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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 10
Date: 31.03.1907
Physical description: 10
Sonntag den 7. April 3einhalb Uhr im Hotel „Österreicher Hof" in Bregenz statt. Zur Teilnahme werden auch dem Vereine noch nicht Angehörige eingeladen. Aleius Lhronik. (Uebertrittsstatistik.) Nach den amtlichen Veröffentlichungen des evangelischen Oberkirchenrates in Wien sind im Jahre 1906 insgesamt 4364 Personen zur evangelischen Kirche übergetreten, und zwar 3813 zur evangelischen Kirche Augsb. Bek., 551 zur evangelischen Kirche Helvet. Bek. Es kamen von den Uebertretenden zur evangelischen Kirche

A. B. direkt aus der römischen Kirche 3431 Per sonen, zur evangelischen H. B. direkt aus der römischen Kirche 474 Personen, insgesamt 3905 Personen. Von den übrigen 459 mag etwa die Hälfte aus Judentausen herrühren, die andere Hälfte wird indirekt gleichfalls aus der römischen Kirche stammen. Uebergetreten sind nach den früh eren, genau richtiggestellten Zahlen in den Jahren 1898 bis 1906 insgesamt 42.395 Personen. Auch die Zahl der Austritte aus der evangelischen Kirche ist im Jahre 1906 gestiegen

, wie schon seit 1898 regelmäßig zu beobachten war. Sie beliefen sich auf 1297 (1899 765, 1900 813, 1901 917, 1902 1078, 1903 1036, 1904 1137, 1905 1201). Von 1297 Austritten des Jahres 1906 entstammen 936 der evangelischen Kirche A. B., 361 der evange lischen Kirche H. B. ; 1138 erklärten beim Aus tritte ihre Absicht, sich der römisch-katholischen Kirche zuzuwenden; 159 gingen zu anderen Kirchen oder wurden konfessionslos. Aus die Wiener Super intendenz A. B. entfallen 2085 llebertritte und 370 Austritte

, auf die oberösterreichische Super intendenz A. B. entfallen 186 Uebertritte und 62 Austritte. Von den Uebertritten zur evangelischen Kirche fallen auf die evangelische Kirche A. B. 87.3 vom Hundert, auf die evangelische Kirche H. B. 12.7 vom Hundert. Von den Austritten aus der evangelischen Kirche fallen aus die evangelische Kirche A. B. 72.2 vom Hundert, auf die evangelische Kirche H. B. 27.8 vom Hundert. National be trachtet fallen aus die deutschen Superintendenzen 81.7 vom Hundert der Eintritte, 58.6 vom Hun dert

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 13.09.1901
Physical description: 8
nach Tirol kommen, unbegreiflich und ärgerlich, das bildet in der gegenwärtigen evangelischen Bewegung eines der vielen Hindernisse, die sich den rom- müden Katholiken entgegenstellen. Die Uebertritte zur evangelischen Kirche seit Beginn des Jahres 1899 haben das erste Hun dert überschritten. Bedenkt man, daß, seit Gustav Adolfs Tochter in der Hofkirche zu Innsbruck ihren evangelischen Glauben verläugnet, daß, dank einer gewaltigen Agitation, welche Rom in Predigt und Beichtstuhl, in Unterricht

und allen möglichen Vereinen betreibt, in Tirol stets mehr Evangelische katholisch, als Katholische evangelisch geworden sind, bedenkt man, welche Hindernisse allen Evangelischen sich in ihrem Fortkommen entgegenstellen — nennt man doch die evange lisch Gewordenen „Abgefallene", — so ist es ein höchst erfreuliches Zeichen der Zeit, daß so Viele den Muth gefunden haben, sich der evanglischen Kirche anzuschließen. Dadurch ist die K i r ch e n b a u f r a g e in den Vordergrund gestellt worden. Wohl erscheint fast

Innsbruck, die Lan deshauptstadt Tirols, auch einst so weit zu kom men. Möge die rege Theilnahme der evangeli schen Welt, die in den 70er-Jahren den beiden evangelischen Gemeinden Tirols zur Selbststän digkeit verhelfen hat, sich wieder erneuern und der Gemeinde Innsbruck eine Kirche bauen helfen. Kleine Chronik. Innsbruck, 12. September. (Hof - und Personalnachrichten.) Der Kaiser hat dem mit dem Titel eines ordent lichen Universitätsprofessors bekleideten außeror dentlichen Professor der internen

Seite 4 Nr. 210 Constituirung der evangelischen Gemeinde Inns bruck, über das famose Tiroler „Landesgesetz" zur Tagesordnung übergehend. Zu Weihnachten 1900 konnte die Gemeinde dankerfüllt das 25jährige Jubiläum ihres Bestehens feiern. Klein ist das Häuflein der Evangelischen in Innsbruck geblieben, wenngleich deren Zahl stetig wächst, viel angefochten bleibt der Boden in Innsbruck. Es gilt, sich zu allen Zeiten wehren gegen die übermächtigen Angriffe Noms. In oft wechselnden, recht unwürdigen

zu decken. Das gegenwärtige Kirchlein leidet an einem Gebrechen. Im Innern ist es freundlich und wür dig, aber es ist nicht zu finden. Die Kiebachgasse ist abgelegen, die meisten Tage der Woche durch allerlei abgestellte Botenfuhrwerke für die Passage fast abgesperrt. Das kleine Thürmchen auf"dem Kirchendache wird von keinem Punkte der Kiebachgasse gesehen. Niemand ahnt, daß hinter dem dreistöckigen Zinshause der Kiebachgasse Nr. 10 die evangelische Kirche steckt. Kein wür diger Eingang empfängt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 23.10.1907
Physical description: 8
nicht ausschlaggebend, in Betracht, daß der Ver sandt des böhmischen Braunkohlenreviers im Vergleichsmonate des Vorjahrs infolge partiel len Streikes durch 10 Tage stark unterbunden war. (Der Zusammentritt der General- syno d en der evangelischen R {rdj e in Oe st erreich.) Von deutsch-evangelischer Seite wird den L. N. N. geschrieben: Sonntag, den 20. Oktober, tritt in Wien die 8. ordentliche Generalsynode der evangelischen Kirche Augs- bur gischen und Helvetischen Bekenntnisses

für die Grönländer der österreichischen Reichshälfte Zusammen. Die Beratungen der verfassungs^ gemäß alle sechs Jahre tagenden österreichischen Generalsynode werden nach den beiden Bekennt nissen getrennt geführt, manche Fragen jedoch tzemeinsam verhandelt. Die Zusammensetzung der tzesetzgebenden Körperschaft der evangelischen Kirche Oesterreichs ist im ganzen analog jener anderer evangelischer Landeskirchen; sie besteht zur Hälfte aus Geistlichen und zur Hälfte aus Nichtgeistlichen, wozu noch zwei Vertreter

der evangelischen Lehrerschaft kommen. Man darf den auf mehrere Wochen berechneten Verhand lungen der österreichischen Generalsynoden dies mal erhöhtes Interesse entgegenbringen, denn wichtige, auch das nationale Gebiet berührende Fragen harren der Austragung. Die rechtliche Stellung der evangelischen Kirche in Oester reich, die Durchführung der ihr durch das „Kai serliche Patent" vom Jahre 1861 verbrieften, von den Staatsbehörden aber vielfach miß achteten „Gleichberechtigung" vor dem Gesetze

, die Ausgestaltung Ares Kirchen- und Schul wesens werden die Eeneralsynoden angelegentlich beschäftigen. Von wichtigen vorliegenden An trägen seien erwähnt: die Schaffung eines eige nen Schulgesetzes: die endliche Durchführung der gesetzmäßigen Parität hinsichtlich! der Vertretung der evangelischen Kirche in den staatlichen Schul aufsichtsbehörden, die zum Beispiel in Tirol (!) behindert loHrd; die endliche, den Protestan ten Oesterreichs bereits wiederholt, u. a. auch von Kaiser Franz Josef selbst zugesagte

