78S kannt voraus. Außer den beiden Predigten, welche täglich im Dom und bei St. Mori; gehalten werden, wird im Dom jeden Nachmittag auch ein Standesunterncht ertheilt. P. Roder, welcher diese Standes predigten hält, und sie bisher, außer einem besondern Vortrage bei St. Moriz an die Schulpflichtigen Kinder, an die Zugend und die Verhei- ratheten richtete, entwickelt dabei mit seltener Menschenkenntniß und in edel populärer Weise die christliche Sittenlehre, Während P. Roh und P. Pottgeißer
, P. Waldburg - Zeit und P. Allet, jene im Dom, diese bei St. Moriz, mehr das Dogma in s Auge fassen, und mit den Waf fen des Geistes und der Wissenschaft die Vernünftigkeit der katholischen Lehre Nachweisen, und Schritt um Schritt dem Unglauben, der Gott losigkeit, der Flachheit und Selbstsucht das Feld streitig machen. Es ist eine große Geisterschlacht, welche in unfern Mauern geschlagen wird. Augsburg, 2. Aug. Wir haben gestern einer ergreifenden, großartigen Abschiedsscene beigewohnt. Die kathol
zitternd durch die schöne Sommernacht, und manches Auge wurde feucht. Da strahlte plötzlich der altehrwürdige Dom in rosigem Lichte, und die Tausende erkannten deutlich die Züge der Gefeierten, die, den hochwürdigsten Herrn Bischof in ihrer Mitte, freundlich mit den Tüchern dankten. P. Noh neigte sich vor und sprach: »Ehre der Arbeit, Ehre dem Fleiße, Ehre der Genügsamkeit: sie sind das praktische Christenthum. Die Arbeiter, sie leben hoch!« Des Jubels und der Beifallsbezeigungen mit Tüchern und Hüten