- Exercitium" in einem „Bethaus" eingeräumt, aber nicht volle Gleichberechtigung gewährt. Das soll nun anders werden, lieber hundert Uebertritte zur evangelischen Kirche sind seit zwei Jahren in Innsbruck erfolgt, eine sprechende Zahl. Die Volkszählung weist über 600 Evan gelische in Jnnsbruck-Wilten aus. Da scheint es denn an der Zeit, aus den engen Räumen hinaus zuziehen, aus der stillen Verborgenheit auf den offenen Plan zu treten.. Der erste Schritt ist gethan. Die Stadt gemeinde Innsbruck
hat in entgegenkommendster Weise der evangelischen Gemeinde Innsbruck fast kostenlos einen prächtigen Bauplatz für Kirche und Pfarrhaus überlassen. Von diesem hochherzigen Beschluß der Stadt Innsbruck sollte billig die ganze evangelische Welt hocherfreut Kenntniß neh men. Im Villenviertel Innsbrucks, dem „Sag gen", an einem freien Platze gelegen, soll sich eine würdige evangelische Kirche erheben, den Einhei mischen eine Sammelstätte evangelischer Erbau ung, den vielen Fremden ein freundlicher Gruß aus der Heimath
. Tirols Landeshauptstadt braucht eine evangelische Kirche und wird auch eine evangelische Kirche erlangen, wenn die Hunderttausende, die sich nun wieder rüsten zur fröhlichen Bergfahrt, der evangelischen Gemeinde Innsbrucks nicht vergessen und ihr hel fen in treuer Bruderliebe! Gaben werden erbeten an das Presbyterium der evangelischen Psarrgemeinde Innsbruck oder an das evangelische Pfarramt Innsbruck. Um möglichste Verbreitung dieser Bitte wer den befreundete Blätter und Vereine herzlich ge beten
, die nach einer Stätte evangelischer Erbauung aus schauten, nicht gesunden. Wer kann auch ahnen, daß hinter einem dreistöckigen Miethshause in der engen, wenig bekannten, unfreundlichen Kiebach- gasse ein evangelisches Kirchlein steckt? Kein Kirchthurm grüßt den Gast, kein Portal em pfängt ihn, die Glocken, auf dem Dachboden un tergebracht, verhallen im Häusergewirre der Alt stadt und Jedermann glaubt mit einem Schein des Rechtes, in Tirol dürfe es eben nicht anders sein, und den Evangelischen sei Wohl ein „Privat
droben. Aber die kleine Gemeinde Innsbrucks, seit ihrem Bestände aus die Liebe auswärtiger Glau bensgenossen in hohem Maße angewiesen, kann es nicht allein vollbringen, ja kann das Aller wenigste dazu beitragen. Darum ergeht dieser Aufruf an alle Freunde der evangelischen Sache in Tirol, an Alle, die in den Bergen dieser herr lichen Alpenländer sich erfreuen, an Alle, die ein Herz haben für die Noth der Glaubensgenossen, Bausteine zusammenzutragen zur evangeli schen Christuskirche in Innsbruck