Ein verleibung der Wiener evangelischen theologi schen Fakultät in die Universität Wien; die pa ritätische Geltung der evangelischen Lehre gegen über den öffentlichen Religionsübungen der rö mischen Kirche; die Aufhebung des katholifch- lönfessionsllen Schulgebetes an den aus öffent lichen Mitteln erhaltenen, nach dem Gesetze „in terkonfessionellen" Schulen; die die gedeihliche Entwickelung der evangelischen Gemeinden hin dernde Richtbestütigung der von ihnen nach von der Krone garantiertem Rechte berufenen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 15.08.1900
Physical description: 8
mannaufgebote angewendet worden, und die Auf rechterhaltung der Ordnung blieb wesentlich den Theilnehmern am Leichenzuge überlassen. Nirg ends ereignete sich auch nur die geringste Störung. (D i e U e b e r t r i t t's b e w e g u n g.) Laut der amtlichen Zusammenstellung der Uedertritte zur evangelischen Kirche beider Bekenntnisse, wie sie vom k. k. evangelischen Oberkirchenrathe mit Erlaß vom 29. Juni 1900, Z. 1874, den Pfarräm tern bekannt gegeben wurde, sind während der Zeit vom 1. Juli 1899

bis 31. December 1899 im Amtsbereiche des. Oberkirchenrathes der evan gelischen Christengemeinde beigetreten: a) Zur evangelischen Kirche Augsburger Bekenntnisses, und zwar: aus der römischen Kirche 1240 Män- ner, 782 Frauen und 539 Kinder (unter 7 Jah ren», also 2561 Personen; aus anderen Bekennt nissen 142, zusammen daher 2703 Personen. 6) In die evangelische Kirche helvetischen Bekennt nisses, 86 Frauen und 37 Kinder (unter 7 Jah ren), also 211 Personen; aus anderen Bekennt nissen 22, zusammen daher 233

Personen; im Ganzen sind also innerhalb des zweiten Halbjah res 1899 zur evangelischen Kirche Augsburger und helvetischen Bekenntnisses 2936 Personen übergetreten. Da während des ersten Halbjahres 1899 (1. Jänner bis 30. Juni) insgesammt 3449 Personen — davon 3275 aus der römischen Kirche — in die evangelische Kirche A. und H. B. über getreten sind, so ergibt sich für das ganze Jahr 1899 als Zahl der Uebretritte in die evangelische Kirche A. und H. B. in den im Reichsrathe ver tretenen Königreichen

und Ländern 6385, davon aus der römischen Kirche 6047. Während des ersten Jahresviertels 1900, also in der Zeit vom 1. Jänner bis 31. März, sind im Amtsbereiche des Oberkirchenrathes zur evangelischen Kirche A. und H. B. übergetreten 1280 Personen. Die Zahl der Austritte aus der protestantischen Kirche pro 1899 beträgt 765, davon 675 in die römische Kirche, wo nach sich im Jahre 1899 für die hierländische evan gelische Kirche A. und H. B. ein Zuwachs an See- lcnzahl per 6620 und im Verhältniß zur römisch

- katholischen Kirche per 5372 Personen ergibt. (Ein R e v o l v e r a 11 e it t a t in Otta kring) Aus Wien. 12. ds w'rd berichtet: Gestern nachts ertönten auf dem Koflerplatze in , Ottakring in rascherAufeinanderfolge zweiLchüsse. Passanten und Wachleute, welche nach der Rich tung eilten, in der die Detonationen gehört wur den, fanden nächst dem Hause Koflerplatz Nr. 1 zwei Personen auf, die in ihrem Blute lagen. Ein junger Mensch, der einen noch rauchenden Revol ver in der Hand hielt, wollte eben

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 12
Date: 05.05.1903
Physical description: 12
Mark", diese bekannte Ausgeburt der kran ken klerikalen Gehirne, fehlt nicht — eine Korre spondenz über einen geplanten „Evangelischen Abend" in Kufstein. Wir können die „N. T. St." beruhigen: der „Evangelische Abend" in Kufstein findet nicht statt; es ist der Geistlichkeit in Kufstein gelungen, ihr: zu Hintertreiben! Tie rö misch-katholische Kirche soll zwar nach der Be hauptung ihrer Priester die Pforten der Hölle nicht überwältigen. Tatsächlich erträgt sie auch Fälle wie den des Fürsterzbischofs

. Katholiken treffen ähn liche Veranstaltungen in evangelischen Orten auch, laden dazu auch Protestanten, oft in recht dring licher Weise, ein. Tie evangelische Kirche, diese Kirche des „Irrtums", der „Zerrissenheit" und des „Unglaubens", nimmt an solchen katholischen Veranstaltungen in evangelischen Orten nicht An stoß. Umgekehrt die „alleinseligmachende" Kirche, sie, welche die Pforten der Hölle nicht überwälti gen sollen, kann den „Evangelischen Abend" in Kufstein nicht ertragen, bekämpft

merksam macht, so daß es ein paar Tage Stadt gespräch wird, so wird auch das Interesse und die Teilnahme für diese Versamm lung und für den evangelischen Verein größer werden, und vielleicht treibt manchen bisher Indifferenten die Oppofitionslust gegen solch fa natische Unduldsamkeit zum entscheidenden Schritt. — Wir erhalten noch eine zweite Zuschrift in derselben Angelegeüheit: Tie „N. T. St." bringen in ihrer bekannten echt Jehlyschen frozf- zelnden und boshaften Manier — auch „die rol lende

Kohn von Ol- mütz mit Gelassenheit und Msgr. Scheicher, der im Abgeordnetenhause dem Empfinden zahlreicher sei ner Standesgenossen Ausdruck gegeben hat, be kommt dafür in den „N. T. St." tüchtig etwas ab. Nun leben aber in der Welt, auch in Tirol, dem Lande der „Glaubenseinheit", auch in Kuf stein, diese hf-ß Evangelischen. Tiefe f-hß Evan gelischen haben, was no chschlimmer ist, einige Freunde unter den „Katholiken". Tiefe Evan gelischen und ihre Freunde in Kufstein und Um gegend äußern

das Bedürfnis, auch einmal außerhalb der Gottesdienste zusammenzukommen und sich näher kennen zu lernen. Tiefem Be dürfnis kommen die evangelischen Geistlichen ent gegen durch Veranstaltung einer zwanglosen ge selligen Zusammenkunft, „Evangelischer Abend" genannt, bei welcher u. a. ein Vortrag über „Paul Gerhard und das evangelische Kirchenlied" ge halten und verschiedene deklamatorische und musi kalische Vorträge harmloser Art, wie sich jeder mann aus dem Programm überzeugen kann, dar geboten werden sollen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 19.04.1906
Physical description: 8
" Nr. 5 ^Mit teilungen des Ausschusses für die Förderung der evangelischen Kirche!in Oesterreich Nr. 28) entneh men wir die folgende bemerkenswerte Darstellung: Nach den gewiß einwandfreien Angaben der „Hi storisch-politischen Blätter für das katholische Deutschland" ist die römisch-katholische Bevölke rung Oesterreichs in den letzten drei Jahrzehnten in steter prozentueller Abnahme begriffen, wie die amtlichen Volkszählungen ergeben. Das kle rikale Blatt führt diese unliebsame Tatsache zuu- nächst

auf die Erscheinung zurück, daß die rö mischen Katholiken die geringste natürliche Ver mehrungstendenz zeigen. Von 1890 bis 1900 ver mehrten sich nämlich die Juden um 16.30 v. H., die Altkatholiken um 13.95 v. H., die Griechisch- katholischen und Griechisch-orientalischen je um 13.66 v. H., die Evangelischen um 12.55 v. H., die römischen Katholiken aber nur um 10.35 v. H. Als Hauptgrund des zahlenmäßigen Rückganges der katholischen Kirche wird die starke Auswande rung angesehen, die von 1890 bis 1900

wieder eine erhebliche Steigerung, so daß Ende 1905 das erste halbe Hunderttausend Austritte aus der Römerkirche sicher überschritten ist. Seit Beginn der evangelischen Bewegung sind nämlich Ällein zur evangelischen Kirche überge treten: 1898 . . 1598 1899 . . 6385 (6047 a. d. röm. Kirche, 328 andere) 1900 . . 5058 (4699 .. 359 „ ) 1901 .. 6639 (6299,,,, „ „ 340 „ ) 1902 . . 4624 (4247 „ „ „ „ 377 „ ) 1903 . . 4510 (4056 „ „ „ „ 454 „ ) 1904 . . 4362 (3982 380 „ ) 1905 , . 4855 (4480 „ 375 „ ) 38031 33810 2623

