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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 07.06.1880
Physical description: 4
erschien. Auf der Anklagebank er- schien jener Josef Steiner, welcher in der vorigen Session vom Schwurgericht in Bozen wegen Meuchelmords zum Tode verurtheilt wurde, dessen Nich tigkeitsbeschwerde aber der oberste Gerichtshof anerkannte, worauf er das Landesgericht in Innsbruck mit der Wiederaufnahme und Durchführung des Prozesses beauftragte. Josef Steiner ist aus Antholz im Pusterthal gebürtig, 45 Jahre alt, Bauernhofbesitzer. Ruhigen Schritts kommt er in den Saal und nimmt auf der Anklagebank Platz

in Radfeld, Martin Liebl in Matrei, Bernhard Schäfer in Mil ten, Paul Staffner in Kirchberg, Vinzenz Vinatzer in Kufstein und dem Ersatzgeschwornen Alois Jordan in Jgls. Der sehr umfangreichen Anklageschrift entnehmen wir Folgendes; Der Bauerngutöbesitzer Joses Steiner am HinterfieSlhof uttb Paul Berger am Pichleitnerhof zu Mitterthal in Antholz hatten im Sommer 1879 einen Hofhandel besprochen, der dahin zum Abschluß kam, daß Steiner den Pichleitnerhof um den Kaufpreis von 8000 fl. übernahm. Allgemein

war dieser Preis als überspannt angesehen worden und Steiner bald entschlos sen, den Kauf rückgängig zu machen, obwol ein Vertragszeuge, Peter Paß- ler, Untermaurer zu Mitterthal beim Kaufabschluß gegenwärtig war und Berger ein Angeld von 100 fl. erhalten hatte. Berger, der die Aufrecht erhaltung des Verkaufs wünschte, drängte wiederholt auf Errichtung der Kaufsurkunde und kam selbst in das Hans Steiners, um sie zu betreiben. Einmal von Steiner nach Hause kommend, beklagte er sich bei seiner Frau Anna

und der Wegerwirtin Kreszenz Huber, daß ihn Steiner, als er von der Kauferrichtung gesprochen, bedroht und ihm mit geballten Fäusten zu gerufen habe: „Du Teufelsmannel, krieg ich Dich nur einmal allein 1" Er (Berger) getraue sich nicht mehr in daS Haus Steiners zu gehen. End lich ließ sich Steiner am 12. August doch herbei, beim Bezirksgericht in Welsberg den Kaufvertrag zu errichten. Beide trafen sich im Amte, kehr ten aber resultatlos ins Gasthaus zurück, weil Steiner wegen einiger Kleinigkeiten die Errichtung

der Urkunde abermals zu hintertreiben wußte. Im Gasthaus zeigte sich Steiner unwillig und einsilbig. Um 3 Uhr nach mittag fuhren Steiner und Berger mit dem Winkelwirt aus Oberrasen von Welsberg fort. Im Gasthaus zur Windschnur wurde das erstemal eingekehrt und hier begann schon wieder ein Wortwechsel bezüglich des Hofkaufes. Von der Windschnur fuhren sie weiter zum Pretzenwkrt in Nirderrasen. Wieder wurde eingekehrt; der Wortwechsel, fortgeführt, brachte mehr und mehr Aufregung, und hier verlangte Steiner

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 09.06.1880
Physical description: 4
Familie und die höch sten Hof- und Staatswürdenträger an. An den Eingängen zum Platz vor dem Palais waren trotz des heftigen Regens bereits am Morgen große Menschcnmaffen versammelt. Bon dem Schwurgericht. Innsbruck, 5. Juni. (Schluß.) Auch heute war der Schwurgerichtssaal sehr stark besucht. Die erst vernommene Zeugin Kreszenz Huber, Mutter, hat den Tod Bergers von ihrem Sohne erfahren, gerade als Steiner in ihr Haus kam; in ihr sei gleich der Verdacht erwacht, dieser habe dem Berger ein Leid

angethan, und als sie diesbezüglich eine direkte Frage an Steiner gerichtet, habe sie zur Antwort erhalten: „Würdest auch Du mir dies Zutrauen? Jetzt sehe ich ein, daß Alle gegen mich Zusammenhalten." Sie habe gefürchtet, Steiner könnte in ihrem HauS verhaftet werden und darum gesucht, denselben wegzubrin- gen. Kreszenz Huber, Tochter, erzählt, sie habe Steiner gefragt, wo Ber ger sei, worauf jener antwortete: „Er wird schon kommen, vielleicht ist er im Rausche thalauSwärts gegangen." Auf die Bemerkung

, er sei vielleicht ins Wasser gefallen, habe Steiner erwiedert, das Wasser hätte ihn nicht getragen. Steiner gibt dies zu. Johann Stcinkaserer erzählt, Steiner kam am 13. August in mein Gasthaus, war ausnehmend freundlich und zuvorkommend und erzählte, er sei mit Berger zusammen im Bad Salo- monsbrunn gewesen. Berger sei vor ihm fortgegangen und er habe ihn nicht mehr eingcholt. Später äußerte sich Steiner, wenn er nur von dem ganzen Hofhandel nichts wüßte, oder 3000 fl. bar hätte

