritten, da erzählte Janchen dem Geliebten unter Freudentränen, wie die Unschuld seines Vaters an das Tageslicht gekommen war und wie ihr Vater von der Stunde an, in welcher er den Brief aus Amerika erhalten, darauf schwöre, daß auch er, Heinrich, sich jenes Diebstahls nicht schuldig gemacht habe, wenn auch der Schein wider ihn sei
. Mit glückseligem Lächeln hörte der Bursche zu. Wenn aber Janchen ihn dringend bat, ihr zu erzählen, was er mit seiner Aeußerung von vorhin gemeint habe, daß etwas geschehen sei, wovon ihr Bruder Peter und die anderen Burschen nichts wüßten, und dabei wiederholt, als ahne sie die Wahrheit, den Namen Hannes Gerber- erwähnte, dann umfaßte Heinrich zärtlich ihre schlanke Gestalt und erwiderte: „Du sollst alles wisse', Jauche' — awer erst will ich sehe', ob dein Vatter aach so an mich glaabt
, wie du!" Nur ein fahler Schein des Tageslichtes lag noch über fc*** waldigen Rücken der westlichen Berge, als sie das Dorf erreicht hatten. Aus dem Gasthause zum „Löwen< tönte immer noch Musik, Gesang und der helle Jubel der dort ver sammelten, festlich gestimmten Gäste. Aus den Fenstern neben der Schmiede schimmerte ein Licht schein — wahrschein lich saßen dorten der Großvater Heinrichs und das Büschen und bestürmten Michel, beu Gesellen, mit Fragen, wo Heinrich denn so lange bliebe. Die guten Seelen! Wie warm