Land gemeinden lassen sich jetzt die Ausläufer der Be wegung verfolgen. Im großen und ganzen sind aber, wie wir schon in der letzten Jahresüber- sicht hervorhoben, die größeren Städte mit ihren altevangelischen Gemeinden von Jahr zu Jahr mehr die Herde der Los - von - 9kom -Bewegung geworden, von denen aus dann die zündenden Funken bald hierhin, bald dorthin getragen werden. Leider müssen wir auch heuer von 1201 Aus tritten aus der evangelischen Kirche berichten, von denen 1055 Rom zufielen

bei Karlsbad Irving inner ihre Kinder durch die Taufe der evangelischen Kirche zugeführt. Die Ge meinschaftsbewegung, die über die reichsdeutsche Grenze herübergekommen ist, ist vorläufig noch im kirchlichen Rahmen geblieben. Eine polnische Los-von-Rom-Gemeinde aus der Mitte des 19. Jahrhunderts birgt Altham mer in Schlesien. Evangelische Schriften gaben den Anstoß zu dieser Eemeindegründung. Die kleine tschechische Los - von - Rom - Gemeinde in Neuhaus, ebenso wie die italienische in Triest

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 19.08.1905
Physical description: 8
, um allen Wünschen gerecht zu werden. Mit herzlichem Dank erfüllte es uns, als wir sahen, daß die evangelischen Kirchen des Deutschen Reiches uns von Herzen gern halfen und viele tüchtige Geistliche zur Versorgung un serer unter dem Theologenmangel so empfindlich leidenden Gemeinden nach Oesterreich sandten. Wohl hat 's ich auch die Zahl der österreichischen Studierenden der Theologie gehoben, allein der Notstand in unserer Kirche ist noch lange nicht be seitigt. An die zwanzig der aus dem Deutschen Reiche

der evangelischen Kirche unter den Deutschen Oesterreichs und mit dem Ab gang so vieler reichsdeutscher Vikare wird die geistliche Versorgung der alten mie der neuen Gemeinden immer schwieriger. Wir müssen alles daran setzen, inländische Kräfte in genügender Zahl zu, gewinnen. Darum ergeht an die evan gelischen Religionslehrer an den Gymnasien, an die evangelischen Pfarrer und Lehrer, an die evangelischen Lehrer überhaupt, die herzliche Bitte, unserer teueren Kirche recht viele junge Theologen zuzuführen

die Vorbereitung auf den Dienst in unserer Kirche zugänglich gemacht werden könnte, bittet der gefertigte Vorstand des Pfar- rervereines uni gütige Spenden. Auch der Pfar rerverein will durch Stiftung von Stipendien an seinem Teile an der Behebung des Theologen- mangels Mitwirken. Mögen die Presbyterien der evangelischen Gemeinden, mögen die wohlhaben den Glaubensgenossen nicht zaudern, wo es gilt, ein für unsere Kirche so wichtiges Werk zu fördern. Spenden zur Errichtung von Stipendien nimmt jederzeit Pfarrer

und Senior Karl Eckardt in Graz entgegen. Möge der Protestantismus in Oesterreich vor aller Welt dartun, daß evangelische Glaubens kraft und Begeisterung, die er in der Zeit der Unterdrückung pnd Verfolgung oft so glänzend bewiesen hat, noch nicht erstorben sind. Möchte eine berufsfreudige, tatkräftige theologische Ju gend unsere Kirche und mit ihr das Evangelium von Sieg zu Sieg führen. Der Vorstand des Evangelischen Pfarrer- Vereins in Oesterreich. Pfarrer Or. Arthur Schmidt, Obmann. Senior Karl Eckart

von Martin Greif, der erste Teil einer netten Bauerngeschichte, ein illustrierter Aufsatz „Aus dem Pillerseetale in Tirol", die „Ostalpen- Chronii" und eine „Bücherschau" vervollständigen den weiteren Inhalt der Nummer 9 der „Oester- reichischen Alpenpost". Eingesandt. Aufruf zum Studium der cvailgelischen Theologie. In den letzten Jahren ist die evangelische Kirche Oesterreichs verheißungsvoll gewachsen. Eine Bewegung, deren Wurzeln auf nationalem Gebiete zu finden sind, vertiefte sich mehr und mehr

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 12
Date: 29.10.1905
Physical description: 12
des Ortes, veranlaßt durch eine im gleichen Dienste stehende, der marianischen Kongregation ungehö rige Magd, sie besuchte und sie so lange be arbeitete, bis sie zu ihm in den Konvertiten unterricht ging. Das Mädchen wurde hierauf hin ter dem Rücken der Eltern in die römische Kirche aufgenommen, bevor noch deren Austritt aus der evangelischen Kirche bei der politischen Behörde erfolgte. Als der Vater von dem Schritte seiner Tochter erfuhr, begab er sich in den römischen Pfarrhofnnd forderte

die Eltern, daß das Bekehrungsgeschäft schöne Ohrringe getragen hat. Die Mutier des Mädchens, welche der römischen Kirche angehörte, trat aber auf diesen Vorfall hin aus der Rom kirche aus. Daß fich selbst der Ischler evangelische Pfarrer nur durch ganz energisches Auftreten gegen den Prälaten Weinmayr, der ihn auf offener Straße aufforderte: „Werden Sie katholisch!" und dem evangelischen Pfarrer bei nächster Begegnung, während eine Anzahl Katholiken vorbeiging, über die Straße zurief: „Nun, wann

, dann solle sie zu ihm kommen, er wolle ihr dann eine schöne Geschichte erzählen." Karl und Johann I. hält fer nuf der Straße auf und frägt sie, was sie abends beten; wenn sie aus der Schule ausstehen, sollen sie in die kath. Kirche gehen, beredete er sie dann. Er ging auch zu deren Mutter und suchte sie zu bestimmen, ihre Kinder aus der evangelischen Schule herauszunehmen. Lopoldine I. forderte Zinnöger auf der Straße auf, später katholisch zu werden, dann bekomme sie schöne Sachen. Er spendete