, denn dann würde er fortziehen von da. Steiner will sich nicht an diese Worte erinnern. Joses Gruber ist mit Steiner aus dem Hause der Huber fortgegangen, wurde von Steiner aufgefordert, in seinem Hause zu über nachten, nahm aber diesen Antrag nicht an, da er sich fürchtete, es möchte in der Nacht die Gendarmerie zur Verhaftung Steiners schreiten. Der Gendarm Lutterotti kennt Steiner und Berger schon länger und hat, so bald er vom Tode des letztern und den Umständen, unter welchen die Leiche aufgefunden wurde, gehört

, gleich Verdacht gegen Steiner geschöpft. Die Thüre des Steiner'schen Hauses fand er in der Nacht der Verhaftung offen. Als Steiner vom Gemeindevorsteher aus dem Zimmer gerufen wurde und ihn sah, versuchte er die Thüre wieder zuzumachen, was ihm aber nicht mehr gelang. Festgenommen, betheuerte er seine Unschuld. An der Leiche des Ermordeten habe er sich keck benommen, dieselbe aufgefor dert zu sprechen und die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. Im Thale habe man allgemein den Steiner als den Mörder

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 17.12.1879
Physical description: 4
seit Monaten auch in Italien der Fall ist. Vom Schwurgericht in Bozen. Joses Sr einer, Sleßlhvsoesitzer zu Antholz im Pusterthal, ein wolhavender, aber dem Trünke ergebener und streitsüchtiger Bauer, ist angeklagt, in der Nacht vom 12. aus den 13. August v. Jö. den Plchelleitenhof-Besitzer zu Antholz, Paul Perger, in den Antholzer Bach geworfen zu haben, in welchem derselbe am andern Tage als Leiche aufgesunden wurde. Steiner hatle dem Paul Perger den Pichelleüenhof um die Summe von 8000

fl. abgekaust und in Gegenwart des Zeugen Bachler ein Drangeld von 100 fl. gegeben. In der Folge sah Steiner ein, daß der Kauspreiö zu hoch sei und zog nun die Errichtung des Kauf vertrags fort und fort in die Länge. So wußte er auch am 12. August beim Bezirksgericht in Welsberg, wo der Vertrag endlich abgeschloffen werden sollte, dies zu verhindern. Auf der Rückfahrt von Welsberg nach Antholz trafen sich Perger und Steiner im Wirtshaus zu Oberrasen, und Steiner forderte dort von Perger die 100 fl. zurück

und drohte ihm . mit den Worten: »Ich werde dich lehren, ich erschlage dich, wenn ich dich allein erwische." Perger verließ das Gasthaus, traf auf dem Weg eine Bauerndirne, zu welcher er, von seinem Verhältniß zu Steiner sprechend, sagte, daß er sich vor demselben fürchte. Im Badhaus zu Salomonsbrunn trafen Perger und Steiner abermals zu sammen und hier erklärte Perger, daß er andern Tags den Hof verlassen weroe und Steiner sein Vieh selbst füttern könne, und verlreß gegen 10 Uhr Nachts das Gasthaus

. Kurze Zeit daraus folgte ihm Steiner. Am nächsten Tage wurde die Leiche des Paul Perger aus dem Antholzer Bache gezogen. Die Leiche zeigte Spuren erlittener Gewailthaten. Der Verdacht der Thäter- schast siet aus Steiner. Dieser leugnete die That und gab an, den Perger, nachdem dieser salomonsbrunn verlassen hatte, nicht mehr gesehen zu haben. Alle Zeugen sagen belastend für Steiner aus, so besonders Taschler, Baowirt zu salomonsbrunn, welcher sagte, Steiner müsse den Perger

, als er diesem vom Badhause weg nachgieng, noch vor der Brücke über den Antholzer Bach erreicht haben. Die Brücke sei zwar geländerlos, aber breit, Perger habe an jenem Abend nicht zuviel getrunken gehabt und hätte sich bei dem damaligen Wafferstand, wenn er in den Bach gefallen wäre, leicht retten können. Aus den Aussagen des Josef Gruder gieng hervor, daß man gleich beim Ausfiaden der Leiche den Steiner für den Mörder gehalten habe. Die Gerichtöärzte in Welsverg nahmen an, Perger sei das Opfer einer Gewaltthat geworden

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 08.06.1880
Physical description: 4
eine ganz erträgliche Existenz gestattet. Mr. Mackey kam vor dreißig Jahren mit leeren Taschen aus Irland nach den Vereinigten Staaten, und heute ist er der Besitzer unermeßlicher Silberminen. Der Werth der liegenden Besitzthümer des Mr. Mackey über steigt weit den Betrag von 600 Millionen Gulden. Bon dem Schwurgericht. Innsbruck, 4. Juni. (Fortsetzung.) Auf Grund des ersten Gutachtens der Bozener Gerichtsärzte hatte der Bertheidiger des vom Schwurgericht zum Tode verurtheilten Steiner, Dr. Perathoner

Bruggenwirt m Mitterthal, Josef Gruber, Stadlersohn in Antholz, Eugen Lutterotti, Gendarm in Welsberg, Peter Unteregger, Schnapperbauer in Rasen, There sia Chilar, Kürschnermeisters-Gattin in Bozen, Balthaser Pallhuber in Mitterthal, Johann Berger, Mittelbauer in Oberthal, Josef Unterberger, Unteregger in Antholz, Georg Meßmer, Riederbauer in Antholz. Steiner seit 14. Aug. v. I. in Haft, betheuerte bei der heutigen Ver nehmung unschuldig zu sein. Er habe mit Berger, der von seinen Gläu bigern bedrängt

