geblättert, er hatte auch eingesehen, daß Else eine eingegangene Verpflichtung nicht sofort lösen konnte. Herr Haltendorf war sehr be trübt, als Else ihm den Fortzug der Eltern mitteilte und zugleich ihre Kündigung aus sprach. „Na ja, Hamburg ist ja nicht aus der Welt! Und mein Junge, der schon in den nächsten Tagen zurückkommt, wird Ihnen schon ge fallen, Fräulein!" Warum sollte sie den guten Alten krän ken? Sie nickte nur. In den nächsten Tagen gab es viel Arbeit. Der Vertrag mit dem Nachfolger wurde
ab geschlossen. Der Studienrat fuhr selbst nach Hamburg und suchte eine Wohnung. Es schien fast, als hätte diese neue Pflicht ihn wieder kräftiger gemacht. Else aber setzte sich heimlich hin und schrieb an Direktor Windhuber, um ihn zu bitten, ob er ihr nicht Helsen könnte, in einem der großen Hotels in Hamburg eine Stellung zu finden. Dann kam der Umzug. Jetzt wurde es ihnen doch schwer, das Haus zu verlassen, aber der Studienrat klammerte sich daran, daß Else ihn in Göttingen unmöglich ge macht
Stadtrand siedlungen bestehen und auch der einfache Ar beiter und Angestellte nach Arbeitsschluß Heim- Else Römhild hatte ihm geschrieben und ihn, gefragt, ob er für sie keine Stellung in > Hamburg wüßte. Jetzt lächelte Aloys Wind- ! Huber. Else Römhild! Das fixe kleine Mädel aus dem Hotel in Garmisch. Er hatte sie eigent« i lich ganz vergessen, und nun sah er sie vor i sich. Die war eigentlich anders gewesen als alle. Ein gebildetes Mädchen, fleißig, klug — er mußte lachen
! Die hatte sich nicht verblüffen lassen, wenn er sie anschrie, und hatte auf chinesisch wie der geschimpft! Ihm wurde ganz warm, wenn er an sie dachte, und — an die Rosen, die er ihr damals am Weihnachtsabend geschickt, j Er blieb stehen. Wahnsinn! Warum dachte er gerade jetzt an das Mädel! Weil sie ihm geschrieben hatte, ganz einfach, und nicht etwa — Un sinn! Er kannte sie doch kaum. Immerhin — wenn er nach Hamburg ging, brauchte er natürlich eine Privatsekretärin. Warum nicht Else Römhild? Und ohne weiter darü ber
nachzugrübeln, warum er eigentlich so vergnügt war bei dem Gedanken, sie wieder bei sich zu sehen, schrieb er einen Brief, den Else am Tage darauf in der Hand hielt. „Sehr geehrtes Fräulein! In Hamburg soll demnächst ein großes Vergnügungsetablissement eröffnet werden, das eine erste Sekretärin sucht. Ist zwar kein Hotel, aber eine große Sache. Wenn Sie Lust haben, melden Sie sich, und ich glaube, daß Sie auf diese Empfehlung hin mit Ihren Ze-ugnissen genommen werden. Also: Bavariapalast, Georgenstraße