„Seelen kaperei", wovon wir emige zum Besten geben wollen, um so mehr, als die ultramontane Presse bei jeder Gelegenheit ihre Schärflein mit dem Märchen des bezahlten Uebertrittes der „Abfalls brüder" im Laufenden hält. Die 16jährige Tochter eines evangelischen Berg arbeiters wurde von ihrem Vater zu dessen katho lischem Schwager in Ischl in den Dienst gegeoen, mit der ausdrücklichen Bedingung, daß es in re ligiöser Beziehung nicht beeinflußt werde. Trotz dem ließ es derselbe zu, daß der Kooperator

werden Sie denn katholisch?" vor weiteren Belästigungen schützen konnte, möge für die Tätigkeit dieses geistlichen Herrn bezeichnend sein. In allerjüngster Zeit veranlaßte aber das Trei ben des Ischler Kooperators Friedrich Zinnögger das dortige evangelische Pfarramt zur Einreichung von energischen Protesten bei der Bezirkshaupt mannschaft Gmunden. Wir sind 'nun in der Lage, auf Grund der protokollarischen Aussagen der evangelischen Schulkinder die „Seelenretterei" die ses Priesters in das richtige Licht zu setzen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 8
Date: 19.09.1901
Physical description: 8
"-Bewegung. Wie die „O. 9t." mittheilt, ist vom k. k. evan gelischen Ober-Kirchenrath A. B. und H. B. unter dem 31. August d. I., Z. 2981, eine Uebersicht über die Uebertritte zur und die Austritte aus der evangelischen Kirche für das er sie Halbjahr 1901 zusammengestellt worden. In dem genann ten Zeiträume sind im Amtsbereiche des Ober- Kirchenrathes übergetreten: A. Zur evangelischen Kirche A. B., und zwar: 1. Aus der römisch-katho lischen Kirche 2819 Personen, 2. aus anderen Be kenntnissen 129

Personen, im Ganzen 2948 Per sonen; B. Zur evangelischen Kirche H. B., und zwar: 1. Aus der römisch-katholischen Kirche 216 Personen, 2. aus anderen Bekenntnissen 30 Per sonen, im Ganzen 246 Personen. Somit sind im ersten Halbjahre 1901 zur evangelischen Kirche A. B. und H. B. ü b e r g e t r e t e n 3 1 9 4 Per sone n, davon aus der römisch-katholischen Kirche 3035 Personen. Dagegen sind im ersten Halb jahre 1901 aus der evangelischen Kirche A. B. und H. B. ausgetreten 600 Personen. Davon

in die römisch-katholische Kirche 461 Personen. Es er gibt sich demnach im ersten Halbjahre 1901 für die evangelische Kirche H. B. und A. B. ein Zuwachs von 2694 Personen, und speciell im Verhältnisse zur römisch-katholischen Kirche von 2684 Perso nen. Nach den früheren Ausweisen des evange lischen Ober-Kirchenrathes stellt sich das bisherige Ergebniß der Uebertrittsbewegung zu Gunsten des Protestantismus folgendermaßen: Protestan ten wurden im Jahre 1899 6047 Personen, im Jahre 1900 4699 Personen, im Jahre

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 8
Date: 22.05.1906
Physical description: 8
Kirche gegen den Himmel, als Wahrzeichen ihres Glaubens. Ver gessen Sie nie, daß Sie hier als Vorposten des evangelischen Glaubens stehen, und halten Sie immer an der Treue Ihres Bekenntnisses fest. Redner überreicht als Spende des Evangelischen Bundes einen Betrag von fünfhundert Kronen und schließt mit einem begeistert aufgenommenen Heil auf has Blühen, Wachsen und Gedeihen der evangelischen Gemeinde Innsbrucks. Dann trat der M ä n n e r g e s a n g v e r e i n wieder auf das Podium

sein wird. Aber es geziemt sich wohl, der Feier ein ernstes Wort vorauszuschicken. Wie ich vor 50 Jahren, sagt Redner, als Student das erstemal über die Berge in Ihr Tal kam, da fand ich nichts vor, was a uf einen evangelischen Glauben schlie ßen ließ. Lange Jahre später fragte ich bei mei nem zweiten Besuch wieder nach Ihrem Gottes haus, und da erhielt ich die Antwort, daß irgend wo in einer versteckten Gasse eines sein soll, aberTch werde es wohl schwerlich auffinden können. Und heut eragt die stolze, geschmückte

ließ. Aber ich vertraue auf die idealistisch gesinnte Jugend, die sich an die Spitze einer neuen Reformation gestellt hat. Möge in unserer Ju gend immer das Ideal der evangelischen Bewe gung lebendig bleiben, denn wenn wir die Jugend mit uns haben, kann es nicht für die Zukunft fehlen. Wir brauchen Männer mit Rückgrat, Leute, die aufrecht gehen können und freien Blicks nach oben schauen, die mit stolzem Schritt den Weg betreten, id er zu Erfolg und Sieg führt. Es gjil-mit den jUnzerstörbaren

des Mo- ! narchen find geneigt, seinen Plan zu fördern, ob kommende Gabe seiner Gemeinde fünfzig Mark. Ing. G o l d st e i n e r dankt nochmals allen An wesenden, den Vertretern fremder Gemeinden und Presbyterien, der Vereine und Kör perschaften für ihr zahlreiches Erscheinen und schließt mit einem „frohen Wiedersehen auf morgen." Mit der Absingung des alten Trutzliedes: „Eine feste Burg ist unser Gott", schloß die erhebende Feier. ' Die Einweihung der Kirche. Sonntag früh erklangen vom Turme der neuen Kirche

r, Frau Gräfin Künigl - Ehre n b u r_q aus Brun eck, Herrn Architekt Clemens M. Kattner. dann die zahlreichen Vertreter Innsbrucker Vereine nud die Deputationen aus vielen evangelischen Ge meinden. Den Zug eröffneten die Kinder, dann folgte die Geistlichkeit Nit den Ehrengästen und schließlich die Frauen und Männer der ^Innsbrucker evan gelischen Gemeinde. Es waren mehr als tausend Personen, die in geschlossenen Reihen ihrem neuen Gotteshaus zuschritten. Vor dem Tore angekom men übergab Herr Architekt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 8
Date: 26.07.1901
Physical description: 8
geschmolzen, er liegt noch in der Mroler Tagbkalt. schlossen haben und daß deren Nachkommen und die wenigen, die noch aus jener Feit am Leben sind, der evangelischen Kirche angehören? Und wenn die „N. T. St." das wissen, so gut wie andere Leute, dann ist es eine Unverfrorenheit und bewußte Unwahrheit, zu sagen, die Filler thaler seien ausgewandert, weil sie keine Prote stanten sein wollten. Traurig und beschämend genug, daß man die gerechten Forderungen der Fillerthaler da mit einem größeren Schein

der Vertreibung der Fil lerthaler Protestanten von Dr. Gustav von Gasteiger? Wissen sie nicht, daß schon jene sechs Männer, die sich als die ersten am 26. December 1829 beim Vicariat Mayrhofen zum Uebertritt in den gesetzlich vorgeschriebenen sechswöchent lichen (katholischen) Religionsunterricht melde ten, ihre deutliche Absicht aussprachen, zur evan gelischen Kirche Augsburger Confession überzu treten; wissen die „N. T. St." nicht, daß die Fil- lerthaler Protestanten, als sie anno 1832 vor dem Kaiser Franz

standen, seine Frage: „Was glaubt Ihr denn?" beantworteten: „Wir glauben das Wort der heiligen Schrift nach den Grundsätzen der Augsburger Confession." Wissen die „N. T. St." nicht, daß das hauptsächlichste Bestreben dieser Leute, alle ihre Bitten und Vorstellungen, z. B. wie sie dieselben unterm 18. Juli 1834 beim Landgerichte Fell zu Protokoll gaben, dahin gin gen, daß ihnen „die Bildung einer eigenen akatholischen — d. i. nach der Ausdrucksweise des Toleranzpatentes eben einer evangelischen

haben, nicht, daß die evangelischen Fillerthaler auf Grund des auch in Tirol gütigen Toleranzpatentes nichts anderes anstrebten, als was die Evangelischen der anderen Kronländer Oesterreichs bereits seit einem halben Jahrhun dert besaßen: Duldung und Gewissensfreiheit? Wissen die „N. T. St." nicht, daß sich die 400 aus gewiesenen Fillerthaler in ihrer neuen Heimath sämmtlich der evangelischen Landeskirche ange- n ■■■■ ten. Es bilden mithin nur mehrjährige Kräuter und einzelne kleine Büsche diese Flora; die Sten gel sind oft

ihres Herzens hingen, verlassen, als ihre gewisse Ueberzeugung verleugnet haben, ungemüthlich ist, aber umso mehr sollten sie sich hüten, die Schatten der Ver gangenheit durch solche alberne Geschichtsverdre hung zu wecken. * Für Beleuchtung des Verhaltens des Pfarrers in Mayrhofen schreibt uns ein Leser unseres Blattes: In einer evangelischen Stadt Nord deutschlands mit rein evangelischer Umgebung empfand vor Jahren die dortige winzig kleine römisch-katholische Gemeinde das Bedürfnis