, daß wenigstens er, Steiner, angetrunken gewesen sei. Im Bade zu Salomonsbrunn habe ihn Berger ersucht, ihn nach Hause zu begleiten, und geäußert, er wolle bei ihm schlafen, da sie aber wegen des Hofhandels in Streit geriethen, sei Berger allein und kurze Zeit vor ihm fortgegangen. Seit jener Zeit habe er den, selben nicht mehr gesehen. Er selbst sei ungefähr um halb 12 Uhr nach Hause gekommen, und habe erst am andern Tag Bergers Tod in Erfah rung gebracht. An der Leiche desselben habe er nur gesagt

Wasserstand ein Leichtes gewesen sein, wieder aus demselben herauSzukom- men. Taschler über die Volksmeinung befragt, sagt, allgemein habe man sich geäußert, Steiner habe dem Berger einen Schlag auf den Kopf gege ben und ihn sodann ins Wasser geworfen. Der Leumund Steiners be zeichnet diesen als dem Branntweintrinken ergeben; er sei oft betrunken und dann streitsüchtig und roh, im ganzen Thal sei er gefürchtet. Sein Weib behandle er schlecht und habe sie häufig geschlagen; er sei ein ge- waltthätiger

Mensch. Von einem Hadernsammler wurde er bei einem Ehebruch mit seiner Dienstmagd überrascht. Daran vom Präsidenten erinnert, bemerkt der Angeklagte, das habe er gebeichtet. Steiner ist auch wegen Mißhandelns seiner Frau und weil er einem Bauer wegen eines Pferdehandels den Zeigefinger der rechten Hand abbiß, gestraft worden. Beide Thatsachen gibt er zu, nur meint er, bezüglich seiner Frau über treibe man Alles. Johann Schuster erzählt die Fahrt mit Steiner und Berger nach, seinem Gasthaus

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 27.12.1886
Physical description: 4
der Expe ditor Josef Steiner nicht zu Hause sei, und dass die von demselben für die Frühpost vorbereiteten drei Postbeutel fehlen. Grebmer benachrichtigte die Gen darmerie; man suchte des vermeintlich Flüchtigen habhaft zu werden; bald nach 8 Uhr meldete aber ein Bauer aus Dietenheim, er habe auf dem von Saalen nach Lorenzen führenden Feldweg einen Hut und Stock gesehen, welche er für das Eigenthum Steiners hielt. Man fuhr sogleich zur Stelle, fand Hut und Stock, aber auch frisch aufgeworfene Erde

. Um nun diese Beträge zurückerstatten zu können, habe er den Post expeditor Josef Steiner gebeten, ihm mit einem größeren Geldbetrag aus der Verlegenheit zu halfen. Schon damals habe er die Absicht gehabt, nachdem er von Steiner den gewünschten Betrag von 800 bis 900 fl. erhalten, denselben zu ermorden und diesen Plan seinem Freunde mitgetheilt. Dieser habe ihn gutgeheißen und durch seinen Sohn und einen andern Burschen am Thatorte eine Grube graben lassen. Am Abend des 3. September sei ex mit Steiner

im Niederbachexschen Gasthaus in guter Freundschaft zusammen gewesen; Pokorny trug bereits das zur Ausführung des Mordes aus der Küche der Neunhauserer mitgenommene Beil unter seinen Kleidern ;er und Steiner verließen das Gasthaus gegen 9 Uhr und grenzen auf dem Feldweg gegen Lorenzen., In der Nähe der oben erwähnten Grube habe er, Pokorny, erklärt, auf Knoll warten zu wollen worauf sich beide nieversetzten. Plötzlich habe er die bisher verborgen gehaltene Hacke aus der Tasche ge zogen und dem Steiner mehrere

bekennt Pokorny seine Schuld im vollen Umfange, nimmt die Behauptung, Steiner hätte die drei Postbeutel aus der Kanzlei genommen und dieselben ihm übergeben, zurück, ge steht, dass er sich nach der Ermordung Steiners irr die Postkanzlei geschlichen und den Diebstal ausge führt habe und schilderte wie arglos und ohne Mis trauen Steiner gewesen sei, so dass er ihm überall hin gefolgt wäre. Der Mitangeklagte Knoll behauptet, von Pokorny kein Geld erhalten, sich auch am Betrüge der Neun- häuserer

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 8
Date: 11.06.1881
Physical description: 8
und Ludwig Schenach, welche in dem von ihren Eltern ererbten HauSantheil ge meinsam wohnten, besaßen außer diesem HauSantheil auch noch einige Grundstücke im Werthe von 1800 fl, waren aber ziemlich verschuldet und kamen soweit zurück, daß sie ihre Kühe verkaufen mußten und in letzter Zeit nur mehr eine Ziege hatten. Beide Brüder werden als roh, dem Trünke ergeben und arbeitsscheu bezeichnet. Am Sonntag den 8. Mai d. I. kam Johann Schenach in Gesellschaft mit Josef Steiner und Thomas Kerber

zu seinem Vetter, dem Hasnermeister Zacharias Schenach, wo sie bis zum Abend blieben u. Brantwein tranken. Um 77, Uhr Abends gierigen sie zu Roman Spielmann. Steiner und Kerber giengen nach einer halben Stunde von dort weg und begegneten auf dem Wege dem Ludwig Schenach. Gegen 7,9 kehrte Johann Schenach zu seinem Vetter Zacharias zurück, wohin später auch Steiner und Kerber wieder kamen. Seinem Vetter gegenüber beklagte er sich bitter über den Bruder, der faul und liederlich sei, am Morgen nie aufstehen wolle

und heute, am 8. Mai, die Ziege nicht nach Hause gebracht habe. Ungefähr um 11 Uhr kam auch Ludwig Schenach und nur das Dazwischentreten des Detters Zacharias verhinderte einen Striet zwischen den Brüdern. Ludwig Schenach und Kerber giengen um 117, Uhr weg, eine halbe Stunde später auch Steiner und Johann Schenach. In der Nähe des Adalbert Bader'schen HauseS forderte letzterer den Steiner auf, den Bader zu wecken; wenn er beim Fenster heraus schaue, werde er ihn erstechen. Steiner entsprach

