Schneidewind als Junge erlebte". In dem folgenden Bande „Aus schweren Tagen" schildert die Dichterin dann das Elend, das der Korse über das Deutsche Reich, vor allem Hamburg, brachte und wie die Deutschen vor allem, die jenen folgten, auf den russischen Schneefeldern verbluteten, verhungerten, erfroren. In diese furchtbare Zeit führt uns auch Wilhelm Kotzde mit dem „Schillchen Zug". Eine erhebende Gestalt, einer der Lieblinge unserer Jugend, der Husarenführer Ferdinand v. Schill leuchtet aus diesem Buche
. Andere Völker haben nie das Verständnis dafür verloren, einzig der Deutsche vergißt leicht die Pflege des vaterländischen Sinnes. Darum ist es eine besonders wichtige Aufgabe gerade des deutschen Erz'eherS, vater- ländische Dichtung der Jugend in die Hand zu geben, und des BolkSbildners, sie in alle Kreise de- Volkes zu tragen. Unser Volk soll wiffen, v>ie hoch und herrlich der Flug deutschen Gcistes durch alle Z-iten ging, wie groß und hehr die Taten deutscher Kraft gewesen find, wie daS Sieghafte. Sonnige
und dabei Tiefgründende des Deutschtums seit den Tagen der Griechen die Menschheit bislang zur höchsten Blüte führte. Der Deutsche soll sich fühlen lernen, daß er mchi mehr von fremdem Wort sich benebeln läßt, damit er die Stellung in der Welt erlange, die lhm zukommt. Ritzbühel, 25. Februar \%2. Kein Erzieher und VolkSbilvner wird der Aufgabe, hieran mitzuwüten ausweichen wollen und dürfen. Und da ist ihm der Dichter der beste Freund und Helfer, er. der Herr deS Wo.trs, das zum Gemüt deS Menschen
Kämpfe mit den tückischen, hohen menschlichen Idealen fremden Bewohnern besteht. In die Zeit, va die trotzigen Sachsen unter dem hohen herrlichen Wittekind für Glauben und Freiheit streiten, bluten und unterliegen, führt uns Robert Walter in der „Oött rdämmeiAng". Stark und gewaltig erscheint hier die Gestalt Karls des Großen, des größten Franken, vor uns. Doch dann sehen wir unter schwächlichen Nachfolgern sein Reich zerfallen und die Normanen dringen verheerend ins Land, bis dir Kraft
gegenüber, aber auch den ritterlichen Zorn in sich trägt, jenes Geheimnis, das unser Volk das größte vollbringen ließ. War es hier der Schwerterkampf, so schildert uns Eberhard König im „Dombaumeister von P ag" daS Geistesringen zwischen Deutschen und Tschechen, in dem der Deutsche doch der Ueber. legene ist; denn das fühlen wir, in Peter Parker dem Erbauer des Prager Doms, ist der Genius deutschen Geistes. DaS war immer ein Fehler unseres Volkes, daß es sich in inneren Kämpfen verzehrte