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 5 of 10
Date: 25.08.1901
Physical description: 10
- Exercitium" in einem „Bethaus" eingeräumt, aber nicht volle Gleichberechtigung gewährt. Das soll nun anders werden, lieber hundert Uebertritte zur evangelischen Kirche sind seit zwei Jahren in Innsbruck erfolgt, eine sprechende Zahl. Die Volkszählung weist über 600 Evan gelische in Jnnsbruck-Wilten aus. Da scheint es denn an der Zeit, aus den engen Räumen hinaus zuziehen, aus der stillen Verborgenheit auf den offenen Plan zu treten.. Der erste Schritt ist gethan. Die Stadt gemeinde Innsbruck

hat in entgegenkommendster Weise der evangelischen Gemeinde Innsbruck fast kostenlos einen prächtigen Bauplatz für Kirche und Pfarrhaus überlassen. Von diesem hochherzigen Beschluß der Stadt Innsbruck sollte billig die ganze evangelische Welt hocherfreut Kenntniß neh men. Im Villenviertel Innsbrucks, dem „Sag gen", an einem freien Platze gelegen, soll sich eine würdige evangelische Kirche erheben, den Einhei mischen eine Sammelstätte evangelischer Erbau ung, den vielen Fremden ein freundlicher Gruß aus der Heimath

. Tirols Landeshauptstadt braucht eine evangelische Kirche und wird auch eine evangelische Kirche erlangen, wenn die Hunderttausende, die sich nun wieder rüsten zur fröhlichen Bergfahrt, der evangelischen Gemeinde Innsbrucks nicht vergessen und ihr hel fen in treuer Bruderliebe! Gaben werden erbeten an das Presbyterium der evangelischen Psarrgemeinde Innsbruck oder an das evangelische Pfarramt Innsbruck. Um möglichste Verbreitung dieser Bitte wer den befreundete Blätter und Vereine herzlich ge beten

, die nach einer Stätte evangelischer Erbauung aus schauten, nicht gesunden. Wer kann auch ahnen, daß hinter einem dreistöckigen Miethshause in der engen, wenig bekannten, unfreundlichen Kiebach- gasse ein evangelisches Kirchlein steckt? Kein Kirchthurm grüßt den Gast, kein Portal em pfängt ihn, die Glocken, auf dem Dachboden un tergebracht, verhallen im Häusergewirre der Alt stadt und Jedermann glaubt mit einem Schein des Rechtes, in Tirol dürfe es eben nicht anders sein, und den Evangelischen sei Wohl ein „Privat

droben. Aber die kleine Gemeinde Innsbrucks, seit ihrem Bestände aus die Liebe auswärtiger Glau bensgenossen in hohem Maße angewiesen, kann es nicht allein vollbringen, ja kann das Aller wenigste dazu beitragen. Darum ergeht dieser Aufruf an alle Freunde der evangelischen Sache in Tirol, an Alle, die in den Bergen dieser herr lichen Alpenländer sich erfreuen, an Alle, die ein Herz haben für die Noth der Glaubensgenossen, Bausteine zusammenzutragen zur evangeli schen Christuskirche in Innsbruck

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 12
Date: 05.05.1903
Physical description: 12
u. a. auch 'Gedichte des tirolischen Dichters Karl S ch ö n h e r r bringen wird, bilden, wie an frü heren Familienabenden, eine willkommene Ab wechslung. Zutritt für Mitglieder, Ehrengäste und Gäste gegen Vorweis der Einladungskarten frei. Eine ausführliche Vortragsorduung erscheint demnächst in den Tagesblättern. Bau der evangelischen Kirche in Inns bruck. Die Beteiligung an dem Wettbewerb für Pläne, für welchen der Termin mit dem 30. April ds. Js. abgelaufen ist, war außeror dentlich rege

. Heinz v. Ficker. 2. Vorstand: jur. Alfons Zimmermann. 1. Schrift wart: Phil. Heinrich Mengen 2. Schriftwart: jur. Richard Liebenwein. 1. Säckelwart: med. Er. tom Ueiel 2 Säckelwart: Phil. Hans Bür. 1. Rchrtzor: zur. Alois Eglauer. 2. Beisitzer: Phil. Karl Wolf. Bücherwart: Phil. Hans Bär. Rüst wart: jur. Richard Liebenwein. Klubbude: Gast haus zum „Löwen" in Hölting. Jeden Tonners tag Klubabend, bei dem deutsche Bergfreunde stets als Gäste willkommen sind. Vortrag auf dem „Evangelischen Abend

." Man schreibt uns: Einen interessan ten Vortrag hielt auf dem letzten „Evangelischen Abend" Herr Pfarrer Wehrenfennig über das Thema: „Ein evangelischer Andreas Hofer des langen Tag, Tas ich nicht gerne missen, nicht leicht entbehren mag. Es weisen mir die Stunden des lauten Tags ^ manch Bild, ^as dann in diesem Stündlein im Lied aus der ^ _ Seele quillt, dw Herde flackerts und k'nisterts, d'ran schafft ^ Dte Liebste mein, £0 schweigsam, wie sonst Frauen nur selten mö- ^ gen sein, ter Mond blickt

Musenstündchen beschieden sein. sU stch aber auch alle Freunde wahrer, ech! bi^^n^ner Poesien stets gern und nac Trchters erinnern. Was Tr. Lieb: -dunderbaum der Poesie schüttelt, ist nu und Silber. A. R. Je: 17. Jahrhunderts." Auf dem düsteren Hinter gründe der Zeit der Gegenreformation wurde in fesselnder Weise das Lebensbild des evangelischen oberösterreichiischen Bauernführers Stefan F a- dinger entrollt, welcher am 5. Juli 1626 den Verwundungen erlag, welche ihm eine meuchlings entsandte Kugel

kampfend für ihren Glauben, doch jener ein Katholik, dieser ein Protestant, darum jener dem Volk fast als ein Heiliger vorgestellt und von ihm als solcher verehrt, dieser als ein Hochverräter und Revolutionär und verfluchter lutherischer Ketzer geschildert und im Angesichte des Volkes geschändet. Jedoch die Geschichte, die unbestechliche Verkünderin der Wahrheit, läßt sich auf die Tauer nicht täuschen. Andreas Hofers Denkmal 'grüßt vom Jselberg die Stadt Inns bruck. Wie ein auf dem „Evangelischen Abend

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 14.11.1905
Physical description: 8
ge gen die Ausweisung und Nichtbestätigung evan gelischer Geistlicher erhobene Beschwerde, da diese tief beklagenswerte Mißhandlung der evangeli schen Kirche auch in diesem Jahre wieder er folgte; 6. sie fordert schließlich die Regierung auf, den ihr untergeordneten Organen eine streng gesetzmäßige, gerechte und unparteiische Behand lung der evangelischen Staatsbürger, ihrer Ge meinden und Funktionäre zur Pflicht zu machen." Bei den an Stelle der satzungsmäßig ausscheiden den Vorstandsmitglieder

den eben abfahrenden Ueberetscher Zuge nachlief, stürzte es zu Boden und kam mit einer Hand ge rade auf das Geleise zu liegen; da der Zug sich schon in Bewegung gesetzt hatte, wäre es um ihre Hand geschehen gewesen, wenn nicht der Portier mit seltener Geistesgegenwart das Mädchen vom Geleise fortgerissen und auf diese Weise vor einer schweren Beschädigung bewahrt hätte. Aus den Nachbarländern. (Hauptversammlung des Deutsch evangelischen Bundes für die Ost mark.) Die diesjährige (zweite