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 19.10.1883
Physical description: 4
ist auf. sechs Jahre zu verpachten. Dem Pächter steht das Recht zu, Gäste zu beherbergen, zu schlachten und zu speisen." Wericht-verhandlrrusen. Innsbruck, 18. Oktober. 1. Am 18. Juni d. I. kam die Krämerin Elisabeth Waid in Waidring zu Josef Steiner, dem Sohne der dortigen Post- weisterin Ursula Steiner, und ersuchte ihn, er möge einen Be- ikag von 50 fl., welchen sie von feiner Mutter zu fordern habe, dem Postexpeditor Jakob Steiner übergeben, den sie beauftragen werde, das Geld nach Salzburg zu senden

. Elisabeth Waid be gab sich sodann zum Postexpeditor, übergab diesem 50 fl. mit der Bemerkung, weitere 50 fl. werde er von seinem Bruder Joses echalten, den ganzen Betrag möge er mittelst Postanweisung unter der Adresse Johann Kindinger nach Salzburg schicken. Jakob Steiner übernahm das Geld, stellte auch ein Aufgabö- rezepiffe über 100 fl. aus, sendete jedoch kein Geld ab. Kindtn- ger, der kein Gelv erhielt, schrieb au die Waid, und es wurde gegen ,, fcen 25 Jahre alten Jakob Stainer die Strafanzeige

wegen Verbrechens der Veruntreuung gemacht. Heu e, wie in der Voruntersuchung gibt Steiner an, er habe das Geld in die ge meinsame Familienkasse gelegt und nur darum nicht abgefendet, weil seine Mutter momentan nicht in der Lage war, die verlang ten 50 fl. zu bezahlen. Heute vorgewiesene Aufgabsrezepiffe der Post beweisen, daß Kindinger von Steiner die 100 fl. nunmehr erhalten hat. Der Gerichtshof unter dem Vorsitz des Landes- gerichtsraths R. v. Zie r n sel d erkennt den Angeklagten des Ver

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 10
Date: 04.06.1899
Physical description: 10
deS Vorsitzenden in den Saal kommt, um über Anträge abzustimmen, die sie gar nicht kennt . . . Landmar chall: Die Aufrechthaltung der Ordnung im Hause st meine Sache. Ich bitte, beim Gegenstand der Ver handlung zu bleiben. Abg. Noske bemerkt, es sei nothwendig gewesen, die- öffentlich zu konstatiren. Redner kritisirt dann eingehend die Anträge des Refe renten. Abg. Steiner klagt darüber, daß zahlreiche kranke galizische, russische und rumänische Juden nach Wien kommen und in die Krankenkäuser ausgenommen

Kaposi Demonstrationsobjekte braucht. Wir verwahren uns dagegen, daß eine solche Gesellschaft zu uns kommt. Landmarschall ersucht den Redner, bei der Sache zu bleiben. (Rufe rechts: Er ist ja bei der Sache! Das muß hier gesagt werden!) Abg. Steiner zählt dann Beträge auf, die für solche Kranke aus gelegt wurden. Abg. Schneider: Das ist ja ge- lohlen, dieses Geld. Landmarschall ruft den Abg. Schneider zur Ordnung. Abg. Steiner: Unsere Kranken müssen von Spital zu Spi'al wan dern, während galizische

Juden uns viel Geld kosten. Abg. Gregorig: Es gibt nichts anderes, als die Austreibung der Juden. Abg. Dr. Lueger: Und die Leute drüben vertheidigen solche Zustände. Abg. Steiner beantragt schließlich eine Resolution im Sinne seiner Ausführungen. Nachdem noch Statt halter Graf Kielman-egg gesprochen, beantragt Abg. Dr. Lust kan dl mit Rücksicht auf die Ausführungen Steiners die Wiederaufnahme der Debatte. Dieser Antrag wird angenommen. Abg. Dr. Lueger: Die Geschäftsordnung kennt keine Wiederaufnahme

der Debatte; da- gibt es nicht. Abg. Dr. Ofner be dauert, daß der Abg. Steiner diese Frage zu einer religiösen Hetze benützt habe. Abg Dr. Geßmann (schreiend): Das ist doch eine unerhörte jüdische Frech heit! Im Saale entsteht ein großer Lärm. Man hört die Rufe: Die Juden soll man alle erschlagen! Schand und Spott! Hinaus mit den Juden! Abg. Strobach: Der Jude muß zur Ordnung gerufen werden. Abg. Dr. Lueger (zum Landmarschall): Wir vertragen das nicht mehr. Hier muß Ordnung gemacht

