Ihrem Holz- unb Torfgeschäft noch ein ausgedehntes Wechselgeschäft be trieben und wucherische Zinsen genommen haben?' Müller: „Wenn mich Jemand um Geld angieug, so erlaubte mir mein glltes Herz nicht, ihm feine Bitte abzuschlagen und ich lieh ihm die gewünschte Summe.' Präsident: „Aber doch nur auf Wechsel?' Müller: freilich nur auf Wechsel, ich hätte ja sonst keine Sicherheit gehabt.' Präsident: „Und zu wucherischen Zinsen?' Müller: „Was heißt wucherische Zinsen? Ver dienen wird allemal groß geschrieben
. Wollen die Seutc viel Zinsen geben, so wäre ich doch ein Nan, sie nicht zu nehmen.' Präsident: „An wen verkauften Sie die Wechsel?' Müller: „An die Landesbank, dort kennt man mich als ehrlichen, zuverlässigen Geschäftsmann und ich hatte so viel Kredit, als ich wollte.' Präsident: „Sie sollen auch von Leuten, die Ihnen nichts schuldig waren, sich Accepte, sogenannte Gefälligkeitswechsel geben lassen und dieselben, um sich Geld zu Ihren Wuchergeschäften zu verschaffen, weiter verkauft haben. Das nennt
man Wechsel reiterei, mit der sich ehrliche, zuverlässige Geschäfts leute nicht abgeben.' Müller: „Was heißt Wechselreiterei? Ich bin den Leuten gefällig gewesen, sie sind mir wieder ge fällig gewesen, wie sich dies unter Christen ziemt. Ich habe am Verfalltage den Leuten das Geld gege ben, um die Wechsel prompt einzulösen, und das ist doch gewiß ehrlich und zuverlässig.' Präsident: „Aber Sie haben doch dieselben Per sonen, welche Ihnen nichts schuldig waren und nur aus Gefälligkeit Ihnen ihr Accept
auf Wechsel gege ben haben, verklagt und in den Schuldarrest bringen lassen, wie nennen Sie dies?'