Jahresbericht über die Nordtirolische Kapuziner-Mission von Bettiah und Nepal (in Vorderindien) ; 6. 1901
man eben nicht auf dem Wege logischer Schlussfol gerung, sondern auf dem Wege demüthigen Gebetes, auf dem Wege der Gnade und diese Gnade der Bekehrung scheint dem Hindu zu fehlen. Seine Zeit ist noch nicht gekommen. Man begleite einmal einen Missionär auf einem seiner seelsorglichen Gänge und nrtheile selbst. Als Beispiel aus Bielen wollen wir hier ein Zwiege spräch folgen lassen, welches zwischen einem Missionär und einem Bauer zum Zwecke der Bekehrung des letzteren stattgefunden hat. Bauer
: „Saläm, Skheb! — Empfange meinen Gruß, Herr! ' Missionär: „Saläm ! Du hast aber da ein gar schönes Maisfeld.' Bauer: „Ja, mit Gottes Segen und Ihrem Gebete, . Herr, ist das Getreide so gut gerathen.' Missionär: „Du sagst, mit Gottes Segen? Ganz richtig! er muss unsere Arbeiten segnen, sonst ist alles umsonst. ' Bauer: „Ja, Herr, Gott muss den Segen geben.' Missionär: „Sag mir einmal, mein Freund, was meinst du: Ist es der nämliche Gott, der dich segnet, der deinen Nachbar segnet und der mich segnet
, oder ist es ein anderer Gott, der mich segnet, ein anderer, der deinem Felde Gedeihen gibt und ein anderer, der das Getreide deines Nachbarn wachsen lässt?' Bauer: „Es ist der nämliche Gott, welcher allem das Leben verleiht und es erhält.' Missionär: „Ganz richtig, es ist ein und derselbe Gott und deswegen sollen auch alle Menschen zu ein ntib demselben Gott beten. Es ist eine Be-