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 6
Date: 13.11.1895
Physical description: 6
im Hohenwartclub. Wien, 12. November. (Corr. - Bur.) Den heutigen Blättern zufolge berieih der conserva- tive Club über die Vorgänge der letzten Tage, sowie über den gestrigen Zwischenfall Steiner. Dipauli und Morsey sind in der Sitzung nicht erschienen. Die D'.scussion, worüber Geheimhaltung beobachtet wird, soll demnächst fortgesetzt werden. Wien, 11. November. (Corr.-Bur.) Abge ordnetenhaus.) Nach der Rede des Finanz ministers Dr. R. v. Bilinski ergriffen noch die Abgeordneten Hauck, Lueger, Groß, Pattai

und Meng er zu den Dringlichkeitsanträgen betref fend die Börsenpanik das Wort. Der Antrag Sueß-Gioß wurde angenommen, die übrigen Anträge abgelehnt. Die Abg. Steiner und Genossen stellten hierauf den Dringlichkeitsantrag, die Regierung soll die Gründe bekanutgeben für die Jnhibirung von De peschen, betreffend die Nichtbestätigung Luegers, und für die Consignirung der Sicherheitswache und des Militärs am 6. November (dem Tage der Be kanntgabe der Nichtbestätigung). Der Minister präsident Graf Badeni

habe er nichts einzuwenden. Er bitte, sie anzunehmen. (Große Heiterkeit, Beifall.) Abg. Steiner greift aufs schärfste unter wider holten Ordnungsrufen den Präsidenten, die Regie rung und die Majorität an. Die Consignirung des Militärs sei keine edelmännische Handlung, sondern ein Act niederträchtiger Feigheit. (Stürmischer Widerspruch. Entrüstungsrufe im ganzen Hause. Der Präsidcit ertheilt dem Abg. Steiner den Ordnungsruf und ent zieht im das Wort.) Bei der Abstimmung wurde Dringlichkeit und Antrag mit großer Majorität

ab gelehnt. Graf Hohenwart, welcher feststellt, daß der Präsident dem Abg. Steiner wegen seiner un- qualificirbaren Aeußerung, welche die Mißbilligung des gesammten Hauses hervorrief (Stürmischer Bei fall und Händeklatschen), den Ordnungsruf ertheilte, beantragt die Aufnahme des Ordnungsrufes in das Sitzungsprotocoll und urgirt geeignete Anträge seitens des seinerzeit eingesetzten Ausschusses zur Aenderung der Geschäftsordnung. Der Obmann des Geschäftsordnungs-Ausschusses Graf Deym sagt, der Ausschuß sei

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 28.05.1888
Physical description: 4
des Kindergartens in Nebostein zur Kenntnis genommen und eine Reihe von Angelegen heiten der Vereinsanstalten in Podhart, Leifers, Pilsen, Driölawitz, Watzlaw, Königsberg, Friedeck und Triest erledigt. (Eine unschuldig Verurtheilte.) Der Strafprozess der Katharina Steiner in Wien, wiederholt im Äb- geordnetenhause zur Sprache gebracht, ist neuer dings im Petilionsausschusse Gegenstand der Be- rathung gewesen. Katharina Steiner war wegen Ermordung ihrer Kameradin Balogh zum Tode durch den Strang verurtheilt

worden, welche Strafe der oberste Gerichtshof dahin abänderte, dass er über Katharina Steiner eine sechsjährige schwere Kerker strafe verhängte. Vier Jahre hievon büßte die Ver urtheilte, welche stets betheuert hacke, dass sie schuld los sei, ab. Dann stellte sich heraus, dass die Justiz einen Jrrthum begangen, dass Katharina Steiner an der Ermordung der Balogh keinen Antheil hatte, sondern dass vielmehr ein junger Mensch, Ferdinand Waschauer, der Sohn eines höheren Beamten, der alleinige Thäter

war. Waschauer wurde seinerzeit als zurechnungsunfähig in ein Irrenhaus gebracht und später aus demselben als geheilt entlassen. Ka tharina Steiner gerieth, aus dem Kerker entlassen, in Noth. In einer vom Abg. Dr. Kronawetter an das Abgeordnetenhaus überreichten Petition bittet sie um Zuwendung einer Entschädigung für die un schuldig verbüßte Kerkerhaft. Der Petitionsausschuss beschloss, den Antrag zu stellen, dass die Petition dem Justizministerium zur Erledigung und thnn- lichsten Berücksichtigung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 12.06.1889
Physical description: 4
nicht nur dieses, \ sondern auch das Nachbarhaus des Bergarbeiters j Simon Steiner gänzlich und das Gasthaus zum j Kreuz im oberen Stockwerk einäscherte. Nur der j herrschenden Windstille und der raschen Hilfe war l es zu danken, dass das Feuer auf die genannten j Objekte beschränkt blieb, das Vieh und ein Theil der ! Fahrnisse in Sicherheit gebracht werden konnten, j Der Schaden, den der Vater des Angeklagten, der j Kreuzwirt Johann Georg Moser, erlitt, belief sich ) an Baulichkeiten auf 7600 fl., an Mobilien auf i 4000 fl., sohin im Ganzen

auf 11.600 fl. Der > Schaden des Bergarbeiters Simon Steiner wurde s an Baulichkeiten auf 1600 fl., an Mobilien auf 600 fl. geschätzt; endlich erlitt Johann Krapf durch die Löscharbeiten zum Schutze seines Hauses einen Schaden von 120 fl. Die Sachverständigen erklärten, dass Moser und Steiner, ungeachtet sie zum Theile versichert waren, ! in Rücksicht auf ihre Vermögensverhältntssc immer noch einen erheblichen Schaden erleiden; sie erklärten aber auch, dass bas Feuer nicht in Folge

bedenken, dass für den Fall der Bejahung der selben die Strafe für den Angeklagten eine lebens längliche sei, während ste sich im andern Falle in den Grenzen zwischen 10 und 20 Jahren schweren Kerkers bewege. Die Geschwornen — Obmann Hr. Ortlieb hier — erkennen den Angeklagten einstimmig der Brandlegung schuldig; die Zusatzfrage, ob der Brand einen erheblichen Schaden zur Folge hatte, bejahen ste einstimmig bezüglich des Simon Steiner, ver neinen sie aber einstimmig bezüglich des Johann Georg Moser

