hat eine Abteilung versagt, und als im Jahre 1918 die Front Zusammen brach, fielen die meisten Standschützen, die überall am längsten ausgehalten hatten, in einer wahrlich unver diente Gefangenschaft, die vielen das Leben kostete, Wie die Standschützen kämpften, davon sollen die folgenden Schilderungen der Kämpfe um den Col di Lana Zeugnis geben, die ich in meinem Buche „D i e Tiro l er Stand sch ütz en im Weltkriege" veröffentlicht habe. Wir haben schon das Gefecht vom 7. Juni erwähnt, in welchem Enneberger
und Silzer mit den Landstür mern des Bataillons Nr. 156 den ersten Angriff der Italiener gegen die Co,l - di - Lana - Stellungen abwehrten. Noch viele schwere und verlustreiche Ge fechte sollte aber das kriegsstarke tapfere Enneberger Bataillon aus dem Col di Lana, der von den Italienern mit Recht der Blutberg genannt wurde, an der Seite der bayerischen Jäger, der Kaiserjäger, Landesschützen, Pusterer Landstürmer und der Standschützen von Passeier und Auer erleben. Das Bataillon Enneberg unter dem Kom
am Monte Sief, Siefsattel, Col di Lana und Col di Rode. Am 23. Mai abends erhielt das Bataillon die Nach richt von der Kriegserklärung Italiens. Die Stellungen waren bereits notdürftig ausgebaut, nur an der Infanteriestellung auf dem Col di Lana mußte noch emsig gearbeitet werden, da dort wegen der Felsen die Arbeit an den Schützengräben lang sam vorwärts ging. Auch an diesem wichtigen Frontabschnitt waren der Hauptsache nach Standschützen in erster Linie einge setzt. Die ersten Tage
Geschützen, dem nun als erster Schütze Wahrer der 1. Kompagnie tödlich getroffen zum Opfer fiel. Die Verpflegung war damals sehr schlecht, das Maisbrot nicht zum Essen. Da ließ Major Kostner aus den verlassenen Buchensteiner Höfen die dort vorhan dene Gerste holen und besseres Brot backen. Am 4. Juni trafen am Col di Lana zwei Kom pagnien vom bayrischen Jägerregiment Nr. 2, unter Führung der Oberleutnants Schneider und Hock, ein. Nun wurde die Kampftätigkeit immer lebhafter, die Stellungen am Siefsattel
, Col di Lana und Col di Rode wurden von drei Seiten von den Italienern beschossen, die Werke La Corte und Ruaz lagen im Feuer der schweren 21-Zentimeter-Mörser. Die Vorfeldgefechte wurde nimmer häufiger. Hauptsächlich wurde um Andraz gekämpft. Der orts kundige Gendarmeriewachtmeister führte seine Puster taler und Inntaler Landstürmer sehr geschickt. Am 4. Juni fiel der italienische Generalstabshauptmann Graf Bourbon im Feuer der Landstürmer bei Andraz. Man fand bei ihm wichtige militärische