) Hauptversamm lung des Deutsch-evangelischen Bundes für die Ostmark fand am 1. Nebelungs in Eger statt. Am Vortage fand eine von der Ortsgruppe Eger veranstaltete Reformations-Festfeier statt, die der Senior Eckardt (Graz) über die Ehrenbezeugung vor dem Sanktissimum sprach, zu der nach dem Gesetze kein Andersgläubiger genötigt werden könne. Die Hauptversammlung selbst war überaus zahlreich besucht. Namens des reichsdeutschen evangelischen Bundes überbrachte Professor Dr. Witte den Versammelten die Grüße

des Bruder bundes. Dem vom Schriftführer Stosch (Wien) erstatteten Jahresberichte ist zu entnehmen, daß der Bund gegenwärtig 68 Ortsgruppen mit etwa 5000 Mitgliedern aufweist. 20 Ortsgruppen sind in Gründung begriffen. Im abgelaufenen Jahre wurde eine Stellenvermittlungs- und eine Rechts- schutzabteilung errichtet. Pfarrer Hochstetter (Neunkirchen) sprach hierauf über die „rechtliche Stellung der evangelischen Christen in Oesterreich" und behandelte hiebei die sämtlichen Beschwerden der Evangelischen

vom gesetzlichen und religiös sittlichen Standpunkte. Im Sinne seiner- Ausfüh rungen miurde folgende Entschließung einstimmig angenommen: „Die zweite Hauptversammlung des Deutsch-evangelischen Bundes für die Ostmark fordert von den gesetzgebenden Faktoren in Oester reich: 1. die Beseitigung jener Gesetzesbestim mungen, die eine Benachteiligung der evangeli schen Staatsbürger enthalten, so der Paragraphe 63 und 111 A. B. G. B. und des Paragraph 46 des Schulgesetzes vom Jahre 1883; 2. die Durch führung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 22.05.1906
Physical description: 8
nach Tarif. — Annahrne in allen Ankündigungs-Amtalten des In- und Auslandes. ♦ ♦ Organ der Deutschen Volkspartei in Tirol. Schriftleitung: Fernfprech-Nr. 375 Verwaltung: Fernfprech-Nr. 57 Einweihung der evangelischen Kirche in Junstiruck. Ein langersehnter Wunsch der evangelischen Kirchen gemein de Innsbrucks ist gestern in Erfül lung gegangen. Die schmucke, in modern-romani schem Stile gebaute evangelische Lhristuskirche im SaggenC ist gestern ein geweiht worden. Es hat harte Kämpfe gekostet

herbeigeeilten Fest gäste gestern das Ereignis in imposanter und wür diger Weise feierten, so stimmen in den Fest jubel auch alle andersgläubigen freiheitlichen Ele- emnte mit ein, weil diese Kirche ein Schritt nach vorwärts bedeutet in den fortschrittlichen Bestre bungen, weil die Geschichte der evangelischen Kir chengemeinde uns die Gewähr dafür bietet, daß auch das letzte Bollwerk römischer Engherzigkeit und Unduldsamkeit, das schwarze Tirol, in naher Zukunft vor den freiheitlichen Bestrebungen

, bis das Werk vollendet -war. Sukzessive einlaufende Spenden nicht nur der einheimischen, sondern auch der ausländischen Glaubensgenossen, nicht zu mindest aber bic Bau grundüberlassung seitens der Innsbrucker Ge meindeverwaltung haben das Zustandekommen überhaupt ermöglicht. Den evangelischen Glau bensgenossen gereiht der gestrige Tag schon mit 'Rücksicht auf ihr religiöses Empfinden zur be sonderen. Genugtuung, mit ihnen zugleich aber allen freiheitlichen Elementen, gleichviel, welcher Konfession

sie angehören mögen. Denn eine evan gelische Kirche in dem stockschwarzen Lande Tirol ist ein Zeichen der auch hier ihren Einzug halten den Gewissens- und Meinungsfreiheit, auf wel cher die freiheitlichgesinnte Bevölkerung Tirols mft umso größerer Genugtuung zu blicken vermag, -als gerade die Tiroler Geschichte in der blutigen Verfolgung der Zillertaler Protestanten eines der traurigsten Kapitel römischen Fanatismus auf zuweisen hat. Wenn daher die aus allen Teilen Oesterreichs und Deutschlands

die Bedeutung der Einweihungsfeier nicht nur für Stadt und Land, sondern auch für alle evangelischen Gemeinden. Und nicht der Lebenden allein, auch der Vergan genen müsse gedacht werden, die vor mehreren hundert Jahren das erreichen wollten, was wir jetzt haben, ein strahlendes Zeichen des evan gelischen Gedankens. Redner gibt einen historischen Rückblick über die protestantische Bewegung in Ti rol, von der Vertreibung der glaubensstarken Zil lertaler angefangen, bis in das Jahr 1848 hinein, wo ein frischer

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 8
Date: 04.01.1902
Physical description: 8
die evangelischen Gemein den Steiermarks folgenden Massenprotest: „Der Reichsraths-Abgeordnete Prinz Liechtenstein hat kürzlich unerhörte Schmähungen gegen die evan gelischen Gemeinden unseres Vaterlandes in öffentlicher Versammlung ausgestoßen. Aufgefor dert, seine lügenhaften Behauptungen als Ehren mann entweder zu beweisen oder zu widerrufen, hat er bis Heute geschwiegen; ebenso hat auch der steierische Abg. Baron Morsey in der Reichsraths- Sitzung vom 26. November 1901 unsere geliebte evangelische Kirche

, unser evangelisches Bekennt nis und die evangelische Geistlichkeit beschimpft. Beide Herren haben überdies die Glieder der evangelischen Kirche in Oesterreich als unpatrio tisch zu denuneiren versucht. Inwieweit die ge nannten Herren diese Kampfesweise mit ihren persönlichen Ehrbegriffen zu vereinigen im Stande sind, überlassen wir ihnen. Wir haben nicht über ihre Ehre zu wachem wohl aber wol len wir die Wächter unserer Ehre sein. Und darum protestiren wir feierlich gegen diese maß losen Beschimpfungen

ist unser in gleicher Weise geschmähter Hei land, unser reines Gewissen und die Huld unseres Kaisers, der am Jahrestag der Reformation, am 31. October d. I., die Vertreter der evangelischen Kirche von Oesterreich mit den Worten empfing: hat seit seiner Gründung schon allerlei Wandlun gen durchgemacht und seine Wohnung verschiedene Male gewechselt. Seit einigen Jahren befindet er sich am Honover Square und bietet seinen Mit gliedern für den geringen Jahresbeitrag von ei ner Guinee sehr hübsche und bequeme Räumlich

gelischen Kirche und weiß, daß ich mich auch in Zukunft auf ihre Treue verlassen kann, und daß die evangelischen Geistlichen in diesem Sinne wirken." Christlichsoeialer Parteitag für Niederösterreich. Die Christlichsocialen berufen für den 6. Jän ner in den Wiener Musikvereinssaal einen Par teitag für Wien und das flache Land Niederöster reich ein. Im Aufrufe heißt es „Unsere politischen Gegner ohne Ausnahme sind bereits an der Agitationsarbeit eifrig thätig und lassen nichts unversucht

da gegen verwahren, daß mit Mandaten, die im har ten, ehrlichen politischen Kampfe errungen wor den sind, etwa muthwillig Fangball gespielt werde. Die Partei ist die Wählerschaft, und jene Männer, denen die alldeutsche Gesinnung des Volkes dank der Werbekraft K. H. Wolfs das Vertrauen zur Führung geschenkt hat, sollen nicht durch Haarspaltereien dieses Vertrauen wankend machen." Ein Protest der evangelischen Gemeinden Steiermarks. Gegen die Verleumdungen des Prinzen Liech tenstein veröffentlichen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 8
Date: 13.12.1905
Physical description: 8
dens, welcher bisher zwischen den katholischen und evangelischen Einwohnern Innsbrucks bestanden hat, sowie eine empfindliche Verletzung der den Angehörigen der evangelischen Kirche staatsgrund gesetzlich 'gewährleisteten Bekenntnisfreiheit und Gleichberechtigung bedeuten würde und daß wir in einer solcher Aufhebung einen gegen un sere Kirche gerichteten Akt krasse st er Unduldsamkeit erblicken müßten. Gin solcher Vorgang dürste aber sicherlich um so weniger im Interesse Innsbrucks