-Ziehung in Trient wurden am 9. Juni folgende 5 Nummern gezogen: 40 38 36 48 72 «erstorbene in Innsbruck. Am 11. Juni. Georg Steiner, Weber, led., 44 I., chron. Bauchfellentzündung, Stadtspital. Maria Mark, Papierhändlerin, led., 43 I., Magengeschwür, Schlossergasse 5. Wochenbericht von Ignaz Klein Fettwaaren- und LandeSprodukten-Geschäft. Szegedin, 8. Juni. Fettwaaren: Im Wochenlaufe machte sich eine regere Nachfrage geltend, in Folge dessen auch die Preise sich wiever befestigten; letzter? schließen

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Page 5 of 6
Date: 29.09.1888
Physical description: 6
am 2l. ds. zum erstenmal gelaufen und von Lord Calthorpes 3jähriger Fuchöstute „Seabreeze" gewonnen. Gerichtsverhandlungen. Innsbruck, 27. Sept. 1. Johann Chlupp aus Nachod in Böhmen, 43 Jahre alt, verehelicht und Vater eines Kindes, war im vorigen Jahre auf dem Frachtenbahnhof in Wilten als Magazin Verwalter angestellt und wurde als Entbehrlich am 30. Okt. entlassen. Er kam öfters in das Gasthaus des Johann Stern in Mutters und lernte dort die Kellnerin Regina Steiner kennen, sprach ihr gegenüber von seinem Vermögen

und seinem Gehalte in der Höhe von 800 fl. und machte ihr, als er in Erfahrung brachte, sie habe etwa 500 fl. in der Sparkasse, einen Heiratsantrag. I Die Steiner ließ sich durch das „vornehme" Auf treten ihres Verehrers bethören, verließ ihren Dienst und kam nach Innsbruck, um beim Bierwastl kochen zu lernen. Chlupp gerieth in Geldverlegenheiten, entlockte seiner Geliebten zu wiederholten Malen Geld und machte ihr im Oktober die Mittheilung, er sei nach Zürich versetzt worden. Am 27. Okt. traten Beide die Reise

dorthin an. In Langen wurde über nachtet. Chlupp trug seine Begleiterin als „Gemalin" ein. In Zürich lebten Beide einige Z it mitsammen- Die Steinergab ihrem Geliebten Geld und endlich dieUhr, die Chlupp versetzte, worauf er verschwand, um bald in Koblenz verhaftet zu werden. Die Steiner be ziffert ihren Schaden mit 250 fl. und beansprucht Ersatz. Chlupp ist geständig, nur hat er, wie alle biedern Leute, keine Absicht gehabt, die Steiner .zu betrügen. Der Gerichtshof (Vorsitzender L.GRath

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Page 3 of 12
Date: 18.03.1906
Physical description: 12
Hechenblaickner und sein Freund Steiner diesen Winter den Olperer von der Geraer Hütte ansteigend, mit Abstieg zur Weryhütte. Dieser in überraschend kurzer Zeit ausgesührte Abstieg zeigte in besonders klarer Weise den Vorteil der Ski. Mit seinem Begleiter erstieg Hechenblaickner noch den Riffler über das Gefrorne-Wand-Kees- und führte dann, während Herr Steiner heim fuhr, von Hintertür ausgeherrd, allein noch einige kleinere Touren aus. Dieser mit interessanten Ein zelheiten ausgestattete Vortrag rief

., Oekonom in Innichen, zum Obmanne und des Jakob Tr aun- steiner, Bürgermeister in Niederdorf, zum Ob mannstellvertreter der landwirtschaftlichen Be- zirksgenossenschaft Hochpustertal in Innichen für das Triennium 1906 inkl. 1908. (Verunglückte Automo biltouren.) Wie uns vom Brenner geschrieben wird, sind dort dieser Tage die ersten Automobile im heurigen Jahre durchgefahren. Der Vorwitz bekam ihnen aber schlecht, da auf dem Brenner noch massenhaft Schnee liegt. Das erste Automobil kam

Virgil Steiner, Wohlgemuth in Windisch-Matrei, die Versteigerung der den: Simon R e s i n g e r ge hörigen Liegenschaften samt Zubehör statt. Die zu versteigernden Liegenschaften sind in vier Partien geteilt. (Aus Bozen.) Der prachtvolle Frühling bringt bereits Tag für Tag mehr nordische Gäste in die milden Südtiroler Gegenden. Der gestern den' 15. ds. zum erstenmale verkehrende Zug Mün chen—Morijchar fast bis aufs letzte .Plätzchen besetzt und eine große Zahl der Passagiere verließ den Zug in Bozen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 15.06.1882
Physical description: 4
auS den Herren: Azwanger Franz Handelsmann Rattenberg, Freudenfels Sigmund Handels mann Innsbruck, Gfall Josef Konditor Innsbruck, Grießenböck Johann Gutsbesitzer Jenbach, Grießer Josef Gastwirt L-chupfen, Köchler Johann Gastwirt Schwaz, Mayr Josef (Haneler) Gutsbesitzer MutterS, Pölzl Josef Prokurist Innsbruck, Pruggcr Josef Gutsbesitzer Fritzens, Scheiter Johann Gutsbesitzer GötzenS, Schweiger Johann Metzger Innsbruck, Steiner Franz Gastwirt Matrei und dem Ersatzgeschwornen Hörtnagl Josef Gast wirt

Steinach. Am 7. Mai d. I. spät Abends kehrte die Magd beim Stegerbauern Josef Muigg zu Eben, Kreszenz Graßl, in Begleitung ihres Liebhabers Felix Steiner von Steinach nach Hause zurück. Ihr außereheliches Kind, das beim Bauer Josef Graßl in Eben untergebracht ist, sah die Mutter von Ferne kommen und hinterbrachte dies ihrem Ziehvater. Da jedoch eine ziemlich lauge Zeit verstrich und die Graßl noch immer nicht am Hause vorüberkam, machten sich der heutige Angklagte und der Knecht Alois Penz

auf den Weg in der Absicht die Erwartete und ihren Begleiter zu „wasen", d. h. mit Rasenstücken zu bewerfen. Der Knecht schlug den Thalweg ein, Graßl gieng gegen die höher gelegenen Höfe zu, traf dort in der Nähe eine« Stalles das Liebespaar und warf ein Rasenstück gegen dasselbe. Der Bursche sprang sofort auf und lief thalwärtS dovon. Graßl ergriff einen sogenannten .Stifter", verfolgte den Fliehenden, holte ihn ein und ver setzte ihm einen so wuchtigen Schlag auf den Kopf, daß Steiner laut los zusammenstürzte

. In einiger Entfernung vom Geschlagenen erwartete Graßl die Ankunft des Knechtes. Alö dieser kam, überzeugten sich beide, daß Steiner bewußtlos sei, ließen ihn liegen und giengen nach Hause. Nochmals kehrte der Knecht zurück, sah nach dem Bewußtlosen und holte nun den Vater des Graßl. Dieser kam mit einer Laterne, und zw ihnen gesellte sich auf dem Wege der Bauer Muigg und Kreszenz Graßl. Vereint trugen sie den noch immer Bewußtlosen in das Hauö des Muigg, wo er nach kurzer Zeit starb. Die Untersuchung zeigte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 06.12.1883
Physical description: 6
herumge trieben zu haben und wird vom G-richtShof unter dem Vorsitz des Landesgerichtsraths v. Gastetger zu neun Monaten schweren Kerkers verurtheilt und nach verbüßter Strafe aus der diesseitigen Reichshälfte ausgewiefev. 2. Ludwig Steiner, 53 Jahre alt, lediger Dienstknecht aus Grähn, Bezirk Reutte, ein übel beleumundetes Individuum, ist angeklagt, am 9. September 1882 seinem damaligen Dienstgeber Andrä Krefser, Sägemühlbesitzer zu Langenrieo, Ge meinde Oberreute in Baiern, eine Partie Bretter

um acht Na« poleondor verkauft, das Geld aber für sich behalten zu haben. Steiner ist ferner beschuldigt, am 18. September d. I. seinem Dienstgeber Franz Wild in der Schupfen, Gemeinde Mutters, ein .Dengel zeug" im Werth von 3 fl. 80 kr. uno dem Knechte David Rein- fiacler Effekten per 4 fl. 70 kr. gestolen uav außerdem dem Wild drei Rechen in boshafter Weise zect ümmert zu haben. Steiner, der heute ein theilweises Geständnis! ablegt, erhält sechs Monate einfachen Kerkers. Literarische-. Bisher

Bruneck, am 31. Januar, ev. 29. Febr. iu» Hasenwirtshaus zu Terenten. Apr. 1250 fl. — Haus und Garten der Anna Heinz aus Matrei am 22 Dez. im Gasthaus des Franz Steiner dort. Apr. 1500 fl. — Haus und Grundstücke des Johann Scharmer ir» Platten, am 15. Dez. beim Bezirksgericht in TelfS. Apr. 9600 fl. Amtliches aus der Dorarlb. Larrdesztg. Bersteiaerungenr Verschiedene Holzsortimente aus dem Reli- gionS-FondS'Forst St. Johann am 12 Dez. im Gasthaus des Karl Malang in Feldkirch gegen Barzahlung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 30.07.1883
Physical description: 4
kommen. Mit dieser Einführung könnte auch manchem ander« Staatsschätze aufgeholsen werde». Gericht-verharrdluu-e». Innsbruck, 27. Juli. Am 2. April v. I. wurde über das Vermögen des 59 Jahre alten Krämers Go l ln er zu Brugg, Bezirk Ratteuberg, der Konkurs verhängt. Den Aktiven im Betrag von 4963 fl. stan den 8609 fl. Passive gegenüber. Auf den Rath seines Sohnes Johann stellte Golluer dem Wilhem Steiner, der eine Forde rung von 100 fl. an ihn hatte, zwei antidadterte Schuldscheine zu je 100