: Die Unterzeichneten Einwohner der Stadt Innsbruck sehen sich zu der Erklärung veranlaßt, daß in der Benennung der an der neuen evan gelischen Kirche vorüberführenden Straße nach Martin Luther keinerlei Störung des religiösen Friedens und noch viel weniger eine Beleidigung der katholischen Bevölkerung Innsbrucks erblickt werden kann. Es ist vielmehr klar, daß die Be nennung einer Straße nach dem bedeutendsten Manne der evangelischen Kirche, die ebenso wie die katholische st a a t l i ch anerkannt

ist und daß die fragliche Straße auf der einen Seite zum größerem Teile von unserer Kirche und unserem Pfarrhaus be grenzt wird, von allen übrigen Anrainern aber sich kein einziger dem Rekurse des Herrn Franz Mayr u. Gen. abgeschlossen hat. Ob sich nun Martin Luther Verdienste um bas Gemeindewohl, das Vaterland, um Kunst und Wissenschaft erworben hat oder nicht, dar über wollen wir mit unseren Gegnern nicht rech ten, so wenig wir auch darnach fragen wollen, welche Verdienste sich etwa St. Nikolaus in den angeführten

wie des ge samten Landes gelegen sein und auf Billigung An spruch erheben können, als mit dem Fremdenver kehr alljährlich Tausende und Tausende von evan gelischen Glaubensgenossen aus dem verbündeten -Deutschen Reiche ins Land kommen, die in Inns bruck unsere Kirche aufsuchen und deren Geld :'n her vorragendstem Maße zur Hebung unseres k - Wohlstandes beiträgt, hauptsächlich aber e a e den Katholiken Tirols zugute kommt. Wir Nrüssen daher dem Rekurse des Herrn Franz Mayr u. Gen. jede Berechtigung absprechen

und sind der zuversichtlichsten Erwartung, daß der hohe Tiroler' Landesausschuß die Angelegenheit in un befangener Weise beurteilen und demnach diesem 'Rekurs keine Folge geben wird. Indem wir schließ lich um semerzeitige amtliche Mitteilung der tu dieser Sache ergehenden Entscheidung des hohen Tiroler Landesausschusses bitten, zeichnen hoch achtungsvollst für das Presbyterium, der evangelischen Kirchen gemeinde : (folgen die Unterschriften.) Innsbruck, am 6. Dezember 1905. * Die erwähnte Erklärung lautet

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 16
Date: 18.06.1905
Physical description: 16
ständige Objekt einer gewissen Hetze von allen Seiten ist, so ist der tiefer liegende Grund der selben ganz einfach Neid und Mißgunst, von der man ja auch weiß, aus welcher Quelle sie stammt. Das muß endlich einmal gesagt werden! Vierte Portion: Nichterscheinen des Bürgermeisters bei der Grundstein legung der evangelischen Kirche. An scheinend etwas frisches, in Wirklichkeit aber eben falls aufgewärmt, weil schon vorige Woche der „Wastl" seine „Entrüstung" darüber ausgespro chen

hat. Also der Bürgermeister ist bei der Grundsteinlegung der evangelischen Kirche nicht er schienen. Richtig. Er ist nicht erschienen, weil we der er noch der Gemeinderat an rein religiös-kirch lichen Feiern — welcher Gattung dieselben auch sein mögen — aus Prinzip teilnimmt. Genau so wie er an der Grundsteinlegung und Einweihung der katholischen Herz - Jesu - Kirche nicht teilge nommen hat, genau so hat er auch an der Grund steinlegung der evangelischen Kirche nicht teilge nommen und genau so wird er auch an der Grund

. Was hier also die phantasievollen Herren hinzugedichtet, haben sie auf der anderen Seite verschwiegen, nämlich, daß die Erbauung der evan gelischen Kirche überhaupt nur durch das sehr weit gehende Entgegenkommen der Gemeindeverwal tung ermöglicht wurde — ein Vorgehen, das in Kreisen der evangelischen Bevölkerung rückhaltlos Anerkennung gefunden hat. Also auch mit den vom „Wastl" abgelegten Kleidern haben die Schö- nerianer wenig Glück. Fünfte Portion: Dr. Erler habe in der Roveretofrage eine zweideutige Haltung eingenommen

steinlegung des jüdischen Tempels nicht teilnehmen, falls diese Angelegenheit einmal soweit gediehen sein wird. Aber er hat an der Installation des Propstes teilgenommen — brüllt der Chor der Knappen. Auch richtig. Cr hat daran teilgenom men, weil in diesem Falle der Gemeinde das Ernennungsrecht zusteht, weil sie die Patronanz über die betreffende Kirche inne hat, weil sie also in diesem Falle ein einfaches Ga st recht ausgeübt hat, das wie wir schon einmal erwähnten, in Europa von ge sitteten Menschen

unter allen Umständen ein gehalten zu werden pflegt. Das tft ein Unter schied, den jeder Mensch, der über die Volksschul klasse hinaus ist, begreifen wird. Aber er hat auf das Einladungsschreiben der evangelischen Ge meinde nicht einmal eine Entschuldigung erwidern lassen — setzt der Chor fort. Der Bürgermeister' konnte auf das Einladungs schreiben nicht er widern, weil die Einladung mündlich durch eine Deputation erfolgte, der er seinen Standpunkt in ruhiger und sachlicher Weise klar legte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 12
Date: 22.07.1903
Physical description: 12
in Oesterreich 37 evangelische Kirchen, 13 Bethäuser, 3 Friedhofskapellen, ins gesamt 53 evangelische gottesdienstliche Stätten, dazu 8 evangelische Pfarrhäuser erbaut ünd ihrer Bestimmung übergeben. An 120 Orten wurde seit sten Tagen der Gegenreformation wieder zum ersten Male evangelischer Gottesdienst ge halten, etwa 100 Predigtstationen wurden errich tet, 12 selbständige Pfarrgemeinden gebildet. Ge gen 90 junge Seelsorger traten in den Dienst der Bewegung. 'Tie Zahl der zur evangelischen Kirche

Festsetzung des Ausmaßes der Ertragssteuer in Angriff zu nehmen. Als Termin für den Zusammentritt der En quete ist der Oktober lfd. Jrs. in Aussicht ge nommen. Die ermrrgeUsche Bewegung in Oesterreich. Man muß in der Tat staunen, wie viel bisher in der Arbeit an der evangelischen Bewegung in Oesterreich geleistet worden ist. lieber die Fort schritte der Bewegung in den ersten vier Jahren (seit 1899) ünd im ersten Halbjahr 1903 schreibt man uns: Von Anfang des Jahres 1899 bis Ende 1902 wurden