fl. aus, welche Steiner auch aumelbete und deren Liquidie rung er erzielte. Während nun Steiner und Gollner juu. heute rin offenes Gestäadniß ablegen und zugeben, daß auch Josef Gollner das Guthaben Steiners genau gekannt habe, will dieser glauben machen, daß er in der Ueberzeuguug, das Guthaben Steiners belaufe sich auf 200 fl. die zwei Schuldscheine ausge stellt habe. Der Gerichtshof unter dem Vorsitz des LandesgerichtS- raths v. Ga steige r spricht Josef Gollner der schuldbaren Krida und des Betruges schuldig

und verurtheilt ihn zu zwet Monaten riusachen Kerkers. Johann Golluer und Steiner werden des Betruges schuldig gesprochen und ersterer zu 14, letzterer zu IO Tagen einfachen Kerkers verurtheilt. Der TiSza GSzlarer Prozeß. (Fortsetzung.) j Bor dicht gebulltem Saale erthetlte am 27. d., nachdem daS ! BeweiSverfahren beendigt war. der Präsident dem öffentlichen An- j kläger zur Stellung seiner Schlußanträge das Wort. Staatsanwalt 8 v. Seyffert wies zunächst den Vorwurf zurück, als habe er zu Beginn

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Page 3 of 4
Date: 22.09.1879
Physical description: 4
er im Hause Steiner längere Zeit als Buchhalter fungirte hatte, gründete er mit seinen kleinen Ersparnissen und unterstützt von guten Freunden im Jahre 1848 ein Wechselgeschäft. Seine treue, wackere Gattin, die ihn überlebt hat, stand ihur unermüdlich zur Seite und so gelang es ihm in kurzer Zeit durch eisernen Fleiß, Gewiffenhaftigkeit und ein tüchtiges, seltenes Wissen sich das große Vertrauen der Bevölkerung, Ansehen und Vermögen zu erweben! — Seine Bücher waren ihm gute Freunde. Lektüre

vermtheilt den Angeklagten zu 3 Monaten Kerker. 2. Wegen öffentlicher Gewaltthätigkeit haben sich Alois Steiner und Hilarius Tripp zu verantworten. Beide An geklagte sind 27 Jahre alt, ledig und aus Wenns gebürtig. Sie haben sich in der Nacht vom 24. auf den 25. August in Ge sellschaft des flüchtigen Josef Tripp exzessiv benommen und sind der Aufforderung des Gendarmen Andrä Geißler sich ruhig zu verhalten nicht nur nicht nachgekommen, sondern haben dem Gen darmen auch gedroht. Als derselbe den Hilarius

Tripp für anetirt erklärte, giengen sie zu Thätlichkeiten über und brachten den Gendarm mit Holzscheiten und Steinwürsen in eine geradezu gefährliche Lage, ja sie drohten demselben selbst mit Umbringen. Hilaris Tripp ist schon mehrmals wegen Gewaltthätigkeiten ab- gestrast worden und wird gegenwärtig von baierischen Gerichten wegen Körperverletzung verfolgt. Das Leumundszeugniß bezeichnet ihn als im betrunkenen Zustande sehr exzessiv. Steiner ist nur einmal wegen Bettelns abgestraft worden

, und es wird im Leu mundszeugniß gesagt, er sei schon längere Zeit von Wenns ab wesend, dermalen aber ein guter Kamerad des Tripp. Beide Angeklagte sind vollkommen geständig und wissen keinen andern Entschuldigungsgrund vorzubringen, als daß sie in bewußter Nacht betrunken gewesen seien. Der Gerichtshof verurtheiltz Alois Steiner zu 4, Hilarius Tripp zu 9 Monaten schweren Kerkers. 3. Otto Zerzer, ehemals Steueramtsdiener in Innsbruck, 38 Jahre alt, verehel., steht unter der Anklage des Verbrechens des Betrugs

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 8
Date: 27.11.1897
Physical description: 8
und andere Mitglieder der Rechten gegen Wolf, Steiner und Kittel vor drangen, um dieselben mit Gewalt von ihrem Stand orte zu verdrängen. Wolf ist, sagte Dr. Pfersche. thatsächlich an mir vorübergeschoben worden, so daß nunmehr ich der erste war, der dem Stoße von der Rechten und dem Drücken von der linken Seite aus gesetzt war. Ich erinnere mich nur an einzelne De tails, ich weiß nur, daß ich von oben her «weimal durch Fauftschläge auf den Kopf jzfars-fen wurde. Meine Aufforderung an die zu nächst stehenden

nur, daß er einen braunen Rock trug— hob den Fuß, um nach mir zu stoßen, und ich habe es nur dem Abg. Professor Habermann, der sich rasch dazwischenwarf, zu danken, daß ich nicht in die Weichen getroffen wurde. Auch der Abg. Bincenz Hofmann hat einige Schläge aufgehalten, die den Abgeordneten Steiner und Pfersche zugedacht waren. * * * Der Abg. Anton Steiner, welcher neben den Abgeordneten Wolf und Pfersche zunächst den An- griffen der Losgeher von der Rechten ausgesetzt war, gibt über die Entwicklung der kritischen

und Brzeznowsky kannte, herauf und versuchten die Abgeordneten Wolf, Kittel und Anton Steiner, die unmittelbar unter dem Präsidium standen, mit Gewalt wegzu- schieben. Es entstand ein furchtbares Gedränge, da von der linken Seite des Hauses viele Abgeordnete den Letztgenannten zu Hilfe eilten. Von Seite eines Abgeordneten — ich glaube es war d-r Abg. Po toczek, bestimmt kann ich es nicht sagen— wurde ein Schlag gegen einen der drei Abgeordneten der Linken geführt. In der Mitte des Gedränges befand

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