Uebergetretenen beläuft sich im genannten Zeiträume auf 24 304, die Zahl der Austritte aus der römischen Kirche (mit Einschluß der Xiebertritte zum Altkatholizismus (9393), zu den Herrnhutern, den Methodisten und einschließlich der konfessionslos Gebliebenen auf minde stens 34 000. — Vor Beginn der Bewegung gab es in Böhmen: 18 evangelische Seelsorge sprengel, 23 Kirchen, 28 Geistliche, 48 Orte mit Gottesdienst, Ende 1902 dagegen: 49 Seelsorge sprengel, 52 Kirchen und Bethäuser, 68 Geist liche, 125 Orte

. — Das' evange lische Vereinsleben blüht ebenfalls kräftig empor. Viele Kirchbau-, Gustav Adolf- und Jünglings- Vereine wurden ins Leben gerufen, am Pfingst- dienstag in Wien ein evangelischer Pfarrerverein für Oesterreich begründet. Letzterer macht es sich zur Aufgabe, die Interessen des so schwer ringen den evangelischen Pfarrerstandes Oesterreichs wirksam zu vertreten, hoffen wir auch, mit dem gewünschten Erfolge. Dem in Bildung begriffe nen „Deutsch-evangelischen Bunde für die Ost mark" hat die Regierung

gleich zu Anfang einen Stein in den Weg gelegt, indem sie dessen Satzun gen nicht genehmigte. Tr. Eisenkolb hat unver drossen sofort neue Satzungen eingereicht. Auch sonst hat die Regierung die Evangelischen ihre Macht spüren lassen, indem sie z. B. den zum Pfarrer von Nenberg bei Asch gewählten Sup.- Vilär Wirth nicht bestätigte. Alles in allem aber ist das Bild vom gegen wärtigen Stande der Bewegung als ein durchaus erfreuliches zu bezeichnen. Sie schreitet eben un aufhaltsam vorwärts und hilft

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 8
Date: 24.07.1903
Physical description: 8
in Oesterreich 37 evangelische Kirchen, 13 Bethäuser, 3 Friedhofskäpellen, ins gesamt 53 evangelische gottesdienstliche Stätten, dazu 8 evangelisÄP Pfarrhäuser erbaut Und ihrer Bestimmung übergeben. An 120 Orten wurde seit hen Tagen der Gegenreformation wieder zum ersten Male evangelischer Gottesdienst ge halten, etwa 100 Predigtstationen wurden errich tet, 12 selbständige Pfarrgemeinden gebildet. Ge gen 90 junge Seelsorger traten in den Dienst der Bewegung. Die Zahl der zur evangelischen Kirche

endgiltigen Festsetzung des Ausmaßes der Ertragssteuer in Angriff zu nehmen. Als Termin für den Zusammentritt der En quete ist der Oktober lfd. Jrs. in Aussicht ge nommen.' Die evangelische Kewegrmg in Oesterreich. Man muß in der Tat staunen, wie viel bisher in der Arbeit an der evangelischen Bewegung in Oesterreich geleistet worden ist. Ueber die Fort schritte der Bewegung in den ersten vier Jahren (seit 1899) und im ersten Halbjahr 1903 schreibt man uns: Von Anfang des Jahres 1899 bis Ende 1902 wurden

Uebergetretenen beläuft sich im genannten Zeiträume auf 24 304, die Zahl der Austritte aus der römischen Kirche (mit Einschluß! der Uebertritte zum Altkatholizismus (9393), zu den Herrnhutern, den Methodisten und einschließlich der konfessionslos Gebliebenen auf minde stens 34 000. — Vor Beginn der Bewegung gab es in Böhmen: 18 evangelische Seelsorge sprengel, 23 Kirchen, 28 Geistliche, 48 Orte mit Gottesdienst, Ende 1902 dagegen: 49 Seelsorge sprengel, 52 Kirchen und Bethäuser, 68 GeisM liche, 125 Orte

. — Das evange lische Vereinsleben blüht ebenfalls kräftig empor. Viele Kirchbau-, Gustav Adolf- und Jünglings- Vereine wurden ins Leben gerufen, am Pfingst- dienstag in Wien ein evangelischer Pfarrerverein für Oesterreich begründet. Letzterer macht es sich zur Aufgabe, die Interessen des so schwer ringen den evangelischen Psarrerstandes Oesterreichs wirksam zu vertreten, hoffen wir auch, mit dem gewünschten Erfolge. Dem in Bildung begriffe nen „Deutsch-evangelischen Bunde für die Ost mark" hat die Regierung

gleich zu Anfang einen Stein in den Weg gelegt, indem sie dessen Satzun gen nicht genehmigte. Tr. Eisenkolb hat unver drossen sofort neue Satzungen eingereicht. Auch sonst hat die Regierung die Evangelischen ihre Macht spüren lassen, indem sie z. B. den zum Pfarrer von Neuberg bei Asch gewählten Sup.- Vikar Wirth nicht bestätigte. Alles in allem aber ist das Bild vom gegen wärtigen Stande der Bewegung als ein durchaus erfreuliches zu bezeichnen. Sie schreitet eben un aufhaltsam vorwärts und hilft

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 06.11.1876
Physical description: 4
berechtigter Friede erlangt. Scheinbar darum, \ weil auch dadurch noch nicht die Gewissensfreiheit, welche aller- j dings in der katholischen Kirche nicht anerkannt werden darf, l nicht gewahrt ist. Da aus diesem Wege auch die Bestimmungen des Triden- 1 tinums unhaltbar geworden waren, bestimmte Papst Bene- ? dikt XIV. in der schon oben genannten Deklaration, daß die j Ehen der Evangelischen mit Katholiken, auch wenn sie nicht in der Tridentincr Form eingegangen seien, also vor dem Forum der evangelischen

Kirche, doch für giltig und unauflöslich gelten sollten und suchte damit wenigstens die sakramentale Un auflöslichkeit der Ehe zu retten, welche von der evangelischen Kirche schlechterdings nicht anerkannt wird. Auch noch ein wei teres Zugeständniß wurde damit gemacht, daß die Bischöfe selbst von diesem aufschiebenden Ehehindernisse dispensiren konn ten, ja daß endlich überhaupt die Verschieden heit der Konfessionen nicht als Ehehinderniß betrachtet wurde, wenn nur rücksichtlich der Kinder

- Patent Joseph's II. seine Berechtigung er langte, können naturgemäß diese Bestimmungen bezüglich der ge mischten Ehe für uns nur in so ferne von Belang sein, als sie für die österreichischen Verhältnisse vorbildend sich geltend mach ten. In wie ferne die katholische Kirche die Ehe eines Katho liken mit einem Häretiker zwar nicht für nichtig, sondern nur als unerlaubt bezeichnete, dehnte sie diese Bestimmung auch auf die Protestanten, als in ihren Augen Häretiker aus. Sie ge stattete darum

auch eine Mischehe mit einem Ketzer nur unter der Bedingung eines vorausgegangenen päpstlichen Dispenses. Um diesen Dispens zu erlangen, mußte der ketzerische Theil die Häresie vollends abschwö ren und geloben, alle aus dieser Ehe erzeug ten Kinder in der katholischen Kirche erziehen zu lassen. Da jedoch die strenge Durchführung dieses Grundsatzes nicht allenthalben zu erzielen war, hat die katho lische Kirche , diese Kirche der Konsequenz (!) , sich mannigfach zu Zugeständnissen herbeigelasscn. Vor Allem wurde

von der Abschwörung der Ketzerei und von der Rückkehr zur allein selig machenden Kirche abgesehen, und das Gelöbniß alle Kinder in der katholischen Kirche erziehen lassen zu wollen genügte, das Aufgebot und die Einsegnung des Ehebundes von Seite der Kirche zu erlangen. Als auch dies vieler Orts nicht mehr ver fangen wollte, begnügte sich d i e Kirche auch schon damit, die Taufe u. Erziehung der anzuhoffenden Kinder entsprechend dem - Geschlechts der Eltern zu erlangen. Damit war ein scheinbarer § und scheinbar

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